USAMission für die Menschheit – «Polaris Dawn» gestartet
SDA
10.9.2024 - 17:33
Vier Astronauten sind zu einer riskanten Mission gestartet. Beim privat finanzierten Projekt «Polaris Dawn» sollen sie sich bis zu 1.400 Kilometer weit von der Erde entfernen.
10.09.2024, 17:33
SDA
Damit handelt es sich dem Raumfahrtunternehmen SpaceX zufolge um die grösste Entfernung von Menschen zur Erde seit den letzten Apollo-Missionen zum Mond in den frühen 1970er-Jahren. Zum Vergleich: Die Raumstation ISS befindet sich in etwa 400 Kilometern Höhe.
Der milliardenschwere Unternehmer Jared Isaacman führt die bis zu fünf Tage dauernde Mission in Abstimmung mit SpaceX-Gründer Elon Musk, der am Boden bleibt, an. Mit Isaacman hoben als Privat-Astronauten Kidd Poteet, Sarah Gillis und Anna Menon an Bord eines Crew-Dragon-Raumfahrzeugs mit einer Falcon-9-Rakete vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral an der Westküste Floridas ab.
Nach etwa zwölf Minuten dockte auch die letzte Raketenstufe in 215 Kilometern Höhe über der Erde schliesslich bei einer Geschwindigkeit von fast 28.000 Kilometern pro Stunde von der Dragon-Kapsel ab – im Livestream von SpaceX glitt das Raumschiff vor der strahlenden Sonne schwerelos über die Erdkugel.
Eine Reise «für die gesamte Menschheit»
«Heute begeben Sie sich auf eine Reise, die nicht nur für Sie selbst, sondern für die gesamte Menschheit gedacht ist», meldete sich nach Angaben der Raumfahrtfirma Startleiter Frank Messina an die Crew. «Wenn Sie zum Nordstern blicken, denken Sie daran, dass Ihr Mut den Weg für zukünftige Entdecker erhellt. Wir vertrauen darauf, dass Ihre Fähigkeiten, Ihre Tapferkeit und Ihre Teamarbeit die bevorstehende Mission erfüllen werden.»
«Nachricht erhalten», kam als Antwort – vermutlich von Kommandant Isaacman, der sich für die netten Worte bedankte. «Wir wissen das zu schätzen und machen uns jetzt an die Arbeit.» Die etwa acht mal vier Meter grosse Kapsel eines Crew Dragon kann bis zu sieben Menschen bis zu zehn Tage lang versorgen. Geschlafen wird in den Sitzen, die Toilette befindet sich hinter einem Vorhang.
Ausseneinsatz in 700 Kilometern Höhe
Während der Mission soll es in etwa 700 Kilometern Höhe einen Ausseneinsatz der Astronauten geben, bei dem das private Raumfahrtunternehmen einen neuen Weltraumanzug für Ausseneinsätze testen will.
Beim «ersten kommerziellen Weltraumspaziergang» – wie es auf der Website des Projekts heisst – soll der Anzug grössere Mobilität als bisherige Anzüge gewährleisten. Zudem bietet er ein im Helm eingebautes Display, eine Kamera sowie neue Materialien zur besseren Wärmeregulierung im eiskalten All.
Riskanter Test
Bei Ausseneinsätzen sind Astronauten einer höheren Gefahr als in Raumschiffen ausgesetzt. Die Orientierung in der Schwerelosigkeit ist anspruchsvoll, zudem muss die Ausrüstung extreme Temperaturschwankungen ausgleichen, Sauerstoff bereitstellen und vor Strahlung im All schützen. Lebensbedrohlich kann es werden, wenn die Sauerstoffversorgung gestört ist oder ein Astronaut vom Raumschiff getrennt wird. Normalerweise werden bei Ausseneinsätzen, zum Beispiel an der ISS, Wartungsarbeiten oder Experimente durchgeführt. Für den Erfolg von Missionen zum Mond und Mars gelten sie als entscheidend.
SpaceX will die Anzüge für spätere Missionen zum Mond und zum Mars testen. Von den Privat-Astronauten sollen zudem Experimente, etwa zu den Auswirkungen von Raumflug und Weltraumstrahlung auf die menschliche Gesundheit, durchführt werden. Auch eine laserbasierte Kommunikationstechnik des satellitengestützten Internetprogramms Starlink soll getestet werden.
