Corona-ÜberblickNeue Varianten-Namen nach Sternbildern +++ Moderna für 12- bis 17-Jährige
Agenturen/dor/phi
9.8.2021
Agenturen/dor/phi
09.08.2021, 22:00
Agenturen/dor/phi
Laut Angaben der Johns-Hopkins-Universität liegt die Zahl der bestätigten Infektionen mit dem Coronavirus in der Schweiz bei bislang insgesamt 727’113 Personen. 10’921 Menschen sind in Verbindung mit Covid-19 verstorben. Weltweit stieg die Zahl der Infizierten auf 202’970’177, die Zahl der Toten auf 4’298’791.
Corona und die Schüler: aufrüsten, testen und impfen
Der Professor für Risikoanalyse am Schweizerischen Zentrum für Arbeits- und Umweltgesundheit, Michael Riediker, sorgt sich um mit Viren versetzte Aerosole in den Schulen, die Kinder einatmen könnten. Um dies zu verhindern, sollte man die Klassenzimmer alle 15 Minuten durchlüften, sagte Riediker dem «Blick». Der deutsche Aerosol-Experte Gerhard Scheuch empfiehlt darüber hinaus, in den Schulen mobile Hepa-Filter einzusetzen, die über 99 Prozent der Viren aus der Zimmerluft entfernen könnten.
Die Pandemie mit ihren Lockdowns wird bei Schüler*innen in der Schweiz Spuren hinterlassen. Dies sagt Elsbeth Stern, Professorin für Lehr- und Lernforschung an der ETH Zürich im Interview mit dem «Tages-Anzeiger».
Swissmedic hat eine Indikationserweiterung des Spikevax-Impfstoffs von Moderna für 12- bis 17-Jährige genehmigt. Die befristete Zulassung sei aufgrund einer fortlaufenden Studie mit 3732 Kindern in diesem Alter erteilt worden, teilte Swissmedic heute mit.
Das Wichtigste aus der Schweiz in Kürze
Innert drei Tagen gab es in der Schweiz laut BAG 3144 neue Fälle, aber keine neuen Toten.
Swissmedic erlaubt den Einsatz des Moderna-Impfstoffs bei allen, die älter als 12 Jahre sind.
Hotelleriesuisse will vom Bund weitere Unterstützung für die von der Pandemie gebeutelte Branche.
Der Dachverband Gastrosuisse hat sich gegen die Zertifikatspflicht für die Gäste ausgesprochen – das käme einem Zwang gleich.
Neun Tote auf russischer Corona-Station nach Panne in Sauerstoffsystem
Nach einer Panne bei der Sauerstoffversorgung sind neun Patienten einer russischen Covid-19-Station gestorben. Grund des Unglücks sei ein Riss in einem Sauerstoff-Versorgungsschlauch in der Klinik in Wladikawkas, zitierten russische Nachrichtenagenturen am Montag den Regierungschef der Republik Nord-Ossetien, Sergej Minjailo. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums waren alle Todesopfer künstlich beatmet worden.
Den Angaben zufolge befanden sich zum Zeitpunkt des Unglücks 71 Menschen auf der Corona-Station in intensivmedizinischer Behandlung. 13 von ihnen wurden demnach künstlich beatmet.
20.17 Uhr
WHO: Sternbilder als neue Serie von Varianten-Namen
Die Weltgesundheitsorganisation WHO prüft neue Vorschläge für Namen von Coronavirus-Varianten. Aktuell sind sie nach dem griechischen Alphabet benannt. Doch das hat nur 24 Buchstaben. Elf Varianten gibt es schon, darunter die bekannten «Alpha», «Beta» und «Lambda». «Delta» hält die Menschheit gerade in Atem. Und das Virus mutiert weiter. Bald schon könnte also eine neue Namensserie nötig werden. Wie die britische Zeitung «The Telegraph» berichtet, könnte sich die WHO dafür als Nächstes bei der Astronomie bedienen. «Wir denken über Sternbilder nach», sagt die technische Leiterin der WHO für Covid-19, Maria Van Kerkhove. Demnächst könnte also «Waage», «Schütze» oder «Widder» die Pandemie befeuern.
19.59 Uhr
US-Militär führt Corona-Impfpflicht für Soldaten ein
Für die Soldatinnen und Soldaten der US-Streitkräfte soll spätestens ab 15. September eine Impfpflicht gegen das Coronavirus gelten. Das ging am Montag aus einem Schreiben von Verteidigungsminister Lloyd Austin hervor. Falls die Impfungen schon vorher eine reguläre Zulassung der zuständigen US-Behörde FDA bekämen, könnte die Impfpflicht schon früher eingeführt werden, erklärte Austin. In den US-Streitkräften dienen mehr als 1,3 Millionen Soldatinnen und Soldaten, von denen rund 1,05 Millionen bereits vollständig geimpft sind, wie Daten des Pentagons zeigen.
