Umwelt Nestlé ist laut Greenpeace der drittgrösste Plastikverschmutzer

SDA/tafu

2.12.2020 - 14:38

Im letzten Jahr brachten Greenpeace Aktivisten die auf dem Meer und an Stränden gesammelten Plastikverpackungen von Nestlé in Form eines riesigen Monsters zurück an den Hauptsitz des Nahrungsmittelkonzerns in Vevey. (Archivbild)
Im letzten Jahr brachten Greenpeace Aktivisten die auf dem Meer und an Stränden gesammelten Plastikverpackungen von Nestlé in Form eines riesigen Monsters zurück an den Hauptsitz des Nahrungsmittelkonzerns in Vevey. (Archivbild)
Bild: Keystone

Einem Bericht der Umweltschutzorganisation Greenpeace zufolge stammt ein Grossteil des Plastikmülls auf der Erde von Produkten aus dem Hause Nestlé. Nur Coca-Cola und Pepsi seien noch grössere Umweltsünder.

Weniger als ein Prozent der Produkte des Nahrungsmittelkonzerns Nestlé sind wiederverwertbar. Das Schweizer Unternehmen ist damit im Greenpeace-Bericht «Branded» hinter Coca-Cola und PepsiCo auf dem dritten Platz der grössten Plastikverschmutzer der Welt gelandet.

346'494 weggeworfene Plastikgegenständen hatten freiwillige Aktivisten in diesem Jahr in 55 Ländern eingesammelt, wie Greenpeace am Mittwoch mitteilte. Danach ordneten sie all diese Verpackungen den Herstellermarken zu.



Das Ergebnis gleicht demjenigen der letzten beiden Jahren: Die Grosskonzerne Nestlé, Coca-Cola, PepsiCo, Unilever und Mondelez verschmutzen die Umwelt am stärksten mit Plastik.

Scheinlösungen statt Krisenbekämpfung

Die Konzerne behaupteten, die Plastikkrise zu bekämpfen, wird der Schweizer Greenpeace-Fachexperte für Zero-Waste, Matthias Wüthrich, in der Mitteilung zitiert. «Dabei investieren sie weiterhin in Scheinlösungen und gehen Partnerschaften mit Ölfirmen ein, um noch mehr Kunststoff zu produzieren».



Nestlé zum Beispiel habe seinen Kunststoffverbrauch im Vergleich zum Vorjahr zwar reduziert, schreibt Greenpeace. Doch mit 1'524'000 Tonnen verantworte der Schweizer Konzern immer noch den drittgrössten Kunststoffverbrauch der Welt.

Ausserdem habe das Unternehmen den Anteil an wiederverwendbarem, recyklierbarem oder kompostierbarem Plastik nur gerade um ein Prozent erhöht. Und lediglich ein Prozent des Nestlé-Sortiments basiere auf wiederverwertbaren Lösungen.

Verheerende Folgen

Nach einer Berechnung der Ellen MacArthur Foundation könnte sich die Kunststoffproduktion bis 2030 verdoppeln und bis 2050 gar verdreifachen, sollte der Status quo beibehalten werden. Die Folgen für den Planeten und die Menschen wären verheerend, heisst es weiter.



Greenpeace fordert deshalb, dass multinationale Unternehmen «die volle Verantwortung für die externen Kosten ihrer Einweg-Kunststoffprodukte übernehmen», von der Abfallsammlung, den Verarbeitungskosten bis zu den verursachten Umweltschäden. Ausserdem müssten die Konzerne die Produktion von Kunststoffen und Einweg-Modelle einstellen und auf Vertriebssysteme setzen, welche auf Wiederverwendung basierten.

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