Corona-Entscheide «Bis jetzt hat sich die Strategie des Bundesrats bewährt»

Red.

26.5.2021

Der Bundesrat hat weitere Lockerungsschritte beschlossen: Nicht nur Grossveranstaltungen sollen wieder möglich sein, sondern auch der Amateursport. Die Gastronomie atmet ebenfalls auf.

Red.

Der Bundesrat hat beschlossen, in die zweite der drei umrissenen Phasen seines Modells überzugehen. Darum werden die Massnahmen gegen die Corona-Pandemie ab Montag umfassend gelockert. Allem voran dürfen Gastronomie-Betriebe ihre Gäste wieder in den Innenräumen bewirten. Zudem wird die Homeoffice-Pflicht in eine Empfehlung gewandelt.

Ausserdem hat der Bund etliche Lockerungen beschlossen bei Veranstaltungen. In allen Bereichen sind wieder grössere Zusammenkünfte möglich. Ab Juli sollen auch wieder Grossveranstaltungen mit 3000 Gästen (innen) oder 5000 Gästen (aussen) möglich sein – dafür wird vorerst aber das geplante Covid-Zertifikat nötig sein.

Die Einzelheiten zu den geplanten Lockerungen der Corona-Massnahmen finden sich hier.

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Die Medienkonferenz im Rückblick

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  • 14.35 Uhr

    Was passiert, wenn es wieder schlimmer wird?

    Der Bundesrat hat keinen Plan B zum jetzt beschlossenen Drei-Phasen-Modell. Man gehe nun ein kalkuliertes Risiko ein, dass sich bisher auch bewähre. Man plane so, dass es nicht mehr zu Schliessungen kommen sollte. Man habe aber grossen Respekt vor der Entwicklung und setze darum auf eine Mischung zwischen Vorsicht und kalkuliertem Risiko.

    Mit dieser Antwort geht die Medienkonferenz zu den jüngsten Lockerungsschritten des Bundes zu Ende. Wir danken für die Aufmerksamkeit. In einer guten Stunde steht bereits die nächste Medienkonferenz an, Thema dann wird das Rahmenabkommen sein.

  • 14.32 Uhr

    Verständnis für die Sorgen der Veranstalter

    Es seien bald drei Millionen Personen mindestens einmal geimpft, es gebe Grund für Optimismus. «Wir alle können zuversichtlicher sein als letztes Jahr», sagt Berset. Grossveranstaltungen seien nun mal Anlässe, die weit im Voraus geplant werden müssten: «Ein Konzert müssen sie Monate im Voraus planen.» Er habe deshalb grosses Verständnis für die Veranstalter.

  • 14.30 Uhr

    Chöre dürfen wieder singen

    Die jetzigen Erleichterungen gelten auch für Chöre, wie Michael Gerber vom BAG sagt. Allerdings gälten hier zusätzliche Platzvorgaben, wenn die Sänger*innen ohne Maske singen wollen. Mit Masken gelten hingegen keine besonderen Vorschriften mehr.

  • 14.27 Uhr

    Grünes Licht für das Open Air Gampel?

    Gerber sagt, Open Airs wie Gampel müssten die Gastronomie-Regeln einhalten. Wenn das gewollt sei, könne Gampel stattfinden. Vielleicht spekulierten die Veranstalter auch auf weitere Lockerungen, das Risiko müssten sie dann aber selber tragen.

  • 14.25 Uhr

    Wie lange wird das Covid-Zertifikat gültig sein?

    Beim Covid-Zertifikat sei man «sehr weit fortgeschritten», sagt Berset. Das Problem sei aber nicht nur eines der Informatik, sondern auch eines der Logistik. Es stelle sich die Frage, wie man Millionen solcher Zertifikate ausliefern werden könne.

    Eine Nachfrage betrifft die Dauer der Fristen, für die jemand als geschützt gilt. Berset sagt, bis jetzt habe man Erfahrungswerte für die Immunität für sechs Monate bei den Impfungen und für drei bis sechs Monate bei den Genesenen. Patrick Mathys vom BAG ergänzt, dass es Hinweise darauf gebe, das eine Impfung für deutlich länger wirke.

