Coronavirus Alain Berset will Notrechtslage beenden – Unispital Basel erwirbt gefälschte Masken

Agenturen/red.

26.5.2020

Gesundheitsminister Alain Berset will offenbar die Notrechtslage beenden. Das Unispital Basel ist beim Kauf von Gesichtsmasken offenbar Betrügern aufgesessen. Die Entwicklungen des Tages im Überblick.

Das Wichtigste im Überblick

  • Gesundheitsminister Alain Berset will die höchste Alarmstufe wegen der guten Zahlen hinsichtlich der Neuansteckungen, Hospitalisierungen und Todesfälle beenden.
  • Die Android-Version der SwissCovid-App kann bereits von jedermann getestet werden.
  • Laut einem Medienbericht will der Bundesrat morgen weitreichende Lockdown-Lockerungen beschliessen.
  • Die Schweizer Exportwirtschaft hat im April wegen der Corona-Pandemie einen Rekordeinbruch erlebt.
  • Die Beschäftigungsaussichten in der Industrie, Beherbergung und Gastronomie haben sich im zweiten Quartal sehr verschlechtert. 
  • Internationale Luftfahrtunternehmen haben zusammen bereits 123 Milliarden Dollar an staatlichen Hilfen bekommen.
  • Lausanne will die lokale Wirtschaft mit Massnahmen ankurbeln – etwa die Möglichkeit, Gutscheine mit einem Rabatt von 20 Prozent zu kaufen.

Laut Zahlen der Johns-Hopkins-Universität liegt die Zahl der bestätigten Infektionen mit dem Coronavirus in der Schweiz bei bislang insgesamt 30'761; davon gelten 28'200 als genesen. 1'915 Menschen sind in Verbindung mit Covid-19 verstorben. Weltweit stieg die Zahl der Infizierten auf 5'550'399, die Zahl der Toten auf 348'302. Die meisten Todesfälle haben die USA zu beklagen: Hier erlagen bislang 98'584 Menschen einer Infektion mit dem Coronavirus.

In der Schweiz will Gesundheitsminister Alain Berset die Notrechtslage beenden und damit einen weiteren Schritt in die Normalität nehmen. Wie «Blick» und «Tages-Anzeiger» schreiben, wolle der SP-Bundesrat am Mittwoch im Bundesrat beantragen, die «ausserordentliche Lage» ab Mitte Juni zu beenden und wieder zur «besonderen Lage» zurückzukehren. Die höchste Alarmstufe sei in Bersets Augen wegen der guten Zahlen hinsichtlich der Neuansteckungen, Hospitalisierungen und Todesfälle nicht mehr nötig.

Mit einer ungewöhnlich langen, zehntägigen Staatstrauer wird Spanien der gut 27'000 Todesopfer der Pandemie im Corona-Hotspot gedenken. Die Trauer werde am Mittwoch um 12.00 Uhr mit einer Schweigeminute im ganzen Land beginnen, teilte die linke Regierung am Dienstag mit.

Der US-Pharmakonzern Merck & Co steigt derweil in den Wettlauf um einen Corona-Impfstoff ein und übernimmt den österreichischen Impfstoffhersteller Themis Bioscience. Merck vereinbarte zudem zwei Kooperationen zur Entwicklung eines Impfstoffes und eines Medikaments zur Behandlung der durch das Virus ausgelösten Lungenkrankheit Covid-19.

22.00 Uhr: Wir beenden unseren heutigen Ticker

21.43 Uhr: Unispital Basel erwirbt gefälschte Masken

Das Universitätsspital Basel hat mehrere gefälschte FFP-2-Gesichtsmasken erworben. «Diese wurden in grossen Stückzahlen eingekauft – für viel Geld, weil Not am Mann war», so Professor Andreas Widmer, stellvertretender Chefarzt und Leiter der Abteilung für Spitalhygiene, gegenüber SRF. «Erst als wir die Masken hatten, haben wir dann gesehen, dass die Masken die Hälfte des Gesichts nicht bedecken und jemand einfach einen Stempel darauf gemacht hat, dass es sich um FFP-2-Masken handle.»

Ein Labortest habe ergeben, dass die Masken nicht dem FFP-2-Standard entsprächen. «Wir müssen 1'000 davon vermutlich wegschmeissen und einen Ersatz bieten. Wir sind da wirklich einem Schwindler aufgesessen», so Professor Widmer.

20.53 Uhr: Pence-Sprecherin kehrt nach Coronavirus-Infektion zur Arbeit zurück

Die Pressesprecherin von US-Vizepräsident Mike Pence, Katie Miller, hat ihre Infektion mit dem Coronavirus nach eigenen Angaben wieder überwunden. Nach drei negativen Tests sei sie am Dienstag wieder zur Arbeit zurückgekehrt, teilte Miller auf Twitter mit. Sie bedankte sich bei ihren Ärzten und bei ihrem Ehemann, «der sich grossartig um seine schwangere Ehefrau gekümmert hat». Miller ist mit Stephen Miller verheiratet, einem einflussreichen Berater von US-Präsident Donald Trump.

Millers Infektion war am 8. Mai bekannt geworden. Zuvor war bereits ein Mitarbeiter des Weissen Hauses positiv auf das Coronavirus getestet worden. Nach dem Bekanntwerden der beiden Corona-Infektionen hatte Trump das Tragen von Gesichtsmasken im Weissen Haus angeordnet. Trump – der regelmässig auf das Virus getestet wird – erklärte aber, er selber werde keine Maske tragen.

Der Präsident hatte allerdings mitgeteilt, er nehme das Malaria-Medikament Hydroxychloroquin zur Corona-Prophylaxe ein – obwohl es keine belastbaren wissenschaftlichen Belege für eine Wirksamkeit im Zusammenhang mit dem Coronavirus gibt. Forscher aus den USA und der Schweiz berichteten kürzlich im Journal «The Lancet÷, die Wirkstoffe erhöhten womöglich sogar die Todesrate und führten zu mehr Herzrhythmusstörungen.

19.58 Uhr: Kolosseum in Rom ab 1. Juni wieder geöffnet – mit strengen Regeln

Das Kolosseum in Rom, Wahrzeichen der italienischen Hauptstadt, öffnet nach rund drei Monaten Corona-Pause am 1. Juni wieder für Besucher. Das teilten die Museumsmacher am Dienstag mit. Der antike Bau im Zentrum Roms werde nur mit vorab gebuchten Tickets und unter strengen Gesundheitsvorschriften – etwa dem Fiebermessen am Eingang und mit Atemschutz – zugänglich sein. Ähnliche Regeln gelten auch für andere Museen in Italien, die seit 18. Mai wieder öffnen dürfen. Das Kolosseum war Anfang März wegen der Ausbreitung der Covid-19-Krankheit geschlossen worden.

Auch die Ausgrabungsstätten auf dem nahen Palatinhügel und die Tempelruinen auf dem Forum Romanum können wieder besichtigt werden. Italien ist mit rund 33'000 offiziellen Corona-Toten heftig von der Lungenkrankheit betroffen, doch seit Wochen sinken die Ansteckungszahlen beständig. Ab 3. Juni erlaubt das Land Urlaubern wieder die Einreise und hofft, dass der Tourismus anspringt.

19.37 Uhr: Italiener feiern Ende der Corona-Ausgangssperre mit viel Eiscreme

Erdbeer und Schokolade oder doch lieber Feige und Haselnuss? Die Italiener haben das Ende des Coronavirus-Lockdowns mit viel Eiscreme gefeiert. Allein in der Hauptstadt Rom und entlang der Küste der Region Latium wurden am vergangenen Wochenende fast 240 Tonnen Eis geschleckt, wie der Landwirtschaftsverband Coldiretti am Dienstag mitteilte. Der Umsatz der Eisdielen habe nach drei Monaten Ausgangssperre «wieder deutlich angezogen».

In Italien gibt es nach Angaben des Verbandes 39'000 Eisdielen, die einen Jahresumsatz von 2,8 Milliarden Euro erwirtschaften und 150'000 Mitarbeiter beschäftigen. Damit ist Italien Coldiretti zufolge weltweit führend bei der Herstellung von handgemachtem Eis. Satte 94 Prozent der Italiener geben an, regelmässig Eis zu essen. Im Schnitt verputzt jeder Italiener mehr als sechs Kilo Eiscreme pro Jahr.

19.28 Uhr: Spanien gedenkt der Corona-Opfer mit zehntägiger Staatstrauer

Mit einer ungewöhnlich langen, zehntägigen Staatstrauer wird Spanien der gut 27'000 Todesopfer der Pandemie im Corona-Hotspot gedenken. Die Trauer werde am Mittwoch um 12.00 Uhr mit einer Schweigeminute im ganzen Land beginnen, teilte die linke Regierung am Dienstag mit. Ministerpräsident Pedro Sánchez werde der Zeremonie im Regierungssitz Palacio de la Moncloa in Madrid vorstehen, sagte Regierungssprecherin María Jesús Montero.

Anschliessend sollen die Landesfahnen im ganzen Land auf Halbmast gesetzt werden. Es wird die längste Staatstrauer in Spanien seit dem Ende der Diktatur von Francisco Franco (1939-1975) sein. Regierungssprecherin Montero wies darauf hin, dass acht von zehn Menschen, die in Spanien an Covid-19 starben, älter als 70 gewesen seien. Sie hätten dabei geholfen, das Land beim Übergang in die Demokratie in der zweiten Hälfte der 1970er Jahre aufzubauen.

