Silvio Berlusconi mit seiner Tochter Barbara im März 2007.
Marina Berlusconi (links) neben Weltstar Kylie Minogue bei der Dolce & Gabbana Modenschau für den Herbst/Winter 2002/2003 in Mailand.
Marina Berlusconi, Berlusconis älteste Tochter mit ihrem Ehemann Maurizio Vanadia bei einem Barenboim-Konzert in der Mailänder. Scala im Dezember 2009.
Piersilvio Berlusconi während einer Mediaset-Pressekonferenz im Jahr 2001. Er macht keine Anstalten, den Chefsessel des TV-Konglomerats zu räumen.
Berlusconis zweite Ehefrau Veronica mit der gemeinsamen Tochter Barbara beim Mediaset EURO Gala Concert in Brüssel im Mai 1998.
Barbara, die in der Schweiz in Arlesheim geboren wurde, war in das Management des Fussballclubs AC Mailand involviert, dessen Präsidentin sie vier Jahre lang von 2013 bis 2017 war.
Silvio Berlusconi mit seiner Tochter Barbara im März 2007.
Marina Berlusconi (links) neben Weltstar Kylie Minogue bei der Dolce & Gabbana Modenschau für den Herbst/Winter 2002/2003 in Mailand.
Marina Berlusconi, Berlusconis älteste Tochter mit ihrem Ehemann Maurizio Vanadia bei einem Barenboim-Konzert in der Mailänder. Scala im Dezember 2009.
Piersilvio Berlusconi während einer Mediaset-Pressekonferenz im Jahr 2001. Er macht keine Anstalten, den Chefsessel des TV-Konglomerats zu räumen.
Berlusconis zweite Ehefrau Veronica mit der gemeinsamen Tochter Barbara beim Mediaset EURO Gala Concert in Brüssel im Mai 1998.
Barbara, die in der Schweiz in Arlesheim geboren wurde, war in das Management des Fussballclubs AC Mailand involviert, dessen Präsidentin sie vier Jahre lang von 2013 bis 2017 war.
Silvio Berlusconi war Milliardär und fünffacher Vater. Politische Ambitionen hat keines seiner Kinder, doch um das Erbe ist bereits vor seinem Tod ein Streit entbrannt.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Silvio Berlusconi hinterlässt fünf Kinder und Vermögenswerte, die auf rund 7 Milliarden Franken geschätzt werden.
- Die Geschwister sind unterschiedlich in das Familienimperium eingebunden.
- Das könnte den bereits schwelenden Zwist unter den Nachkommen weiter befeuern.
Schon vor zehn Jahren beschwerte sich Silvio Berlusconi über seine Kinder, schreibt der «Blick»: «Alle wollen mein Erbe. Dabei bin ich gar nicht tot!» Diese Situation ist nun eingetroffen, der an Leukämie erkrankte «Cavaliere» ist am Montag im Alter von 86 Jahren gestorben.
Zurück lässt er fünf Kinder: Marina (56) und Piersilvio (54) aus erster Ehe sowie Barbara (38), Eleonora (37) und Luigi (34) aus zweiter Ehe. Die Erstgeborenen besetzen machtvolle Positionen in Berlusconis Wirtschaftsimperium.
Bereits 1998 hatte der Wirtschaftsmogul seine älteste Tochter Marina zur Präsidentin der Familienholding Fininvest ernannt, als Erbin, die ihm auf der Kommandobrücke folgen sollte. Sohn Piersilvio steht seit langem an der Spitze des Familienunternehmens MFE-MediaForEurope (früher Mediaset).
Berlusconi wurde am 29. September 1936 in Mailand als Sohn eines Bankangestellten und einer Hausfrau geboren. Er studierte Jura und verdingte sich als Entertainer auf Kreuzfahrtschiffen.
