Greta macht's vorSchweizer steigen auf den Zug um, Airline macht Anti-Flug-Werbung
gbi
12.7.2019
Anbieter von Zugreisen profitieren von der aktuellen Klimadebatte. So mancher Kunde wird von den eigenen Kindern überredet, auf das Fliegen zu verzichten. Selbst eine grosse Airline hat Flugscham.
Nun steigen auch Schweizer vermehrt auf den Schienenverkehr um. So bestätigt etwa der Reiseanbieter Railtour Suisse den Trend gegenüber SRF. Geschäftsführer Werner Schindler sagte dem Portal: «In den letzten Jahren stiegen die Flugreisen anteilsmässig. In diesem Jahr dreht es sich zugunsten der Zugreisen.»
Das Bahnhofreisebüro im Zürcher Quartier Wipkingen verkauft dieses Jahr sogar deutlich mehr Zugbillette als in den letzten Jahren. Geschäftsführerin Regula Fischer schätzt vorsichtig ein Plus von 20 Prozent. Besonders im Trend würden England und der Interrail-Pass liegen. Viele Kunden würden ganz offen sagen, dass sie aus Rücksicht auf das Klima mit der Bahn reisen wollten, sagt Fischer zu SRF: «Ihre Teenager möchten mit dem Zug nach Portugal reisen. Sie wollen nicht mehr fliegen.»
Schweizer wollen mehr Nachtzüge
Dass auch das Interesse nach internationalen Nachtzug-Verbindungen steigt, hat vor kurzem eine Umfrage des Verkehrs-Clubs der Schweiz (VCS) gezeigt: 62 Prozent der Befragten würden ein solches Angebot nutzen. Die SBB erwägen deshalb, künftig auch selbst wieder Nachtzug-Verbindungen ins Ausland anzubieten.
Von heute auf morgen wird das aber nicht geschehen: Man müsse zuerst passendes Rollmaterial beschaffen, sagte Armin Weber, Leiter internationaler Personenverkehr bei den SBB, dem SRF-Nachrichtenmagazin «10vor10».
Genaue Zahlen zum diesjährigen Sommerreiseverkehr wollen die SBB erst im September veröffentlichen. Gegenüber SRF bestätigt die Bahn aber, dass sich die Verkaufszahlen in den letzten Monaten sehr positiv entwickelt hätten.
Airline KLM bittet darum, weniger zu fliegen
Die niederländische Fluglinie KLM sorgt derweil mit einem Werbeclip für Aufsehen, in dem sie darum bittet, weniger zu fliegen. Es ist auf den ersten Blick ziemlich ungewöhnlich, wenn der Sprecher fragt, ob es denn wirklich nötig sei, sich immer persönlich zu treffen oder ob man als Kunde nicht auch mal den Zug nehmen könne.
Natürlich will sich KLM nicht selbst abschaffen, auch wenn das auf Nachhaltigkeit getrimmte Video so wirkt. Die Airline wirbt aber dafür, verantwortungsbewusst zu fliegen, auf unnötige Flüge zu verzichten und den CO2-Ausstoss zu kompensieren. Wenn dann doch mal geflogen werden muss, dann aber bitte mit einer Airline, die sich Gedanken um die Umwelt macht ...
Das mag ein cleverer Schachzug sein in Zeiten von Greta Thunberg und der Flugscham-Bewegung. Aber ganz unrecht hat KLM natürlich nicht. Auch wenn Experten wie Anna Hughes von der britischen Umweltorganisation Flight Free UK bemängeln, dass solche Clips von den eigentlichen Problemen ablenken, wie sie dem «Guardian» sagte. Luftfahrt sei nur dann nachhaltig, wenn niemand flöge. Da das unwahrscheinlich ist, läge es an den Fluggesellschaften selbst, umweltfreundliche Technologien zu entwickeln.
Vevey am Genfersee gehört 2019 zu den Top-Reisezielen in Europa. Im Ranking von «Lonely Planet» landet die Waadtländer Stadt auf Platz neun. Vor allem das in diesem Jahr wieder stattfindende «Fête des Vignerons» ist eine Reise wert.
