Virtuelle Straftat Männer vergewaltigen Avatar von britischem Mädchen

dmu

23.1.2024

Auch Übergriffe in virtuellen Welten können für die Opfer gravierende Folgen haben. (Symbolbild)
Auch Übergriffe in virtuellen Welten können für die Opfer gravierende Folgen haben. (Symbolbild)
Imago

Der Avatar eines britischen Mädchens ist in einem Game von mehreren Männern vergewaltigt worden. In der Schweiz kam es im August zu einer Verurteilung in einem ähnlichen Fall.

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Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Der Avatar eines Mädchens unter 16 Jahren wurde in einem Videospiel von einer Gruppe erwachsener Männer sexuell angegriffen – und gruppenvergewaltigt.
  • Die britische Polizei hat in der Folge die erste Untersuchung dieser Art eingeleitet.
  • Physisch erlitt das Mädchen, das beim Spielen Kopfhörer trug, keine Verletzungen. Psychisch soll es aber dasselbe Trauma durchlebt haben wie nach einer Vergewaltigung in der echten Welt.
  • In der Schweiz kam es im August 2023 zu einer Verurteilung in einem ähnlichen Fall.

Das Problem ist bekannt: Erwachsene machen sich im Internet an Kinder und Jugendliche heran, um sie dann sexuell zu missbrauchen. «Cybergrooming» heisst das Phänomen. Ein Fall in Grossbritannien lässt nun aufhorchen: Der Avatar eines Mädchens unter 16 Jahren wurde in einem Videospiel von einer Gruppe erwachsener Männer sexuell angegriffen – und gruppenvergewaltigt.

Die britische Polizei hat in der Folge die erste Untersuchung dieser Art eingeleitet, wie die «Daily Mail» berichtet. Demnach kannte das Mädchen die Täter nicht. Es habe sich im Onlineraum eines Videospiels mit anderen User*innen befunden, als sich der virtuelle Übergriff durch mehrere erwachsene Männer ereignete.

Physisch erlitt das Mädchen, das beim Spielen Kopfhörer trug, keine Verletzungen. Psychisch soll es aber das gleiche Trauma durchlebt haben wie nach einer Vergewaltigung in der echten Welt. Dies, weil die virtuelle Realität so gestaltet sei, dass sie als komplett immersive Erfahrung erlebt werde. Weitere Details zum Fall sind zum Persönlichkeitsschutz des Mädchens keine bekannt.

Ähnlicher Fall in der Schweiz

In der Schweiz sind bisher keine virtuellen Gruppenvergewaltigungen bekannt. Dies berichten das Bundesamt für Polizei Fedpol und die Stiftung Kinderschutz Schweiz übereinstimmend auf Anfrage von «Watson». Jedoch müsse mit der Zunahme von Virtual Reality davon ausgegangen werden, dass solche Fälle auch in der Schweiz auftreten könnten.

Keine Vergewaltigung, aber virtueller Missbrauch machte hingegen im August 2023 in der Schweiz Schlagzeilen: Ein 40-Jähriger aus Lausanne machte sich der virtuellen Kinderpornografie schuldig. Er hatte in einem Game mit seinem Avatar ein Mädchen missbraucht. Dafür wurde er zu einer Haftstrafe von 40 Tagen verurteilt.

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