Corona-Überblick Gericht verurteilt Astrazeneca zu Impfstoff-Lieferung +++ Macron kehrt zum Wangenkuss zurück

Agenturen/red

18.6.2021

Laut Angaben der Johns-Hopkins-Universität liegt die Zahl der bestätigten Infektionen mit dem Coronavirus in der Schweiz bei bislang insgesamt 701’627 Personen. 10’867 Menschen sind in Verbindung mit Covid-19 verstorben. Weltweit stieg die Zahl der Infizierten auf 177’573’179 , die Zahl der Toten auf 3’844’787.

Schlingerkurs von Curevac und AstraZeneca

Der Curevac-Chef Franz-Werner Haas wehrt sich gegen Kritik zur vorläufig geringen Wirksamkeit des Corona-Impfstoffs. In der Studie zum Corona-Impfstoffkandidaten CVnCov seien 29 Virusvarianten enthalten. Kein anderes Vakzin sei an so vielen Virusvarianten getestet worden. Die Zahlen zur Wirksamkeit der anderen Impfstoffe sähen vermutlich anders aus, wenn man deren Studien zu einem späteren Zeitpunkt durchgeführt hätte, schätzt Haas.

Im Rechtsstreit mit Astrazeneca wegen verzögerter Lieferungen von Corona-Impfstoff hat die EU-Kommission einen Teilerfolg erzielt. Ein belgisches Gericht verurteilte den Hersteller am Freitag unter Androhung von Zwangsgeldern zur Lieferung von 50 Millionen Impfdosen an die Europäische Union.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Das BAG meldet 173 Neuinfektionen bei 26'573 Tests. Zwei Personen sind an Covid-19 gestorben, 25 wurden hospitalisiert. 
  • Deutschland streicht die Schweiz von seiner Liste der Risikoländer. Bei der Einreisen auf dem Landweg fallen somit alle Corona-Beschränkungen weg.
  • Beim Heimittelinstitut Swissmedic sind bisher 2944 Meldungen über Nebenwirkungen nach einer Corona-Impfung eingegangen. Fast jede dritte Meldung wird als schwerwiegend eingestuft.
  • Vorschnelle Lockerungen seien angesichts der hochansteckenden Delta-Variante nicht angezeigt, sagt Weltärztechef Frank Ulrich Montgomery.
  • Nach England hat auch der britische Landesteil Wales geplante Corona-Lockerungen wegen der Ausbreitung der hochansteckenden Delta-Variante um vier Wochen verschoben.

Agenturen/red

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  • 21.55 Uhr

    Wir beenden unseren heutigen Live-Ticker

  • 21.46 Uhr

    Palästinenser sagen Impfdosen-Tausch mit Israel ab

    Die Palästinensische Autonomiebehörde hat nach eigenen Angaben einen Tausch von rund einer Million Biontech/Pfizer-Impfdosen mit Israel im Kampf gegen die Corona-Pandemie abgesagt. Die bereits ins Westjordanland gebrachten Impfdosen würden nach Israel zurückgeschickt, teilte ein Sprecher der Autonomiebehörde am Freitagabend mit. Die Impfdosen entsprächen nicht den Vorgaben, sagte er mit Verweis auf deren baldiges Ablaufdatum. Israel hatte zuvor mitgeteilt, es habe bereits 100'000 Impfdosen geliefert.

    Israel wollte nach eigenen Angaben aktuell rund eine Million Impfdosen an die Palästinenserbehörde liefern, deren Haltbarkeit in Kürze abgelaufen wäre. Israel sollte dagegen im gleichen Umfang Dosen aus einer Lieferung von Pfizer für die Palästinenserbehörde im Herbst erhalten, hiess es.

    Israels Regierung hatte mitgeteilt, es gebe der Autonomiebehörde die Dosen, weil sein eigener Vorrat den aktuellen Bedarf im Land abdecke. In dem Neun-Millionen-Einwohner-Land sind nach Angaben des Gesundheitsministeriums bereits knapp 5,5 Millionen Einwohner einfach geimpft, davon rund 5,1 Millionen bereits zweifach. Im Westjordanland und Gazastreifen mit seinen rund fünf Millionen Einwohnern sind laut Gesundheitsministerium in Ramallah dagegen nur rund 440'000 Menschen einfach geimpft, davon 261'000 bereits zweifach.

  • 21.41 Uhr

    Delta-Variante verbreitet sich in USA

    Angesichts sinkender Coronavirus-Impfraten und des Vormarschs der aggressiven Delta-Variante hat US-Präsident Joe Biden die Amerikaner eindringlich zur Impfung aufgerufen. «Es ist eine Variante, die leichter übertragbar, potenziell tödlich und besonders für junge Menschen gefährlich ist», sagte Biden am Freitag im Weissen Haus. «Lassen Sie sich impfen.» Biden hat als Ziel ausgegeben, dass bis zum Unabhängigkeitstag am 4. Juli rund 70 Prozent aller Erwachsenen mindestens die erste Impfung erhalten haben sollen. Bisher liegt diese Rate bei etwas über 65 Prozent. Biden sagte auf Nachfrage, angesichts der verbreiteten Impfungen gehe er nicht davon aus, dass es noch einmal zu einem Lockdown kommen werde.

