Luxusprodukt Fleisch kostet bei uns mehr als doppelt so viel wie in der EU

SDA/gbi

28.8.2019 - 09:04

Für Fleisch bezahlen Schweizer deutlich mehr als der Durchschnittseuropäer. 
Für Fleisch bezahlen Schweizer deutlich mehr als der Durchschnittseuropäer. 
Source: Keystone/DPA/OLIVER DIETZE

Wer Koteletts auf den Grill wirft, bereitet unbewusst ein luxuriöses Mahl zu: Fleisch kostet in der Schweiz 2,3 Mal mehr als im EU-Schnitt. Das ist sogar viel mehr als in den anderen Hochpreisinseln Island und Norwegen.

Die Schweizer müssen bei vielen Lebensmitteln tiefer in die Tasche greifen als die Leute in anderen Ländern Europas – allerdings gibt es nirgends so auffällige Preisunterschiede wie bei Fleisch. Lebensmittel allgemein kosten in der Schweiz 1,64 Mal mehr als im EU-Schnitt, was ziemlich genau mit der höheren Kaufkraft hierzulande übereinstimmt.



Beim Fleisch dagegen ist der Unterschied deutlich grösser: Poulet, Rind und Schweinefleisch kosten hierzulande 2,3 Mal mehr als im Durchschnit. Dahinter folgen mit deutlichem Abstand Island und Norwegen mit 1,65 und 1,55 Mal höherem Fleischpreis. Das zeigen neue Zahlen des Europäischen Statistischen Amts Eurostat.

Schweizer essen gar nicht so viel Fleisch

Ob der hohe Preis Schuld ist, ist nicht sicher, aber Schweizer halten sich zurück beim Verzehr Fleisch: 52 Kilogramm pro Kopf und Jahr gehen gemäss Statistik der Proviande über den Ladentisch – Babys und Veganer inbegriffen.

Verglichen mit anderen Ländern Europas ist das wenig. In Österreich, wo Fleisch etwa so teuer ist wie in Norwegen, werden gemäss dem Statistikportel statista.com 100 Kilo pro Kopf und Jahr verzehrt. Der EU-Durchschnitt liegt gemäss statista bei 65 Kilo.

Rumänen grillieren am günstigsten

Bei anderen Lebenmittelgruppen bezahlen wir hierzulande ebenfalls mehr: Milch, Käse und Eier sind mit 1,35 Mal höherem Preis noch relativ erschwinglich. Noch günstiger sind Genussmittel: Alkohol kostet hierzulande 1,17 Mal mehr als für den Durchschnittseuropäer, Tabak 1,21 Mal mehr. 

Nimmt man den EU-Schnitt als 100 Prozent, müssen Österreicher 146 Prozent für Steaks und Konsorten hinblättern. Am günstigsten grillieren Rumänen und Polen mit 63 Prozent der Durchschnittskosten – das entspricht auch ziemlich genau deren Kaufkraft.

Bilder aus der Schweiz

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