Mit mehr als 235'000 Infektionsfällen und über 27'000 Toten ist Spanien eines der von der Pandemie am schwersten betroffenen Länder der Welt. Seit Mitte März gelten im Rahmen eines mehrfach vom Parlament verlängerten Alarmzustandes strenge Ausgehbeschränkungen und Regelungen, die erst seit kurzer Zeit schrittweise gelockert werden. Sánchez betonte mehrfach, diese Massnahmen seien dafür verantwortlich, dass die Zahlen seit Wochen immer besser werden.

19.03 Uhr: Zwei neue Todesfälle im Kanton Zürich

Im Kanton Zürich hat es seit Montag zwei neue Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus gegeben. Damit stieg die Zahl der Todesfälle bis Dienstagnachmittag auf 130.

Innert 24 Stunden kam es auf Kantonsgebiet zu sechs Neuinfizierten. Damit liegt die Zahl der positiv Getesteten bei 3'603 Personen.

Im Spital liegen aktuell 19 Personen, das sind 4 weniger als am Montag. Künstlich beatmet wird ein Patient, gleich wie am Vortag.

18.57 Uhr: Viele Ärzte sterben mit Coronavirus – Russland führt Statistik

Nach massiver Kritik russischer Ärzte an den Arbeitsbedingungen in der Corona-Krise gibt es nun eine offizielle Statistik über die Todesfälle beim medizinischen Personal. Demnach starben bislang mindestens 101 Ärzte, Krankenschwester, Pfleger und Fahrer von Rettungswagen. Das sagte die zuständige Expertin im Gesundheitsministerium, Ljudmila Letnikowa, am Dienstag der Staatsagentur Tass zufolge. Inoffizielle Zählungen gehen aber von mindestens dreimal so vielen Todesfällen aus.

Aktivisten haben bei Google eine «Liste des Gedenkens» angelegt. Darauf standen am Dienstagnachmittag 305 Namen von infizierten Klinikmitarbeitern, die in der Corona-Pandemie gestorben sind. Ärzte beklagen immer wieder fehlende Schutzausrüstung, die Behörden widersprachen solchen Berichten. Viele Mediziner werden dennoch krank. Die Behörden in St. Petersburg sprachen von bislang mehr 3'000 Infektionsfällen beim medizinischen Personal.

Am Dienstag wurden in Russland mit 174 Toten so viele Sterbefälle wie bisher noch nie an einem Tag gezählt. Nach offiziellen Angaben haben sich landesweit mehr als 362'000 Menschen mit dem Coronavirus infiziert. 3'807 Menschen starben. Es gab Kritik, dass diese Zahl bewusst geschönt sei. Die Behörden wiesen das vehement zurück.

17.50 Uhr: Berset will ausserordentliche Lage beenden

Gesundheitsminister Alain Berset will offenbar die Notrechtslage beenden und damit einen weiteren Schritt in die Normalität nehmen. Wie «Blick» und «Tages-Anzeiger» schreiben, beantrage der SP-Bundesrat am  Mittwoch im Bundesrat die «ausserordentliche Lage» ab Mitte Juni zu beenden und wieder zur «besonderen Lage» zurückzukehren.

Die höchste Alarmstufe sei in Bersets Augen wegen der guten Zahlen hinsichtlich der Neuansteckungen, Hospitalisierungen und Todesfälle nicht mehr nötig, meint «Blick». Der Schritt sei vor allem von grosser «symbolischer Bedeutung», schreibt der «Tages-Anzeiger». Der Bundesrat markiere so, dass er nach drei Monaten wieder aus dem Zustand aussteigen wolle, «dank dem er in vielen Bereichen per Notrecht regierte».

Die praktischen Auswirkungen des Schritts seien indes begrenzt, da der Bundesrat auch in der besonderen Lage gemäss dem Epidemiengesetz weit reichende Kompetenzen habe, «etwa zum Schliessen von Geschäften und Schulen». Er sei dann allerdings wieder verpflichtet, die Kantone anzuhören, bevor er entscheide.

17.37 Uhr: Gouverneur von Rio wird Betrug vorgeworfen

Wegen des Verdachts auf Betrug im Gesundheitssystem in der Corona-Krise hat Brasiliens Bundespolizei die Residenz des Gouverneurs von Rio de Janeiro, Wilson Witzel, durchsucht. «Die Bundespolizei hat die Operation Placebo gestartet, deren Ziel es ist, Beweise für die Unterschlagung öffentlicher Gelder in Rio de Janeiro im Kampf gegen Covid-19 zu sammeln», hiess es in einem Tweet der brasilianischen Bundespolizei am Dienstag. Auch das frühere Wohnhaus und das Anwaltsbüro des ehemaligen Richters wurden untersucht.

Witzel wies die Vorwürfe in einer Erklärung, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, zurück und griff Präsident Jair Bolsonaro an. «Es gibt absolut keine Beteiligung von mir an irgendeiner Art von Unregelmässigkeiten», schrieb der Gouverneur. Zudem wies er auf ein Leck in der Operation hin, nachdem Abgeordnete, die Bolsonaro nahe stehen, bereits am Montag davon berichtet hatten.

16.45 Uhr: Gratis-Coronatests für Touristen

Beim Werben um Urlauber will Südtirol Touristen künftig Gratis-Tests auf das Coronavirus anbieten. Das Angebot sei nicht verpflichtend, sondern «ein Service», sagte Landeshauptmann Arno Kompatscher dem Radiosender Rai 1 am Dienstag.

Dabei ginge es sowohl um Antikörper-Bluttests als auch um PCR-Tests. Erwogen wird, die Tests in Hotelangebote zu integrieren.

Südtirol wirbt derzeit verstärkt um Urlauber. Am 3. Juni will Italien die Grenzen für EU-Bürger und den Schengenraum, einschliesslich der Schweiz, öffnen. Südtirol hat in der Corona-Epidemie insgesamt rund 2600 Infektionen und 290 Tote gemeldet.

Ein Coronatest ist nicht unbedingt ein Spass – aber womöglich trotzdem ein Grund, in Südtirol Ferien zu machen. Dort sollen Touristen entsprechende Tests nämlich gratis bekommen. (Symbolbild)
Ein Coronatest ist nicht unbedingt ein Spass – aber womöglich trotzdem ein Grund, in Südtirol Ferien zu machen. Dort sollen Touristen entsprechende Tests nämlich gratis bekommen. (Symbolbild)
Bild: Keystone

16.30 Uhr: EZB sieht Gefahren für Einheit der Euro-Zone

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat angesichts der massiven Staatsverschuldung in der Corona-Krise vor wachsenden Gefahren für die gemeinsame Zukunft der Euro-Zone gewarnt.

Sollten die milliardenschweren Massnahmen auf nationaler oder europäischer Ebene dazu führen, dass die Tragfähigkeit der Schulden infrage gestellt wird, könnten die Märkte die Einheit der Euro-Zone als gefährdet ansehen, heisst es im am Dienstag veröffentlichten Finanzstabilitätsbericht der EZB. Die Märkte könnten dann von einem höheren Risiko für den Austritt einzelner Staaten aus der Währungsunion ausgehen.

16.26 Uhr: Startenor Andrea Bocelli steckte sich an

Der italienische Startenor Andrea Bocelli hatte eine Infektion mit dem Coronavirus. Er sei im März positiv getestet worden, habe aber kaum Symptome gehabt, sagte der 61-Jährige laut Nachrichtenagentur Ansa am Dienstag in Pisa.

Dort spendete er Blutplasma für die Forschung zur Behandlung von Covid-19-Patienten. Eine Sprecherin des Sängers bestätigte die Berichte.

Auch seine Frau und seine beiden Kinder hätten sich mit dem Virus angesteckt - keiner sei aber schwer erkrankt. «Nur ein bisschen Temperatur, 37,2, 37,3 vielleicht.» Er habe einen Abstrich gemacht und am 10. März erfahren, dass er positiv war. Die Sprecherin Bocellis sagte, der Sänger habe dann Ende März erneut einen Test gemacht, der dann negativ gewesen sei.

An Ostern im April hatte der Tenor im leeren Mailänder Dom ein Konzert gegeben, um den Menschen Hoffnung in der Krise zu spenden.

Andrea Bocelli gibt am 12 April 2020 ein Konzert im menschenleeren Mailänder Dom. 
Andrea Bocelli gibt am 12 April 2020 ein Konzert im menschenleeren Mailänder Dom. 
Bild: Keystone

16.10 Uhr: Thailand verlängert Notstand bis Ende Juni

Die thailändische Regierung hat den Corona-Notstand bis Ende Juni verlängert. Damit verbunden sind ein öffentliches Versammlungsverbot, eine nächtliche Ausgangssperre und zeitweise die Schliessung der meisten Geschäfte.

Inzwischen sind aber etliche Geschäfte sowie Restaurants, Parks, Museen und Schwimmbäder sowie Tiersalons wieder offen. Am Dienstag stimmten die thailändischen Minister der Verlängerung des Notstands zu, der seit Ende März gilt. Die Opposition warf der Militärregierung vor, ihre Macht zu missbrauchen.