Die letzte Ausgabe des Winzerfestes in Vevey fand 1999 statt. In diesem Jahr rechnen die Veranstalter mit mehr als einer Million Besucher.
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Auf Platz eins des «Lonely Planet»-Rankings landete die Hohe Tatra in der Slowakei.
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Dort lassen sich auch die in den meisten anderen Ländern ausgestorbenen Braunbären beobachten
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Platz 2: Die spanische Hauptstadt Madrid wird von den Reiseexperten wegen ihres pulsierenden Nachtlebens gelobt.
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Platz 3: Der neue «Arctic Coast Way» in Island an der Nordküste der Insel führt durch atemberaubende Landschaften.
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Platz 4: In Bosnien-Herzegowina empfiehlt der «Lonely Planet» Touren abseits der grossen Touristenpfade, wo sich das Land am besten entdecken lässt.
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Platz 5: Die einst heruntergekommen italienische Hafenstadt Bari hat sich mittlerweile zu einer echten Attraktion gemausert.
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Platz 6: Nicht nur die berühmten Ponys der Shetlandinseln im Norden Schottlands sind eine Reise wert.
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Platz 7: Paris mag die Stadt der Liebe sein, aber Lyon ist die Stadt des guten Essens. Die Stadt am Zusammenfluss von Rhône und Saone ist mindestens genauso schon wie Frankreichs Hauptstadt, aber bei weitem nicht so überlaufen.
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Platz 8: Der Zwergstaat Liechtenstein hat für Wanderfans viel zu bieten. Und auch das Schloss Vaduz ist einen Besuch wert.
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Platz 10: Pittoreske Dörfer, traumhafte Buchten, malerisches Hinterland, historische Städte mit eindrucksvollen Bauwerken, hübsche Fischerdörfer. Istrien ist eine wunderbare Halbinsel in Kroatien, die nur darauf wartet, entdeckt zu werden.
Swiss will im Sommer pünktlicher werden und Kunden besser begleiten
Für die Swiss dürfte es am Flughafen Zürich im Sommer wieder hoch hergehen. Die Fluggesellschaft erwartet in den kommenden Monaten nochmals rund 10 Prozent mehr Passagiere als im Vorjahr.
01.07.2024
Kuoni-Besitzerin DER Touristik Suisse macht mehr Umsatz und Gewinn
Insgesamt hat DER Touristik Suisse im vergangenen Jahr den Umsatz auf 590 Millionen Franken gesteigert. Das sei ein Plus von 22 Prozent gegenüber dem Jahr 2022, teilte die Kuoni-Besitzerin am Dienstag mit. Die Reiselust nach der Pandemie sei auch für das Jahr 2024 ungebrochen.
09.04.2024
Freitag und Donnerstag: Streikwelle bremst Flugverkehr aus
Berlin/Frankfurt, 13.03.24: Zehntausende Passagiere müssen sich in den kommenden Tagen erneut auf Flugstreichungen und Verspätungen einstellen. Die Gewerkschaft Verdi hat zu Warnstreiks des Luftsicherheitspersonals an fünf deutschen Flughäfen aufgerufen.
Am Donnerstag sind die Flughäfen Hamburg, Stuttgart, Karlsruhe/Baden-Baden, Köln und Berlin betroffen.
Nach Schätzungen des Flughafenverbandes ADV sind allein davon etwa 90 000 Reisende betroffen, mehr als 580 Flugverbindungen dürften abgesagt werden.
Nachwehen könnte zudem der zweitägige Streik des Lufthansa-Kabinenpersonals in Frankfurt und München haben.
Und was noch dazu kommt: Auch an diesem Freitag können Fluggäste in Deutschland nicht überall damit rechnen, wie geplant ans Ziel zu kommen: Verdi hat auch für Freitag zu weiteren Warnstreiks des Luftsicherheitspersonals aufgerufen.
Dann soll es nach Angaben von Verdi nach und nach die fünf Flughäfen Hannover, Dortmund, Weeze, Dresden und Leipzig treffen.
14.03.2024
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