«Fall nicht auf» Malaga ruft britische Touristen dazu auf, sich etwas anzuziehen 

phi

12.9.2024

Dass Malaga seinen Touristen nahelegt, sich zu benehmen, ist eine Sache. Eine andere ist, dass der erhobene Zeigefinger offenbar direkt auf Gäste aus Grossbritannien zielt.

phi

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Malaga propagiert auf Plakaten Benimm-Regeln für Touristen.
  • Die Regeln werden auf Spanisch und Englisch kommuniziert, wobei die letztere Schrift grösser gehalten ist.
  • Ein dringender Rat: «Fall nicht auf.»
  • Typisch britisch? Gäste werden unter anderem gebeten, nicht oben ohne durch Malaga zu laufen. Es drohen satte 750 Euro Busse.

Malaga in der Region Andalusien gehört zu den gefragtesten spanischen Ferien-Destinationen: Nur Katalonien mit Barcelona sowie die Balearen und Kanaren werden noch von mehr Touristen besucht.

Doch dieser Boom an der Costa del Sol bringt auch Probleme mit sich: Offenbar machen insbesondere englischsprachige Gäste auch mal Ärger. Anders ist es nicht zu erklären, dass Malaga Plakate mit Benimm-Regeln herausgegeben hat, die auf Spanisch und auf Englisch erklären, was man zu tun und zu lassen hat.

Der englische Teil ist dabei grösser gehalten und mit dem Union Jack versehen. Die Lesenden werden aufgefordert, doch bitte nicht oben ohne rumzulaufen – «aus Respekt und wegen der Hygiene». «Fall nicht auf» lautet eine weitere Bitte: Das Herumbrüllen, Singen oder Abspielen lauter Musik solle man unterlassen und die Ruhezeiten einhalten.

«Die Stadt kollabiert»

Ein weiteres Sujet der örtlichen Tourismusbehörde verlangt, dass Touristen nicht alles vermüllen. Und ein viertes Plakat klärt auf, dass Scooter und Velos auf dem Trottoir nichts zu suchen hätten. Wer sich nicht an die Regeln hält, muss das mitunter teuer bezahlen: Das Herumlaufen mit nacktem Oberkörper kostet Delinquenten satte 750 Euro Busse, also 705 Franken.

Kike Espana dürften diese Plakate freuen. «Die Situation ist so übersättigt, dass Malaga am Wendepunkt angekommen ist, an dem die Leute das Gefühl haben, die Stadt kollabiert», sagt der Aktivist der BBC. «Es ist dasselbe Gefühl, als wenn man einen Freizeitpark betritt: Es gibt einen Strom von Leuten, die die Stadt konsumieren, ohne richtig darin zu leben.»

Herrlich! Der Strand Torremolinos in Malaga.
Herrlich! Der Strand Torremolinos in Malaga.
Keystone

Zusammen mit 15'000 anderen Einheimischen hat Espana im Juni in Malaga gegen den Overtourism demonstriert: Sie wollen ein «Malaga zum Leben, nicht zum Überleben». Sie beschweren sich über Mieten zwischen 1200 und 1300 Euro im Zentrum der Stadt, während der durchschnittliche Lohn in Andalusien bei 1600 Euro liegt. Malagas Zentrum wird für sie deshalb unbezahlbar.

Dieses Jahr werden in Spanien 90 Millionen Gäste erwartet: Nur Frankreich dürfte mehr Touristen verzeichnen.


So fliegen Tiere mit der Swiss – ein Blick hinter die Kulissen

So fliegen Tiere mit der Swiss – ein Blick hinter die Kulissen

Vor einem Flug mit dem Haustier gibt es viel zu beachten. blue News hat der Tierbetreuung am Flughafen Zürich einen Besuch abgestattet und zeigt dir, was zu tun ist, wenn dein vierbeiniger Freund mitreisen soll.

19.07.2024