15.55 Uhr: Kremlsprecher nach Erkrankung wieder im Dienst

Kremlsprecher Dmitri Peskow hat nach seinem Krankenhausaufenthalt wegen Covid-19 seine Amtsgeschäfte wieder aufgenommen. Der 52-Jährige dankte seinen Mitarbeitern und teilte mit, dass er nach seiner Entlassung am Montag zunächst von zuhause aus arbeiten werde.

Peskow, bei dem im Laufe der Behandlung eine doppelseitige Lungenentzündung diagnostiziert wurde, ist das fünfte russische Regierungsmitglied, bei dem eine Infektion mit dem Coronavirus festgestellt wurde. Ministerpräsident Michail Mischustin gab am 30. April seine Infektion mit Sars-CoV-2 bekannt. Drei Minister folgten.

Auch Wladimir Putins Sprecher Dmitri Peskow erwischte es. (Archiv)
Auch Wladimir Putins Sprecher Dmitri Peskow erwischte es. (Archiv)
Bild: Keystone

15.45 Uhr: Dreistellige staatliche Milliardenhilfe für Airlines

Die coronagebeutelten Airlines haben zusammen staatliche Hilfen von 123 Milliarden Dollar bekommen. Das geht aus einer Kalkulation vor, die der Dachverband der Fluggesellschaften (IATA) am Dienstag vorstellte. Dabei geht es unter anderem um Kredite sowie Zuschüsse, Steuernachlässe oder Lohnkostensubventionen.

Allerdings seien rund 55 Prozent der Hilfen Kredite und Kreditgarantien oder aufgeschobene Steuern, sagte der Chefökonom des Verbands, Brian Pearce. Das mache die Erholung der Fluggesellschaften von dem finanziellen Einbruch schwierig, weil sie hohe Schulden anhäuften. Der Verband geht davon aus, dass die Fluggesellschaften weltweit Ende des Jahres zusammen 550 Milliarden Dollar Schulden haben, nach 430 Milliarden Dollar Ende 2019.

Am grosszügigsten war Singapur: dort erhielten Fluggesellschaften bislang Hilfen im Umfang von mehr als 84 Prozent der Einnahmen, die sie im vergangenen Jahr durch Ticketeinkünfte erzielten. In den Niederlanden lag der Anteil bei gut 41 Prozent, in Frankreich bei gut 36 Prozent, in den den USA bei fast 33 Prozent, in Japan bei gut 22 Prozent und in Deutschland bei 19,5 Prozent. In der Schweiz erhielten die Lufthansa-Töchter Swiss und Edelweiss Unterstützung im Umfang von knapp 24 Prozent ihrer Ticketverkäufe 2019. In China lag der Anteil bei zwei Prozent, in Grossbritannien bei 7,1 Prozent.

Maschinen von Swiss und Edelweiss sind auf dem Flughafen Zürich geparkt. (Archiv)
Maschinen von Swiss und Edelweiss sind auf dem Flughafen Zürich geparkt. (Archiv)
Bild: Keystone

15.10 Uhr: SwissCovid App in Pilotphase von allen nutzbar

Während der Pilotphase der Schweizer Corona-Tracing App können auch Personen die App auf Androidgeräten herunterladen, die nicht an dem Pilotprojekt teilnehmen. Das teilte das Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Dienstag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mit.

«Das war uns bewusst», hiess es. Und es beeinträchtige die Ziele der Pilotphase nicht. Die Pilot-Version der SwissCovid App für Android wird laut BAG den Pilot-Teilnehmenden über den Google Play Store zum Download bereitgestellt.

Das sei die Voraussetzung, um die Anonymität der Teilnehmenden sicherzustellen. Das bringe es mit sich, dass auch andere Interessierte diese App herunterladen und auf ihren Mobiltelefonen installieren könnten.

Ein Mann testet die SwissCovid App. 
Ein Mann testet die SwissCovid App. 
Bild: Keystone

15 Uhr: Sechs von zehn EU-Bürgern melden Finanzprobleme

Wegen der Corona-Krise sehen sich sechs von zehn Bürgern in der Europäischen Union in finanziellen Schwierigkeiten. Dies geht aus einer am Dienstag veröffentlichten Umfrage im Auftrag des Europaparlaments hervor.

Befragt wurden mehr als 21'000 Menschen in 21 EU-Staaten. 30 Prozent von ihnen meldeten Einkommensverluste, 23 Prozent sind nach eigenen Angaben von Arbeitslosigkeit oder Kurzarbeit betroffen, 14 Prozent haben Probleme, Miete, Rechnungen oder Kredite zu begleichen. Jeder zehnte Befragte gab an, Familie oder Freunde um Hilfe gebeten zu haben. Drei Prozent der Befragten sahen sich vor dem Bankrott.

Mit der Krisenreaktion der Europäischen Union zeigte sich die Mehrzahl der Befragten unzufrieden. So kannten zwar 74 Prozent der Teilnehmer EU-Massnahmen gegen die Pandemie, aber nur 42 Prozent waren damit zufrieden. 69 Prozent der Teilnehmer sagten, die EU sollte mehr Kompetenzen für Krisen wie die Coronavirus-Pandemie haben.

57 Prozent der Teilnehmer forderten mehr Solidarität der EU-Staaten untereinander. Zu den unzufriedensten gehörten Befragte in Italien, Spanien und Griechenland, wie das EU-Parlament weiter mitteilte.

14.45 Uhr: Basel-Landschaft hebt Notlage auf

Zum 1. Juni soll im Kanton Basel-Landschaft wieder mehr Normalität einkehren. Wie der Regierungsrat in einer Mitteilung bekannt gab, werde «per 31. Mai 2020, 24.00 Uhr für den Kanton Basel-Landschaft die ‹Notlage› aufgehoben». Zugleich werde damit der kantonale Pandemieplan ausser Kraft gesetzt, sowie die «Aufgaben des Kantonalen Krisenstabs ... in die ordentlichen Verwaltungsstrukturen überführt». 

Die «Notlage» im Kanton hatte seit dem 15. März 2020 gegolten. «Mit dem Rückgang der Neuinfektionen und nach verschiedenen Beschlüssen des Bundesrats zur Lockerung der Corona-Massnahmen» sei deren Weiterführung nicht mehr gegeben, hiess es weiter.  Es würden jedoch «Aufträge erteilt, um Massnahmen vorzubereiten, die das künftige ‹Leben mit COVID-19› unterstützen».

14.25 Uhr: Schwäbische Nachbarn machen sich etwas locker

In Baden-Württemberg sind ab dem 1. Juni wieder öffentliche Veranstaltungen mit festen Sitzplätzen für weniger als 100 Menschen erlaubt.

Voraussetzung dafür ist, dass die Hygiene- und Abstandsvorgaben wegen des Coronavirus eingehalten werden. Das habe das Kabinett beschlossen, sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann am Dienstag in Stuttgart. Von der Lockerung profitierten vor allem Kinos und Theater.

Zudem werden auch die Corona-Vorgaben für private Feiern wie Hochzeiten und Geburtstagsfeiern gelockert. In geschlossenen Räumen dürfen daran ab dem 1. Juni bis zu zehn Menschen teilnehmen. Im Freien sind dazu maximal 20 Menschen erlaubt. Kneipen, Bars, Jugendhäuser und öffentliche Bolzplätze dürfen nach Kretschmanns Worten ab dem 2. Juni wieder öffnen. Grossveranstaltungen mit mehr als 500 Menschen blieben aber auf jeden Fall bis zum 31. August verboten.

Winfried Kretschmann (Bündnis 90/Die Grünen), Ministerpräsident von Baden-Württemberg, zieht vor Beginn der Landespressekonferenz seine Schutzmaske ab.
Winfried Kretschmann (Bündnis 90/Die Grünen), Ministerpräsident von Baden-Württemberg, zieht vor Beginn der Landespressekonferenz seine Schutzmaske ab.
Bild: Keystone

14.15 Uhr: Merck&Co steigt ins Rennen um Impfstoff ein

Der US-Pharmakonzern Merck & Co steigt in den Wettlauf um einen Corona-Impfstoff ein und übernimmt den österreichischen Impfstoffhersteller Themis Bioscience. Merck vereinbarte zudem zwei Kooperationen zur Entwicklung eines Impfstoffes und eines Medikaments zur Behandlung der durch das Virus ausgelösten Lungenkrankheit Covid-19.

«Merck hat die Verantwortung, sich an den Bemühungen der wissenschaftlichen Gemeinschaft zu beteiligen, neue Medikamente und Impfstoffe zu finden, um diese Pandemie zu beenden», erklärte Vorstandschef Kenneth Frazier am Dienstag. Bislang hat sich der Konzern weitgehend aus der Suche nach Covid-19-Behandlungen herausgehalten. Zum Kaufpreis für die Wiener Themis machte Merck keine Angaben.

14.05 Uhr: Grünes Licht für französische Corona-Warn-App

Frankreichs Datenschutzbehörde CNIL hat grünes Licht für die Corona-App «StopCovid» gegeben. Das Gesetzesvorhaben entspreche den rechtlichen Bestimmungen zum Schutz der Privatsphäre, hiess es in einer Stellungnahme am Dienstag.