    Die Direktorin der US-Gesundheitsbehörde CDC, Rochelle Walensky, sagte am Freitag dem Sender ABC, sie rechne damit, dass die erstmals in Indien identifizierte Delta-Variante vermutlich auch die vorherrschende Coronavirus-Art in den USA werde.

  • 20.11 Uhr

    Merkel warnt mit Blick auf Fussball-EM vor Delta-Variante

    Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat vor dem Hintergrund der Fussball-Europameisterschaft vor einer Ausbreitung der hoch ansteckenden Delta-Variante des Coronavirus gewarnt. «Wenn ich vollkommen besetzte Stadien sehe in anderen Ländern Europas bin ich skeptisch, ob das die richtige Antwort auf die augenblickliche Situation ist», sagte die deutsche Kanzlerin am Freitag vor einem Treffen mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron in Berlin.

    Bundeskanzlerin Angela Merkel ist besorgt über eine mögliche Ausbreitung der äusserst ansteckenden Delta-Variante während der Fussball-EM. 
    Bundeskanzlerin Angela Merkel ist besorgt über eine mögliche Ausbreitung der äusserst ansteckenden Delta-Variante während der Fussball-EM. 
    Bild: KEYSTONE/OLIVIER HOSLET

    Merkel antwortete damit auf die Frage, ob das geplante EM-Finale in London am 11. Juli eine gute Idee sei. In Grossbritannien herrscht die erstmals in Indien festgestellte Delta-Variante bereits vor, dort steigen die Infektionszahlen seit geraumer Zeit wieder stark an.

  • 19.45 Uhr

    Niederlande heben die meisten Corona-Massnahmen auf

    Die Niederlande werden fast alle Corona-Massnahmen aufheben. Ab dem 26. Juni gelte als zentrale Regel nur noch die Abstandsregel von 1,5 Meter, sagte Ministerpräsident Mark Rutte am Freitagabend in Den Haag. Veranstaltungen, bei denen kein Abstand eingehalten werden könne, seien möglich, wenn Besucher einen Test- oder Impfbeweis vorweisen. Das gelte auch für Sportwettkämpfe, Festivals, Gaststätten oder Theater. Auch die Maskenpflicht werde fast vollständig aufgehoben.

    «Das Ende der Krise ist in Sicht», sagte Rutte, mahnte aber weiter zur Vorsicht angesichts neuer Virusvarianten. Gerade die Delta-Variante greife auch in den Niederlanden um sich. Wegen der stark zurückgehenden Zahl von Infektionen und den Fortschritten bei der Impfkampagne werden die Einschränkungen nach den Worten des Premiers schneller als geplant aufgehoben.

    Masken müssen nur noch getragen werden, wenn der Abstand von 1,5 Metern nicht eingehalten werden kann wie zum Beispiel in Bussen und Bahnen. Bisher galt die Maskenpflicht auch nur in öffentlichen Räumen. Gaststätten, Museen und Theater dürfen mehr Besucher zulassen als bisher und unbeschränkt geöffnet sein. Auch Discos und Nachtclubs öffnen wieder. Ab dem 26. Juni dürfen Fussballspiele auch wieder auf Bildschirmen in Gaststätten gezeigt werden.

  • 19.29 Uhr

    Kritik an König Willem-Alexander wegen Missachtung der Corona-Regeln

    Der niederländische König Willem-Alexander steht wegen einer erneuten Missachtung der Corona-Regeln in der Kritik. Nachdem der Monarch bei einem Treffen mit Fussballfans in Den Haag Hände geschüttelt hatte, erinnerten mehrere Minister am Freitag daran, dass die Abstandsregeln für alle Bürger gelten. In den vergangenen Monaten hatte Willem-Alexander sich wiederholt über die Corona-Massnahmen hinweggesetzt – seine Beliebtheitswerte waren daraufhin gesunken.

    Vor der Begegnung Niederlande gegen Österreich bei der Fussball-Europameisterschaft hatte Willem-Alexander am Donnerstag den festlich geschmückten Marktweg in Den Haag besucht, der als schönste «Oranjestrasse» ausgezeichnet wurde. Er hielt dabei die Abstandsregeln nicht ein und schüttelte Anwohnern die Hände. Ministerpräsident Mark Rutte sagte am Freitag der Nachrichtenagentur ANP, der Fauxpas tue dem König «furchtbar leid».

