Jugendlicher mit Waffe unterwegs Mafia-Mottowoche an Schule löst Polizeieinsatz aus

dmu

15.3.2024

Symbolbild eines Mafioso: Eine solche Verkleidung löste einen Grosseinsatz der Polizei aus.
Symbolbild eines Mafioso: Eine solche Verkleidung löste einen Grosseinsatz der Polizei aus.
IMAGO/imagebroker

Eine Frau beobachtet nahe der deutschen Stadt Kiel einen Jugendlichen mit einer Waffe und löst einen Polizeieinsatz aus. Später folgt die Entwarnung: Ein Schüler war auf dem Weg zu einer Mottoparty zum Thema Mafia.

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  • Weil sie einen Jugendlichen mit einem Gewehr in der Hand beobachtet hatte, alarmierte eine Frau in Kronshagen DE nahe Kiel die Polizei.
  • Später stellt sich heraus: Er war nur verkleidet, an seiner Schule fand eine Mottowoche zum Thema Mafia statt.
  • Mit Themenwochen zelebrieren Absolvent*innen das Ende ihrer Schullaufbahn.

Im deutschen Bundesland Schleswig-Holstein hat am Donnerstag eine Mottowoche der Abschlussklassen eines Gymnasiums zum Thema Mafia einen Polizeieinsatz ausgelöst. Grund dafür war ein Jugendlicher, der sich offenbar zu authentisch verkleidet hatte: Er wurde mit einem Gewehr in der Hand auf dem Weg zur Schule beobachtet.

Eine aufmerksame Bürgerin in Kronshagen nahe Kiel hat den vermeintlich Bewaffneten bemerkt und sofort die Polizei informiert. «Das löst bei uns eine ganze Menge aus, weil wir natürlich vom Worst Case ausgehen», wird ein Polizeisprecher im «Spiegel» zitiert.

In der Folge wurden alle Streifenwagen angefunkt, die Polizei ging von einem Grosseinsatz aus. Parallel nahmen die Beamten auch Kontakt zum Gymnasium auf und wurden auf die Mottowoche hingewiesen.

Wenn sich die Schullaufbahn dem Ende zuneigt, zelebrieren dies Absolvent*innen in Deutschland oftmals mit Themenwochen. Auch in der Schweiz gibt es ähnliche Bräuche. Dabei verkleiden sich die Schüler*innen dem Motto entsprechend – in diesem Fall offenbar zu gut.

«Ein ganz leichtes Spielzeuggerät»

Die Meldung zur Mottowoche habe bei der Polizei aber noch nicht für Aufatmen gesorgt. «Wir gingen nach wie vor vom Worst Case aus», so der Sprecher. Erst als die ausgerückten Beamten auch andere Spielzeugwaffen an der Schule entdeckten, habe sich die Situation entspannt. Auch das gemeldete Gewehr habe man zu Gesicht bekommen. Dabei handelte es sich um «ein ganz leichtes Spielzeuggerät».

Erst dann hätten die Beamten den Einsatz abbrechen «und den Blutdruck sich wieder senken lassen» können. Dem Schulleiter sei mitgeteilt worden, dass die Mottowahl nicht unproblematisch ist. 

«Das hat uns aber nicht entspannen lassen, wir gingen nach wie vor vom Worst Case aus», sagte der Beamte. Erst als die ersten Streifenwagenbesatzungen auch andere Spielzeugwaffen an der Schule zu Gesicht bekommen hätten, sei die Situation klarer geworden. «Als wir dann auch noch das Gewehr – ein ganz leichtes Spielzeuggerät – bekommen hatten, konnten wir das Ganze abblasen und den Blutdruck sich wieder senken lassen.»

Der Schulleiter sei darauf hingewiesen worden, dass das Motto nicht so ideal gewesen sei. Der Appell fand offensichtlich in der Region Gehör: Heute hätte im 25 Kilometer entfernten Eckernförde ebenfalls eine Mafia-Mottoparty stattfinden sollen – das Thema wurde nun aber kurzfristig geändert.