Die wichtigsten Empfehlungen der CNIL seien dabei umgesetzt worden – so verwende die Corona-Warn-App anonymisierte Daten, erstelle keine Liste von Personen und sei freiwillig. Die App soll mit Hilfe von Bluetooth-Signalen erfassen, welche Smartphones einander nahegekommen sind – und Nutzer warnen, wenn sich später herausstellt, dass sie sich neben infizierten Personen aufhielten.

Der Staatssekretär für Digitales, Cedric O, erklärte, dass die App womöglich schon ab kommendem Wochenende zur Verfügung stehen könnte, wenn das Parlament zustimmt. «Es ist der richtige Zeitpunkt, denn die Franzosen sind immer mehr daran interessiert, rauszugehen und wieder ein soziales Leben zu führen».

13.45 Uhr: Geburtskirche in Bethlehem wieder geöffnet

Nach weitgehender Aufhebung von Corona-Beschränkungen ist die Geburtskirche in Betlehem am Dienstag wieder geöffnet worden.

Die weltbekannte Kirche, die der Überlieferung nach am Geburtsort Jesu errichtet wurde, war Anfang März abgeriegelt worden, um eine Ausbreitung des Coronavirus zu verhindern. Die ersten Krankheitsfälle waren damals in Bethlehem aufgetaucht und die Gesundheitsbehörden gehen davon aus, dass Einwohner sich bei Touristen angesteckt haben.

Die Palästinenserbehörde hatte am Montag angesichts eines glimpflichen Verlaufs der Corona-Pandemie Beschränkungen weitgehend wieder aufgehoben. Öffentliche Verkehrsmittel sollen wieder eingesetzt sowie Moscheen, Kirchen, Geschäfte, Parks, Restaurants und Cafés bis Mittwoch schrittweise geöffnet werden. Touristen können gegenwärtig weiterhin nicht einreisen, auch angesichts eines Einreiseverbots für Ausländer in Israel.

13.10 Uhr: Bundesrat will Corona-Regeln lockern

Der Bundesrat will am Mittwoch eine Lockerung der Corona-Regeln beschliessen, wie «Blick» berichtet. Demnach soll auch die sogenannte Fünfer-Regel im öffentlichen Raum fallen. Gesundheitsminister Alain Berset wolle zunächst Gruppen bis zu eine Grösse von 30 Personen wieder genehmigen.

Berset wolle zudem Sportveranstaltungen und Demonstrationen mit bis zu 300 Personen erlauben, solange entsprechenden Schutzkonzepte eingehalten würden, schreibt «Blick». Die Organisatoren von Sportveranstaltungen müssten etwa feste Platzreservierungen sicherstellen und bei politischen Kundgebungen und Demonstrationen sei der Abstand von zwei Metern zwischen den Teilnehmern sicherzustellen. Ebenfalls sollen demnach Jugendlager für Kinder und Jugendliche mit bis zu 300 Teilnehmern möglich sein.

Bis zu 300 Personen sollen nach den Lockerungen der Corona-Massnahmen an Demonstrationen teilnehmen können – sofern sie sich an an entsprechende Schutzkonzepte halten. (Symbolbild)
Bis zu 300 Personen sollen nach den Lockerungen der Corona-Massnahmen an Demonstrationen teilnehmen können – sofern sie sich an an entsprechende Schutzkonzepte halten. (Symbolbild)
Bild: Keystone

13.06 Uhr: Staatssekretär wegen Cummings zurückgetreten

Ein britischer Staatssekretär hat seinen Rücktritt erklärt, weil Premierminister Boris Johnson an seinem Berater Dominic Cummings festhält – trotz dessen Verhalten in der Corona-Pandemie. Der für Schottland zuständige Douglas Ross erklärte am Dienstag, die grosse Mehrheit der Menschen akzeptiere Cummings' Erklärung vom Montag nicht, in der dieser rechtfertigte, warum er trotz des strengen Ausgehverbots im März zu seinen Eltern reiste.

«Ich habe Wähler, die sich von ihren Liebsten nicht verabschieden konnten; Familien, die nicht zusammen trauern konnten; Menschen, die ihre kranken Verwandten nicht besuchten, weil sie den Richtlinien der Regierung folgten. Ich kann ihnen nicht guten Gewissens sagen, dass sie es alle falsch machten und ein hoher Berater der Regierung es richtig machte», sagte Douglas.

Cummings hatte einen Rücktritt abgelehnt, weil er nach seiner Auffassung gegen keine Beschränkungen verstossen hat. Er sei in einer «aussergewöhnlichen Lage» gewesen und gereist, damit Verwandte seinen vierjährigen Sohn betreuen könnten, falls er und seine ebenfalls mit Sars-CoV-2 infizierte Frau erkrankten.

13 Uhr: Französische Behörden gegen Hydroxychloroquin

Frankreichs Hoher Rat für öffentliche Gesundheit hat sich gegen eine Behandlung von Covid-19-Erkrankten mit dem Malaria-Arznei Hydroxychloroquin ausgesprochen. Eine Arbeitsgruppe sei zu dem Schluss gekommen, dass es keine ausreichend robusten klinischen Studie gibt, die die Wirksamkeit von Hydroxychloroquin bei Covid-19 unabhängig von der Schwere der Infektion belegten, teilte der Rat am Dienstag mit.

Bereits Ende März hatte Frankreichs Behörde für Arzneimittelsicherheit ANSM vor möglichen Nebenwirkungen gewarnt. Diese erklärte nun ebenfalls am Dienstag, dass als Vorsichtsmassnahme klinische Studien mit Patienten vorerst ausgesetzt werden sollen. Entsprechende Verfahren seien eingeleitet worden.

12.46 Uhr: Schweizer Livestream-Openair geplant

Singer-Songwriter Aaron und Videoproduzent Moritz Schmid wollen den Festivalsommer 2020 nicht ohne Livemusik vorbeiziehen lassen. Die beiden Rapperswiler planen das erste Schweizer Livestream-Openair – und bitten für dessen Realisierung um Unterstützung.

Dass rege Konzertbesucher langsam aber sicher unter Entzugserscheinungen leiden, ist ein Grund für die Idee des ersten Openair am See. Die Veranstaltung hat aber nicht nur zum Ziel, «Festivalstimmung nach Hause zu bringen», wie Aaron Keller und Moritz Schmid in einem Video auf ihrer Website erzählen.

12.30 Uhr: Globale Allianz sammelt 9,5 Milliarden Euro

Die globale Allianz gegen das Coronavirus hat inzwischen 9,5 Milliarden Euro für die Entwicklung von Impfstoffen und Arzneien gesammelt. Dies teilte EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen am Dienstag auf Twitter mit. Das sei ein grossartiges Ergebnis, meinte von der Leyen.

Sie hatte am 4. Mai eine internationale Online-Geberkonferenz organisiert, bei der zunächst 7,4 Milliarden Euro zusammenkamen. Seither konnten Privatleute, Stiftungen und Regierungen weiter spenden. Ziel der Initiative ist, weltweit alle Kräfte für die Forschung an Impfstoffen und Arzneien zu bündeln. Sobald sie verfügbar sind, sollen die neuen Mittel allen Ländern zur Verfügung stehen, auch ärmeren.

12.08 Uhr: 15 Neuinfektionen in der Schweiz

In der Schweiz und in Liechtenstein sind innerhalb eines Tages 15 neue Ansteckungen mit dem Coronavirus gemeldet worden. Am Montag waren zehn Fälle gemeldet worden, am Sonntag elf und am Samstag 18.

Insgesamt gab es 30'761 laborbestätigte Fälle, wie das Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Dienstag mitteilte. Die Fallzahlen unterliegen einer wöchentlichen Schwankung mit tieferen Zahlen am Wochenende.

Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit der Lungenkrankheit Covid-19 in allen Kantonen zusammen betrug nach einer Zählung der Nachrichtenagentur Keystone-SDA am Dienstagmittag 1'913 und war damit gegenüber dem Vortag unverändert. Keystone-SDA analysiert die auf den Internetseiten der Kantone vorliegenden offiziellen Daten.

Das BAG gab die Zahl der Todesopfer im Zusammenhang mit Covid-19 mit 1'648 an, eines mehr als am Vortag. Das Bundesamt bezieht sich auf die Meldungen, die die Laboratorien sowie Ärztinnen und Ärzte im Rahmen der Meldepflicht bis Dienstagmorgen übermittelt hatten. Die Zahl könne deshalb von den Zahlen der Kantone abweichen, schreibt das BAG.

11.42 Uhr: Slowenien öffnet Grenzen für Urlauber aus der EU

Das EU- und Urlaubsland Slowenien öffnet seine Grenzen für Urlauber und Geschäftsreisende aus den anderen EU-Ländern.

Eine entsprechende Verordnung, die am Dienstag in Kraft tritt, erliess die Regierung am Abend zuvor, berichtete die slowenische Nachrichtenagentur STA. Die Regelung gilt auch für EU-Bürger, die eine Immobilie in Slowenien besitzen. Die betroffenen Personen können ohne Auflagen wie den Vorweis eines Corona-Tests oder Quarantänepflichten nach Slowenien einreisen und sich dort aufhalten.

11.30 Uhr: Deutschland wirbt für 500-Milliarden-Euro-Plan

In der Debatte über die geplanten Wiederaufbauhilfen nach der Corona-Krise hat die deutsche Regierung noch einmal für europäische Solidarität geworben.