Präsident Joe Biden muss der Anordnung noch zustimmen - das gilt aber als reine Formsache. Biden erklärte in einer Stellungnahme umgehend, dass er Austins Vorgehen voll unterstütze. «Diese Impfungen werden Leben retten. Punkt. Sie sind sicher. Sie sind wirksam», so Biden. Alle Menschen in den USA sollten so schnell wie möglich geimpft werden, vor allem angesichts der hoch ansteckenden Delta-Variante des Coronavirus, fügte er hinzu.
Derzeit gilt für die Corona-Impfstoffe noch eine Notfallzulassung der FDA. US-Medienberichten zufolge könnte es aber schon in wenigen Wochen eine reguläre Zulassung für den Impfstoff der Hersteller Pfizer und Biontech geben. Für Soldatinnen und Soldaten des US-Militärs gibt es schon jetzt mehrere verpflichtende Impfungen - diese beruhen aber auf regulären FDA-Zulassungen.
In den USA ist bislang die Hälfte der Bevölkerung von rund 330 Millionen Menschen vollständig geimpft. Unter den Erwachsenen sind bislang 61 Prozent der Menschen abschliessend geimpft.
18.10 Uhr
Fast ein Viertel der Hotels und Restaurants vor Betriebsaufgabe
Die Lage im Gastgewerbe bleibt angespannt: 23,6 Prozent aller Hotels und Restaurants sehen sich laut einer aktuellen Umfrage des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands (Dehoga) konkret vor einer Betriebsaufgabe. Mit Blick auf die für Dienstag geplante Ministerpräsidentenkonferenz forderte der Verband am Montag deshalb, die «Grundlage für eine dauerhafte Öffnung aller Betriebe» zu schaffen. An der Dehoga-Blitzumfrage beteiligten sich fast 5500 Betriebe.
«Im 18. Corona-Monat liegen nicht nur vielfältige und wertvolle wissenschaftliche Erkenntnisse vor, sondern stehen mit Impfungen und Testungen auch wirkungsvolle Instrumente zur Bekämpfung der Pandemie zur Verfügung», erklärte Dehoga-Präsident Guido Zöllick. Wichtig seien insbesondere niedrigschwellige Impfangebote.
Zöllick betonte ausserdem die Notwendigkeit, neue Indikatoren für die Bewertung der Pandemielage zu verwenden. Neben dem Inzidenzwert sollten auch Impfquote und Hospitalisierungsrate berücksichtigt werden.
Der Dehoga-Präsident wies ausserdem darauf hin, dass das Gastgewerbe noch lange auf staatliche Hilfen angewiesen sein werde. Von der Ministerpräsidentenkonferenz am Dienstag erwarte er deshalb die Verlängerung der Überbrückungshilfe und des Kurzarbeitergeldes bis mindestens zum Jahresende.
16.50 Uhr
Pandemie verschärft Lage von Langzeitsarbeitslosen
Die Zahl der Arbeitslosen ist im vergangenen Monat weiter zurückgegangen, die Arbeitslosenquote verharrt bei 2,8 Prozent. Doch die Corona-Pandemie hat die Lage jener verschärft, die seit über 12 Monaten eine neue Stelle suchen, wie SRF berichtet. Ihre Zahl sei in den vergangenen Monaten stetig gestiegen.
Im Juli waren 34'000 Personen als Langzeitarbeitslose erfasst – im Februar 2019 waren es erst 13'000 gewesen. Das Staatssekretariat für Wirtschaft geht davon aus, dass auch diese Personen den Aufschwung in den kommenden Monaten spüren und die Zahl der Langzeitarbeitslosen wieder zurückgehen wird. Der Bund hat die Zahl der Taggelder bereits zweimal auf insgesamt neun Monate erhöht.
Für Caritas Schweiz ist das Problem nicht nur ein Ergebnis der Krise, sondern strukturell. Immer mehr Menschen müssten sehr lange suchen, bis sie eine Stelle fänden. Es müsste vor allem noch mehr als bisher in die Weiterbildung investiert werden.
15.30 Uhr
Fauci warnt vor neuen Varianten
Ein Video zur unten bereits stehenden Meldung über den US-Immunologen Anthony Fauci:
14.55 Uhr
Italien: Impf-Nachweis in Kantinen als Problem
Gewerkschaften in Italien befürchten wegen neuer Corona-Regeln aus ihrer Sicht ungerechte Einschränkungen für Arbeitnehmer. Demnach ist zum Beispiel auch für Kantinen ein Nachweis über eine Impfung gegen Covid-19 oder ein Test auf das Coronavirus nötig. Seit dem 6. August ist das für jeglichen Restaurantbetrieb für Tische in Innenräumen verpflichtend.
