Entführte 9-Jährige wieder zu HauseDieser Kidnapper hinterliess Fingerabdrücke auf Erpresserbrief
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4.10.2023
Ein dramatischer Entführungsfall hat in den USA ein glückliches Ende genommen. Dass die kleine Charlotte nach nur 48 Stunden wieder bei ihrer Familie war, ist nur einer grossen Dummheit des Entführers zu verdanken.
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04.10.2023, 06:30
04.10.2023, 09:30
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Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
Ein spektakulärer Entführungsfall in den USA wurde binnen zwei Tagen wohl aufgeklärt.
Der Verdächtige soll die 9-jährige Charlotte entführt und anschliessend Lösegeld erpresst haben.
Er hinterliess jedoch seine Fingerabdrücke auf dem Brief und konnte rasch überführt werden.
Im US-Bundesstaat New York gelang es Polizeibehörden binnen 48 Stunden, ein entführtes Mädchen zurück zu ihrer Familie zu bringen.
Der 46-jährige Verdächtige Craig Nelson Ross Jr. wird nun laut Anklageschrift beschuldigt, die 9-jährige Charlotte S. entführt und Lösegeld von ihren Eltern gefordert zu haben. Doch sein Plan ging gewaltig schief.
Der Fall begann am vergangenen Samstag während eines Camping-Ausflugs der Familie S. im Moreau Lake State Park, als die kleine Charlotte spurlos verschwand. An der folgenden grossangelegten Suche waren Hunderte Einsatzkräfte beteiligt, einschliesslich der amerikanischen Bundespolizei FBI, berichtet unter anderem der TV-Sender CNN.
Fingerabdrücke auf der Lösegeldforderung
Demnach habe ein folgenschwerer Fehler des Entführers die Ermittler schliesslich auf die Spur des Entführers gebracht. Denn Ross hinterliess seine Fingerabdrücke auf jenem Erpresserbrief, den er im Morgengrauen in den Briefkasten der Familie warf — eine gewaltige Dummheit.
Zu diesem Zeitpunkt waren Charlottes besorgten Eltern immer noch auf einem Campingplatz und suchten verzweifelt nach ihrer Tochter.
Neben den Fingerabdrücken wurden auch Handydaten und Aufzeichnungen des Parks analysiert, um die Bewegungen des Täters zu rekonstruieren.
«Jeder in New York atmet auf»
Die Strafverfolgungsbehörden verfolgten ihn daraufhin zu einem Wohnwagen, wo sie ihn am Montagabend verhafteten und die kleine Charlotte sofort fanden — versteckt in einem Schrank.
Sie war äusserlich unversehrt und wurde zur Untersuchung ins Spital gebracht. Die Gouverneurin von New York, Kathy Hochul, verkündete die gute Nachricht bei einer eigens einberufenen Medienkonferenz und erklärte: «Jeder in New York atmet im Moment kollektiv auf.»
Wie sie sagte, habe die Polizei mithilfe der Fingerabdrücke die Datenbanken der Strafverfolgungsbehörden durchsucht. Schliesslich gab es einen Treffer: Ross' Fingerabdruck war in die Datenbank wegen eines Vorfalls aus dem Jahr 1999, bei dem er unter Alkoholeinfluss gefahren war, erklärte Hochul.
Dies führte die Ermittler schliesslich zu einem Wohnmobil hinter dem Doppelwohnwagen seiner Mutter in Ballston Spa, ebenfalls im Bundesstaat New York. SWAT-Teams flogen mit Helikoptern zum Trailer Park, verschafften sich Zutritt und verhafteten Ross. Er widersetzte sich der Polizei zufolge der Festnahme und erlitt leichte Verletzungen, als er in Gewahrsam genommen wurde.
Das Grundstück, auf dem Charlotte gefunden wurde, war demnach auf die Mutter des Verdächtigen registriert und befindet sich rund 27 Kilometer von dem Ort entfernt, an dem sie zuletzt im Moreau Lake State Park gesehen wurde.