Längster ReisezugRhätische Bahn knackt den Weltrekord
mafr, sda
29.10.2022 - 15:10
Die Rhätische Bahn hat es geschafft: Der längste Reisezug der Welt hat am Samstagnachmittag die 25 Kilometer lange Unesco Welterbstrecke in Graubünden erfolgreich gemeistert und knackt somit den Weltrekord.
29.10.2022, 15:10
29.10.2022, 20:59
SDA
Kurz nach 15.30 Uhr rollte der vorderste Treibzug zur Hälfte über den Landwasserviadukt. Somit war klar: Die Räthische Bahn (RhB) stellt einen neuen Weltrekord auf, sie hat den längsten Reisezug der Welt auf die Schiene geschickt. Rekord-Richterin Seyda Subasi hat die Länge des Zuges (1'910 Meter) ebenfalls bestätigt. Somit erhält die RhB einen Eintrag ins Guiness-Buch der Rekorde.
Die Rekordstrecke führte über eine anspruchsvolle Bergstrecke bis nach Alvaneu GR. Der Zug mit 100 Wagen überwand auf der 46-minütigen Fahrt auf der Unesco-Welterbestrecke Albula/Bernina knapp 800 Höhenmeter, passierte zwei Kehrtunnel sowie zwei weitere Schleifen und überquerte den berühmten Landwasserviadukt.
Wegen technischer Probleme verzögerte sich die Abfahrt des Zuges um 20 Minuten. Ursprünglich sollte die Komposition um 14 Uhr losfahren. Dann wurde die Abfahrt auf 14.17 Uhr verschoben. Schliesslich fuhr der Zug um 14.20 Uhr los. Tausende Schaulustige verfolgten den Weltrekord von Hügeln und Tälern entlang der Zugstrecke.
Hintergrund
Der mit fast zwei Kilometern längste Personenzug der Welt ist am Nachmittag knapp 20 Minuten zu spät in Preda GR abgefahren.
Renato Fasciati, Direktor der Rhätischen Bahn (RhB) sprach am Samstagmorgen in Chur «von einem Tag, den wir nicht so schnell vergessen werden». Im Rekordzug mit 100 Wagen sind Journalisten aus aller Welt, zusammen mit ausgewählten VIPs. Nur gerade 150 Personen durften mitfahren. Weitere 3000 verfolgten die Fahrt auf einem Livestream auf einem Festgelände in Bergün.
Der Zug wurde vorgängig bis auf drei Wagen im historischen Albulatunnel zusammengehängt. Dort stiegen auch die Mitfahrenden ein. Kurz vor dem Start hingen die Verantwortlichen noch die letzten Wagen, die draussen beim Bahnhof Preda standen, an. Der Modelleisenbahnhersteller Märklin versprach in der Zugkomposition gegenüber Blick-TV, den Rekordzug nachzubauen und in den Handel zu bringen.
Christian Florin, Leiter Infrastruktur bei der RhB, zeigte sich am Bahnhof in Preda sichtlich nervös. Fast 400 Personen stünden heute im Einsatz, sagte er vor den Medien. Weil der Rekordzug bei seiner Talfahrt so viel Strom produziert, wie ein Einfamilienhaus in einem Jahr verbraucht, seien die Anlagen vorsorglich abgehängt worden, um einen Schaden zu verhindern.
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