Sein Aufstieg begann in den 60er Jahren in der Baubranche. In den 70er und 80er Jahren entdeckte er dann den Fernsehmarkt für sich. Er gründete eigene TV-Sender, die er später zum Einstieg in die Politik nutzte.
Dass er in jener Zeit auch den AC Mailand kaufte und diesen bis an die Spitze des europäischen Fussballs hievte, bestärkte 1994 viele in der Ansicht, dass Berlusconi ein Gewinner und Retter Italiens sei. Im Bild: Berlusconi (rechts) im Jahr 2007 nach einem Triumpf des AC Milan.
Der damals 57-Jährige siegte nur zehn Wochen nach der Gründung der Partei Forza Italia 1994 bei den Parlamentswahlen und formte seine erste Mitte-Rechts-Regierung.
Von 2001 bis 2006 und von 2008 bis 2011 stand Berlusconi drei weiteren Regierungen vor, ehe nach dem Rekord von insgesamt 3340 Tagen seine Zeit im Palazzo Chigi vorbei war. Kurz davor war bereits bekannt geworden, dass der verheiratete Mann junge Frauen zu privaten Feiern in seine Villa einlud – der Begriff «Bunga Bunga» war geboren.
Kurz davor war bereits bekannt geworden, dass der verheiratete Mann junge Frauen zu privaten Feiern in seine Villa einlud – der Begriff «Bunga Bunga» war geboren. Im Bild: Berlusconi im Jahr 2013
Noch wuchtiger als alle Sexskandale war die Finanzkrise, wegen der Italien just unter Ministerpräsident Berlusconi an den Rand des Staatsbankrotts schlitterte. Auf Druck internationaler Partner – und auch von der damaligen Bundeskanzlerin Angela Merkel – musste er Ende 2011 zurücktreten.
Eine weitere Demütigung folgte 2013, als er wegen Steuerbetrugs verurteilt wurde. Er wurde aus dem Parlament und in den Jahren danach grundsätzlich von politischen Ämtern ausgeschlossen.
Erst zur Europawahl 2019 durfte er wieder antreten und schaffte den Einzug in das EU-Parlament. Dort blieb er bis Oktober 2022, als er in den italienischen Senat – die kleinere der zwei Parlamentskammern – gewählt wurde.
Den Traum, Staatspräsident zu werden, hatte er Anfang 2022 begraben müssen. Was wäre das für eine Pointe gewesen: Silvio Berlusconi als oberster Repräsentant Italiens in der Welt, der das Parlament auflösen, Regierungschefs beauftragen oder ablehnen darf!
Das höchste Amt im Staat hätte zum Selbstverständnis dieses Mannes gepasst, der Dreistigkeit zur Tugend erhob und das Frauenbild in Italien mit sexistischen Bemerkungen nachhaltig zerstörte, wie Kritiker sagten. «Es gibt niemanden auf der Welt, der so tun kann, als könne er mit mir mithalten», sagte Berlusconi einmal über sich selbst. Im Bild: Berlusconi mit unbekannten Frauen im Jahr 2004.
In puncto Unterhaltungswert könnte das stimmen. Berlusconi sorgte in seiner langen Karriere für etliche teils kuriose, teils empörende Momente: 2009 etwa brüskierte er Merkel beim Nato-Gipfel in Kehl, als er aus dem Auto stieg und dann mit dem Handy am Ohr minutenlang am Rheinufer entlang spazierte, statt die verblüffte Gastgeberin zu begrüssen.
Den Spielern seines neuen Vereins AC Monza versprach er Ende 2022 bei einer Weihnachtsfeier einen Bus voller Prostituierter, wenn diese gegen Topteams wie Juventus oder Milan gewinnen.
Im Ausland schüttelten viele den Kopf über Berlusconi, etwa nach dem russischen Angriff auf die Ukraine fiel der Italiener gleich mehrmals mit Kommentaren auf, in denen er Verständnis für den guten Freund Wladimir Putin zeigte. Im Bild: Berlusconi (links) um Jahr 2003 mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin bei Moskau.