Vorbereitung auf den Mars
Der Start von «Polaris Dawn» war wegen ungünstigen Wetters mehrmals verschoben worden. Zuletzt hatte die US-Luftfahrtbehörde FAA der Falcon 9 zudem wegen eines Vorfalls bei einem früheren Start zeitweise die Starterlaubnis entzogen.
«Für den Bau einer Basis auf dem Mond und einer Stadt auf dem Mars werden Millionen Raumanzüge benötigt», hiess es von den Projektplanern. «Die Entwicklung dieses Anzugs und die Durchführung des Weltraumspaziergangs werden wichtige Schritte hin zu einem skalierbaren Design für Raumanzüge für zukünftige Langzeitmissionen sein, da das Leben multiplanetarisch wird.» Eine Kolonie auf dem Mars – das ist das langfristige Ziel der US-Weltraumbehörde Nasa. Mit dem «Artemis»-Programm will sie dafür aber zuerst – und zum ersten Mal seit mehr als einem halben Jahrhundert – wieder Menschen auf den Mond bringen. Eine Basis auf dem Erdtrabanten soll die Grundlage für Missionen zum Mars bilden.
Die eigentlich für November 2024 geplante bemannte Mondumrundung im Zuge von «Artemis 2» musste die Nasa allerdings gerade wegen Problemen mit Rakete und Raumschiff auf September 2025 verschieben, die geplante bemannte Mondlandung «Artemis 3» auf September 2026.
Start zum Mars 2026 – laut Musk
SpaceX-Chef Elon Musk will die lange Reise zum Mars aber trotzdem schon im übernächsten Jahr antreten – wenn auch erst einmal ohne Astronauten. «Die ersten Raumschiffe zum Mars werden in zwei Jahren starten, wenn das nächste Transferfenster Erde-Mars geöffnet wird», schrieb der Milliardär am Wochenende auf seiner Plattform X. Damit solle die Zuverlässigkeit von Landungen auf dem Planeten getestet werden.
«Wenn diese Landungen gut verlaufen, werden die ersten bemannten Flüge zum Mars in vier Jahren stattfinden», schrieb er weiter. Musk geht davon aus, dass eine sich selbst versorgende Stadt auf dem Mars in 20 Jahren möglich ist.
Ein Schatz aus dem All: Forscher gehen von Meteoritenfund aus
Goldgräberstimmung in Brandenburg! Ein Sammlerteam aus Polen hat höchstwahrscheinlich Stücke eines kürzlich niedergegangenen Mini-Asteroiden gefunden.
26.01.2024
US-Regierung: Berichte über mindestens zehn Tote nach «Milton»
Washington, 10.10.2024: Es sind Bilder der Verwüstung hier in Florida. Der Sturm ist vorüber, die Lage ist zunächst unübersichtlich.
Nach Angaben der US-Regierung gibt es Berichte über mindestens zehn Todesopfer in Verbindung mit Hurrikan «Milton» im Bundesstaat Florida.
Das bestätigt das Heimatschutzministerium in einer Pressekonferenz. Zuvor hatten US-Medien über mindestens sechs Todesopfer berichtet.
Das Ministerium beklagt mit Blick auf den Sturm auch «absichtlich verbreitete Falschinformationen», die reale Auswirkungen auf Überlebende hätten.
So kursiere etwa die Behauptung, «dass Bundesbedienstete, die den Menschen helfen sollen, ihnen ihr Land wegnehmen werden», erläutert das Ministerium.
Zuvor hatten bereits US-Präsident Joe Biden und dessen Stellvertreterin Kamala Harris vor Desinformationen gewarnt, die allen voran vom republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump verbreitet würden.
11.10.2024
Hurrikan «Milton» schwächt sich ab – Erste Tote
«Milton» hat am Mittwochabend als Hurrikan der Kategorie 3 von 5 die Westküste Floridas erreicht und erste Todesopfer gefordert. Inzwischen hat sich der Sturm abgeschwächt, aber Starkregen, zerstörerische Winde und Sturzfluten sind weiter möglich.
10.10.2024
Ein Schatz aus dem All: Forscher gehen von Meteoritenfund aus
US-Regierung: Berichte über mindestens zehn Tote nach «Milton»