  • 18.31 Uhr

    Italien ist bei Corona weiter auf Lockerungskurs

    Maskentragende Passagiere eines Bootes fahren auf dem Canal Grande unter der Rialto Brücke hindurch. 
    Maskentragende Passagiere eines Bootes fahren auf dem Canal Grande unter der Rialto Brücke hindurch. 
    Bild: KEYSTONE/GAETAN BALLY

    Wegen sinkender Corona-Zahlen lockert Italien die Beschränkungen zum Gesundheitsschutz weiter. Ab Montag gehören alle Regionen in dem Mittelmeerland ausser dem kleinen Aostatal im Norden zur Weissen Zone mit den lockersten Regeln. Das teilte Gesundheitsminister Roberto Speranza am Freitag in Rom mit. Mit Wochenbeginn werde die Risikoeinstufung für sieben Regionen entsprechend abgeschwächt: Darunter sind so beliebte Reisegebiete wie Südtirol, die Toskana und Sizilien. Es gelten dann nur noch wenige Einschränkungen. Die Pflicht zum Tragen einer Schutzmaske im öffentlichen Raum, auch draussen, und die Abstandsregeln bleiben aber erhalten.

  • 17.45 Uhr

    Gericht verurteilt Astrazeneca zu Impfstoff-Lieferung

    Im Rechtsstreit mit Astrazeneca wegen verzögerter Lieferungen von Corona-Impfstoff hat die EU-Kommission einen Teilerfolg erzielt. Ein belgisches Gericht verurteilte den Hersteller am Freitag unter Androhung von Zwangsgeldern zur Lieferung von 50 Millionen Impfdosen an die Europäische Union.

    Trotz des Urteils kommt aber nach Angaben von Astrazeneca kurzfristig nicht mehr Impfstoff als ohnehin geplant. Das Unternehmen will zwar das Urteil umsetzen, hinkt jedoch seinen ursprünglichen Lieferzusagen weiter hinterher.

    Der Spruch des Brüsseler Gerichts erster Instanz war so abgefasst, dass sich sowohl die EU-Kommission als auch der Hersteller am Freitag als Sieger sahen. Die EU-Kommission hatte Astrazeneca wegen Lieferrückständen verklagt. Denn im ersten Quartal gingen nur 30 Millionen statt 120 Millionen Impfdosen des Herstellers an die 27 EU-Staaten. Die Kommission verlangte per Eilverfahren Ende Mai die rasche Lieferung der ausstehenden 90 Millionen Dosen.

    Das Gericht gestand der EU aus dieser Forderung nun immerhin 50 Millionen Dosen zu und steckte einen detaillierten Zeitplan bis Ende September: Bis 26. Juli, 9.00 Uhr, muss Astrazeneca 15 Millionen Dosen liefern oder 10 Euro pro fehlender Dosis zahlen. Bis 23. August sind laut Mitteilung des Gerichts weitere 20 Millionen Dosen fällig, mit derselben Strafandrohung, bis 27. September noch einmal 15 Millionen Dosen.

    Allerdings ist die Forderung nach Darstellung von Astrazeneca inzwischen grösstenteils überholt: 40 der 50 Millionen Dosen seien bereits geliefert worden. Die Restmenge von zehn Millionen werde noch vor Ende Juni erreicht beziehungsweise übertroffen. Folglich sei die Frist bis Ende September irrelevant.

  • 17.01 Uhr

    Impfstoffverteilung lässt Corona-Gefahr in Afrika wachsen

    Der sprunghafte Anstieg der Corona-Zahlen in Teilen Afrikas könnte nach Ansicht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) eine Folge der ungleichen Impfstoffverteilung sein.

    In der vergangenen Woche habe sich die Zahl der Neuinfektionen zum Beispiel in Liberia, Sambia, Simbabwe und Ruanda verdoppelt, sagte WHO-Krisenkoordinator Mike Ryan am Freitag in Genf. Die Kurve sei sehr besorgniserregend.

    «Das ist die Konsequenz der aktuell unfairen Verteilung von Impfstoffen», sagte Ryan. Nur ein ganz kleiner Teil der Bevölkerung sei trotz aller Appelle der WHO bisher geschützt. «Wir sind dabei, einen hohen Preis für diese Ungerechtigkeit zu zahlen.» Die Signale aus Afrika deuteten auf einen möglicherweise deutlichen generellen Anstieg hin.

    «Anzunehmen, dass die nächste Welle in Afrika ein vorübergehender kleiner Schauer und kein Sturm ist, ist sehr, sehr voreilig.» Ryan warnte zugleich auch für den Rest der Welt vor der Annahme, dass eine Corona-Welle der vorhergehenden ähnlich sein werde. «Jede Welle ist einzigartig.» Sie hänge von der Jahreszeit, den Virusvarianten und der Intensität der Übertragung ab.

  • 16.21 Uhr

    In Lissabon gilt jetzt ein Lockdown

    Wegen einer rasanten Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus ist Lissabon für zweieinhalb Tage abgeriegelt. Vom Freitagnachmittag 16 Uhr Schweizer Zeit bis zum Montagmorgen um 6 Uhr dürfen die gut 2,8 Millionen Bewohner*innen den Grossraum der portugiesischen Hauptstadt nur aus triftigem Grund verlassen. Auswärtige dürfen nur in Ausnahmefällen einreisen (mehr dazu liest du hier). 

