«Alternative zu Zermatt oder St. Moritz» In Wengen soll ein neues Luxusresort entstehen

Samuel Walder

8.1.2025

Wengen geniesst durch das Lauberhornrennen viel Besuch von Skifans.
Wengen geniesst durch das Lauberhornrennen viel Besuch von Skifans.
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Ein 84-Millionen-Luxusresort mit 220 Betten soll Wengen BE als exklusive Destination etablieren. Während Tourismus und Investoren vom Konzept profitieren wollen, regt sich Kritik bei Heimatschutz und Umweltschützern.

Samuel Walder

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  • In Wengen soll bis 2028 ein Luxusresort entstehen, das durch ein hybrides Konzept die Problematik «kalter Betten» entschärfen soll.
  • Das Projekt zielt darauf ab, Wengen als exklusive Alternative zu St. Moritz und Zermatt zu positionieren und die Übernachtungszahlen um bis zu zehn Prozent zu steigern.
  • Der Erfolg des Projekts hängt stark von der Zusammenarbeit mit der lokalen Bevölkerung ab.

Wengen – das beschauliche Bergdorf im Berner Oberland steht vor einer Transformation: Ein neues Luxusresort mit 220 Betten soll entstehen. Das ambitionierte Projekt im Wert von 84 Millionen Franken verspricht Chancen, birgt aber auch Konfliktpotenzial, wie das SRF berichtet.

Seit über einem Jahrhundert lebt Wengen vom Tourismus, insbesondere durch das berühmte Lauberhornrennen. Doch der Ort, der für seine Ruhe und Authentizität geschätzt wird, blieb bislang frei von mondänem Glamour. Das könnte sich bald ändern.

Nachdem die französische Hotelgruppe Beaumier bereits das Grand Hotel Belvedere als erstes 5-Sterne-Hotel eröffnet hat, soll nun ein weiteres Prestigeprojekt folgen: Das W5 Luxury Suite Hotel, geplant als Luxusresort mit 40 exklusiv ausgestatteten Appartements, zwei Restaurants und einem grosszügigen Wellnessbereich.

Geplant sind sieben Wohnhäuser mit insgesamt 220 Betten am Dorfrand von Wengen, im Gebiet Galliweidli. Die Baupublikation erfolgte Ende Dezember 2024, die Eröffnung ist für 2028 vorgesehen.

Innovatives Konzept gegen «kalte Betten»

Das W5 setzt auf ein hybrides Konzept: Wohlhabende können die luxuriösen Appartements kaufen, müssen sie jedoch einen Grossteil des Jahres vermieten. Maximal 120 Tage im Jahr dürfen die Besitzer ihre Wohnungen nutzen, davon 21 Tage während der Hochsaison. Dieses Modell soll die Problematik «kalter Betten» lösen, die bei klassischen Zweitwohnungen oft zu wenig Belebung im Ort führt.

Zudem soll das Konzept ausländischen Käufern eine Möglichkeit bieten, trotz der «Lex Koller», die Zweitwohnungen in der Schweiz einschränkt, eine Immobilie in den Berner Alpen zu erwerben.

«Eine Alternative zu St. Moritz und Zermatt»

Die Investoren wollen Wengen als exklusive Destination etablieren. «Wir sehen Wengen als hochwertige, exklusivere Alternative zu Tourismuszielen wie Zermatt oder St. Moritz», erklärte ein Sprecher der Projektentwickler. Laut den Investoren könnte das Resort die Übernachtungszahlen in Wengen um bis zu zehn Prozent steigern. Besonders im Sommer sei die Nachfrage nach hochwertigen Unterkünften extrem hoch, bestätigt Tourismusdirektor Rolf Wegmüller.

Auch die jüngsten Investitionen in die Region, wie die neuen Jungfraubahnen mit der V-Bahn und dem Eigerexpress, hätten Wengen attraktiver gemacht, betont Monika Bandi, Tourismusforscherin an der Universität Bern: «In Wengen ist derzeit Drive drin.»

Lokale Konflikte vorprogrammiert

Trotz der verheissungsvollen Aussichten ist das Projekt nicht unumstritten. Für den Bau müssen Bäume auf dem Grundstück gefällt werden, was bei Umweltschutzorganisationen Kritik auslöst.

Der Heimatschutz bemängelte in einer ersten Prüfung massive Eingriffe ins Gelände durch Stützmauern und Aufschüttungen. Die Investoren reagierten darauf mit Anpassungen: «Das heute vorliegende Projekt ist das Resultat der Vorprüfung im Rahmen eines normalen Planungsprozesses», heisst es vonseiten der Entwickler.

Einsprachen gegen das Bauprojekt scheinen dennoch wahrscheinlich. Wie gross der Widerstand im Dorf tatsächlich ist, wird sich nach Ablauf der Einsprachefrist Anfang Februar zeigen.

Während Tourismusdirektor Rolf Wegmüller die neuen «bewirtschafteten Betten» positiv sieht, stellt Monika Bandi klar, dass der Erfolg des Projekts stark von der Zusammenarbeit mit der lokalen Bevölkerung abhängt: «Wie gut die Investoren Rücksicht auf die Gegebenheiten vor Ort nehmen, wird entscheidend sein.»

Der Redaktor hat diesen Artikel mithilfe von KI geschrieben.


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