  • 14.22 Uhr

    Nächster Schritt wohl im Juli

    Die nächste Öffnung wird für den 1. Juli erwartet: Ist das dann die Phase drei? Das sei sehr wahrscheinlich, sagt Berset, aber auch dann gebe es Regeln, die eingehalten werden müssten: Die Menschen müssten dann entweder getestet, geimpft oder genesen sein.

  • 14.20 Uhr

    Wann beginnt die dritte Phase

    Der Beginn der dritten Phase hänge einzig und allein von der Geschwindigkeit der Impf-Kampagne ab. Und diese wiederum liege an der Verfügbarkeit von Impfstoff, an der Zahl der Impf-Willigen und auch daran, wann die Impfung in der Schweiz auch für Jugendliche zugelassen werde. Berset geht aber davon aus, dass es bis in zwei Monaten so weit sein sollte.

    Sei der Impfstoff aber dann für alle verfügbar, die eine Impfung wünschen, werde man in die Normalisierungsphase eintreten. Danach werde man keine einschneidenden Massnahmen mehr erlassen. Über kurz oder lang würden so aber alle, die nicht geimpft seien, mit dem Coronavirus in Kontakt kommen.

  • 14.17 Uhr

    Sitzzwang beim Konsum bleibt

    Sobald man Essen oder Trinken anbietet, müssen die Kunden sitzen. Gilt das immer noch, obwohl Veranstalter das nicht durchsetzen können? Ja, sagt Alain Berset.

  • 14.16 Uhr

    König Fussball kommt zurück

    Ab 20. August sind Veranstaltungen mit bis zu 10'000 Personen möglich: Gilt das auch für die Fussballstadien? Ja, lautet die Antwort. Allerdings sind nur Sitzplätze erlaubt.

  • 14.15 Uhr

    Infektionen von Kindern sind kaum ein Problem

    Der Bundesrat fürchtet sich mit den nun beschlossenen Lockerungen nicht vor einer Infektionswelle unter Kindern, für die derzeit noch keine Impfung zugelassen sind, wie Berset sagt. Patrick Mathys vom Bundesamt für Gesundheit sagt, dass sich Kinder weiterhin mit Covid ansteckten, die aber zum Glück kaum je einen schweren Verlauf hätten. Derzeit gebe es aufgrund der Überwachungsdaten keinen Hinweis auf eine hohe Dunkelziffer bei den Infektionen, ergänzt Mathys.

  • 14.10 Uhr

    Wie steht es um die Impfverweigerer?

    Zwei Drittel der Risikopersonen sind geimpft: Ist der Rest eine Gruppe von Impfverweigerern? Berset betont, die Impfung sei freiwillig. Es seien sogar mehr als zwei Drittel – in den hohen Alterskategorien. Sollte sich jetzt noch jemand aus dieser Gruppe zur Impfung melden, werde sie oder er prioritär behandelt.

  • 14.08 Uhr

    Fürchtet der Bundesrat keine zweite Welle?

    Sicher sei man sich bei den jetzigen Öffnungsschritten nie. Aber man habe in den letzten Monaten Erfahrungen sammeln können und wisse, dass die derzeitigen Schutzkonzepte funktionierten. Aber wenn man nun beispielsweise an den Hochschulen wieder zu den Verhältnissen wie früher zurückkehre, als Studierende dicht an dicht und ohne Maske im Auditorium sassen, könne es schnell wieder Probleme geben.

  • 14.06 Uhr

    Beginn der Fragerunde

    Wie steht es um die Maskenpflicht im Freien? Die bleibt bestehen – sofern der Mindestabstand von 1.5 Meter nicht eingehalten werden kann. Für Badis gilt eine Ausnahmeregelung: Die Anbieter dürfen selbst entsprechende Regeln erlassen.

  • 14.04 Uhr

    Nun beginnt Phase 2

    «Bis jetzt hat sich die Strategie des Bundesrates, aus dieser Krise herauszukommen, bewährt», sagt Berset. Nun sei es aber wichtig, dass sich all jene gut schützen, die noch nicht (vollständig) geimpft sind. Man trete nun in die zweite der drei geplanten Phasen der Öffnung ein.

    Und damit leitet Bundesratssprecher André Simonazzi zur Fragerunde über.

