Mutter spricht erstmalsMit «Titan» tödlich verunglückter Teenager wollte Weltrekord aufstellen
dpa
26.6.2023 - 04:18
Alle fünf Insassen von U-Boot nach «katastrophaler» Implosion nahe «Titanic» tot
Die fünf Passagiere des nahe der «Titanic» verschollenen Mini-U-Boots sind bei der «katastrophalen Implosion» des Tauchboots gestorben. Das teilten die US-Küstenwache und die Organisatoren der Expedition nach dem Fund von Trümmerteilen am Donnerst
23.06.2023
Suleman Dawood wollte offenbar bei der Expedition mit der Tauchkapsel «Titan» zum Wrack der «Titanic» einen Weltrekord aufstellen. Der tödlich verunglückte Teenager habe sich sogar vorab für einen Eintrag im Guinness-Buch der Rekorde beworben, sagt seine Mutter.
DPA
26.06.2023, 04:18
26.06.2023, 10:57
dpa
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Unter den Getöteten im Tauchboot «Titan» sind der pakistanische Unternehmer Shahzada Dawood und sein Sohn Suleman (19).
Nach Angaben seiner Mutter wollte der Teenager bei der Expedition zum Wrack der «Titanic» einen Weltrekord aufstellen.
Ihr Sohn sei ein begnadeter Zauberwürfel-Spieler gewesen und habe das auch als Rubik's Cube bekannte Drehpuzzle in knapp 4 Kilometern Meerestiefe lösen wollen.
Ursprünglich wollte die Mutter zusammen mit ihrem Mann den Tauchgang zur «Titanic» unternehmen.
Der mit dem Tauchboot «Titan» tödlich verunglückte Teenager Suleman Dawood wollte nach Angaben seiner Mutter Christine Dawood bei der Expedition zum Wrack der «Titanic» einen Weltrekord aufstellen. Ihr Sohn sei ein begnadeter Zauberwürfel-Spieler gewesen und habe das auch als Rubik's Cube bekannte Drehpuzzle in knapp 4 Kilometer Meerestiefe lösen wollen, sagte Christine Dawood dem britischen Sender BBC.
Der 19-Jährige habe sich sogar vorab für einen Eintrag im Guinnessbuch der Rekorde beworben. Um den Erfolgsmoment auf Video festzuhalten, habe sein – ebenfalls ums Leben gekommener – Vater Shahzada eigens eine Kamera mit in das kleine Tauchboot genommen.
Ursprünglich habe sie den Tauchgang zur «Titanic» zusammen mit ihrem Mann – einem britisch-pakistanischen Unternehmensberater – unternehmen wollen, sagte Christine Dawood in dem Interview, das die BBC in der Nacht zu Montag veröffentlichte. Aber die Corona-Pandemie habe das Vorhaben durchkreuzt – und ihr Sohn selbst Interesse daran gezeigt. «Dann habe ich verzichtet und ihnen die Gelegenheit gegeben, Suleman darauf vorzubereiten, weil er es wirklich machen wollte.»
Mutter und Schwester harrten auf «Polar Prince» aus
Bevor beide Männer schliesslich mit drei anderen Abenteurern die «Titan» bestiegen, hätten sie sich noch umarmt und Witze gemacht, schilderte sie. Dann glitt das Tauchboot zum legendären Wrack des Luxusliners in 3800 Meter Tiefe hinab, während Christine Dawood und ihre 17 Jahre alte Tochter Alina an Bord des Mutterschiffs «Polar Prince» ausharrten.
Irgendwann hätten sie dann gehört, dass der Kontakt zur «Titan» abgerissen sei. «Der Satz: ‹Wir haben die Verbindung verloren.›... Diesen Satz will ich in meinem Leben nie mehr hören», erzählte die Witwe mit stockender Stimme. «In dem Moment habe ich nicht verstanden, was das bedeutet. Ab da ging es dann bergab.»
Die Stimmung während der Rettungsmission sei nach einiger Zeit umgeschlagen, aus Optimismus sei Verzweiflung geworden. «Ich glaube, ich habe die Hoffnung verloren, als wir die Marke von 96 Stunden überschritten haben», erinnerte sich Dawood – für diese Zeitspanne hätten die Sauerstoffreserven an Bord der «Titan» in etwa reichen sollen.
Ihre Tochter habe sich etwas länger an den Gedanken geklammert, das Drama werde noch ein glimpfliches Ende nehmen. Doch dann sei der niederschmetternde Anruf der Küstenwache gekommen: «Da haben sie uns im Grunde informiert, dass sie Trümmer gefunden haben.» Die Bruchstücke der «Titan» lagen keine 500 Meter vom Bug des «Titanic»-Wracks entfernt, der Tod der fünf Insassen war damit faktisch bestätigt.
Christine und Alina Dawood haben sich nun ein persönliches Ziel gesetzt, um die Tragödie zu verarbeiten und das Andenken an Suleman zu bewahren: Seine Mutter und Schwester wollen selbst lernen, wie man das Zauberwürfel-Puzzle löst.
Fiktion, Krieg und Tourismus: Tauchboote, die die Welt bewegen, gibt es immer wieder
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