Synchronschwimmerin (11) erzählt«Ich bin es gewohnt, dass die Luft unter Wasser knapp wird»
Stefan Michel
15.11.2024
Die elfjährige N. hat sich für das Hobby Synchronschwimmen entschieden. blue News erzählt sie am Zukunftstag, wie eine Kür entsteht.
Stefan Michel
15.11.2024, 00:00
Stefan Michel
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
Die elfjährige Synchronschwimmerin N. beschreibt am Zukunftstag, wie sie mit ihrem Team eine Kür entwickelt und einstudiert.
Am schwierigsten findet sie, sich die Abfolge der Figuren zu merken, und das lange Luftanhalten unter Wasser.
Vor dem Wettkampf ist N. oft nervös, doch sobald sie mit ihrem Team im Wasser ist, verschwindet die Anspannung und sie konzentriert sich voll auf die Choreografie.
N. ist elf und seit gut zwei Jahren Synchronschwimmerin. Sie macht den Sport zum Spass – trotzdem sind die Figuren schwierig und das Training hart.
Am Zukunftstag erzählt sie blue News, wie eine Kür entsteht.
Alles geschieht im Takt der Musik
«Als Erstes wählen wir die Musik aus. Die Trainerin macht einen Vorschlag und den finden wir eigentlich immer gut. Wir hatten auch schon einen Mix aus drei Songs, aber jetzt haben wir einfach ein Lied.
Den Song hat mein Team im Trainingslager ausgewählt. Dort war ich nicht dabei. Deshalb stand der Song halt schon fest, als ich wieder dazukam. Zudem haben die anderen schon angefangen, zu üben.
Wichtig ist natürlich, dass uns der Song gefällt. Er muss aber auch vom Tempo her zum Synchronschwimmen passen. Wir bewegen uns im Takt der Musik. Dabei zählen wir immer bis acht, dann beginnen wir wieder bei eins. Die verschiedenen Bewegungen machen wir bei einer bestimmten Zahl, die wir vorher vereinbart haben.
Am Anfang stehen wir noch am Rand des Beckens, zählen im Takt der Musik mit. Auf fünf gehen die ersten vier in Position, beim nächsten Mal eins springen sie ins Wasser. Bei der nächsten Fünf geht die zweite Reihe in Position und springt bei der nächsten Eins ins Wasser.»
Zu lang unter Wasser
«Wie unsere Kür aussieht, entscheiden wir gemeinsam. Meistens macht die Trainerin einen Vorschlag, und wir sagen, ob wir den gut finden oder nicht.
Zum Beispiel wollte sie, dass wir drei Figuren direkt nacheinander unter Wasser machen. Da hätten wir acht- oder neunmal auf acht gezählt – ohne dazwischen Luft zu holen. Das war uns zu lang, also hat die Trainerin eine Abfolge gemacht, bei der wir früher auftauchen können.
Ich bin es gewohnt, dass die Luft unter Wasser knapp wird. Ich versuche dann, die Luft, die ich noch in mir habe, einzuatmen, obwohl das gar nichts bringt. Was es für mich noch schwieriger macht, ist, dass ich Asthma habe. Aber eine Minute unter Wasser schaffe ich problemlos.
Üben tun wir die Kür Schritt für Schritt. Die Trainerin hat eine Idee, was wir machen sollen, aber während wir diese Figuren machen, hat sie weitere Ideen, und die bauen wir dann ein.»
Aufgeregt am Wettkampf
«Im Moment haben wir mehr als die Hälfte der Choreografie eingeübt und arbeiten am letzten Teil. Schon in drei Wochen müssen wir die Kür am ersten Wettkampf vorzeigen. Das ist recht knapp und ich muss auch zu Hause üben, damit ich alles kann.
Am Trockenen ist es natürlich einfacher. Aber etwas vom Schwierigsten ist es für mich, zu wissen, was ich als Nächstes machen muss. Das kann ich auch in meinem Zimmer machen. Oder vor dem Fernseher, wenn es gerade nicht so spannend ist.
Am Wettkampf bin ich oft nervös. Aber wir wollen halt gewinnen. Das haben wir bis jetzt einmal geschafft. Aber sobald ich mit meinem Team im Wasser bin und die Kür läuft, gibt es keine Nervosität mehr. Dann machen wir einfach unsere Figuren, und am Schluss frage ich mich, weshalb ich überhaupt nervös war.»