  • 14 Uhr

    Grossveranstaltungen nur mit Covid-Zertifikat

    Lockerungen gibt es auch für Kultur- und Sportveranstaltungen: Im Innenbereich wird die Grenze von 50 auf 100 Personen angehoben, im Aussenbereich von 100 auf 300. Zudem sind Konsumationen im Sitzen wieder erlaubt, dafür müssen von allen Anwesenden die Kontaktdaten erhoben werden.

    Ab Anfang Juli sind auch wieder Grossveranstaltungen möglich mit bis zu 3000 Teilnehmenden in Innenräumen und bis zu 5000 Personen draussen. Bedingung ist in dem Fall aber, dass alle Gäste geimpft, genesen oder kürzlich getestet sind. Das bedeutet, dass bis dahin das geplante Covid-Zertifikat verfügbar sein muss und für solche Veranstaltungen dann auch Pflicht sein wird.

  • 13.55 Uhr

    Restaurants dürfen Innenräume wieder öffnen

    «Wir sind der Meinung, dass die Phase 1 unseres Modells nun zum Ende kommt und nun die Stabilisierungsphase beginnt», sagt Berset. Darum sind ab Montag wieder private Treffen mit bis zu 30 Personen im Innenraum und mit bis zu 50 Personen draussen erlaubt.

    Die Innenräume von Gastro-Betrieben dürfen nun wieder öffnen. Im Innenbereich dürfen vier Menschen an den Tischen sitzen, draussen deren sechs. Sowohl drinnen als auch draussen gilt eine Maskenpflicht, sobald man vom Tisch aufsteht. Zudem müssen weiterhin die Kontaktdaten aller Gäste erfasst werden.

    Eine wichtige Änderung betrifft auch die Homeoffice-Pflicht: Diese fällt und wird nun durch eine Empfehlung ersetzt für Unternehmen, die ihre Mitarbeitenden mindestens einmal in der Woche testen. Und auch in den Hochschulen fallen die Beschränkungen, Studierende dürfen also wieder Vorlesungen in ihren Institutionen besuchen.

  • 13.50 Uhr

    «Die Situation verbessert sich»

    «Wir sind noch nicht am Ende des Weges, doch die Situation verbessert sich», sagt Berset zum Auftakt. Nun gehe es darum, Schaden für die Bevölkerung bestmöglich zu verhindern und den Ausstieg aus den Massnahmen bestmöglich vorzubereiten.

    Man stelle fest, dass die Infektionszahlen auch nach den Öffnungen vom letzten März zurückgehen. Die Landesregierung habe heute nun Lockerungen beschlossen, die weiter gehen als das, was man in der Vernehmlassung vorgeschlagen habe.

  • 13.45 Uhr

    Beginn der Medienkonferenz

    Die Medienkonferenz beginnt. Heute informiert wiederum Gesundheitsminister Alain Berset. Bereits kurz zuvor hat der Bund eine Medienmitteilung verschickt mit den heute beschlossenen Änderungen. Demnach geht der Bundesrat weiter, als er das vor zwei Wochen skizziert hat. Die Einzelheiten dazu folgen nun im Einzelnen.

Der Bundesrat hat den heutigen Morgen genutzt, um sich zu beraten: Wie weit wird der nächste Lockerungsschritt gehen? Gesundheitsminister Alain Berset wird ab 13:45 Uhr über die beschlossenen Erleichterungen informieren. 

Gerade Gastronomen werden mit Spannung die Ergebnisse der Beratungen erwarten: Im Raum steht, dass sie auch in den Innenbereichen wieder Gäste empfangen dürfen. Die Frage wird sein, was die Bedingungen dafür sein werden, sofern sich der Bundesrat zu diesem Schritt durchringen kann: Es wäre der Startschuss für die zweite Stufe im Drei-Phasen-Modell, das Bern für die Schweiz geplant hat.

Erwartet wird, dass es angesichts der tiefen Pandemie-Zahlen auch in Sachen Grossveranstaltungen vorangeht: Es ist nicht unwahrscheinlich, dass bald Events mit bis zu 1000 Personen möglich sein werden. Ob die neuen Schritte ausreichen, um den Veranstaltern und Gastronomen das Leben in dieser schwierigen Zeit zumindest ein wenig zu erleichtern, wird sich am frühen Nachmittag zeigen, wenn der Bundesrat vor die Presse tritt.

«blue News» wird die Medienkonferenz hier im Live-Ticker begleiten.