«Du musst es unterschreiben» Frau bringt in Rio toten Mann zur Bank — für einen Kredit

dpa/toko

17.4.2024 - 22:25

Die Millionenmetropole Rio de Janeiro.
Die Millionenmetropole Rio de Janeiro.
IMAGO/Cavan Images

Eine Frau im brasilianischen Rio de Janeiro hat versucht, einen Kredit zu erschleichen, in dem sie ihren toten Onkel mit dem Rollstuhl in die Filiale brachte. Sie versuchte dann, dessen Unterschrift vorzutäuschen.

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17.4.2024 - 22:25

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Eine Frau hat in Rio de Janeiro einen toten Mann im Rollstuhl in die Bank gebracht, um sich einen Kredit zu erschleichen. Die Frau wurde festgenommen.
  • In einem am Dienstag veröffentlichten Video ist zu sehen, wie die Frau mit dem Mann spricht und versucht, ihn zum Unterschreiben eines Dokuments zu bringen.
  • Die Bankangestellten haben den mobilen Notdienst gerufen, der den Tod des Mannes feststellte.
  • Erste Untersuchungen würden die Behauptung der Frau – der Mann sei erst in der Bankfiliale gestorben – widerlegen.

In der brasilianischen Millionenmetropole Rio de Janeiro hat eine Frau einen toten Mann im Rollstuhl zur Bank gebracht, um einen Kredit zu bekommen. «Sie versuchte, seine Unterschrift vorzutäuschen. Er war bereits tot in die Bank eingetroffen», zitierte das Nachrichtenportal «G1» den Polizeibeamten Fábio Luiz Souza am Mittwoch.

Die Frau wurde festgenommen. In einem am Dienstag veröffentlichten Video ist zu sehen, wie die Frau mit dem Mann spricht und versucht, ihn zum Unterschreiben eines Dokuments zu bringen. Es soll um einen Kredit in Höhe von 17'000 Reais (etwa 3000 Franken) gegangen sein.

Bankangestellte filmte die Situation

«Onkel Paulo, hörst du mich? Du musst es unterschreiben», sagte die Frau zu dem laut Bericht 68-Jährigen. Eine andere Frau – vermutlich eine Bankangestellte – filmte demnach die Situation und sagte, sie glaube, dass es dem Mann nicht gut gehe. Die Bankangestellten hätten dann den mobilen Notdienst gerufen, der den Tod des Mannes feststellte.

Erste Untersuchungen würden die Behauptung der Frau – der Mann sei erst in der Bankfiliale gestorben – widerlegen, berichtete «G1» unter Berufung auf die Polizei. Demnach wies der Hinterkopf des Mannes Totenflecke auf, die darauf hindeuten würden, dass er im Liegen gestorben sei.

Totenflecke bezeichnet man auffällige Verfärbungen der Haut, die nach Eintritt des Todes in bestimmten Bereichen des Körpers auftreten und durch das schwerkraftbedingte Absinken des Blutes entstehen. Wäre er in der Bank gestorben, hätte er diese laut Polizei an den Beinen gehabt, da er in einem Rollstuhl sass. 

Ermittlungen wegen Leichenfledderei

Gegen die Frau, die behauptet die Nichte und Betreuerin des Mannes zu sein, wird nun wegen versuchten Diebstahls durch Betrug und Leichenfledderei ermittelt. «Nach unseren Recherchen ist sie tatsächlich mit ihm verwandt», zitierte «G1» Souza. «In meiner 22-jährigen Laufbahn habe ich noch nie eine solche Geschichte erlebt.»

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