Österreich Antikörper-Studie: Viele Bürger Ischgls waren infiziert

SDA

25.6.2020 - 12:34

ARCHIV – Die Sängerin Helene Fischer gibt beim bisher grössten Top of the Mountain Closing Konzert in der Skimetropole Ischgl vor 26.000 Besuchern ein zweistündiges Konzert auf 2320 Höhenmetern. Im österreichischen Ischgl war ein grosser Teil der Bevölkerung mit dem Coronavirus infiziert. Foto: Felix Hörhager/dpa
ARCHIV – Die Sängerin Helene Fischer gibt beim bisher grössten Top of the Mountain Closing Konzert in der Skimetropole Ischgl vor 26.000 Besuchern ein zweistündiges Konzert auf 2320 Höhenmetern. Im österreichischen Ischgl war ein grosser Teil der Bevölkerung mit dem Coronavirus infiziert. Foto: Felix Hörhager/dpa
Source: Keystone/dpa/Felix Hörhager

Im österreichischen Ischgl war ein grosser Teil der Bevölkerung mit dem Coronavirus infiziert. Nach Angaben der Medizinischen Universität Innsbruck haben 42,4 Prozent der in einer umfassenden Studie untersuchten Bürger Antikörper auf das Coronavirus entwickelt.

Das sei der weltweit höchste bisher publizierte Wert, sagte die Direktorin des Instituts für Virologie, Dorothee von Laer, am Donnerstag in Innsbruck. Antikörper im Blut gelten als Nachweis für eine durchgemachte Infektion.

Ischgl mit seinen Après-Skibars gilt als Brennpunkt für die Ausbreitung des Coronavirus in Österreich und Teilen Europas. Nach Angaben österreichischer Behörden waren zeitweise 40 Prozent aller Fälle im Inland auf Ischgl zurückzuführen. Auch viele deutsche Touristen haben sich nach ihrer Überzeugung in Ischgl angesteckt. Eine Kommission im Bundesland Tirol soll nun das stark kritisierte Krisenmanagement unter die Lupe nehmen.

Auffällig sei, dass von den positiv auf Antikörper getesteten Personen zuvor nur 15 Prozent die Diagnose erhalten hatten, infiziert zu sein, sagte von Laer. «85 Prozent derjenigen, die die Infektion durchgemacht haben, haben das unbemerkt durchgemacht.» Trotz des hohen Antikörper-Werts sei auch in Ischgl keine Herden-Immunität erreicht. Entscheidend für den Rückgang der Fälle seien die Quarantäne und die soziale Distanz gewesen, hiess es.

Rund 80 Prozent der Ischgler Bevölkerung nahmen an der Studie teil. 1473 Probanden waren zwischen 21. und 27. April untersucht worden.

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