«Wir alle hängen voneinander ab, und wir alle brauchen einander», sagte Europastaatsminister Michael Roth am Dienstag am Rande von Gesprächen mit EU-Amtskollegen. Gerade ein exportorientiertes Land wie Deutschland sei zwingend darauf angewiesen, dass sich die Nachbarn in der EU möglichst rasch erholten.

Es gehe deswegen auch nicht nur um eine generöse Geste der vermeintlich Starken gegenüber den vermeintlich Schwächeren. «Solidarität ist im Interesse aller», sagte der SPD-Politiker.

11.20 Uhr: SGK unterstützt unterstützt Swiss-Covid-App

Die Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit des Ständerats (SGK) gibt grundsätzlich grünes Licht für die vom Bund und den beiden ETH entwickelte Swiss-Covid-App. Vor der breiten Lancierung seien aber noch einige Fragen zu klären.

Die Kommission empfiehlt dem Bundesrat in einem Schreiben, eine Erwerbsausfallentschädigung für Personen zu prüfen, die sich aufgrund einer Benachrichtigung durch die App freiwillig in Quarantäne begeben, wie die Parlamentsdienste am Dienstag mitteilten. Diese Personen sollten sich zudem testen lassen können.

So sollen laut der SGK Anreize für eine breite Nutzung der App geschaffen werden. Personen, die sich nach einem App-Alarm freiwillig in Quarantäne begeben, haben derzeit keinen Anspruch auf Lohnfortzahlung. Das kritisieren verschiedene Forscher, die an der Entwicklung der App beteiligt gewesen sind.

Ebenfalls Klärungsbedarf sieht die ständerätliche Kommission bei der Übernahme der Kosten von Corona-Tests. Hier herrscht seit längerem ein Wildwuchs. Die SGK erwartet vom Bundesrat ein klärendes Eingreifen.

11.05 Uhr: Epidemiologe für Lockerung der Abstandsregel

Zwei Meter Abstand zu anderen Personen im Freien, das ist mitunter schwer einzuhalten – und laut Marcel Salathé, Epidemiologe und Mitglied der Taskforce des Bundes, wohl auch nicht nötig. Da die Ansteckungsgefahr im Freien um ein Vielfaches geringer ist als in geschlossenen Räumen, kann sich Salathé «in Anbetracht der tiefen Zahlen und dem schönen Wetter» eine Lockerung der Abstandsregeln vorstellen, wie er dem «SRF» sagte.

Er erklärte jedoch auch, dass er die Abstandsregeln nicht ganz abschaffen würde. «Abstand bleibt wichtig», erklärte Salathé im Interview. «Gleich wieder in eine 'Sardinen-Situation' zurückzukehren, das wäre nicht gut. Doch eine Lockerung im Freien ist wirklich angezeigt.» Wie gross der Abstand sein solle, müsse letztendlich aber der Bundesrat entscheiden, so der Epidemiologe.

Mit gebührendem Abstand geniessen Menschen das schöne Wetter am Genfersee. (Archiv)
Mit gebührendem Abstand geniessen Menschen das schöne Wetter am Genfersee. (Archiv)
Bild: Keystone

11.03 Uhr: GPK untersucht Massnahmen

Die Geschäftsprüfungskommissionen von National- und Ständerat (GPK) untersuchen, wie der Bundesrat und die Verwaltung die Corona-Krise bewältigt haben. Damit wollen sie dazu beitragen, die demokratische Verantwortlichkeit der Behörden zu stärken und Lehren für die Bewältigung künftiger Krisen zu ziehen.

Diesen Entscheid fällte die parlamentarische Oberaufsicht bereits vergangene Woche, wie es in einer Mitteilung vom Dienstag heisst. Die Details der Untersuchung werden nun von den Subkommissionen ausgearbeitet. Diese wollen teilweise schon vor der Sommerpause erste Abklärungen vornehmen.

10.30 Uhr: Beschäftigte fordern Homeoffice als Ergänzung

90 Prozent der Beschäftigten möchten Homeoffice als Ergänzung zur Arbeit vor Ort zulassen. Negativ bewertet werden in einer Umfrage die fehlenden informellen Kontakte und die mangelhafte Ergonomie. Die Gewerkschaften fordern nun zeitgemässe Homeoffice-Regelungen.

Laut Umfrage ist die Arbeitszufriedenheit mit Homeoffice höher, Privat- und Berufsleben liessen sich besser vereinbaren und Homeoffice sei auch gut für den Umweltschutz. Vorbehalte haben die 1126 Befragten wegen der fehlenden informellen Kontakte und der Isolation, der Ausstattung des Arbeitsplatzes zuhause und der Auslagen für Homeoffice.

10.13 Uhr: Lufthansa-Tochter baut Jobs in der Verwaltung ab

Die Lufthansa-Tochter Eurowings will wegen der Flaute im Zuge der Coronakrise etwa jeden dritten Arbeitsplatz in der Verwaltung abbauen. «Wir haben in der Verwaltung rund 1'000 Stellen und davon werden wir rund 300 streichen», sagte Eurowings-Chef Jens Bischof am Montagabend in der Wirtschaftspublizistischen Vereinigung Düsseldorf.

Eurowings wolle die Kosten senken und auch dazu beitragen, dass die Muttergesellschaft das mit der Bundesregierung vereinbarte neun Milliarden Euro schwere Rettungspaket möglichst schnell zurückzahlen könne. Ingesamt beschäftigt der Billigflieger etwa 4'000 Mitarbeiter. Zahlen für einen Jobabbau in anderen Bereichen nannte Bischof nicht

9.54 Uhr: Düstere Beschäftigungsaussichten

Die Corona-Pandemie war im ersten Quartal 2020 auf dem Stellenmarkt noch nicht stark zu spüren. Die Zahl der Stellen stieg innert Jahresfrist gar noch um 0,6 Prozent. Mit Blick nach vorne sind die Unternehmen aber pessimistisch.

Im Gegensatz zum ersten Quartal dürfte die Corona-Pandemie im zweiten Quartal bei den Stellen deutlich sichtbar werden, das zeigt ein Blick auf die Beschäftigungsaussichten. Der entsprechende Indikator sank gegenüber dem Vorjahr um 3,7 Prozent auf einen Wert von noch 1,01. Er liegt damit nur noch ganz knapp über der Marke von 1,00, die auf einen Rückgang der Beschäftigten im nächsten Quartal hinweist.

Der Indikator steht damit ausserdem so tief wie seit der Finanzkrise nicht mehr. Letztmals notierte er im 3. Quartal 2009 bei seinem heutigen Wert. Die Aussichten sind besonders negativ in der Industrie (0,98; -7,5 Prozent) und in der Beherbergung und Gastronomie (0,91; -12,0 Prozent). In diesen Branchen dürften die Stellen also klar zurückgehen.

Jobsuchende konnten ausserdem bereits im ersten Quartal nur auf eine kleinere Auswahl an offenen Positionen zählen: Die Zahl der offenen Stellen ging um 10'000 oder knapp 13 Prozent auf 67'300 zurück. Die Quote der offenen Stellen belief sich damit auf 1,3 Prozent.

Mitarbeiter eines metallverarbeitenden Betriebs im Tessin während der Corona-Pandemie. (Archiv)
Mitarbeiter eines metallverarbeitenden Betriebs im Tessin während der Corona-Pandemie. (Archiv)
Bild: Keystone

9.15 Uhr: Ausbreitung des Coronavirus

Entwicklung der Fallzahlen nach Überschreitung von 100 Fällen pro Land.
Entwicklung der Fallzahlen nach Überschreitung von 100 Fällen pro Land.
Grafik: dpa

9.14 Uhr: Magazin «Surprise» wieder auf Strasse erhältlich

Nach knapp elf Wochen Verkaufsverbot nimmt das Strassenmagazin Surprise am Freitag den Verkauf wieder auf. Der Verein hat ein Sicherheitskonzept erarbeitet, wie das Heft ohne Corona-Ansteckungsgefahr unter die Leute gebracht werden kann.

Die Vorbereitungen für den Verkaufsstart in den Regionen Zürich, Bern und Basel würden auf Hochtouren laufen, teilte der Verein am Dienstag mit. Die rund 450 Armutsbetroffenen, welche das Heft verkaufen, erhalten alle ein Starterkit mit Masken, Desinfektionsmittel, Merkblättern und Handschuhen.

Der Verkauf wird bis auf weiteres kontaktlos ablaufen, allerdings immer noch mit Bargeld. Die Käuferinnen und Käufer legen das Bargeld in einen Kessel, aus dem sie auch das Heft herausnehmen. Die Kundschaft wird mit einem Schild darüber informiert.

Der Verkaufsstopp stellte den Verein Surprise vor massive Probleme. Er finanziert sich zu 65 Prozent über den Heftverkauf, der Rest sind Spenden. Während des Corona-bedingten Verkaufsverbots hatte der Verein eine monatliche Einkommenslücke von 250'000 Franken

8.50 Uhr: Schutzkonzept Prostitution

Das Netzwerk Prokore, das sich für Sexarbeiterinnen einsetzt, fordert, die Prostitution wieder zu erlauben – und hat dafür ein entsprechendes Schutzkonzept erarbeitet. Das sieht laut «Blick» vor, dass Anbieter wie Kunde vor und nach dem Akt duschen, dass Bettzeug und Handtücher nach Gebrauch bei mindestens 60 Grad gewaschen und dass der Raum anschliessend mindestens eine Viertelstunde gelüftet wird.

