Berset und Engelberger Kantone unterstützen Bundesrat bei Ausweitung der Zertifikatspflicht

lmy/SDA

26.8.2021

Lukas Engelberger (links) und Alain Berset im Medienzentrum des Bundeshauses.
Lukas Engelberger (links) und Alain Berset im Medienzentrum des Bundeshauses.
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Der Bundesrat will den Einsatz des Covid-Zertifikats ausdehnen. Die Gesundheitsdirektoren der Kantone unterstützen diesen Vorschlag und wollen die Impfkampagne weiter vorantreiben.

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Der Bundesrat solle die Möglichkeit erhalten, das Covid-Zertifikat breiter einzusetzen – für sehr viele Aktivitäten. Die Gesundheitsdirektoren unterstützen die Pläne des Bundesrat «mit breiter Mehrheit». Alle Gesundheitsdirektorinnen und Gesundheitsdirektoren haben sich gestern nach den Sommerferien erstmals wieder mit Bundesrat Alain Berset getroffen.

«Wir haben bei der Ausweitung der Zertifikats-Pflicht eine grosse Einigkeit mit dem Bundesrat», sagte Lukas Engelberger, Präsident der Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren (GDK). «Das Covid-Zertifikat ist eine Erfolgsgeschichte.»

Alle anderen Massnahmen wären laut Engelberger weniger gerecht, weil die Geimpften darunter leiden würden. Mit der Ausweitung der Zertifikats-Pflicht solle verhindert werden, dass die Spitäler überbelastet werden.

Impfung und Tests bleiben wichtig

Es sei für alle in der GDK klar, dass alle Kantone in die Impfung investieren müssen. «Wir müssen zu den Menschen hingehen, sie motivieren und überzeugen, dass die Impfung wirkt.»

Die Kantone würden aber auch weiter in das Testen, das Contact-Tracing und die Quarantäne investieren. «Wir merken, dass die Ansteckungen nicht mehr gemeldet werden, damit eine Quarantäne umgangen werden kann. Da werden wir mit aller Härte durchgreifen.»

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  • 17.23 Uhr

    Ende der Medienkonferenz

    Alain Berset beendet die Medienkonferenz. Wir schliessen unseren Ticker hier ab und bedanken uns für die Aufmerksamkeit.

  • 17.21 Uhr

    Einhalten von Basismassnahmen bleibt wichtig

    Der Schutz von Kindern an Schulen sei immer ein Thema, sagt Engelberger. Die meisten Kantone würden die vom Bundesrat empfohlenen Massentests durchführen. «Es ist klar, dass wir uns alle die Einführung einer Maskenpflicht vorbehalten müssen, wenn sich die Situation weiterentwickelt», so Engelberger. Das Einhalten von einfachen Basismassnahmen sei wichtig.

  • 17.15 Uhr

    Kein konkreter Zeitplan

    Was meinen die Gesundheitsdirektoren zum Zeitpunkt der Umsetzung der Zertifikatspflicht? «Wir haben nicht über einen konkreten Zeitplan gesprochen», sagt Engelberger. Man teile die Zielsetzung des Bundesrates, eine Überlastung der Spitäler zu verhindern.

    Es sei denkbar, dass ein Kanton das frühzeitig mache, wenn er das als notwendig erachte. Man wünsche sich das aber nicht, da die Regeln für das Zertifikat auf Bundesstufe erarbeitet worden seien. Der Bremsweg einer solchen Massnahme sei aber länger als etwa der einer Schliessung.

  • 17.13 Uhr

    «Es braucht einen zusätzlichen Effort»

    Haben die Kantone den Sommer verschlagen, will ein Journalist wissen, gerade im Vergleich mit den Nachbarländern. «Wir arbeiten seit mehreren Wochen und Monaten daran, die Kampagnen zu verbessern», antwortet Engelberger. Man habe nun nach den Ferien realisiert, dass es einen zusätzlichen Effort brauche. «Es gibt ein Bewusstsein für das Problem in der Gesellschaft.»

  • 17.07 Uhr

    Werden Arme ausgegrenzt?

    Alain Berset eröffnet nun die Fragerunde. Könnten Arme in die soziale Isolation geraten, wenn der Einsatz des Zertifikats ausgeweitet wird? Der Gesundheitsminister verneint das. Man habe für diese Massnahme die breite Unterstützung der Kantone, und er hoffe, dass möglichst viele Leute das Angebot der Impfung wahrnehmen.

