Mysteriöses Regen-Sommer führt zu schlechteren Besucherzahlen in Freibädern

miho, sda

21.9.2024 - 10:01

Der regenreiche Sommer machte vielen Freibädern in der Schweiz einen Strich durch die Rechnung.
Der regenreiche Sommer machte vielen Freibädern in der Schweiz einen Strich durch die Rechnung.
Keystone

Das nasse und kalte Wetter zu Beginn des Sommers wirkte sich auf die diesjährigen Eintrittszahlen der Schweizer Freibäder aus. Trotz des späten Hochsommers im August verzeichneten die Betreiber der Badeanstalten schlechtere Zahlen als noch vor einem Jahr.

Die Stadtberner Freibäder hatten in dieser Saison fünf Prozent weniger Gäste als im Vorjahr. Auch das frühe Abkühlen im September trübte die Bilanz, wie die Stadt mitteilte. Insgesamt zählten die Berner Freibäder bis zum offiziellen Saisonende am 15. September rund 1,6 Millionen Eintritte. Dabei verzeichnete das Marzilibad alleine fast 800'000 Eintritte.

Rekordtag der Saison war gemäss der Stadt der letzte Tag der Schulferien, der Sonntag, 11. August. Diesen Tag hätten insgesamt über 40'000 Personen in einem Freibad verbracht, 20’477 davon im Marzili.

Bis zu 30 Prozent weniger Gäste

Deutlich härter traf es die Freibäder der Stadt St. Gallen. Diesen Sommer wurden knapp 155'000 Gäste gezählt, wie die Stadt auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mitteilte. In der Saison 2023 waren es noch knapp 30 Prozent mehr Besuchende, mit nicht ganz 202'000 Eintritten.

Auch Christian Marchi, Direktor des Freibads Genève-Plage blickt auf eine komplizierte Saison zurück. Nur zwischen Mitte Juli und Anfang September herrschten am Genfersee optimale Bedingungen. In einem guten Mai könne man bis zu 15'000 Menschen anlocken, dieses Jahr waren es nur 4'000. Im vergangenen Jahr verzeichnete das Bad 213'000 Besuchende, eine Woche vor Saisonende des Schwimmbads liegt man bei 190'000 Eintritten.

Zürich knackt 2-Millionen-Marke

Die Stadtzürcher Bäder verzeichneten in diesem Sommer deutlich tiefere Eintrittszahlen als noch im Vorjahr. Damals besuchten 400'000 Menschen mehr die Bäder der Stadt. Dennoch ist die Stadt zufrieden. Erst zum vierten Mal nach 2018, 2022 und 2023 knackten die Zürcher Schwimmbäder die 2-Millionen-Marke. Damit reiht sich auch der Regen-Sommer 2024 in die Bestmarken-Reihe ein.

Vor allem der heisse August machte den verregneten Frühsommer wett. In diesem Monat wurden über 50 Prozent mehr Eintritte verbucht als im Schnitt der letzten zehn Jahre. Die Saison ist in Zürich noch nicht zu Ende. Vier Bäder sind noch bis am 29. September geöffnet. Bei zwei weiteren Freibädern dauert die Badi-Saison noch länger. Das Seebad Utoquai und das Freibad Seebach schliessen erst Ende Oktober.

Basel und Locarno mit ähnlichen Zahlen

Das Lido Locarno profitierte nach einem schwierigen Start von einem starken Juli. Im Durchschnitt waren es über 2300 Gäste pro Tag, sagte Direktor Filippo Thomann. Von Mai bis Juli verzeichnete das Lido 185'000 Besuchende. Inklusive August sind es ungefähr die gleichen Zahlen wie im Vorjahr.

In den drei Bädern der Stadt Basel wurden bisher 420'000 Eintritte gezählt. Im Trend der letzten zehn Jahre belegt die Saison 2024 den fünften Platz gemessen an den Eintrittszahlen, so Peter Portmann, Leiter Bäder, Kunsteisbahnen und Gastronomie. Noch bis am 7. Oktober ist das Sportbad geöffnet.

miho, sda