Alles nicht echt Mango lässt nur noch KI-Models für Teenie-Mode werben

tafi

30.7.2024

Sieht ganz natürlich aus, ist aber am Computer entstanden: Ein KI-generiertes Model wirbt auf einem KI-generierten Foto für eine Teenie-Kollektion der Modekette Mango.
Sieht ganz natürlich aus, ist aber am Computer entstanden: Ein KI-generiertes Model wirbt auf einem KI-generierten Foto für eine Teenie-Kollektion der Modekette Mango.
Bild: Mango

Die Modemarke Mango bewirbt die neueste Kollektion «Sunset Dream» komplett mit KI-Models. Diese Art von Kampagnen soll Kosten senken. Für echte Models wird es in Zukunft wohl schwerer, an Aufträge zu kommen.

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Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Nur die Kleidung ist echt: Die Modemarke Mango wirbt neu mit KI-Models.
  • Die Kampagne für die Teenie-Linie «Sunset Dream» entstand komplett am Computer.
  • Für echte Models könnten in Zukunft viele Aufträge wegbrechen, Modelagenturen sehen grosse Unsicherheiten auf die Branche zukommen.

Immerhin sind die Kleidungsstücke echt. Aber der Rest ist am Computer entstanden: Die spanische Modemarke Mango setzt bei der neuesten Kampagne auf Künstliche Intelligenz und bewirbt die Teenie-Linie «Sunset Dream» komplett mit KI-generierten Models.

Die Künstliche Intelligenz hat dann auch gleich noch die Kampagnenfotos erstellt. Dafür hat sie die einzeln fotografierten echten Kleidungsstücke auf dem KI-Model positioniert und den passenden Hintergrund gestaltet.

Mango ist die erste grosse Marke, die bei der Werbung komplett auf KI setzt. Die «Sunset Dream»-Kampagne soll nur der Startschuss sein, wie das Unternehmen in einer Medienmitteilung schreibt. Man habe einen Plan für die nächsten zwei Jahre entwickelt und wolle durch die Technologie die Profite steigern.

Modelagenturen machen sich Sorgen

Während für echte Models Aufträge wegbrechen, erhofft sich Mango also eine Gewinnoptimierung. Immerhin fallen keine Kosten mehr für Models, Fotografen und Shootings an. Unterschiede zu echten Fotos sind schon in der aktuellen Kampagne kaum auszumachen: Das KI-Model wirkt natürlich, die Szene im Hintergrund authentisch.

«Ich hatte angenommen, dass es noch einige Jahre dauern würde, bis KI-Models von echten Menschen nicht mehr zu unterscheiden sind», kommentiert Jad Hayek die Mango-Kampagne bei «20 Minuten». Dass es so schnell gegangen ist, hätte der Geschäftsführer der Zürcher Modelagentur Fotogen nicht erwartet.

Auf die Branche sieht er grosse Unsicherheiten zukommen: «Das ist für uns eine erhebliche Herausforderung.» Während für Hayek die Zukunft von Modelagenturen ungewiss ist, sieht Ingo Nolden die Entwicklung als Herausforderung. Der Chef der Modelagentur Iconic Talent Management in Berlin erhofft sich «Motivation, unseren Geschäftszweig zu erweitern, weil es einen ganzen Industriezweig revolutionieren wird», wie er bei «Bild» zitiert wird.