Die Kantinen in den Unternehmen hätten jedoch Plexiglas und würde regelmässig desinfiziert, sagte der Chef des Gewerkschaftsbundes Cgil, Maurizio Landini, der Zeitung «La Repubblica». «Das sind keine Restaurants, sondern ein Service für diejenigen, die arbeiten.» Landini zufolge kann die Regierung ihre Ziele nicht heimlich zum Nachteil der Arbeiter erreichen wollen. Der Gewerkschaftssekretär betonte, dass die Arbeitnehmer aufgefordert seien, sich impfen zu lassen.
Durch Schutzmasken und Desinfektionsmittel am Arbeitsplatz sowie Home Office seien die Arbeitsplätze jedoch sicher und keine Infektionsherde. Wer seit vergangenem Freitag in Innenräumen eines Restaurant essen oder zum Beispiel in ein Museum oder Schwimmbad gehen will, muss eine Corona-Impfung, einen negativen Test oder eine Genesung von der Krankheit vorweisen können.
In Italien geht das auch mit einem digitalen Zertifikat, dem sogenannten Grünen Pass (Green Pass). Die täglichen Infektionszahlen sind seit Juli wieder gestiegen. Ein Kritikpunkt ist zudem, wie die zuständigen Inhaber und Betreiber die Gültigkeit der Zertifikate kontrollieren sollen und wer beim Verstoss die drohende Strafe bezahlt.
13.31 Uhr
Corona-Update vom Wochenende
Corona-Update: Das BAG meldet 3144 neue Fälle innert drei Tagen bei 57'281 Tests. Das entspricht einer Zunahme von über 55 Prozent im Vergleich zur Vorwoche. Am Montag vor einer Woche waren dem BAG für die vergangenen 72 Stunden noch 2019 neue Coronavirus-Ansteckungen gemeldet worden.
Hinzu kamen nun 38 Hospitalisierungen, aber keine Todesfälle. Die Auslastung der Intensivstationen in den Spitälern beträgt zurzeit 65,2 Prozent. 6,8 Prozent der verfügbaren Betten werden von Covid-19-Patienten besetzt.
Die Reproduktionszahl R, die angibt, wie viele Personen eine infizierte Person im Durchschnitt ansteckt, lag am 30. Juli bei 1,22. Das Virus breitet sich demzufolge weiter aus. Die Delta-Variante macht inzwischen 97 Prozent alle Fälle aus.
Der Erfolg seines Corona-Impfstoffs hat dem Mainzer Unternehmen Biontech einen riesigen Sprung bei Umsatz und Gewinn beschert. Wie die Firma am Montag mitteilte, stieg der Nettogewinn im zweiten Quartal auf 3 Milliarden Franken nach einem Verlust von 95 Millionen Franken im Vorjahreszeitraum.
Für die ersten sechs Monate dieses Jahres belief sich der Überschuss auf 4,1 Milliarden Franken nach einem Verlust von 153 Millionen Franken im Vorjahr, wie es weiter hiess. Der Umsatz wurde in dem zum 30. Juni beendeten Quartal auf rund 5,7 Milliarden Franken geschätzt nach knapp 45 Millionen franken im Vorjahr.
Für das erste Halbjahr ergab sich ein Gesamtumsatz von knapp 8 Milliarden Euro nach 74 Millionen Franken im Vorjahreszeitraum. Fürs gesamte Jahr hat Biontech die Prognose zum Umsatz angehoben. Die Mainzer erwarten mit dem Vakzin nun Verkaufserlöse von 71,1 Milliarden Franken.
Die Prognose basiere auf den derzeit für 2021 unterzeichneten Lieferverträgen über rund 2,2 Milliarden Impfdosen. US-Partner Pfizer hatte die Absatzprognose für den Impfstoff Ende Juli erhöht, nachdem weitere Lieferverträge abgeschlossen wurden.
Insgesamt peilt Biontech den Angaben zufolge bis Jahresende eine Produktionskapazität von drei Milliarden Dosen an und weitere bis zu vier Milliarden Einheiten im Jahr 2022.
13.15 Uhr
Delta wütet im Iran
Im Iran verschärft sich die Corona-Krise wegen einer rasanten Ausbreitung der Delta-Variante. Das Gesundheitsministerium registrierte am Montag mit 588 Toten und fast 41'000 Neuinfektionen an nur einem Tag einen Höchstwert.
