US-Präsident Joe Biden hat nach dem Einsturz der Brücke von Baltimore der Ostküstenstadt schnelle Hilfe versprochen. Er werde «Himmel und Erde in Bewegung setzen, um die Brücke so schnell wie menschenmöglich wieder aufzubauen», sagte der Präsident am Freitag bei einem Besuch am Unglücksort im Bundesstaat Maryland laut einem Bericht der Zeitung «USA Today». Seine Regierung werde auch alles daran setzen, die für den Einsturz Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen. An den Kongress in Washington appellierte der Staatschef, die für den Wiederaufbau nötigen Mittel zu bewilligen.
06.04.2024, 18:54
SDA
Die Francis Scott Key Bridge an der Hafeneinfahrt von Baltimore war am 26. März eingestürzt, nachdem ein Brückenpfeiler von einem auslaufenden Containerschiff gerammt worden war. Am Freitag wurde ein drittes Todesopfer geborgen, wie das Büro des Bürgermeisters mitteilte. Damit bleiben drei Vermisste. Bei den Opfern handelt es sich nach Behördenangaben um Bauarbeiter lateinamerikanischer Herkunft, die mit Reparaturarbeiten an der Brücke beschäftigt waren. Das Containerschiff «Dali» war nach ersten Erkenntnissen womöglich wegen eines Stromausfalls manövrierunfähig geworden.
Der Einsturz der mehr als 2,5 Kilometer langen vierspurigen Autobahnbrücke hat auch immense wirtschaftliche Auswirkungen, weil einer der bedeutendsten Seehäfen der Vereinigten Staaten temporär nicht nutzbar ist. Biden sagte am Freitag, dass ein Kanal, der zum Hafen führe, bis Ende Mai wieder komplett befahrbar sein solle. Die Brücke war 1977 nach fünfjähriger Bauzeit eröffnet worden, der Wiederaufbau soll deutlich schneller gehen.
Biden traf vor Ort auch Angehörige der Opfer. Interessenvertretungen der Latinos in Baltimore verwiesen derweil auf die prekäre Situation, in der die Zuwanderer aus Honduras, Guatemala, El Salvador oder Mexiko häufig lebten und arbeiteten. «Der Einsturz der Key Bridge hat jeden Migranten, der täglich auf seinen gefährlichen Arbeitsplatz geht, bis ins Mark erschüttert», sagte Gustavo Torres, Direktor der Hilfsorganisation CASA, laut «USA Today». «Sie wissen, wie das ist, weil migrantische Arbeiter oft die Gefahren ihres Jobs herunterschlucken, damit ihre Familien Essen auf dem Tisch haben.»
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