Auch für den Verkehr sollen Einschränkungen gelten, heisst es weiter. Zwischen den Gesichtern solle mindestens ein Abstand von einer Unterarmlänge eingehalten werden. Oralverkehr oder Gruppensex blieben demnach aber weiter verboten. Last but least: Freier sollen ihre Kontaktdaten für sechs Monate hinterlegen, um Infektionen nachverfolgen zu können.

Ob das Konzept so ab dem 8. Juni umgesetzt wird, entscheidet der Bundesrat.

8.40 Uhr: Lockdown endet für Flugzeugfans

8.30 Uhr: Basel Tattoo 2020 findet doch statt

Das wegen der Coronavirus-Pandemie abgesagte Basel Tattoo 2020 soll nun doch stattfinden. Statt im Sommer soll das Militärtmusikfestival jedoch erst im November durchgeführt werden – dies allerdings nicht unter freiem Himmel.

Wie die Veranstalter am Dienstag mitteilten, wollen sie den Event unter dem Motto «Save the Basel Tattoo» vom 20. bis zum 28. November in der St. Jakobshalle Basel durchführen. Geplant sind elf zweistündige Shows. Pro Vorstellung hat es Platz für 6'000 Zuschauerinnen und Zuschauer.

Mit ihrer Rettungsaktion wollen die Veranstalter gemäss Communiqué die Zukunft des Basel Tattoo sichern und dem Publikum «etwas Einmaliges» bieten. Wie normalerweise auf dem Kasernenareal werde auch in der St. Jakobshalle ein richtiges Tattoo mit Massed Pipes and Drums, Spitzen-Blasmusikformationen und anderem mehr präsentiert. Das definitive Programm soll im September vorgestellt werden.

Die für das Ende April abgesagte Sommer-Tattoo bereits gekauften Tickets behalten ihre Gültigkeit für die November-Ausgabe. Sie werden automatisch auf denselben Veranstaltungstag umgebucht. In Zusammenhang mit dem Coronavirus halten die Veranstalter fest, dass sie auch beim Festival im November die dannzumal gültigen Sicherheitsbestimmungen einhalten werden.

8.25 Uhr: Zeit für Uhrenexporte abgelaufen

Die Schweizer Uhrenexporte sind im Monat April nach dem Lockdown regelrecht eingebrochen. Bereits in den Monaten Februar und März war der Verkauf von Zeitmessern «Made in Switzerland» deutlich geschrumpft.

Das Volumen der Schweizer Uhrenexporte sackte im April gegenüber dem Vorjahr nominal um 81,3 Prozent auf 329 Millionen Franken ab, wie die Eidgenössische Zollverwaltung (EZV) am Dienstag bekanntgab. Real, also preisbereinigt, betrug das Minus gar 82 Prozent.

Der Einbruch war nach Angaben des Verbands der Schweizerischen Uhrenindustrie FH die direkte Folge des Stillstands von Produktion, Vertrieb und Verkauf. China war das einzige Land, das dem Trend widersetzte. Die dortigen Exporte gingen im April «nur» um 16,1 Prozent auf 110 Millionen Franken zurück. Damit entfiel im vergangenen Monat ein Drittel der Schweizer Uhrenexporte auf China.

8.15 Uhr: Aussenhandel bricht ein

Die Schweizer Exportwirtschaft hat im April wegen der Corona-Pandemie einen Rekordeinbruch erlebt. Die Ausfuhren fielen im April zum Vormonat saisonbereinigt um 11,7 Prozent auf 16,71 Milliarden Franken. Real - also preisbereinigt – resultierte ein Rückgang von 10,0 Prozent.

Noch stärker verringerten sich die Einfuhren, und zwar um 21,9 Prozent auf 12,38 Milliarden (real: -17,8 Prozent). Für die Handelsbilanz ergibt dies einen sehr hohen Überschuss von 4,33 Milliarden Franken, wie den Zahlen der Eidgenössischen Zollverwaltung (EZV) zu entnehmen ist.

Der Corona-Lockdown in der Schweiz und in zahlreichen anderen Ländern zeige sich nun auch im Aussenhandel, so die Mitteilung weiter. Der Exportrückgang habe gar historische Dimensionen. Es sei der höchste je gesehene saisonbereinigte Rückgang innert eines Monats. Sämtliche Sparten hätten Rückgänge registriert. Dies galt auch für die chemisch-pharmazeutische Industrie, die im Vormonat noch ein starkes Exportwachstum verzeichnet hatte und damit in der Statistik die ersten Corona-Effekte in anderen Branchen übertüncht hatte.

Nach Geographie gingen die Ausfuhren in alle drei grossen Absatzmärkte zurück. Die Lieferungen nach Nordamerika (-30,4 Prozent) waren dabei stärker rückläufig als jene nach Europa (-13,1 Prozent) und Asien (-7,9 Prozent) Bei den Importen bildeten sich die Einfuhren aus Nordamerika um einen Viertel, jene aus Europa um ein Fünftel und jene aus Asien um 22 Prozent zurück.

7.40 Uhr: Deutsche Exporteure sehen Silberstreif am Horizont

Die Stimmung unter den deutschen Exporteuren hat sich laut Ifo-Institut nach dem katastrophalen Vormonat wieder verbessert. Die Exporterwartungen der Industrie seien im Mai von minus 50,2 auf minus 26,9 Punkte gestiegen, teilte das Münchener Institut am Dienstag zu seiner Umfrage unter rund 2300 Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes mit.

Zwar sei dieser starke Anstieg bisher einmalig, doch seien die Unternehmen von Optimismus noch weit entfernt. «Die deutsche Exportwirtschaft sieht immerhin einen Silberstreif am Horizont», erklärte Ifo-Präsident Clemens Fuest.

In fast allen Bereichen werde zwar weiterhin mit einem Rückgang der Ausfuhren gerechnet. Dieser falle aber weniger stark aus als im Vormonat erwartet. In allen Schlüsselbranchen sind laut Ifo die Exporterwartungen gestiegen, allen voran in der Autobranche. Auch in der Elektrobranche sind die Unternehmen weniger pessimistisch. Im Maschinenbau sowie in der Metallerzeugung und -verarbeitung dagegen überwiegt trotz Verbesserung die Skepsis.

6.25 Uhr: ZVV-Präsident: «Vom BAG erhält man zurzeit relativ bescheidene Antworten»

Die Coronavirus-Pandemie hat den Zürcher Verkehrsverbund ZVV weitgehend unvorbereitet getroffen. «Ein Szenarium, wie es nun mit dem Coronavirus eingetreten ist, gab es mindestens bei uns nicht», sagte der Direktor des ZVV Franz Kagerbauer der «Neuen Zürcher Zeitung» vom Dienstag.

Im Kanton Zürich und im ZVV hatte man zwar einen Pandemieplan erstellt, erklärte er. «Das ist noch gar nicht lange her. Wir kannten Sars, die Vogel- und die Schweinegrippe», hiess es weiter. Doch diese Pandemien seien spurlos am öV vorbeigegangen, sagte er. «Ich weiss nicht, ob jemand in diesem Land sich das vorstellen konnte. In meiner eigenen Wahrnehmung war zuerst alles weit weg, irgendwo in China», sagte Kagerbauer. «Wir blieben in den letzten Jahren verschont von grösseren Katastrophen. Vielleicht waren wir ein wenig verwöhnt.»

Als Ausweg aus der Krise im öffentlichen Verkehr würde es schon helfen, wenn die Bundesbehörden eindeutige Ansagen machen würden, erklärte der ZVV-Direktor weiter. «Zu Beginn der Krise hörte man vom Bundesamt für Gesundheit, dass Masken nicht viel bringen. Diese Verwirrung, die geschaffen wurde, ist nun ein grosses Problem», sagte er.

11. Mai 2020 in Zürich: Trotz Corona-Pandemie halten es die wenigsten Pendler für notwendig, im öffentlichen Verkehr Schutzmasken zu tragen.
11. Mai 2020 in Zürich: Trotz Corona-Pandemie halten es die wenigsten Pendler für notwendig, im öffentlichen Verkehr Schutzmasken zu tragen.
Bild: Keystone/Gaetan Bally

«Vom Bundesamt für Gesundheit erhält man gegenwärtig relativ bescheidene Antworten», kritisierte er zudem. Es sei aber an der Zeit, Klarheit zu schaffen: «Wer eine Maske trägt, schützt seine Mitmenschen. Wenn das alle tun, dann ist man selber auch geschützt», führte Kagerbauer diesbezüglich aus.

Laut Rückmeldungen würden derzeit deutlich unter zehn Prozent der Passagiere eine Schutzmaske tragen, sagte der ZVV-Direktor. «Eher nur fünf Prozent», erklärte er unter Berufung auf Schätzungen.



Vom Verteilen von Masken, wie es derzeit die Verkehrsbetriebe der Stadt Zürich praktizieren, hält der ZVV-Direktor aber nicht viel. Dies könne ein falsches Signal setzen, sagte er. «Wir müssen aufpassen, dass wir nicht in eine Verpflichtung rutschen, den Passagieren eine Maske abzugeben», betonte er. «Dafür sind sie persönlich verantwortlich», so Kagerbauer.

