Schwere Vorwürfe gegen Lindemann Rammstein feuert «Casting Director» und schaltet Anwälte ein 

dpa

6.6.2023 - 20:22

Rammstein-Sänger Till Lindemann.
Rammstein-Sänger Till Lindemann.
Axel Heimken/dpa

Nach den schweren Vorwürfen gegen ihren Sänger Till Lindemann will die Band Rammstein den Anschuldigungen nachgehen und hat eine Anwaltskanzlei eingeschaltet.

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  • Nach schweren Vorwürfen gegen Rammstein-Sänger Till Lindemann will die Band die Anschuldigungen aufklären.
  • Einem Medienbericht zufolge wurde eine Mitarbeiterin entlassen, die sich einem Bericht zufolge selbst als Casting Director bezeuichnete und mutmasslich für die Anwerbung junger Frauen zuständig war.
  • Mehrere Frauen erhoben in den vergangenen Tagen — teilweise anonym — Vorwürfe gegen Rammstein-Frontmann Till Lindemann.

Die Band Rammstein geht Vorwürfen im Zusammenhang mit dem Umgang ihres Sängers Till Lindemann (60) mit Frauen selbst nach. Auch dafür hat die Berliner Band nach dpa-Informationen nach dem Start der laufenden Tour in Vilnius in Litauen eine Anwaltskanzlei eingeschaltet. Zuvor hatten der WDR und die «Welt» über die Beauftragung der Kanzlei berichtet.

Den Berichten zufolge hat die Band auch eine Mitarbeiterin entlassen, die hauptsächlich für Till Lindemann tätig und mutmasslich für die Rekrutierung junger Frauen auf den Konzerten zuständig war. Demnach habe sich die Mitarbeiterin selbst als «Casting Director» bezeichnet. Zudem habe die Band eine Berliner PR-Agentur engagiert, die sich auf Krisen-Kommunikation spezialisiert hat.

Ziel ist es demnach, die Sachlage aufzuklären. Dabei geht es etwa um den Einsatz von Drogen ohne Wissen der Beteiligten im Umfeld des Konzertes.

Mehrere Frauen erhoben in den vergangenen Tagen — teilweise anonym — Vorwürfe gegen Rammstein-Frontmann Till Lindemann. Die Frauen schildern Situationen, die sie teils als beängstigend empfunden hätten. Junge Frauen seien während Konzerten ausgewählt und gefragt worden, ob sie zur Aftershowparty kommen wollen. Dabei soll es nach Schilderungen einiger Frauen auch zu sexuellen Handlungen gekommen sein.

In einer Stellungnahme von Rammstein hiess es, die Vorwürfe hätten sie sehr getroffen und man nehme sie ausserordentlich ernst. «Unseren Fans sagen wir: Es ist uns wichtig, dass Ihr euch bei unseren Shows wohl und sicher fühlt – vor und hinter der Bühne.»

Weiter hiess es in dem Schreiben vom Samstagabend: «Wir verurteilen jede Art von Übergriffigkeit und bitten euch: beteiligt euch nicht an öffentlichen Vorverurteilungen jeglicher Art denen gegenüber, die Anschuldigungen erhoben haben. Sie haben ein Recht auf ihre Sicht der Dinge.» Auch die Band habe aber ein Recht - nämlich ebenfalls nicht vorverurteilt zu werden.

Von Mittwoch an sind in der bayerischen Landeshauptstadt gleich vier Rammstein-Konzerte im Münchner Ollympiastadion. Dort wurden bereits einige Veränderungen angekündigt: So soll es die sogenannte Reihe null in München nicht geben und auch keine Aftershow-Partys. Ausserdem habe das Management ein Awareness-Konzept angekündigt, Details dazu lagen noch nicht vor.

dpa