2010 hatte Silvio Berlusconi am Rande eines EU-Gipfels einmal so sein Lebensmotto formuliert: «Ich bin ein fröhlicher Mensch, ich liebe das Leben und die Frauen. Niemand wird mich dazu bringen, meinen Lebensstil zu ändern, ich bin stolz darauf.» Im Bild: Silvio Berlusconi begrüsst bei einem Anlass im Jahr 1986 zwei Frauen.
Das Leben von Silvio Berlusconi in Bildern
Berlusconi wurde am 29. September 1936 in Mailand als Sohn eines Bankangestellten und einer Hausfrau geboren. Er studierte Jura und verdingte sich als Entertainer auf Kreuzfahrtschiffen.
Sein Aufstieg begann in den 60er Jahren in der Baubranche. In den 70er und 80er Jahren entdeckte er dann den Fernsehmarkt für sich. Er gründete eigene TV-Sender, die er später zum Einstieg in die Politik nutzte.
Dass er in jener Zeit auch den AC Mailand kaufte und diesen bis an die Spitze des europäischen Fussballs hievte, bestärkte 1994 viele in der Ansicht, dass Berlusconi ein Gewinner und Retter Italiens sei. Im Bild: Berlusconi (rechts) im Jahr 2007 nach einem Triumpf des AC Milan.
Der damals 57-Jährige siegte nur zehn Wochen nach der Gründung der Partei Forza Italia 1994 bei den Parlamentswahlen und formte seine erste Mitte-Rechts-Regierung.
Von 2001 bis 2006 und von 2008 bis 2011 stand Berlusconi drei weiteren Regierungen vor, ehe nach dem Rekord von insgesamt 3340 Tagen seine Zeit im Palazzo Chigi vorbei war. Kurz davor war bereits bekannt geworden, dass der verheiratete Mann junge Frauen zu privaten Feiern in seine Villa einlud – der Begriff «Bunga Bunga» war geboren.
Kurz davor war bereits bekannt geworden, dass der verheiratete Mann junge Frauen zu privaten Feiern in seine Villa einlud – der Begriff «Bunga Bunga» war geboren. Im Bild: Berlusconi im Jahr 2013
Noch wuchtiger als alle Sexskandale war die Finanzkrise, wegen der Italien just unter Ministerpräsident Berlusconi an den Rand des Staatsbankrotts schlitterte. Auf Druck internationaler Partner – und auch von der damaligen Bundeskanzlerin Angela Merkel – musste er Ende 2011 zurücktreten.
Eine weitere Demütigung folgte 2013, als er wegen Steuerbetrugs verurteilt wurde. Er wurde aus dem Parlament und in den Jahren danach grundsätzlich von politischen Ämtern ausgeschlossen.
Erst zur Europawahl 2019 durfte er wieder antreten und schaffte den Einzug in das EU-Parlament. Dort blieb er bis Oktober 2022, als er in den italienischen Senat – die kleinere der zwei Parlamentskammern – gewählt wurde.
Den Traum, Staatspräsident zu werden, hatte er Anfang 2022 begraben müssen. Was wäre das für eine Pointe gewesen: Silvio Berlusconi als oberster Repräsentant Italiens in der Welt, der das Parlament auflösen, Regierungschefs beauftragen oder ablehnen darf!
Das höchste Amt im Staat hätte zum Selbstverständnis dieses Mannes gepasst, der Dreistigkeit zur Tugend erhob und das Frauenbild in Italien mit sexistischen Bemerkungen nachhaltig zerstörte, wie Kritiker sagten. «Es gibt niemanden auf der Welt, der so tun kann, als könne er mit mir mithalten», sagte Berlusconi einmal über sich selbst. Im Bild: Berlusconi mit unbekannten Frauen im Jahr 2004.