    Die zunächst in Indien entdeckte Delta-Variante machen die Behörden für eine Zunahme der Infektionsfälle in den vergangenen Tagen verantwortlich. Mit 928 neuen Infektionen binnen 24 Stunden hatte Lissabon am Donnerstag den höchsten Wert seit dem 19. Februar verzeichnet. Das waren etwa 75 Prozent aller in Portugal erfassten Fälle (1233).

  • Für Tourist*innen gesperrt: Blick auf die Dächer von Bairro de Alfama in Lissabon. 
    Für Tourist*innen gesperrt: Blick auf die Dächer von Bairro de Alfama in Lissabon. 
    Bild: Keystone
  • 16.07 Uhr

    Nebenwirkungen: Fast jeder dritte Fall schwerwiegend

    Beim Heimittelinstitut Swissmedic sind bisher 2944 Meldungen über Nebenwirkungen nach einer Corona-Impfung eingegangen. Dabei bestätigt sich das bisherige Bild: Fast jede dritte Meldung wird als schwerwiegend eingestuft. Und wie bis anhin sind Frauen mehr betroffen als Männer, wie Swissmedic am Freitag mitteilte.

    Das mittlere Alter von Betroffenen mit schwerwiegende Meldungen lag demnach bei 66,1 Jahren; bei den 97 Meldungen in zeitlichem Zusammenhang mit einem Todesfall lag das Durchschnittsalter bei 81,1 Jahren. Die Verstorbenen hätten mehrheitlich unter schweren Vorerkrankungen gelitten. Hinweise, dass die Impfungen zu einer erhöhten Todesrate führen könnte, gebe es zu Zeit auch international keine.

    Der Impfstoff von Moderna scheint mit 57,6 Prozent der Meldungen mehr Nebenwirkungen auszulösen als jener von Pfizer/Biontech (40,8 Prozent). Dafür gab es bei Pfizer/Biontech mehr schwerwiegende Nebenwirkungen (527) als bei Moderna (488).

    Als schwerwiegend beurteilt werden Fälle, bei denen die Personen entweder im Spital behandelt werden müssen oder die Reaktion aus anderen Gründen als medizinisch bedeutsam betrachtet wurde. In den meisten Fällen waren die Betroffenen bisher aber nicht gefährdet.

    Bei fast zwei Dritteln der Betroffenen waren die unerwünschten Erscheinungen des Covid-19-Impfstoffes jedoch nicht schwerwiegend, wie Swissmedic weiter mitteilte. Da die meisten über mehr als eine Nebenwirkung berichteten, registrierte Swissmedic insgesamt 7738 Reaktionen.

  • 15.40 Uhr 

    Macron kehrt zum Wangenkuss zurück – mit Maske

    Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron hat bei einer Feier zwei Weltkriegsveteranen auf die Wangen geküsst. Anlass war die öffentliche Auszeichnung mit der Ehrenlegion. Der 43-Jährige trug dabei einen Mund-Nasen-Schutz, wie auf einem Video des Élyséepalastes am Freitag zu sehen war.

    Macron kehrte mit «la bise» («Kuss») zu einer in Frankreich üblichen herzlichen Begrüssung zurück, vor der wegen der Corona-Pandemie allerdings lange gewarnt wurde. Die Regierung lockerte wegen einer verbesserten Pandemie-Lage die Regeln, am Wochenende wird die nächtliche Ausgangssperre fallen.

    Frankreichs Präsident Emmanuel Macron küsst einen Weltkriegsveteranen bei einer Feier in der Gedenkstätte Mont-Valérien bei Paris maskiert auf die Wange. 
    Frankreichs Präsident Emmanuel Macron küsst einen Weltkriegsveteranen bei einer Feier in der Gedenkstätte Mont-Valérien bei Paris maskiert auf die Wange. 
    Bild: Keystone
  • 15.17 Uhr 

    Glarner Regierung will Massnahmen schneller lockern

    Die Glarner Regierung fordert schnellere und weitergehende Lockerungen der Corona-Massnahmen, als sie der Bundesrat vorsieht. Unter anderem soll die Maskenpflicht schon vor Ende Juni weitgehend aufgehoben werden. Dies gelte vor allem für die Maskenpflicht an Arbeitsplätzen, bei welchen die Abstände eingehalten werden könnten, schrieb der Kanton Glarus am Freitag in einer Mitteilung.

    Weiter fordert die Regierung, dass die Maskenpflicht bei Veranstaltungen mit einem Covid-Zertifikat, im Freien sowie für Sportlerinnen und Sportler abgeschafft werde.

    Grundsätzlich sei die Regierung mit dem Bundesrat und den geplanten Lockerungsschritten per Ende Juni einverstanden. Jedoch fordert sie, damit nicht so lange zuzuwarten, wie es weiter heisst. Das Ziel des Bundesrats sei gewesen, das Gesundheitswesen vor einer Überlastung durch schwere Verläufe zu schützen. Da in den kommenden Wochen alle impfwilligen Personen geimpft seien, sei es nun nicht mehr vertretbar, Massnahmen aufrechtzuerhalten, die persönliche Rechte einschränken.

