Helfer bekommen Hilfe Brände in Australien wüten weiter – Sydney plant trotzdem Feuerwerk

DPA/tafi

29.12.2019 - 22:00

Rund um Sydney entdeckt die Feuerwehr immer mehr Buschbrände, Dutzende von ihnen sind ausser Kontrolle. Bewohner ländlicher Gebiete sind besonders betroffen – ebenso wie die freiwilligen Helfer. Die bekommen jetzt aber finanzielle Hilfe.

Die verheerenden Buschbrände in Australien haben sich am Wochenende ausgeweitet. Allein im Bundesstaat New South Wales loderten derzeit 85 Feuer, 40 von ihnen seien ausser Kontrolle, sagte der regionale Feuerwehrchef Shane Fitzsimmons am Sonntag vor Reportern.

Tags zuvor hatte die Feuerwehr dort noch von 70 Bränden gesprochen, von denen 30 nicht kontrolliert würden. Die Behörden des Bundesstaates Victoria forderten die Bewohner des kleines Ortes Goongerah etwa 440 Kilometer östlich von Melbourne auf, sich vor den Flammen in Sicherheit zu bringen.

«Warten Sie nicht, weggehen ist die sicherste Option – die Umstände könne sich ändern und sehr schnell verschlechtern», warnte die Feuerwehr. Hilfskräfte könnten dann möglicherweise nicht mehr rechtzeitig eingreifen.

Zahlreiche freiwillige Helfer kämpfen in Australien gegen die Flammen: Sie sollen für ihren Einsatz entschädigt werden. (Symbolbild)
Zahlreiche freiwillige Helfer kämpfen in Australien gegen die Flammen: Sie sollen für ihren Einsatz entschädigt werden. (Symbolbild)
Keystone/Twitter@NSWRFS via AP

Entschädigung für Freiwillige

Australiens Regierung kündigte unterdessen Entschädigungen für die freiwilligen Feuerwehrleute für deren aufreibenden Kampf gegen die Buschbrände an. Premierminister Scott Morrison, dem zuvor mangelnde Unterstützung der Einsatzkräfte vorgeworfen worden war, stellte am Sonntag eine Tagespauschale von umgerechnet etwa 205 Franken in Aussicht.

Im besonders betroffenen New South Wales machen freiwillige Helfer rund 90 Prozent der Löschkräfte aus. Viele von ihnen haben Urlaub genommen, um sich dem Inferno entgegenzustellen.

Um das Geld zu bekommen, müssen die Feuerwehrleute mehr als zehn Tage für den Rural Fire Service (RFS) im Einsatz gewesen sein und entweder als Selbstständige oder bei einem kleinen oder mittleren Unternehmen arbeiten. Ausserdem ist der – steuerfreie – Gesamtbetrag gedeckelt auf umgerechnet etwa 4100 Franken

Sydney macht trotzdem Feuerwerk

Ungeachtet der seit Wochen wütenden Buschbrände wird die australische Millionen-Metropole Sydney den Jahreswechsel mit einem Riesen-Feuerwerk feiern. Die Stadtverwaltung setzt sich über eine Petition mit 260'000 Unterschriften hinweg, die gegen das Spektakel gerichtet ist, wie ein Verwaltungssprecher am Wochenende mitteilte.

Er verwies zur Begründung unter anderem darauf, dass zehntausende Besucher der Stadt für das Ereignis bereits Flüge und Hotels gebucht hätten. Im Katastrophenfall kann das Feuerwerk nach Behördenangaben aber abgesagt werden.

Neun Tote

Allein in New South Wales ist den seit Oktober wütenden Flammen mittlerweile eine Landfläche der Grösse Belgiens zum Opfer gefallen. Fast 1000 Häuser wurden zerstört, neun Menschen kamen ums Leben.

Auf der Südhalbkugel ist zurzeit Sommer, und sengende Hitze droht den Kampf gegen die Buschbrände weiter zu erschweren. Vor allem dem Südosten Australiens stehen Tage mit extrem heissem Wetter bevor. Angesichts erwarteter Temperaturen von deutlich über 40 Grad im Umland von Sydney, der Hauptstadt von New South Wales, rechnen Meteorologen mit nochmals wachsender Brandgefahr zu Wochenbeginn.

Buschfeuer hüllen Sydney in Rauch

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