In puncto Unterhaltungswert könnte das stimmen. Berlusconi sorgte in seiner langen Karriere für etliche teils kuriose, teils empörende Momente: 2009 etwa brüskierte er Merkel beim Nato-Gipfel in Kehl, als er aus dem Auto stieg und dann mit dem Handy am Ohr minutenlang am Rheinufer entlang spazierte, statt die verblüffte Gastgeberin zu begrüssen.
Den Spielern seines neuen Vereins AC Monza versprach er Ende 2022 bei einer Weihnachtsfeier einen Bus voller Prostituierter, wenn diese gegen Topteams wie Juventus oder Milan gewinnen.
Im Ausland schüttelten viele den Kopf über Berlusconi, etwa nach dem russischen Angriff auf die Ukraine fiel der Italiener gleich mehrmals mit Kommentaren auf, in denen er Verständnis für den guten Freund Wladimir Putin zeigte. Im Bild: Berlusconi (links) um Jahr 2003 mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin bei Moskau.
2010 hatte Silvio Berlusconi am Rande eines EU-Gipfels einmal so sein Lebensmotto formuliert: «Ich bin ein fröhlicher Mensch, ich liebe das Leben und die Frauen. Niemand wird mich dazu bringen, meinen Lebensstil zu ändern, ich bin stolz darauf.» Im Bild: Silvio Berlusconi begrüsst bei einem Anlass im Jahr 1986 zwei Frauen.
MFE, das sich zu 48 Prozent im Besitz der Fininvest-Holding befindet, betreibt kommerzielle Fernsehsender in Italien und Spanien und hält eine 30-prozentige Beteiligung am deutschen Sender ProSiebenSat.1. Sitze in verschiedenen Verwaltungsräten machen Piersilvio zum mächtigsten Berlusconi-Sprössling.
Zoff unter den Halbschwestern
Die Geschwister aus zweiter Ehe hingegen sind aus dem operativen Geschäft ausgeschlossen. Sie fühlen sich laut «Blick» benachteiligt. Wobei es auch vor Berlusconis Ableben schon Spannungen zwischen den Geschwistern gab.
So will die Mailänder Gerüchteküche von heftigen Auseinandersetzungen zwischen Marina und Barbara wissen. Die Ältere habe ihrer jüngeren Schwester vorgeworfen, sie sei zu sehr auf Partys fixiert, als dass sie an der Spitze eines Familienunternehmens stehen könnte, schreibt etwa «Finews». Zwist ums Erbe wäre da nicht überraschend.
Villen, Yachten und ein kompliziertes Firmenkonstrukt
Das Wirtschaftsimperium der Familie wird über ein kompliziertes Holdingsystem geführt. Der Wert der Vermögensteile, die Silvio Berlusconi hielt, wird auf bis zu sieben Milliarden Franken geschätzt, berichtet die «Wirtschaftswoche». Dazu gehören auch Barmittel, Gemälde, Autos und Ähnliches. Allein die drei Berlusconi-Residenzen haben einen Wert von 100 bis 150 Millionen – die Villa Due Palme auf Lampedusa, eine auf Antigua in den Antillen, wo er auch Land besitzt, und die Villa Campari in Lesa am Lago Maggiore.
Dazu kommen Ferienhäuser in Porto Rotondo und Cannes mit einem geschätzten Wert von 500 Millionen Franken. Nicht zu vergessen die drei Boote auf Berlusconis Namen: Die «Principessa Vai Via», eine 42 Meter lange Segel-Maxyacht aus der Perini-Werft, die «San Maurizio» und die «Sweet Dragon», ein Magnum-Motorboot aus dem Jahr 1970.
Zeitraffer-Video: Berlusconis wahres Gesicht blieb früh auf der Strecke
Silvio Berlusconi hat dem jugendlichen Antlitz augenscheinlich auch mittels Schönheits-OPs auf die Sprünge geholfen. Das Zeitraffer-Video zeigt Bilder des italienischen Politikers im Wandel der Jahre.
12.06.2023