    Die Glarner Regierung fordert, die Maskenpflicht möglichst bald weitgehend aufzuheben. (Symbolbild)
    Die Glarner Regierung fordert, die Maskenpflicht möglichst bald weitgehend aufzuheben. (Symbolbild)
    KEYSTONE/DPA/STEFAN SAUER
  • 14.47 Uhr 

    Baselbiet hebt die Maskenpflicht an den Volksschulen auf

    Der Kanton Baselland hebt am Montag die Maskentragpflicht an den Primarschulen und der Sekundarstufe I auf. Für Gymnasien und Fachmittelschulen gilt sie gemäss Bundesverordnung aber zumindest noch bis zur nächsten Bundesratssitzung vom kommenden Mittwoch.

    Die Aufhebung der kantonalen Covid-19-Verordnung begründet der Kantonale Krisenstab in seiner Mitteilung vom Freitag mit der Entspannung der epidemiologischen Lage. Während die Schülerinnen und Schüler von der Maskenpflicht befreit sind, gilt sie für Lehrerinnen und Lehrer aber weiterhin.

    Auch in schul- und familienergänzenden Betreuungseinrichtungen muss ab Montag ebenfalls keine Maske mehr getragen werden. Das gilt aber nicht für Erwachsene in den öffentlich zugänglichen Bereichen. Eltern, die ihre Kinder bringen oder abholen, müssen weiterhin eine Maske tragen.

  • 14.07 Uhr

    Deutschland streicht Schweiz von Risikoliste

    Wegen sinkender Corona-Infektionszahlen streicht die deutsche Regierung am Sonntag die Schweiz von ihrer Liste der Risikogebiete. Wer auf dem Landweg nach Deutschland einreist, muss daher künftig keinerlei Einreisebeschränkungen wegen Corona mehr beachten.

    Auch Griechenland, fast ganz Frankreich und Belgien werden gleichzeitig von der Liste gestrichen. Das teilte das staatliche Robert Koch-Institut am Freitag mit. 

    Deutsche Polizeibeamte kontrollieren am Grenzübergang Weil am Rhein einen aus der Schweiz einreisenden Autofahrer. 
    Deutsche Polizeibeamte kontrollieren am Grenzübergang Weil am Rhein einen aus der Schweiz einreisenden Autofahrer. 
    Bild: Keystone/DPA/Philipp von Ditfurth
  • 13.55 Uhr

    BAG zählt 623'008 Impfungen in den letzten 7 Tagen

    Vom 10. Juni bis 16. Juni sind in der Schweiz 623'008 Impfdosen gegen Covid-19 verabreicht worden. Dies geht aus den Angaben hervor, die das Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Freitag auf seiner Website veröffentlichte.

    Pro Tag wurden damit durchschnittlich 89'001 Impfungen durchgeführt. Im Vergleich zur Woche davor sank die Impfkadenz um fünf Prozent.

    Insgesamt wurden bis Mittwoch 6'433'922 Impfungen durchgeführt. Bislang sind 2'497'599 Personen vollständig geimpft, das heisst 28,9 Prozent der Bevölkerung haben bereits zwei Impfdosen erhalten. Bei 1'438'724 Personen wurde bislang nur die Erstimpfung durchgeführt.

    Ein Impfstoff wird vorbereitet, aufgenommen am Dienstag, 15. Juni 2021 in Giubiasco. 
    Ein Impfstoff wird vorbereitet, aufgenommen am Dienstag, 15. Juni 2021 in Giubiasco. 
    Bild: Keystone
  • 13.32 Uhr

    BAG meldet 173 neue Fälle und 2 Tote

    In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit BAG am Freitag 173 neue Coronavirus-Ansteckungen bei 26'573 Tests gemeldet worden. Zwei Personen sind an Folgen von Covid-19 gestorben, 25 wurden ins Spital eingewiesen.

    Auf 100'000 Einwohnerinnen und Einwohner wurden in den vergangenen zwei Wochen 47,89 laborbestätigte Coronavirus-Infektionen gemeldet. Die Reproduktionszahl R, die angibt, wie viele Personen eine infizierte Person im Durchschnitt ansteckt, lag vor rund zehn Tagen bei 0,64.

    Die Auslastung der Intensivstationen in den Spitälern beträgt zur Zeit 68,7 Prozent. 8,4 Prozent der verfügbaren Betten werden von Covid-19-Patienten besetzt.

    Von den mutierten Varianten des Coronavirus betrafen 18'081 die Alpha-Variante (B.1.1.7), 15 die Delta-Variante (B.1.617.2), 249 die Beta-Variante (B.1.351) sowie 21 die Gamma-Variante (P.1).

  • 12.50 Uhr 

    Israel will Impfdosen mit Palästinensern tauschen

    Israel liefert nach eigenen Angaben rund eine Million Biontech/Pfizer-Impfdosen an die Palästinensische Autonomiebehörde im Westjordanland. Die Impfdosen gegen das Coronavirus würden sonst in Kürze ablaufen, hiess es in einer Mitteilung der israelischen Regierung am Freitag. Im Gegenzug werde Israel den gleichen Umfang an Dosen aus einer Lieferung von Pfizer für die Palästinenserbehörde im Herbst erhalten. Die Autonomiebehörde bestätigte den Vorgang zunächst nicht.

