Die grossen Hersteller von Elektroautos können nicht ausreichend darlegen, wie sie Arbeiter und Gemeinden vor Risiken Ausbeutung und Umweltschäden in ihren Rohstofflieferketten schützen. Dies beanstandete Amnesty International in einem Menschenrechtsranking.
15.10.2024, 05:13
SDA
Die Industrie «versteckt sich hinter intransparenten Lieferketten», erklärte Julia Duchrow, Generalsekretärin von Amnesty International in Deutschland, zu den Ergebnissen des am Dienstag veröffentlichten Rankings.
Für die Rangliste hat Amnesty International nach eigenen Angaben die menschenrechtlichen Sorgfaltspflichten und die selbsterklärten Richtlinien von 13 grossen E-Autoherstellern bewertet. Die Autobauer seien verpflichtet, die Menschenrechtsrisiken in ihren Rohstofflieferketten zu erkennen und zu verringern, erklärte die Organisation. «Die Herstellung von Batterien verursacht insbesondere im Abbau von Metallen und seltenen Erden Ausbeutung, Gesundheits- und Umweltschäden», hiess es.
Mitsubishi und Hyundai bilden die Schlusslichter im Ranking
Der deutsche Automobilbauer Mercedes-Benz liegt mit 51 von 90 möglichen Punkten auf dem ersten Platz der Rangliste – gefolgt von Tesla (49 Punkte). Auch VW und BMW schneiden im Ranking vergleichsweise gut ab, während die chinesische Firma BYD sowie Mitsubishi und Hyundai die Schlusslichter bilden.
Das vergleichsweise gute Abschneiden der deutschen Unternehmen führte Amnesty International auch auf das seit 2023 geltende deutsche Lieferkettengesetz zurück. Die Organisation sah jedoch noch Nachholbedarf «bei der Offenlegung von Entschädigungsmassnahmen und in der Transparenz von Lieferketten für die Batterieproduktion».
«Damit bei der Energiewende niemand auf der Strecke bleibt, braucht es verbindliche Gesetze zu menschenrechtlichen, aber auch umwelt- und klimabezogenen Sorgfaltspflichten», forderte Duchrow weiter. «Die Bundesregierung und das zuständige Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle müssen für eine stringente Umsetzung des Lieferkettengesetzes sorgen, anstatt Abschwächungen oder gar ein 'Aussetzen' zu diskutieren.»
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Das Ministerium beklagt mit Blick auf den Sturm auch «absichtlich verbreitete Falschinformationen», die reale Auswirkungen auf Überlebende hätten.
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