6.11 Uhr: Lausanne will lokale Wirtschaft mit Massnahmen ankurbeln

Die Stadt Lausanne arbeitet an zwei Massnahmen zur Wiederbelegung der lokalen Wirtschaft. Dies sagte der Stadtpräsident von Lausanne, Grégoire Junod (SP) in einem Interview, das am Dienstag bei «24 Heures» veröffentlicht wurde.

Eine Massnahme sei, Gutscheine an die ärmsten Haushalte zu verteilen. Die bescheidensten Haushalte würden «gut hundert Franken für Geschäfte in der Stadt erhalten», sagte Junod weiter. Die Kriterien für die Auswahl der Begünstigten müssten allerdings noch festgelegt werden, hiess es.

Die andere geplante Massnahme besteht darin, der gesamten Bevölkerung von Lausanne die Möglichkeit zu geben, Gutscheine mit einem Rabatt von 20 Prozent zu kaufen. «Mit 80 Franken haben Sie einen Kaufwert von 100 Franken», erklärte der Stadtpräsident. Er fügte hinzu, dass der Vorteil dieser Aktion darin bestehe, dass sie einen Welleneffekt erzeuge: «Wenn die Stadt eine Million Franken an öffentlichen Geldern einspeist, werden wahrscheinlich fünf Millionen Franken an Einkäufen generiert», hob er hervor.



6.10 Uhr: Zwei deutsche Impfstoffe kurz vor klinischer Studie

Der Präsident des deutschen Paul-Ehrlich-Instituts, Prof. Klaus Cichutek, sieht zwei weitere deutsche Impfstoff-Forschungsprojekte «nahe an der klinischen Prüfung». Vielversprechend sei ein Präparat der Firma CureVac aus Tübingen und ein Impfstoff des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung.

In der RTL/ntv-Sendung «Frühstart» sagte Cichutek am Dienstag, er rechne damit, dass «in wenigen Wochen die nächste klinische Prüfung vom Paul-Ehrlich-Institut genehmigt werden kann». Bisher habe nur die Firma BioNTech aus Mainz eine Genehmigung erhalten, hiess es. Das Paul-Ehrlich-Institut ist für die Zulassung von Impfstoffen in Deutschland zuständig.

Ferien in der Schweiz sind teuer – also nehmen wir das Hotel einfach mit

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Ferien in der Schweiz machen aktuell Sinn. Die Schönheiten vor der Haustür haben wir dank Corona wiederentdeckt – Basel statt Bilbao, Engadin statt Elba. Nur: Man muss sich hiesigen Hotels auch leisten können. Die Alternative? – Das Autodachzelte.

26.07.2020

5.49 Uhr: Deutschland will Reisewarnungen für 31 Länder aufheben

Die deutsche Regierung will die weltweite Reisewarnung für Touristen ab dem 15. Juni für 31 europäische Staaten aufheben. Dies soll geschehen, falls die weitere Entwicklung der Coronavirus-Pandemie es zulässt. Neben den 26 Partnerländern Deutschlands in der Europäischen Union gehören dazu das aus der EU ausgetretene Grossbritannien und die vier Staaten des grenzkontrollfreien Schengenraums, die nicht Mitglied in der EU sind: die Schweiz, Liechtenstein, Island und Norwegen.

Dies geht aus dem Entwurf für ein Eckpunktepapier mit dem Titel «Kriterien zur Ermöglichung des innereuropäischen Tourismus» hervor, der möglicherweise bereits am Mittwoch im Kabinett beschlossen werden soll und der Nachrichtenagentur DPA vorliegt.

Der deutsche Aussenminister Heiko Maas hatte die weltweite Reisewarnung am 17. März ausgesprochen – ein bisher einmaliger Schritt. Bisher wurden Reisewarnungen nur bei einer Gefahr für Leib und Leben vor allem in Kriegsgebieten wie Syrien oder Afghanistan verhängt.

Die Aufhebung der Reisewarnung soll nun gerade rechtzeitig vor der Ferienzeit das Startsignal für grenzüberschreitende Sommerferien in Europa geben. Man lasse sich dabei von dem Gedanken leiten, «dass die Wiederbelebung des Tourismus wichtig ist sowohl für Reisende und die deutsche Reisewirtschaft als auch für die wirtschaftliche Stabilität in den jeweiligen Zielländern», heisst es in dem Entwurf aus dem Auswärtigen Amt.

Die Reisewarnung soll durch individuelle Reisehinweise ersetzt werden, die für jedes einzelne Land die Risiken aufzeigen sollen. Um einen möglichst guten Schutz der Touristen vor einer Coronavirus-Infektion zu gewährleisten, will sich die deutsche Regierung in der EU für eine Reihe gemeinsamer Kriterien einsetzen.



5.37 Uhr: Singapur senkte erneut BIP-Ausblick für 2020

Singapur hat am Dienstag zum dritten Mal in Folge seine Prognose für das Bruttoinlandprodukt des Jahres 2020 herabgestuft. Nach Angaben des Handelsministerium erwartet der Stadtstaat einen Rückgang zwischen -7 bis -4 Prozent.

Dies geschah von zuvor -1 Prozent bis -4 Prozent. Die Wirtschaftstätigkeit fiel im ersten Quartal um 0,7 Prozent im Jahresvergleich, und um 4,7 Prozent im Vergleich zum vorangegangenen Quartal. Dies geht aus den Daten des Ministeriums vom Dienstag hervor. «Ungeachtet der Herabstufung besteht nach wie vor ein erhebliches Mass an Unsicherheit über die Dauer und schwere des Covid-19-Ausbruchs sowie über den Verlauf der wirtschaftlichen Erholung», hiess es in einer Erklärung des Handelsministeriums.

Singapur steht vor der tiefsten Rezession seiner 55-jährigen Geschichte: Behörden warnten infolge der Krise vor steigender Arbeitslosigkeit und sinkenden Löhnen. Analysten erwarten, dass die handelsabhängige Wirtschaft im zweiten Quartal einen noch grösseren Einbruch erfahren könnte, da aufgrund der zweimonatigen Beschränkungen zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie die meisten Geschäfte geschlossen waren.

Der Stadtstaat leidet unter einer der höchsten Coronavirus-Infektionszahlen in Asien und kündigte daher nur eine langsame Lockerung der Beschränkungen ab dem kommenden Monat an. Die Regierung hatte im Februar erstmals die Möglichkeit einer Rezession angedeutet, als sie ihre BIP-Prognose für 2020 erstmals gesenkt hatte. Es wird zudem erwartet, dass Singapurs Finanzminister am heutigen Dienstag ein neues, milliardenschweres Wirtschaftspaket vorlegen wird, um die Belastung von Unternehmen und Haushalten durch die Pandemie abzufedern.

5.01 Uhr: US-Regierung zieht Verbot für Einreisen aus Brasilien vor

Die US-Regierung zieht die wegen der Corona-Pandemie getroffenen Einreisebeschränkungen für aus Brasilien kommende Menschen um zwei Tage vor. Die neue Regelung gelte nun ab Mittwoch, teilte das Weisse Haus am Montag mit. Zuvor hatte es geheissen, die Vorschrift solle ab Freitag gelten. Begründet wurde die Änderung nicht.

Demnach dürfen Brasilianer und Ausländer, die sich in den zwei Wochen vor einer geplanten Einreise in dem Land aufgehalten haben, nicht mehr in die USA kommen. Ausgenommen davon sind unter anderem US-Bürger, deren Familienangehörige, Menschen mit dauerhafter Aufenthaltsgenehmigung und Diplomaten. Die Regelung ist zeitlich nicht begrenzt.

Brasilien ist mit rund 210 Millionen Einwohnern das bevölkerungsreichste Land Lateinamerikas. In dem Land ist unter anderem die Wirtschaftsmetropole São Paulo - aus der es Direktflüge in die USA gibt - schwer von der Coronavirus-Pandemie betroffen. Mit mittlerweile mehr als 360 000 Infizierten ist das südamerikanische Land hinter den USA am stärksten von der Pandemie betroffen.

4.33 Uhr: Streit über EU-Hilfen: CDU-Aussenpolitiker attackiert «Sparsame Vier»

In der Diskussion über EU-Wiederaufbauhilfen nach der Corona-Krise rügt der CDU-Aussenpolitiker Norbert Röttgen die sogenannten «Sparsamen Vier» – also Österreich, Schweden, Dänemark und die Niederlande. Ihr Vorschlag, statt nicht zurückzahlbarer Zuschüsse nur günstige Kredite zu gewähren, helfe nicht weiter, sagte der Kandidat für den CDU-Vorsitz der «Passauer Neuen Presse» (Dienstag). «Es ist keine Lösung, Ländern wie Spanien und Italien, deren zentrales finanzpolitisches Problem eine zu hohe Verschuldung ist, einfach neue Schulden anzubieten, sondern eine Verschärfung der Situation. Deswegen ist es eine Provokation.»

Als Hintergrund der Position der «Sparsamen Vier» gilt, dass sie im Verhältnis zu Wirtschaftskraft und Einwohnerzahl zur Gruppe der grössten Nettozahler der EU zählen. So lagen die Dänen 2018 bei den Pro-Kopf-Ausgaben für die EU sogar noch vor den Deutschen. Direkt danach folgten Österreicher, Schweden und Niederländer. Die Bundesregierung hatte diese Position bis vor kurzem auch noch vertreten, gab nun aber in der Corona-Krise dem Druck aus dem Süden nach. Als ein Grund für den Kurswechsel gilt die Sorge davor, dass Länder wie Italien unter einer weiter stark steigenden Schuldenlast zusammenbrechen könnten.