    Israels Regierung schrieb in der Mitteilung, es gebe der Autonomiebehörde die Dosen, weil sein eigener Vorrat den aktuellen Bedarf im Land abdecke. In dem Neun-Millionen-Einwohner-Land sind nach Angaben des Gesundheitsministeriums bereits knapp 5,5 Millionen Einwohner einfach geimpft, davon rund 5,1 Millionen bereits zweifach. Im Westjordanland und Gazastreifen mit seinen rund fünf Millionen Einwohnern sind laut Gesundheitsministerium in Ramallah dagegen nur rund 440'000 Menschen einfach geimpft, davon 261'000 bereits zweifach.

    Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International sowie US-Abgeordnete hatten Israel vorgeworfen, es helfe den Palästinensern nicht bei deren Impfkampagne.

  • 12.29 Uhr 

    Inzwischen mehr als vier Millionen Covid-Tote

    Die Zahl der Covid-Toten weltweit hat am Donnerstag die Marke von vier Millionen überstiegen, wie die Nachrichtenagentur Reuters  errechnet hat. Ursächlich für die weiterhin hohe Zahl bei den Toten sei der weiterhin bestehende Impfstoffmangel in vielen Ländern, während die hochansteckende Delta-Variante häufig dominiere. 

    Laut der Reuters-Analyse habe es über ein Jahr gedauert, bis man zwei Millionen Covid-Tote weltweit gezählt habe. Die nächsten zwei Millionen Toten seien indes in lediglich 166 Tagen erreicht worden. 

    Allein für 50 Prozent der Todesfälle sind laut Reuters die  Vereinigten Staaten, Brasilien, Indien, Russland und Mexiko verantwortlich. 

    In Neu Delhi, Indien, wird Ende Mai ein Covid-Opfer zur Einäscherung gebracht. (Archiv)
    In Neu Delhi, Indien, wird Ende Mai ein Covid-Opfer zur Einäscherung gebracht. (Archiv)
    Bild: Keystone
  • 11.58 Uhr 

    Bundesrat passt Härtefallverordnung an

    Der Bundesrat will von der Pandemie stark gebeutelte Unternehmen mit mehr Geld unterstützen können. Er hat am Freitag die Härtefallverordnung punktuell angepasst. Der À-fonds-perdu-Beitrag für Hilfen an kleine Unternehmen mit hohen Umsatzeinbussen wird erhöht.

    Zudem erhalten die Kantone vom Bund 300 Millionen Franken zur Verfügung, um besonders betroffenen Unternehmen unter die Arme zu greifen. Die Kantone hätten darauf hingewiesen, dass einzelne Unternehmen zusätzliche Mittel benötigten, schrieb der Bundesrat.

  • 11.20 Uhr 

    Gesuche für Erwerbsersatz bis Ende März 2022 möglich

    Gesuche für den Corona-Erwerbsersatz können bis Ende März 2022 eingereicht werden. Ab 1. Juli können künftige Entschädigungen aufgrund des Einkommens gemäss der Steuerveranlagung 2019 berechnet werden.

    Wer wegen der Corona-Pandemie seine Erwerbsarbeit nicht ausüben kann oder sie erheblich einschränken muss, hat neu bis Ende Jahr Anspruch auf Corona-Erwerbsersatz. Nachdem das Parlament dies am Freitag im aktualisierten Covid-19-Gesetz verankert hat, hat der Bundesrat auch die Verordnungsbestimmungen nachgeführt.

    Gesuche um Unterstützung können rückwirkend eingereicht werden, und zwar bis Ende März 2022. Dies darum, weil für gewisse Branchen der Anspruch auf Corona-Erwerbsersatz nur rückwirkend geltend gemacht werden kann, wie der Bundesrat schreibt.

  • 11.15 Uhr 

    Jeder zweite in Deutschland hat erste Corona-Impfung

    Bei den Corona-Impfungen in Deutschland hat nach Angaben von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn inzwischen jeder zweite Einwohner mindestens eine Spritze bekommen.

    Stand heute erhielten 41,5 Millionen Menschen oder 50,1 Prozent der Gesamtbevölkerung eine erste Dosis, wie der Politiker am Freitag in Berlin mitteilte. Vollständig mit der meist notwendigen zweiten Spritze geimpft sind demnach 29,6 Prozent der Bevölkerung.

  • 10.35 Uhr

    Moskau schliesst EM-Fanzone wegen steigender Zahlen

    Wegen wieder stark steigender Corona-Infektionszahlen schliesst Moskau seine Fanzone zur Fussball-EM und verbietet alle Freizeitveranstaltungen mit mehr als 1000 Teilnehmern. Auch Clubs und Discotheken müssen schliessen, wie Bürgermeister Sergej Sobjanin am Freitag auf seiner Website schrieb: «Ich wollte das nicht tun, aber ich muss.»

