Thurgauer Hoflädeli ausgeräumtVermummter Dieb wähnt sich in Sicherheit – dann passiert's
alu
22.8.2024
Ein Mann will im thurgauischen Wängi ein Selbstbedienungsladen ausrauben und wird von einer Überwachungskamera gefilmt. Die Besitzerin übt nun Selbstjustiz.
alu
22.08.2024, 12:10
22.08.2024, 13:02
Andreas Lunghi
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
In Wängi TG stiehlt ein Mann in einem Selbstbedienungsladen Ware und Bargeld im Wert von 500 bis 700 Franken – eine Kamera filmt ihn dabei.
Die Besitzerin veröffentlicht das Video im Internet und fahndet nach dem Dieb.
Polizei rät von Selbstjustiz ab, die Veröffentlichung der Bilder könne strafbar sein.
Selbstbedienungslädeli werden immer beliebter. Auf dem Land sind darin meistens frische regionale Produkte zu finden. Bezahlt wird mit Bargeld, das in ein Kässeli gelegt wird, oder via Twint.
Die Ladenbesitzer*innen vertrauen darauf, dass für die Ware auch tatsächlich bezahlt wird. So auch Jenny Sommer, die in Wängi einen solchen Laden führt.
Sack als Vermummung
Mitte August sieht die Thurgauerin auf der Überwachungskamera, wie ein Mann mit einem Sack über dem Kopf das Lädeli betritt und direkt auf das Kässeli zugeht.
Da zieht er seine Vermummung ab und merkt, dass er gefilmt wird. Da nützt auch das Abdecken der Kamera nichts mehr – sein Gesicht ist auf den Bildern gut zu sehen.
Wie «FM1Today» berichtet, soll der Langfinger Produkte und Geld im Wert von 500 bis 700 Franken gestohlen haben.
Besitzerin übt Selbstjustiz – Polizei rät davon ab
Der Dieb habe sich nicht zum ersten Mal ohne zu bezahlen bedient, wie die Besitzerin «FM1Today» erzählt. Es sei bereits der dritte Raub innert einer Woche. Weshalb Sommer das Video der Überwachungskamera nun ins Internet gestellt hat, um nach dem Mann zu fahnden.
Von dieser Art von Selbstjustiz rät die Polizei ab, wie Rolf Frei, Mediensprecher der Kantonspolizei Thurgau, dem Ostschweizer Medium sagt.
«Grundsätzlich ist die Ermittlung solcher Verbrecher die Aufgabe der Polizei und nicht die der Privatpersonen», sagt Frei. Das Videomaterial auf eigene Faust zu veröffentlichen, könne strafbar sein.
Davon hält Jenny Sommer nichts. Sie werde weiter so handeln und die Bilder veröffentlichen. «Es steckt viel Arbeit dahinter und diese Leute sollen das merken», fügt sie hinzu.
Die Thurgauerin hat jetzt Anzeige gegen Unbekannt erstattet – und die Ermittlungen der Polizei haben bereits begonnen.