Wegen Dürre und LebensmittelengpässenSimbabwe plant Tötung von 200 Elefanten
tjnj / dpa
13.9.2024 - 20:50
Extreme Dürre und eine wachsende Elefantenpopulation machen der Regierung von Simbabwe Sorgen. Eine drastische Massnahme soll helfen: Die Tötung von 200 Elefanten.
Keystone-SDA, tjnj / dpa
13.09.2024, 20:50
13.09.2024, 22:22
SDA
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Simbabwe hat aufgrund extremer Dürre den Ausnahmezustand ausgerufen.
Um Nahrungsengpässen entgegenzuwirken sollen nun 200 Elefanten getötet werden.
Zusätzlich soll die Massnahme die stark wachsende Elefantenpopulation in Schach halten.
Mit geschätzt 100'000 Tieren handelt es sich bei Simbabwe um das Land mit der grössten Elefantenpopulation.
Die letzten von der Regierung angeordneten Tötungen der Tiere fanden im Jahr 1988 statt.
Simbabwe will angesichts einer beispiellosen Dürre und damit einhergehenden Lebensmittelengpässen 200 Elefanten töten. Zugleich handele es sich um eine Massnahme gegen die stark wachsende Elefantenpopulation, teilte die zuständige Behörde am Freitag mit.
Das Umweltministerium in Harare hatte bereits am Mittwoch mitgeteilt, das Land habe «mehr Elefanten, als es braucht». Die Regierung habe daher die Wildparkverwaltung (ZimParks) angewiesen, mit dem Keulen der Tiere zu beginnen.
Die 200 Elefanten sollen in Gebieten gejagt werden, in denen es zu Zusammenstössen mit Menschen kam, darunter Hwange, wo sich das grösste Naturschutzgebiet des Landes befindet, wie der Generaldirektor von ZimParks, Fulton Mangwanya, der Nachrichtenagentur AFP sagte.
Letzte gezielte Tötungen im Jahr 1988
In Simbabwe leben Schätzungen zufolge 100'000 Elefanten, es ist das Land mit der zweitgrössten Elefanten-Population nach Botswana. Allein in Hwange leben 65'000 der grossen Tiere, laut ZimParks vier mal mehr als das Gebiet eigentlich fassen kann. Zum letzten Mal sind in Simbabwe 1988 Elefanten gekeult worden.
Zuvor hatte bereits Namibia angekündigt, 700 Wildtiere wie Elefanten und Flusspferde wegen der schlimmsten Dürre seit Jahrzehnten töten zu wollen. Es seien bereits etwa 160 Tiere getötet worden, teilte das dortige Umweltministerium Anfang vergangener Woche mit.
Mit der Keulung sollen laut Regierung die Wasserreserven entlastet und Fleisch für tausende Menschen bereitgestellt werden, die wegen der Dürre hungern. Bei Tierschützer*innen war die Regierungsanordnung auf heftige Kritik gestossen.
Simbabwe und Namibia gehören zu einer Reihe von Ländern im südlichen Afrika, die wegen der Dürre den Ausnahmezustand ausgerufen haben.