Unglücksflug von Alaska Airlines Abgebrochenes Flugzeugteil landete im Garten eines Lehrers

gbi

8.1.2024

Das Loch in der Kabinenwand der Boeing 737 Max 9 nach der Notlandung in Portland, Oregon. 
Das Loch in der Kabinenwand der Boeing 737 Max 9 nach der Notlandung in Portland, Oregon. 
IMAGO/Newscom / GDA

Die Türabdeckung einer Boeing von Alaska Airlines, die während des Fluges abgebrochen ist, ist gefunden worden: Ein Lehrer namens Bob entdeckte es in seinem Garten in Portland im US-Bundesstaat Oregon. 

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Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Nach dem Abriss eines Kabinenteils samt Fenster musste eine Boeing von Alaska Airlines am vergangenen Freitag eine Notlandung in Portland im US-Bundesstaat Oregon hinlegen.
  • Nun wurde das abgebrochene Teil gefunden: Ein Lehrer aus Portland fand es in seinem Garten. 
  • Die Chefin der US-Behörde, die den Vorfall untersucht, zeigte sich sehr erleichtert. Ihr zufolge ist es ein grosses Glück, dass der Zwischenfall so glimpflich ausgegangen sei.

So gross wie ein Kühlschrank ist das Loch, das sich am vergangenen Freitag kurz nach dem Start in der Seitenwand einer Boeing von Alaska Airlines plötzlich auftat. Die Maschine musste zu ihrem Startflughafen in Portland im US-Bundesstaat Oregon zurückkehren, wie durch ein Wunder wurde niemand an Bord verletzt. 

Wo das abgebrochene Teil der Kabinenwand abgeblieben ist, war bisher unklar. Nun ist ein für die Ermittler*innen besonders wichtiges Teil wieder aufgetaucht: Ein Lehrer aus Portland, der nur als «Bob» benannt wird, fand das sogenannte Paneel in seinem Garten. Das berichten US-Medien am Montag. Das Teil wird zur Abdeckung von Notausstiegen genutzt.

Das lokale Newsportal «The Oregonian» beschreibt die Bedeutung dieses Fundes wie folgt: «Das Paneel ist für die Ermittlungen der Behörde von entscheidender Bedeutung, um zu verstehen, warum sich das Rumpfstück nur wenige Minuten nach dem Start vom Flugzeug löste.»

Was man sich unter einem solchen Paneel vorstellen muss, beschreibt die Aviatik-Newsseite «Aerotelegraph» wie folgt: Das Loch sei an einer Stelle der Boeing 737 Max 9 entstanden, an dem gewisse Airlines einen zusätzlichen Notausgang einbauen. Das sei dann nötig, wenn man mehr Sitze einbaue. Die meisten Airlines würden diesen zusätzlichen Notausgang aber nicht nutzen. Die Stelle hinten am Rumpf werde dann mit einem Paneel, das auch ein Fenster enthält, abgedeckt und versiegelt.

«Danke, Bob»

Entsprechend dankbar zeigte sich jetzt Jennifer Homendy, die Chefin der US-Verkehrsbehörde National Transportation Safety Board, die sich mit der Aufarbeitung des Vorfalls befasst: «Danke, Bob», sagte sie an einer Medienkonferenz, ihre Behörde sei nun «sehr erleichtert». 

Zwei weitere Personen hätten den Fund von Smartphones gemeldet, die wohl aus dem Flugzeug gefallen worden seien. Eines sei ebenfalls in einem Privatgarten gefunden worden, eines am Strassenrand. 

«Wir können von grossem Glück reden, dass die Sache nicht noch tragischer ausgegangen ist», erklärte Homendy weiter. Ihr zufolge seien aus reinem Zufall die Sitze unmittelbar neben dem ungenutzten Notausgang leer gewesen, da die Maschine nicht vollständig ausgebucht war. 

Betroffener Boeing-Typ vorübergehend gegroundet

Die Maschine der Alaska Airlines mit rund 170 Passagier*innen an Bord sollte eigentlich nach Ontario im US-Bundesstaat Kalifornien fliegen. Sie konnte nach dem dramatischen Zwischenfall wieder in Portland notlanden. Verletzte wurde niemand. 

In der Folge erklärten die US-Behörden ein vorläufiges Startverbot für mehr als 170 Maschinen des Typs Boeing 737 Max 9. Diese dürfen erst nach einem Sicherheitscheck wieder eingesetzt werden. 

Es ist nicht das erste Mal, dass Boeing negative Schlagzeilen macht. Anders als beim glimpflichen Ausgang vom Freitag endeten zwei Notfälle 2018 und 2019 katastrophal und führten zu einem Startverbot der 737-Max-Reihe. Bei den beiden Abstürzen gab es insgesamt 346 Todesopfer.

Als Hauptursache gilt ein fehlerhaftes Steuerungsprogramm, das die Maschinen zum Boden lenkte. Boeing überarbeitete daraufhin den Typ und erlangte nach und nach Wiederzulassungen. Mit Produktionsmängeln sorgte der Mittelstreckenjet allerdings weiter für Schlagzeilen und belastete die Bilanzen des Herstellers.

Mit einer verbesserten Version der 737-9 Max hat auch Alaska Air seine Flotte in den vergangenen Jahren aufgestockt. Insgesamt führt die Fluggesellschaft gut 300 Maschinen, dabei grossteils von Boeing.

Mit Material der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

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