Schwere Geldwäscherei Freundin von belgischem Drogenboss in Zürich verurteilt

paja, sda

12.7.2023 - 08:56

Das Bezirksgericht Zürich berät am Mittwoch über einen Fall von schwerer Geldwäsche. Angeklagt ist die Freundin eines belgischen Drogenbosses. (Symbolbild)
Das Bezirksgericht Zürich berät am Mittwoch über einen Fall von schwerer Geldwäsche. Angeklagt ist die Freundin eines belgischen Drogenbosses. (Symbolbild)
Keystone

Die Freundin des belgischen Drogenbosses ist wegen schwerer Geldwäscherei und weiterer Delikte verurteilt worden. Die 29-jährige Niederländerin kassierte eine bedingte Freiheitsstrafe und eine Geldstrafe.

Keystone-SDA, paja, sda

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  • Das Bezirksgericht Zürich hat die Freundin des belgischen Drogenbosses Flor Bressers am Mittwoch wegen schwerer Geldwäscherei und weiterer Delikte verurteilt.
  • Die 29-jährige Niederländerin kassierte eine bedingte Freiheitsstrafe und eine Geldstrafe.
  • Zwischen 2020 und ihrer Verhaftung im Februar 2022 lebte die Freundin des Drogenbosses mit dem Spitzname «Fingerabschneider», und ihrem Kind in Zürich und Rüschlikon.
  • Dabei hatte sie rund 2,5 Millionen Franken für Luxusgüter und teure Wohnsitze ausgegeben.

Die Frau habe einen «sehr, sehr luxuriösen Lebensstil» gepflegt, sagte der Richter bei der Urteilseröffnung. Weil das Geld aus dem Drogenhandel stammte, sei ihr Handeln besonders verwerflich gewesen.

Da die Beschuldigte aber ein Geständnis abgelegt und dem abgekürzten Verfahren zugestimmt habe, seien zwei Jahre Freiheitsstrafe angemessen, sagte der Richter.

Die 29-Jährige wurde zusätzlich wegen Urkundenfälschung, Ausweisfälschung und Täuschung der Behörden verurteilt. Sie hatte Ausweise gefälscht und diese dazu benutzt, eine Aufenthaltsbewilligung B zu erhalten, Konti zu eröffnen oder Mietverträge abzuschliessen. Das bringt eine Geldstrafe von 100 mal 60 Franken. Für beide Strafen gilt eine zweijährige Probezeit.

Das Gericht geht auch davon aus, dass die rund 8,5 Monate in Untersuchungshaft - zusammen mit ihrem Kind - einen bleibenden Eindruck bei der Beschuldigten hinterlassen haben.

Der «‹Fingerabschneider›»

Die 29-Jährige lebte zwischen 2020 und ihrer Verhaftung im Februar 2022 mit Flor Bressers, Spitzname «Fingerabschneider», und ihrem Kind in Zürich und Rüschlikon. Dabei hatte sie rund 2,5 Millionen Franken für Luxusgüter und teure Wohnsitze ausgegeben.

Auf der Liste stehen Übernachtungen in den Luxushotels Dolder Grand (75'485 Franken) und Baur au Lac (21'722 Franken) sowie Ausgaben für eine Villa am Zürichsee in Rüschlikon und im Renaissance Tower in Zürich in der Höhe von 218'000 und 206'000 Franken.

Tonnenweise «Kokain» geschmuggelt

Auch eingekauft hatte die Beschuldigte mit dem Drogengeld reichlich: Schmuck und Uhren für geschätzte 667'000 Franken, Handtaschen für 77'000 Franken, ein Boot der Edel-Marke Boesch für 175'000 Franken oder 131 Weinflaschen im Wert von rund 400'000 Franken.

Bressers und seine Freundin wurden im Februar 2022 von der Sondereinheit «Diamant» im Zürcher Renaissance Tower verhaftet. Er soll mit seiner Organisation tonnenweise Kokain nach Europa geschmuggelt haben. Bressers wurde bereits an Belgien ausgeliefert.

Die Niederländerin war an der Verhandlung am Mittwochmorgen nicht anwesend. Sie darf derzeit aufgrund behördlicher Auflagen Belgien nicht verlassen. Es handelte sich um ein abgekürztes Verfahren, die Richter stimmten dem Urteilsvorschlag von Verteidigung und Staatsanwaltschaft zu. Plädoyers gab es keine.