Stadt empfahl Verzehr Lebensmittelbehörde in Belgien warnt: Iss deinen Weihnachtsbaum nicht

SDA

8.1.2025 - 02:08

«Essen Sie Ihren Weihnachtsbaum»: Die ungewöhnliche Aufforderung der Stadt Gent an ihre Bewohner am Ende der Weihnachtszeit hat in Belgien die Lebensmittelsicherheitsbehörde AFSCA auf den Plan gerufen.

Keystone-SDA

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Die ungewöhnliche Aufforderung der Stadt Gent an ihre Bewohner am Ende der Weihnachtszeit ihre Weihnachtsbäume zu essen hat in Belgien die Lebensmittelsicherheitsbehörde AFSCA auf den Plan gerufen.
  • Es gebe «keine Garantie für einen sicheren Verzehr von Weihnachtsbäumen weder durch Menschen noch durch Tiere», erklärte die Behörde.
  • Als Gründe nannte die Behörde den wahrscheinlichen Einsatz von Pestiziden beim Anbau und die schwer feststellbare Verwendung von Flammschutzmitteln bei Weihnachtsbäumen.

Es gebe «keine Garantie für einen sicheren Verzehr von Weihnachtsbäumen weder durch Menschen noch durch Tiere», erklärte die Behörde am Dienstag. Mit Blick auf den wahrscheinlichen Einsatzes von Pestiziden beim Anbau warnte die Behörde: «Essen Sie Ihren Weihnachtsbaum nicht.»

Hintergrund der Initiative in Gent waren weniger kulinarische Aspekte als eine Recycling-Empfehlung: Auf der Website der als Hochburg von Klimaschützern geltenden Stadt in der nordbelgischen Region Flandern wurde begeistert auf Beispiele aus Skandinavien verwiesen.

So wurde unter anderem vorgeschlagen, die Nadeln zu schälen, zu blanchieren und zu trocknen, um sie etwa für die Herstellung von aromatisierter Butter zu verwenden.

Ironiebefreit: Gent schlägt den Einwohnern der Stadt vor, aus den Nadeln ihres Weihnachtsbaums aromatisierte Butter zu machen.
Ironiebefreit: Gent schlägt den Einwohnern der Stadt vor, aus den Nadeln ihres Weihnachtsbaums aromatisierte Butter zu machen.
Bild: Screenshot Stadt Gent

Pestizide und Flammschutzmittel

Die AFSCA hielt von der Idee offenbar gar nichts. «Weihnachtsbäume sind nicht dazu bestimmt, in die Nahrungskette zu gelangen», hiess es in einer Erklärung der Behörde. Es gebe viele Gründe, «die Wiederverwendung von Weihnachtsbäumen in der Nahrungskette weder zu fördern noch zu unterstützen».

Als weiteren Grund neben der Behandlung mit Pestiziden nannte die Behörde auch die schwer feststellbare Verwendung von Flammschutzmitteln bei Weihnachtsbäumen. Dies könne «sogar tödliche Folgen haben», warnte die Behörde.

Die Genter Stadtverwaltung hat die Warnung offenbar beherzigt und den Hinweis auf ihrer Website daraufhin überarbeitet. Nun heiss es in der Überschrift nicht mehr «Essen Sie Ihren Weihnachtsbaum», sondern «Skandinavier essen ihre Weihnachtsbäume».

Nachträglicher Festschmaus: Weihnachtsbäume an Tiere im Zoo verfüttert

Nachträglicher Festschmaus: Weihnachtsbäume an Tiere im Zoo verfüttert

Berlin, 04.01.2023: Die Festtage sind vorbei. Und darüber freuen sich gerade die Tiere im Berliner Zoo am meisten. Denn für die Rentiere, Giraffen und Elefanten gibt es hier Weihnachtsbäume als nachträglichen Festschmaus serviert. O-TON Florian Sicks, Kurator Zoo Berlin «Wir haben viele Tannenbäume von Tannenbaumhändlern bekommen, das sind also frische Tannenbäume, die nicht verkauft wurden zur Weihnachtszeit.» Die ätherischen Öle in den Tannen bringen wohl einen netten Geschmack. Kein Wunder also, dass die Elefanten die Bäume restlos auffressen. O-TON Florian Sicks, Kurator Zoo Berlin «Die Tiere können die Tannenbäume natürlich nicht nur fressen, sondern viele Tiere beschäftigen sich auch intensiv mit diesen Bäumen, sie können sich daran schubbern sie können sie über sich werfen, die Nashörner kämpfen sehr, sehr gerne mit den Tannenbäumen, aber es ist auch eine willkommene Abwechslung im Speiseplan.» Bei den unverkauften Tannen handelt es sich vor allem um unbehandelte Weihnachtsbäume. O-TON Florian Sicks, Kurator Zoo Berlin «Jedes Jahr bekommen wir sehr viele gut gemeinte Angebote, Weihnachtsbäume doch zu übernehmen, die im Wohnzimmer ausgemistet wurden, die können wir natürlich nicht nehmen. Das hier sind alles unbenutzte, nicht verkaufte Tannenbäume, die ökozertifiziert sind.» Und mit dem letzten Bissen sind auch die Feiertage hier wohl nun endlich abgeschlossen.

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