Die Gesamtzahl der Corona-Toten im Iran liegt nun bei 94'603, die der Infektionen bei fast 4,2 Millionen. Wegen der Delta-Variante sind in vielen Städten die Notaufnahmen mit neuen Corona-Patienten überfüllt. Auch die Impfkampagne für die mehr als 83 Millionen Iraner kommt wegen der Wirtschaftskrise nur schleppend voran.
13 Uhr
Swissmedic lässt Moderna für 12- bis 17-Jährige zu
Swissmedic hat eine Indikationserweiterung des Spikevax-Impfstoffs von Moderna für 12- bis 17-Jährige genehmigt. Die befristete Zulassung sei aufgrund einer fortlaufenden Studie mit 3732 Kindern in diesem Alter erteilt worden, teilte Swissmedic heute mit.
Bei der untersuchten Altersgruppe und bei gleicher Dosierung wie bei Erwachsenen habe der Impfstoff in dieser klinischen Studie eine vergleichbare Immunreaktion (gemessen am Antikörperspiegel gegen Sars-CoV-2) wie bei jungen Erwachsenen im Alter von 18 bis 25 Jahren gezeigt.
Auch ähnelten die häufigsten Nebenwirkungen bei den Kindern im Alter von 12 bis 17 Jahren denjenigen von Personen ab 18 Jahren. Der Impfstoff hat laut Mitteilung in der klinischen Studie bei der untersuchten Altersgruppe ab 14 Tage nach Dosis 2 eine Wirksamkeit gegen symptomatischer Krankheit (mindestens ein Symptom und positiver PCR-Test) von gegen 93 Prozent gezeigt.
Die Nebenwirkungen dauerten in der Regel ein bis drei Tage und könnten nach der zweiten Dosis ausgeprägter sein. Der Impfstoff muss zweimal in einem Abstand von vier Wochen verabreicht werden.
12 Uhr
14 Israelis trotz Auffrischung mit Corona infiziert
Medienberichten zufolge haben sich in Israel 14 Menschen mit dem Coronavirus infiziert, die bereits dreimal geimpft worden sind. Das gehe aus Daten des Gesundheitsministeriums hervor. Zwei der 14 Patienten hätten ins Spital eingewiesen werden müssen, hiess es.
Aus den Daten werde allerdings nicht ersichtlich, wann genau sich die Personen angesteckt hätten. Weil nicht ausgeschlossen werden könne, dass das sogar noch vor der dritten Dosis passiert ist, könnten auch noch keine Rückschlüsse gezogen werden.
Das Gros der Patienten ist den Berichten zufolge betagt: 11 sind älter als 60 Jahre, die anderen drei haben Vorerkrankungen. Israel hat vergangene Woche mit der Auffrischung begonnen: Rund 420'000 Menschen seien nun dreimal geimpft, berichtet die Times of Israel.
11.35 Uhr
Angst vor dem «ewigen Virus»
Larry Brilliant macht der Welt keine Hoffnung auf ein baldiges Ende der Pandemie: Als Grund nennt der US-Epidemiologe die geringe Impfrate. Erst 15 Prozent der Erdenbürger seien bisher geschützt, sagte er dem US-Sender «CNBC». In über 100 Länder liege die Quote noch unter 5 Prozent.
Die Mutationen seien ein schwerer Rückschlag: «Solange wir nicht in mehr als 200 Ländern alle impfen, wird es immer wieder neue Varianten geben«. Der 77-Jährige fürchtet, Corona könne zu einem «ewigen Virus» wie die Grippe werden. «Ich denke, wir sind her am Anfang als am Ende», erklärte er mit Blick auf die Pandemie.
Brilliant hat Ansteckungs-Modelle für Städte wie New York oder San Francisco erhoben, ion denen sich die Delta-Variante in Form eines umgekehrten V durchsetzen könnte – mit starkem Anstieg und starkem Abfall, weil die Delta-Variante dann «im Grunde genommen die Kandidaten ausgehen».
11 Uhr
Erkenntnisse der Impf-Auffrischung in Israel
Nach einer dritten Corona-Impfung hat eine Mehrheit von Befragten in Israel über ähnliche Impfreaktionen wie nach der zweiten Spritze berichtet. 88 Prozent fühlten sich in der Woche nach der Auffrischung ähnlich oder besser, wie eine Umfrage der Krankenkasse Clalit ergab.
Zehn Prozent hätten sich schlechter gefühlt als nach der zweiten Impfung. Insgesamt berichteten demnach 31 Prozent der Befragten über mindestens eine Impfreaktion, die meisten über Schmerzen an der Einstichstelle. Die Krankenkasse hat nach eigenen Angaben mehr als 240'000 Mitglieder bereits zum dritten Mal geimpft.