    Die Infektionszahlen in der russischen Hauptstadt waren zuvor innerhalb weniger Tage von 3000 auf 7000 pro Tag hochgeschnellt. Als Grund für den starken Anstieg vermuten die Behörden neue Virusvarianten. «Höchstwahrscheinlich haben wir es mit neuen Varianten zu tun, die aggressiver sind und sich schneller verbreiten», sagte Sobjanin am Donnerstag.

    Russland ist derzeit eines der am schwersten von der Corona-Pandemie betroffenen Länder. Die Ansteckungszahlen steigen landesweit und besonders in den Metropolen Moskau und St. Petersburg. Zugleich geriet die Impfkampagne ins Stocken. In der Hauptstadt haben von rund 13 Millionen Einwohnern bislang erst 1,8 Millionen mindestens eine Impfdosis erhalten.

    Anhänger der russischen Fussball-Nationalmannschaft jubeln am 16. Juni 2021 in der Fanzone in Moskau. 
    Anhänger der russischen Fussball-Nationalmannschaft jubeln am 16. Juni 2021 in der Fanzone in Moskau. 
    Bild: Keystone
  • 9.42 Uhr 

    Auch Wales verschiebt Corona-Lockerungen

    Nach England hat auch der britische Landesteil Wales geplante Corona-Lockerungen wegen der Ausbreitung der hochansteckenden Delta-Variante um vier Wochen verschoben.

    «Wir haben alle Daten überprüft und werden die Änderungen der Regeln um vier Wochen verschieben», twitterte der walisische Regierungschef Mark Drakeford am späten Donnerstagabend. Sein Land habe noch immer die höchste Impfquote und die niedrigsten Corona-Zahlen im Vereinigten Königreich, aber es seien nun in allen Teilen Wales Fälle der Delta-Variante nachgewiesen worden. Mitte Juli sollen die Corona-Beschränkungen erneut überprüft werden.

    Wie auch in anderen Teilen Grossbritanniens ist das Leben in Wales jedoch in vielen Bereichen ohnehin schon wieder fast zur Normalität zurückgekehrt - Pubs, Restaurants und Geschäfte haben geöffnet, auch Hochzeiten und kleinere Kulturveranstaltungen können unter Auflagen stattfinden.

    Premierminister Boris Johnson hatte Anfang der Woche für England ebenfalls die Aufhebung von Beschränkungen verschoben. Auch in Teilen von Schottland müssen die Menschen länger auf weitere Freiheiten warten. Die Delta-Variante hat die Fallzahlen in den vergangenen Wochen massiv in die Höhe getrieben – die 7-Tage-Inzidenz liegt in Grossbritannien wieder bei 75.

    Besucher vor am 14. Juni vor einem Restaurant in London: Nach England verschiebt nun auch der britische Landesteil Wales wegen der Delta-Variante die ursprünglich geplanten Lockerungen. (Symbolbild)
    Besucher vor am 14. Juni vor einem Restaurant in London: Nach England verschiebt nun auch der britische Landesteil Wales wegen der Delta-Variante die ursprünglich geplanten Lockerungen. (Symbolbild)
    Bild: Keystone
  • 6.31 Uhr 

    7-Tage-Inzidenz in Deutschland sinkt weiter

    Die 7-Tage-Inzidenz bei den Corona-Infektionen in Deutschland ist erneut zurückgegangen und liegt nun bei 10,3. Dies teilte das Robert-Koch-Institut (RKI) am Freitagmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mit. Am Vortag hatte die Inzidenz bei 11,6 gelegen, vor einer Woche bei 18,6.

    Nach den jüngsten Angaben des RKI wurden binnen eines Tages 1076 Neuinfektionen mit dem Coronavirus sowie 91 Todesfälle registriert. Am Freitag vor einer Woche waren 2440 Neuansteckungen sowie 102 Todesfälle verzeichnet worden.

    Die in den vergangenen Wochen stark gesunkene Sieben-Tage-Inzidenz ist ein wesentlicher Massstab für die Verschärfung oder Lockerung von Corona-Auflagen. Sie gibt die Zahl der Neuinfektionen pro 100'000 Einwohner innerhalb dieses Zeitraums an.

  • 5:23 Uhr

    Weltärztechef warnt vor raschen Lockerungen

    Weltärztechef Frank Ulrich Montgomery warnt angesichts der als besonders ansteckend geltenden Delta-Variante des Coronavirus vor zu raschen Lockerungsschritten.

    Es sei zu erwarten, dass sich die Delta-Variante etwa auch in Deutschland noch schneller ausbreite als die anderen bisherigen Formen des Virus, sagte Montgomery den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Freitagsausgaben). Solange noch nicht genügend Menschen geimpft seien, müssten die Ansteckungsrisiken im Alltag reduziert werden.

