Dutzende Verletzte Erdbeben erschüttert Tibet – mindestens 95 Tote

SDA

7.1.2025 - 05:12

Die Karte des US-Erdbebenzentrums USGS zeigt das Epizentrums des Erdbebens in Tibet. Laut USGS handelt es sich um ein Erdbeben der Stärke 7,1.
Die Karte des US-Erdbebenzentrums USGS zeigt das Epizentrums des Erdbebens in Tibet. Laut USGS handelt es sich um ein Erdbeben der Stärke 7,1.
Bild: Keystone

Bei einem Erdbeben in Tibet sind am Dienstagmorgen mindestens 95 Menschen gestorben. Die Rettungsarbeiten laufen. Die Erdstösse waren auch in Nepal zu spüren.

Keystone-SDA

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Bei einem Erdbeben in einer abgelegenen Himalaya-Region in Tibet sind nach Angaben chinesischer Staatsmedien mindestens 53 Menschen zu Tode gekommen.
  • Zunächst war von neun, dann von 32 Toten die Rede gewesen – die Zahlen steigen offenbar.
  • Wie die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua am Dienstag berichtete, stürzten zahlreiche Häuser nahe dem Epizentrum des Erdstosses ein.

Bei einem Erdbeben der Stärke 6,8 in der chinesischen Region Tibet sind mindestens 95 Menschen ums Leben gekommen. Wie die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtete, wurden zudem mindestens 62 Menschen verletzt. Viele Häuser seien in der Nähe des Epizentrums eingestürzt, berichtete der chinesische Staatssender CCTV.

Das Beben ereignete sich demnach im Kreis Tingri, der auf der Nordseite des Mount Everests und etwa 400 Kilometer westlich der tibetischen Hauptstadt Lhasa liegt.

Laut Xinhua waren die Erschütterungen in der Umgebung deutlich spürbar. Mehrere Gemeinden seien betroffen. Die Rettungsarbeiten seien im Gange. Zudem würden Anwohner evakuiert, um mögliche Auswirkungen von Nachbeben zu vermeiden.

Region wird häufig von Erdbeben getroffen

Auf Bildern und Videos in sozialen Medien waren mit Trümmern gesäumte Gehwege und teilweise eingestürzte, vor allem einstöckige Gebäude zu sehen.

Anders als die chinesischen Behörden, die für das Beben eine Stärke von 6,8 angaben, ermittelte die US-Erdbebenwarte (USGS) einen Wert von 7,1. Auch Nachbeben wurden registriert. Wie ein Reporter der Nachrichtenagentur AFP berichtete, waren auch in der nepalesischen Hauptstadt Kathmandu Beben zu spüren.

Tibet sowie der gesamte südwestliche Teil Chinas, Nepals und Nordindiens werden häufiger von Erdbeben heimgesucht, die durch die Kollision der indischen und eurasischen tektonischen Platten verursacht werden.

Nepal liegt an einer Stelle, an der die indische und eurasische Kontinentalplatte zusammenstossen, wodurch das Himalaya-Gebirge entstand.

Menschen versammeln sich am Dienstag vor ihren Häusern in Kathmandu: Das schwere Erdbeben in Tibet war auch in der nepalesischen Hauptstadt zu spüren.
Menschen versammeln sich am Dienstag vor ihren Häusern in Kathmandu: Das schwere Erdbeben in Tibet war auch in der nepalesischen Hauptstadt zu spüren.
Bild: IMAGO/ZUMA Press Wire/Sunil Sharma

2008: Erdbeben mit 70'000 Toten in Sichuan

Ein verheerendes Beben in der chinesischen Provinz Sichuan im Jahr 2008 forderte rund 70'000 Menschenleben. Im Jahr 2015 erschütterte ein weiteres starkes Beben die Region um Kathmandu in Nepal, wobei etwa 9000 Menschen ums Leben kamen und Tausende verletzt wurden.

Nach Angaben von CCTV gab es in den vergangenen fünf Jahren im Umkreis von 200 Kilometern um das aktuelle Beben in Shigatse 29 Erdbeben mit einer Stärke von drei oder mehr. Alle waren jedoch schwächer als das Beben von Dienstagfrüh.

Menschen gedenken Opfern der Tsunami-Katastrophe vor 20 Jahren

Menschen gedenken Opfern der Tsunami-Katastrophe vor 20 Jahren

Weihnachten 2004 hatten meterhohe Tsunami-Flutwellen für Tod und Zerstörung rund um den indischen Ozean gesorgt – ausgelöst von einem gewaltigen Erdbeben vor der Küste der indonesischen Insel Sumatra.

26.12.2024