Rund 4500 Personen hätten sich an der Umfrage beteiligt, hiess es. Neun Prozent der Befragten gaben demnach Müdigkeit als Reaktion auf die dritte Impfung an, rund sechs Prozent Unwohlsein. Ein Prozent nahm nach eigenen Angaben wegen der Impfreaktion medizinische Hilfe in Anspruch.
Israel vergibt seit rund einer Woche Auffrischungsimpfungen für 60-Jährige und ältere Jahrgänge – als erstes Land weltweit. Hintergrund sind Zahlen des Ministeriums, wonach die Effektivität der in Israel verwendeten Biontech/Pfizer-Impfung seit Anfang Juni stark nachliess. Allerdings kritisieren auch Experten der Regierung, dass diese Zahlen zur Effektivität nicht wissenschaftlich erhoben seien.
Die Zahl der innerhalb eines Tages gemeldeten Corona-Neuinfektionen in Israel liegt seit rund einer Woche bei über 3000. Am Montagmorgen meldete das Gesundheitsministerium 3372 neue Infektionen für den Vortag. 360 Corona-Patienten sind schwer erkrankt. Mehr als 58 Prozent der rund 9,4 Millionen Israelis sind vollständig geimpft.
Die Impfkampagne in Israel war besonders zu Beginn sehr erfolgreich, sie kam schnell voran und sorgte damit international für Aufsehen. Ministerpräsident Naftali Bennett hatte zuletzt allerdings von mehr als einer Million Israelis berichtet, die sich impfen lassen könnten, dies aber nicht tun.
Am Sonntag rief er explizit die arabische Minderheit dazu auf, sich impfen zu lassen - dort sei die Impfrate zu niedrig. Rund 20 Prozent der Bevölkerung sind Araber.
10.50 Uhr
Erneut Proteste in Italien und Frankreich
In Frankreich haben am Wochenende rund 237'000 Menschen gegen die neuen Corona-Regeln demonstriert, die Ungeimpfte von Orten ausschliesst, an denen sich Leute treffen. Seit heute ist auch der Nah- und Fernverkehr nur möglich, wenn man seine Dosis bekommen hat.
In Paris waren 17'000 unterwegs, in Nizza zwischen 10'000 und 20'000. Während es dort laut Deutsche Welle friedlich blieb, kam es in Lyon zu Zusammenstössen. Eine Klage gegen die Massnahme, alle Mitarbeitenden im Gesundheitswesen zu impfen, wurde abgewiesen.
In Italien kam es zu ähnlichen Demonstrationen: Die meisten Bürger versammelten sich in Mailand, wobei einige in Anlehnung an das Dritte Reich einen gelben Stern trugen, auf dem «Nicht geimpft» stand. In Rom trafen sich 1500 Menschen, um gegen die Regierung zu protestieren.
10.26 Uhr
Hotellerie-Präsident ruft nach Hilfe
Der Dachverband Hotelleriesuisse will vom Bund weitere Unterstützung für die von der Corona-Pandemie gebeutelte Branche. Neben den ausbleibenden internationalen Touristen habe die Hotellerie zudem mit einem Mangel an Arbeitskräften zu kämpfen.
«Wir fordern die Verlängerung der Härtefallhilfen und der Kurzarbeit bis mindestens Ende Jahr, weil diese Unterstützung notwendig ist», sagte Hotelleriesuisse-Präsident Andreas Züllig in einem am Montag in der Westschweizer Zeitung «Le Temps» veröffentlichten Interview.
Zudem überlege der Verband gemeinsam mit dem Bund, wie ein Wiederaufbauprogramm auf die Beine gestellt werden könne. «Denn die Hotellerie hat während der Pandemie ihre Reserven aufgebraucht und braucht finanzielle Unterstützung für den Wiederaufbau», sagte Züllig. Mehr dazu hier.
10.05 Uhr
Melbourne bleibt weiter im Lockdown
Ein coronabedingter Lockdown im australischen Bundesstaat Victoria wird aufgehoben – ausser für die Metropole Melbourne. Aus der Millionenstadt seien alle in den jüngsten Tagen nachgewiesenen Fälle gemeldet worden, sagte der lokale Regierungschef Daniel Andrew. So seien am Montag elf Neuinfektionen hinzugekommen. Im übrigen Bundesstaat Victoria enden die Covid-Massnahmen ab Dienstag.
Der Nachbarstaat New South Wales meldete am Montag 283 Neuinfektionen sowie einen Todesfall in Verbindung mit Covid-19 binnen 24 Stunden. Damit sind im jüngsten Corona-Ausbruch, der Mitte Juni in Sydney begann, inzwischen 29 Menschen mit oder an dem Virus gestorben.