Röttgen wies darauf hin, dass sich die Europäische Union mit der voraussichtlich schlimmsten Rezession seit 1930 konfrontiert sehe. «Dass sie dieser mit sozialen Massnahmen und Wiederaufbau entgegentreten und dafür Geld aufnehmen muss, ist unbestritten.»

Zu Befürchtungen, dass das Geld in Italien und Spanien versickern könnte, sagte er, man müsse natürlich immer vorsichtig sein. «Es müssen Kontrollen stattfinden. Das ist aber Teil des Vorschlags von Frankreich und Deutschland - es wird nicht einfach Geld verteilt, sondern festgelegt, dass es an Projekte in den besonders hart getroffenen Regionen und Sektoren geht.»

3.42 Uhr: Deutscher Wirtschaftsminister verteidigt Lufthansa-Rettungspaket

Der deutsche Wirtschaftsminister Peter Altmaier hat das Rettungspaket für die Swiss-Muttergesellschaft Lufthansa gegen Kritik verteidigt. Der Staat hätte sich im Gegenzug für die Hilfen über neun Milliarden Euro mehr Mitsprache bei der Airline sichern müssen. Man könne mit dem Rettungspaket zudem weit mehr als 100'000 Arbeitsplätze sichern, sagte der CDU-Politiker am Montagabend im «heute journal» des Senders ZDF.

Zudem würde ein wichtiges Unternehmen erhalten, das weltweit tätig sei und für die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft eine «herausragende Rolle» spiele. Bewusst habe die deutsche Regierung aber keine staatlichen Vorgaben für das Lufthansa-Geschäft machen wollen. «Der Staat ist kein guter Unternehmer», sagte der deutsche Wirtschaftsminister allerdings weiter.

Auf die Frage, ob der deutsche Staat nicht in ein schrumpfendes Geschäft investiere, sagte Altmaier, es werde auch in Zukunft Menschen geben, die fliegen. Dort sollten europäische und deutsche Unternehmen dabei sein, dies wolle man nicht Fluggesellschaften aus Asien oder von der Arabischen Halbinsel überlassen.



Bayerns Ministerpräsident Markus Söder warnte unterdessen vor überzogenen Auflagen der EU-Kommission bei der staatlichen Rettung der Lufthansa. «Eine Diskriminierung der Lufthansa zugunsten von Low-Cost-Anbietern wäre ein falsches Signal», sagte Söder dem «Handelsblatt» vom Dienstag. Nach Angaben des Blattes soll Brüssel fordern, der Lufthansa sowohl in Frankfurt als auch in München Start- und Landerechte wegzunehmen und an andere Fluggesellschaften zu verteilen. «Damit soll wohl das deutsche Engagement gebremst werden», sagte Söder dem Blatt. «Das ist europarechtlich und marktwirtschaftlich der falsche Ansatz.» Söder forderte die deutsche Regierung auf, den wettbewerbspolitischen Forderungen nicht nachzugeben.

Die EU-Kommission und der Lufthansa-Verwaltungsrat müssen der Einigung zwischen dem Luftfahrtkonzern und der deutschen Regierung noch zustimmen. Die Lufthansa war in der Coronavirus-Krise schwer unter Druck geraten. Im Lufthansa-Konzern mit rund 138'000 Beschäftigten hängen zehntausende Arbeitsplätze am seidenen Faden.

2.26 Uhr: US-Firma testen in Australien möglichen Impfstoff

Eine US-Firma testet in Australien einen möglichen Coronavirus-Impfstoff. In Melbourne sei sechs Freiwilligen im Rahmen der ersten Studienphase das Mittel NVX-CoV2373 injiziert worden, sagte Infektiologe Paul Griffin vom australischen Partner Nucleus Network am Dienstag. Sein Forschungskollege Gregory Glenn von der federführenden US-Biotechnikfirma Novavax ergänzte, es soll insgesamt 131 Personen mit dem Ziel verabreicht werden, das Impfstoff auf seine Sicherheit und Anzeichen für eine mögliche Wirksamkeit zu prüfen.

Erste Resultate der klinischen Versuche in Melbourne und Brisbane werden nach Angaben von Novavax im Juli erwartet. In einer zweiten Phase sollen sich dann Tausende Kandidaten in etlichen Ländern an Tests teilnehmen. Tierversuche legten bereits nahe, dass der Impfstoff in geringen Dosen effektiv sei, sagte Glenn.

Aktuell ist rund ein Dutzend experimenteller Impfstoffe gegen das neue Coronavirus in den frühen Testphasen oder in den Startlöchern, vor allem in China, den USA und Europa. Ob sich irgendeines der Mittel als sicher und wirksam erweisen wird, lässt sich noch nicht sagen. Doch unterscheiden sich die Wirkungsweisen und Technologien bei der Herstellung. Damit steigt auch die Chance, dass mindestens eine Methode letztlich Früchte tragen könnte.

Novavax hoffe im Erfolgsfall darauf, noch zum Jahresende Impfdosen liefern zu können, sagte Glenn einer virtuellen Pressekonferenz von der Firmenzentrale im US-Staat Maryland aus. So könnte Novavax in diesem Jahr mindestens 100 Millionen Dosen produzieren, 2021 dann 1,5 Milliarden.

1.52 Uhr: Deutsche Post plant umfassende vorbeugende Coronavirus-Tests

Die Deutsche Post wird als erster deutscher Konzern tausende Mitarbeiter ohne konkreten Anlass auf das Coronavirus testen lassen. Das Unternehmen schlage den Weg einer «prophylaktischen Teststrategie» ein. Dies kündigte Geschäftsleitungsmitglied Tobias Meyer in der Düsseldorfer «Rheinischen Post» vom Dienstag an. Deutlich mehr als 10'000 Mitarbeitern solle angeboten werden, sich vorsorglich testen zu lassen, «dies vor allem in grösseren Betriebsstätten».

Nach Angaben Meyers werden die Betriebsärzte der Post die Tests voraussichtlich in einem Teil der 36 Paketzentren und möglicherweise auch in Briefverteilzentren anbieten. Das Unternehmen habe in Deutschland zuerst rund 4000 Mitarbeiter getestet, nachdem es in deren direktem Umfeld zu einer Infektion mit dem Coronavirus gekommen sei. Dabei habe es keine ungewöhnlichen Ergebnisse gegeben.

Auch habe es bei rund tausend Mitarbeitern in zwei Paketzentren rein vorsorgliche Tests gegeben, obwohl dort nur sehr wenige Fälle von Coronavirus-Infektionen aufgetreten seien, sagte Meyer. Unter diesen Getesteten hätten mehr als 20 ein positives Ergebnis gezeigt.

Auffällig sei gewesen, dass bei diesen Tests eine unerwartet hohe Anzahl von Infizierten gefunden worden sei, die keinerlei Symptome gezeigt hätten, sagte der Post-Manager. Deshalb sei zu vermuten, «dass wir mehr infizierte Menschen im Umkreis unserer Betriebsstätten haben als bisher vermutet».

1.32 Uhr: Mehr als 200 Corona-Fälle in Textilfabrik in Guatemala

Mehr als 200 Arbeiter einer Textilfabrik in Guatemala haben das neue Coronavirus. Entsprechende Tests seien positiv ausgefallen, es würden zudem weitere Ergebnisse erwartet, teilten Behördenvertreter am Montag mit. Sie befürchten nun einen der grössten Ausbrüche im mittelamerikanischen Land. Schon Anfang Mai seien Berichte über Arbeiter des Werks im Ort Petapa eingegangen, die trotz einer Infektion weiterarbeiteten, sagte Zulma Calderón, eine für Gesundheitsfragen zuständige Staatsanwältin. Daraufhin sei das Gesundheitsministerium eingeschaltet worden.

In der Fabrik sind mindestens 900 Personen tätig. Am 12. Mai meldete das örtliche Gesundheitsamt sechs positive Corona-Fälle in der Belegschaft. Manager Francisco Reyes bestritt, dass die Behörden ihn erst auf die Infektionen hätten hinweisen müssen, ehe er sich an jenem Tag zu einer zweiwöchigen Schliessung der Anlage entschloss. Aktuell würde die Cafeteria der Fabrik umgebaut, um Abstandsregeln zu erfüllen, sagte Reyes.

Staatsanwältin Caderon ergänzte, sie habe eine Abriegelung des Fabrikgeländes erbeten, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern. Allerdings dürfte das Virus wohl bereits um sich greifen. Petapas Bürgermeister Mynor Morales zeigte sich besorgt. In seiner Gemeinde mit ihren vielen Berufspendlern gebe es zahlreiche exportorientierte Fabriken. Nach den positiven Corona-Nachweisen hätten medizinische Fachkräfte weitere Menschen in einigen kleinen Lebensmittelläden nahe der betroffenen Textilanlage getestet. Dabei habe es weitere Corona-Nachweise gegeben, sagt Morales. Er prüfe nun eine mögliche Anzeige gegen die Fabrikbesitzer wegen Fahrlässigkeit.

In Guatemala wurden am Sonntag mehr als 3300 bestätigte Corona-Fälle und 58 Tote gemeldet.

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