    Im öffentlichen Nahverkehr, in Geschäften und anderen Innenräumen sollten unbedingt weiterhin FFP2-Masken getragen werden, sagte der Präsident des Weltärtzebundes. Die Bundesländer sollten jetzt prüfen, ob die von ihnen angekündigten Lockerungen nicht zu weit gingen. Sie sollten die politische Grösse haben, angekündigte Lockerungen wieder zurückzunehmen, wenn die Infektionszahlen durch die Delta-Variante wieder steigen sollten.

    Montgomery verwies auf das Beispiel der britischen Regierung. Diese hatte am Montag erklärt, wegen der raschen Ausbreitung der Delta-Variante im Vereinigten Königreich die geplante Aufhebung der letzten Corona-Beschränkungen um vier Wochen zu verschieben.

    Weltärztechef Frank-Ulrich Montgomery warnt vor den Tücken der Delta-Variante: «Infizierte haben sehr schnell eine sehr hohe Viruslast im Rachen und können damit Andere anstecken, bevor sie überhaupt merken, dass sie sich infiziert haben.»
    Weltärztechef Frank-Ulrich Montgomery warnt vor den Tücken der Delta-Variante: «Infizierte haben sehr schnell eine sehr hohe Viruslast im Rachen und können damit Andere anstecken, bevor sie überhaupt merken, dass sie sich infiziert haben.»
    KEYSTONE
  • 5:12 Uhr

    Curevac weist Kritik an Wirksamkeit des Impfstoffs zurück

    Die vorläufig geringe Wirksamkeit des Corona-Impfstoffs von Curevac steht nach Ansicht des Vorstandsvorsitzenden Franz-Werner Haas zu Unrecht in der Kritik. Kein anderes Vakzin sei an so vielen Virusvarianten getestet worden, sagte Haas im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur.

    «Es ist faktisch eigentlich nicht korrekt, die Zahl der vorläufigen Wirksamkeit unseres Corona-Impfstoffs und die Zahlen zur Wirksamkeit anderer Impfstoffe nebeneinander zu stellen», sagte Haas. In der Studie zum Corona-Impfstoffkandidaten CVnCov seien 29 Virusvarianten enthalten. Das ursprüngliche Virus, der Wildtyp, spiele kaum mehr eine Rolle. «Die Zahlen zur Wirksamkeit der anderen Impfstoffe sähen vermutlich anders aus, wenn man deren Studien zu einem späteren Zeitpunkt durchgeführt hätte.»

    Curevac hatte am Mittwoch in einer Pflichtbörsenmitteilung bekanntgegeben, dass sein Corona-Impfstoff einer Zwischenanalyse zufolge eine vorläufige Wirksamkeit von 47 Prozent gegen eine Covid-19-Erkrankung «jeglichen Schweregrades» habe. Bei den anderen in der EU zugelassenen Präparaten liegt der Wert deutlich höher.

    Der Curevac-Chef sieht die Wirksamkeit des Impfstoffs zu Unrecht in der Kritik.
    Der Curevac-Chef sieht die Wirksamkeit des Impfstoffs zu Unrecht in der Kritik.
    dpa
  • 4:55 Uhr

    «Überbeschaffung» von Schutzmasken in Deutschland

    Das Corona-Krisenmanagement in Deutschland war auch für den zuständigen Minister Jens Spahn eine Ausnahmesituation. Trotzdem durchleuchten amtliche Prüfer das Vorgehen der Regierung – und beanstanden jetzt weitere Punkte.

    Der Bundesrechnungshof hat die zentrale Beschaffung von Corona-Schutzmasken durch das Bundesgesundheitsministerium im Frühjahr 2020 scharf kritisiert.

    Anzuerkennen sei, unter welch hohem Einsatz es half, eine Notlage im Gesundheitswesen abzuwenden, heisst es in einem Bericht an den Bundestag. Die Prüfer rügen jedoch das «Fehlen einer systematischen Mengensteuerung». Die aus «massiver Überbeschaffung resultierenden Lagerbestände» und die aufgewendeten Haushaltsmittel in Milliardenhöhe seien «nicht wirtschaftlich für eine wirksame Pandemiebekämpfung eingesetzt» worden. Ressortchef Jens Spahn (CDU) rechtfertigte das Vorgehen in der Krise, aus dem aber Lehren zu ziehen seien. Opposition und SPD forderten Aufklärung.

    Die kontrahierte Gesamtmenge aus allen Beschaffungswegen übersteige mit 5,8 Milliarden Schutzmasken selbst einen vom Ministerium «auf der Grundlage sachfremder Annahmen» berechneten Jahresbedarf von 4,7 Milliarden Masken noch um 23 Prozent, heisst es in dem Bericht. Er liegt der Deutschen Presse-Agentur vor, auch der «Spiegel» berichtete darüber. Zu den Beschaffungsausgaben von 6,3 Milliarden Euro kämen Kosten von bislang 320 Millionen Euro etwa für Transport, Lagerung, Qualitätsprüfungen und externe Beratung hinzu – diese könnten durch Rechtsstreitigkeiten und Entsorgungskosten aber weiter steigen.