Transparenz beim Kantonsspital So viel verdienen die Chefärzt*innen in Baden

loe

2.10.2024

Das Kantonsspital Baden macht erstmals teilweise die Löhne von Kaderärztinnen und -ärzte öffentlich.
Das Kantonsspital Baden macht erstmals teilweise die Löhne von Kaderärztinnen und -ärzte öffentlich.
Keystone

Das Kantonsspital Baden veröffentlicht erstmals Löhne von ihren Kaderärztinnen und -ärzte. Die höchste Vergütung beträgt dabei 581'760 Franken. Doch ganz so transparent kommuniziert das Spital doch nicht.

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  • Nach dem Kantonsspital Aargau (KSA) veröffentlicht auch das Kantonsspital Baden (KSB)  die Löhne ihrer Chefärztinnen und -ärzte. 
  • Acht verdienen zwischen 500'000 und 600'000 Franken.
  • Doch ganz so transparenz sind die Löhne eben doch nicht.

Nachdem das Kantonsspital Aarau letztes Jahr die Löhne ihrer Kaderärztinnen und -ärzte publik gemacht hatte, gewährt nun auch das Kantonsspital Baden (KSB) Einblick in sein Lohnsystem: «Im KSB verdient kein Kaderarzt mehr als 600’000 Franken, und 90 Prozent der Chef- und Leitenden Ärzte haben ein Einkommen von unter 500’000 Franken», steht auf der Website des Spitals.

Das Spital schreibt: «Aus Gründen der Transparenz machen wir diese öffentlich.»

Zwischen 500'000 und 600'000 Franken pro Jahr

Die Lohnstatistik des KSB aus dem Jahr 2023 zeigt: Acht Kaderärztinnen und -ärzte haben zwischen 500'000 und 600'000 Franken verdient, während sieben in der Gehaltsklasse von 400'000 bis 500'000 Franken liegen. Fünfzig Ärztinnen und Ärzte erhalten zwischen 300'000 und 400'000 Franken, und fünfzehn verdienen zwischen 200'000 und 300'000 Franken. Die höchste Vergütung beträgt dabei 581'760 Franken.

Laut dem KSB kommen diese Daten aus der Lohnstatistik, welche der Verwaltungsrat kürzlich dem Kanton präsentiert hat. 

Die «Aargauer Zeitung» (AZ) hat seit Dezember 2023 mehrfach versucht, Informationen über die höchsten Gehälter am KSB zu erhalten.

Das KSB lehnt die Anfragen der Zeitung immer wieder ab. Schlussendlich wandte sich die AZ an die kantonale Beauftragte für Öffentlichkeit und Datenschutz (ÖDB). Diese stellten fest, dass im Falle staatlicher Unterstützung, die öffentliche Transparenz überwiegen sollte. Das KSB lenkt schliesslich teilweise ein. 

KSB weigert sich weiterhin, eine vollständige Liste zu veröffentlichen

Das zweitgrösste Spital im Kanton Aargau rechtfertigt die Höhe der Löhne mit mehreren Faktoren. Laut der Medienstelle sind die Gehälter «marktgerecht und branchenüblich». Entscheidende Aspekte seien die jahrelange Ausbildung, hohe Verantwortung der Kaderärztinnen und -ärzte, Führungsaufgaben, unregelmässige Arbeitszeiten und der Wettbewerb um hochqualifizierte Fachkräfte.  «Um talentierte Fachkräfte zu halten oder anzuziehen, müssen Spitäler wie das KSB wettbewerbsfähige Löhne anbieten», so das Spital.

Das Spital weigert sich weiterhin, eine vollständige Liste der Löhne von Kaderärzten und -ärztinnen zu veröffentlichen, die über 200’000 Franken pro Jahr verdienen. Es argumentiert, dass dies Rückschlüsse auf einzelne Personen ermöglichen würde, was den Schutz der Privatsphäre verletze. Da das KSB keine staatliche Hilfe in Anspruch genommen habe, sieht es sich weniger verpflichtet, umfassende Lohnangaben zu machen.