9.40 Uhr
Gastrosuisse gegen Covid-Zertifikat
Das Gastgewerbe hat Forderungen eine Absage erteilt, nur noch Geimpfte zu bewirten. «Wir lehnen eine Zertifikatspflicht grundsätzlich ab», sagt Patric Schönberg von Hotelleriesuisse gegenüber CH Media.
«Die Forderung nach einer Zertifikatspflicht in Restaurants führt auf Umwegen zu einer faktischen Impfpflicht, und das ist aus meiner Sicht höchst problematisch», ergänzte er.
Das Zertifikat könnte die Menschen in falsche Sicherheit wiegen, so Schönberg, denn auch Geimpfte könnten das Virus noch übertragen. Er hoffe darauf, dass die Schweiz bald in die «Normalisierungsphase z zurürckkehren könne.
9 Uhr
Schottland folgt englischem Vorbild
Drei Wochen nach dem Ende fast aller Corona-Regeln in England hat auch der britische Landesteil Schottland die meisten Vorschriften aufgehoben. Seit Montag sind – mit wenigen Ausnahmen – die Abstandsregeln aufgehoben.
Für Pubs und Restaurants sowie Veranstaltungen gelten keine Kapazitätsgrenzen mehr. Nachtclubs dürfen öffnen. In Behörden sowie in öffentlichen Verkehrsmitteln müssen allerdings weiterhin Masken getragen werden. Auch in Schulen gilt zunächst noch Maskenpflicht. Allerdings muss bei einem Corona-Fall nicht mehr die gesamte Klasse nach Hause in Isolation.
Regierungschefin Nicola Sturgeon sprach vom «bisher vielleicht bedeutendsten Datum» in der Pandemie. Zugleich rief sie alle auf, vorsichtig zu bleiben. Die Pandemie sei noch nicht vorbei. Bereits seit Samstag sind auch in Wales so gut wie alle Corona-Massnahmen bis auf die Maskenpflicht beendet.
In England gibt es bereits seit dem 19. Juli keine gesetzlichen Vorgaben mehr zum Maskentragen. Am schärfsten sind die Regeln noch in der Provinz Nordirland. Hier will die Regierung in wenigen Tagen entscheiden, ob gelockert wird.
8.15 Uhr
Dank Masken: Allergiker mit weniger Problemen
Pollen, die Allergikern das Leben schwer macht, sind deutlich grösser als Viren und Aerosole. Deshalb führt die Maskenpflicht zu «weniger allergiebedingte Beschwerden», sagt Allerlologe Arthur Helbling dem «Tages-Anzeiger»: «Pollen dringen nun mal nicht durch Masken, auch nicht durch einfache. Bei den Allergien im Innenbereich stellen wir dagegen keine Veränderung fest.»
Alleine wegen der Pandemie geht es jenen Menschen aber nicht besser: «Auch andere, klimatische Faktoren [sind] mitentscheidend, wie zum Beispiel der häufige Regen in diesem Sommer.» Ein höheres Risiko, an Corona zu erkranken, trügen Allergiker jedoch nicht. Doch die Pandemie werde ebenso wenig plötzlich verschwinden wie die Überempfindlichkeiten.
«Eher werden mehr Leute plötzlich Allergien, vor allem Atemwegsallergien, entwickeln», warnt Helbling. «Vielleicht eben gerade wegen des Maskenschutzes. Unser Immunsystem wird sich neu finden müssen.»
8 Uhr
China straft Funktionäre ab
Mehr als 30 Funktionäre in China sind für mutmassliche Versäumnisse im Umgang mit einem aktuellen Corona-Ausbruch gefeuert oder anderweitig bestraft worden. Entlassen wurden unter anderem ein Vizebürgermeister, Leiter von Stadtbezirken und Gesundheitsgremien sowie Personal im Krankenhaus- und Flughafenmanagement und in der Tourismusbranche.
Die nationale Gesundheitskommission meldete am Montag 95 neue Corona-Fälle nach lokalen Übertragungen binnen 24 Stunden. Der Ausbruch nahm nach Behördenangaben am Airport im ostchinesischen Nanjing seinen Anfang. Die besonders ansteckende Delta-Variante des Virus breitete sich unter Airport-Angestellten aus und wurde nun schon in der Provinz Hainan im Süden Chinas und in der an Russland grenzenden Inneren Mongolei nachgewiesen.
In der Folge verhängte die Regierung etliche Reisebeschränkungen und Lockdowns, die Stadt Zhangjiajie mit rund 1,5 Millionen Einwohnern wurde komplett abgeriegelt.