    Engelberger schliesst sich dem an und sagt, man müsse diese Leute nun erreichen mit dem Impfangebot. Es sei wichtig, dass die Menschen auch auf anderen Kanälen der Impfung begegnen. Hausärzte und Apotheken sollen nun eine grössere Rolle spielen. «Ich sehe darin den Weg, die Spaltung zu verhindern.»

  • 17.05 Uhr

    Kantone unterstützen Bundesrat

    Das Covid-Zertifikat habe sich im Alltag bewährt und das heutige Treffen habe gezeigt, dass es bei den Gesundheitsdirektor*innen eine sehr breite Unterstützung für eine Ausweitung dessen Einsatzes gebe. «Sämtliche Alternativmassnahmen wären einschneidender und müssten die Freiheiten der Geimpften einschränken», so Engelberger.

    Darum unterstütze man den Bundesrat bei der Ausweitung der Zertifikatspflicht, wenn die Dynamik der Pandemie so weitergehe und eine Überlastung der Spitäler drohe.

  • 17.03 Uhr

    Disziplin bei Quarantäne lässt nach

    «Der Impfschutz beweist sich in der Praxis», betont Engelberger. Die Impfung wirke, über 90 Prozent der Covid-Patienten im Spital seien ungeimpft. In den nächsten Wochen werde das Impfen allein aber nicht reichen, darum sei auch das Testen weiterhin wichtig.

    «Die Disziplin bei der Quarantäne lässt nach», konstatiert er. Diese sei weiterhin ein wichtiges Instrument in der Bekämpfung der Pandemie und die Kantone seien entschlossen, diese mit Härte und Disziplin durchzusetzen und durchzuziehen.

  • 17 Uhr

    Nachfrage nach Impfung stimulieren

    Im Sommer gab es zuerst eine kurze Entspannung, sagt Lukas Engelberger, Gesundheitsdirektor von Basel-Stadt. Seit einiger Zeit stiegen die Zahlen aber wieder, und die grösste Sorge habe man um die Intensivstationen, wo ein Viertel der Intensivbetten mit Covid-Patienten belegt sei.

    «Es ist für alle in der GDK klar, dass wir weiter massiv in die Impfkampagne investieren müssen», so Engelberger. Noch seien zu viele Personen ungeimpft, und man müsse die nächste Stufe zünden. Man führe alle möglichen weiteren Angebote ein, um mehr Leute zur Impfung zu bewegen und die Nachfrage zu stimulieren.

  • 16.57 Uhr

    Tests weiterhin wichtig

    Auch bei den Tests sei die Zusammenarbeit mit den Kantonen wichtig. Man ermutige die Kantone zu Tests an Schulen und auch dazu, für den Zugang etwa zu Spitälern von Ungeimpften einen Test zu verlangen.

  • 16.56 Uhr

    Barrieren für die Impfung senken

    Auch die Impfung sei ein wichtiges Thema gewesen, das er mit den Kantonen besprochen habe, so Berset weiter – vor allem, wie man noch mehr Leute dazu bringen könne. Man müsse alle Barrieren zur Impfung so weit wie möglich senken und versuchen, alle Leute zu erreichen. Seit heute gilt die neue Impfempfehlung auch für 12- bis 16-Jährige: «Kinder ab 12 Jahren sollen sich impfen lassen.»

  • 16.54 Uhr

    Entwicklung schwierig vorauszusehen

    Die Entscheide und Vorschläge des Bundesrates von gestern seien natürlich ein Thema mit den Kantonen gewesen, sagt Berset. Die weitere Entwicklung der Pandemie sei schwierig vorauszusehen, man wolle für alles bereit sein. Die Massnahmen würden nur umgesetzt, wenn eine Überlastung der Spitäler drohe, betont Berset noch einmal.

  • 16.52 Uhr

    Medienkonferenz eröffnet

    Mit einigen Minuten Verspätung eröffnet Gesundheitsminister Alain Berset die Medienkonferenz. Die Diskussion sei intensiv und sehr interessant gewesen, man sei den Dingen auf den Grund gegangen. «Die Ausgangslage ist bekannt», sagt Berset und nennt die bekannten Zahlen.

Ausgangslage

Gestern hat der Bundesrat angekündigt, dass er die Zertifikatspflicht ausweiten will. Einige Kantone hatten dies schon zuvor gefordert. Heute hat sich Gesundheitsminister Alain Berset in Bern mit den Gesundheitsdirektor*innen der Kantone getroffen.

Dabei geht es vor allem um den Stand der Impfung und das weitere Vorgehen in der Bekämpfung der Pandemie – auch die Ausweitung der Zertifikatspflicht dürfte nochmals zu reden geben. Wann diese kommt, ist noch unklar.