6.11 Uhr
Tests für Schüler*innen nach der Pandemie
Die Pandemie mit ihren Lockdowns wird bei Schüler*innen in der Schweiz Spuren hinterlassen. Dies sagt Elsbeth Stern, Professorin für Lehr- und Lernforschung an der ETH Zürich im Interview mit dem «Tages-Anzeiger». «Tatsächlich wird es viele Primarschulkinder mit ausgeprägter Lese- und Rechenschwäche geben, die auf fehlende Lerngelegenheiten zurückzuführen ist», sagte Stern. Sie plädiert dafür, Schülerinnen und Schüler auf ihre Fähigkeiten zu testen, um einen Überblick über das Ausmass der Defizite zu bekommen.
Laut Stern fehle vielen Kindern in der Pandemie die Möglichkeit, die Schriftsprache und Mathematik regelmässig zu üben. Es reiche nicht, am Morgen Übungen zu machen und erst am Nachmittag ein Feedback zu bekommen. «Die zeitnahe Rückmeldung ist ja gerade der Kern des Präsenzunterrichts», sagte Stern. Grundsätzlich werde davon ausgegangen, dass die Reichen während der Pandemie reicher geworden sind und die Armen ärmer, sagte Stern weiter: «Letzteres dürfte auch in der Bildung der Fall sein. Das zeigt sich innerhalb der Länder und auch zwischen diesen.» Mehr dazu hier.
6 Uhr
Aerosol-Forscher: Schulen müssen aufrüsten
Der Professor für Risikoanalyse am Schweizerischen Zentrum für Arbeits- und Umweltgesundheit, Michael Riediker, sorgt sich um mit Viren versetzte Aerosole in den Schulen, die Kinder einatmen könnten. Um dies zu verhindern, sollte man die Klassenzimmer alle 15 Minuten durchlüften, sagte Riediker dem «Blick». Der deutsche Aerosol-Experte Gerhard Scheuch empfiehlt darüber hinaus, in den Schulen mobile Hepa-Filter einzusetzen, die über 99 Prozent der Viren aus der Zimmerluft entfernen könnten. Diese könne man schon für rund 400 Franken erwerben.
5.45 Uhr
Lehrpersonen informieren über Auswirkungen auf Schulen
Vor dem Start ins neue Schuljahr wollen die Dachverbände der Lehrpersonen der Deutschschweiz und der Romandie heute auf die Auswirkungen der Pandemie auf die Schule aufmerksam machen. An einer Medienkonferenz um 10:00 Uhr erläutern sie die Folgen für die Schulen, die Lehrpersonen sowie die Schülerinnen und Schüler.
Erwartet werden auch konkrete Forderungen an die Politik. Laut den Verbänden herrscht grundsätzlich nach wie vor Lehrpersonenmangel. Zudem müssten Schülerinnen und Schüler teils auf ausserschulische Aktivitäten verzichten oder hätten Schwierigkeiten im Berufswahlprozess gehabt. Die Corona-Krise hatte zuletzt die Bedeutung eines Gesundheitsmanagements an den Schulen hervorgehoben.
5.30 Uhr
Seco veröffentlicht Arbeitsmarktdaten
Zum Wochenbeginn veröffentlicht das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) die Arbeitsmarktdaten zur Schweiz für den Monat Juli. Zuletzt hatte sich die Lage am Arbeitsmarkt im Mai weiter aufgehellt. Erstmals seit März 2020, also seit Ausbruch der Pandemie, war die Arbeitslosenquote in der Schweiz wieder unter 3 Prozent gefallen. Die Aussichten präsentierten sich vor einem Monat ebenfalls vielversprechend.
5.19 Uhr
Bolsonaro führt wieder maskenlose Motorradrallyes an
Der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro hat erneut Motorradrundfahrten mit zahlreichen Teilnehmern veranstaltet und dabei keine Maske getragen. Er fuhr am Sonntag gemeinsam mit Hunderten Anhängern, die grösstenteils ebenfalls keinen Mund-Nasen-Schutz trugen, durch die Hauptstadt Brasília und ihre Umgebung, wie in örtlichen Medien zu sehen war. Am Samstag hatte Bolsonaro bereits in der südlichen Stadt Florianópolis ebenfalls eine Motorradrallye mit Tausenden Teilnehmern angeführt. Er zeigte sich auch inmitten von maskenlosen Menschenmengen.
Nach einer grossen Motorradrallye in São Paulo im Juni und einer Veranstaltung im Mai im Bundesstaat Maranhão hatten die jeweils von Gegnern Bolsonaros angeführten Regierungen der beiden Bundesstaaten Geldstrafen gegen ihn verhängt, weil er keine Maske getragen hatte.
Der Rechtspopulist hat das Coronavirus von Anfang an verharmlost und spricht sich immer wieder gegen den Gebrauch von Masken und andere eindämmende Massnahmen aus. Zuletzt nahmen das Oberste Wahlgericht und der Oberste Gerichtshof Ermittlungen gegen Bolsonaro auf, nachdem er wiederholt öffentlich das Wahlsystem des südamerikanischen Landes in Zweifel gezogen hatte.
5 Uhr
Frankreich: Gesundheitspass für Restaurants und Cafés
In Frankreich sind ab heute Besuche in Restaurants, Cafés, bei Gesundheitseinrichtungen und auf Messen sowie Reisen in Fernreisebussen, mit der Bahn oder in Flugzeugen nur noch mit einem Nachweis über Corona-Impfung, Genesung oder einen negativen Test erlaubt. Die verschärften Gesundheitsregeln sollen für Personen über 18 Jahre bis Mitte November gelten. Der negative Test darf maximal 72 Stunden zurückliegen. Für das Gesundheitspersonal tritt ab Montag eine Impfpflicht in Kraft. Der digitale Gesundheitspass wird bereits seit Mitte Juli in Kinos, Museen oder bei Grossveranstaltungen verlangt.
4.17 Uhr
Fauci: Nach Delta noch gefährlichere Variante?
Der US-Gesundheitsexperte Anthony Fauci warnt vor der Entwicklung einer neuen, noch gefährlicheren Variante des Coronavirus, sollte die Ausbreitung der hochansteckenden Delta-Variante nicht eingedämmt werden. Fauci sagte am Sonntag im amerikanischen Fernsehen, wenn sich das Virus weiter ausbreiten und verändern könne, bestehe die Gefahr, dass sich am Ende eine Variante entwickele, vor denen die aktuellen Impfstoffe – anders als bei Delta – keinen Schutz böten. Die Pandemie müsse unter Kontrolle gebracht werde, mahnte der prominente Immunologe und Präsidenten-Berater. Der beste Weg dazu seien Impfungen.
2.50 Uhr
Impfaktion: 550’000 Menschen in Tunesien immunisiert
In Tunesien sind bei einer landesweiten Impfaktion gut 550’000 Menschen gegen das Coronavirus immunisiert worden. Das teilte das Gesundheitsministerium am Sonntagabend mit. Alle Bürger über 40 Jahre waren zu einer Impfung aufgerufen. Das Gesundheitsministerium hoffte, mit der Aktion bis zu einer Million Menschen in dem schwer von der Pandemie getroffenen Land erreichen zu können. Die Impfkampagne lief bislang schleppend in dem nordafrikanischen Land. Nur acht Prozent der 11,5 Millionen Einwohner waren vor dem Impftag vollständig gegen das Virus immunisiert worden. Täglich werden 2000 bis 3000 Neuinfektionen gemeldet. Seit Beginn der Pandemie starben fast 21’000 Menschen mit oder an dem Virus.
Für die Aktion wurden Hunderte Schulen und andere Einrichtungen zu Impfzentren umfunktioniert. Nach Angaben eines Beraters von Präsident Kais Saied sollten die Menschen das Präparat des Herstellers Astrazeneca gespritzt bekommen.
Aufgrund der desolaten Lage kam es in den vergangenen Monaten immer wieder zu Protesten gegen die Regierung. Viele forderten deren Rücktritt sowie die Auflösung des Parlaments. Vor zwei Wochen entliess Präsident Saied schliesslich den Regierungschef und setzte die Arbeit des Parlaments für zunächst 30 Tage aus. Kritiker sprechen von einem Putsch. Eine erfolgreiche Impfkampagne ist für die Legitimität von Präsident Kais Saied und dem von ihm initiierten Umbau des politischen Systems von grosser Bedeutung.
2 Uhr
Frankreich bittet um Hilfe auf Guadeloupe und Martinique
Die französische Regierung fordert Ärzte und medizinisches Personal auf, in den Übersee-Departements Guadeloupe und Martinique freiwillig beim Kampf gegen Corona zu helfen. Erste Mediziner sollten bereits am Dienstag dorthin gebracht werden, um in überlasteten Kliniken zu arbeiten, erklärte Gesundheitsminister Olivier Veran am Sonntag.
Auf beiden Inseln gebe es eine intensive Infektionswelle, die auf eine tiefe Impf-Skepsis der Bewohner treffe. Der Impfbeobachtungs-Webseite Covidtracker zufolge sind erst 21 Prozent der Inselbewohner einmal geimpft. In Frankreich sind es rund 66 Prozent.