Weitere Untersuchungen nach Notlandung Swiss-Flugbegleiter hatte zu wenig Sauerstoff – trotz Maske

Sven Ziegler

5.1.2025

Die Swiss-Maschine in Graz.
Die Swiss-Maschine in Graz.
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Ein 23-jähriger Flugbegleiter der Swiss verstirbt nach einer Notlandung in Graz an den Folgen eines Sauerstoffmangels. Was aufhorchen lässt: Der Mann trägt eine Sauerstoffmaske. Der Fall wird nun weiter untersucht. 

Sven Ziegler

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Ein 23-jähriger Swiss-Flugbegleiter starb nach einer Notlandung aufgrund von Rauch in der Kabine.
  • Die Staatsanwaltschaft Graz prüft mögliche technische und medizinische Ursachen.
  • Swiss steht in der Kritik wegen veralteter Atemschutzmasken und kündigt beschleunigte Massnahmen an.

Der Traum vom Fliegen endete für einen jungen Flugbegleiter der Swiss auf tragische Weise. Der 23-Jährige, der erst im Oktober 2024 seine Ausbildung abgeschlossen hatte, verstarb nach einer Notlandung in Graz

Am Abend des 23. Dezembers geriet der Swiss-Flug LX1885 von Bukarest nach Zürich in ernste Schwierigkeiten. Ein Triebwerksproblem führte dazu, dass Rauch in die Kabine und das Cockpit drang. Die Crew musste das Flugzeug in Graz notlanden. 74 Passagiere rutschten über Notrutschen aus dem Flugzeug, während der junge Flugbegleiter bereits bewusstlos war.

Er wurde per Helikopter ins Spital gebracht und auf die Intensivstation verlegt. Eine Woche später verstarb er an den Folgen eines schweren Sauerstoffmangels.

Rätselhafte Todesursache

Wie der «Sonntagsblick» schreibt, ergab die Obduktion, dass der Flugbegleiter an einem hypoxischen Hirnschaden und einem Hirnödem litt – beides Folgen eines massiven Sauerstoffmangels. Ausserdem wurde bei ihm ein ungewöhnlich grosses Herz und eine eitrige Bronchitis festgestellt.

Die Staatsanwaltschaft Graz untersucht nun, welche Rolle die Atemschutzmaske gespielt haben könnte, die der Flugbegleiter getragen hatte. Diese Masken sind speziell dafür gedacht, in einer verrauchten Umgebung für Sauerstoffversorgung zu sorgen.

Sicherheitsbedenken bei Atemschutzmasken

Die Sicherheit der eingesetzten Atemschutzmasken steht in der Kritik, wie die «Sonntagszeitung» weiss. Bereits 2023 hatte Swiss bekanntgegeben, dass einige der Maskenmodelle veraltet seien und ausgetauscht werden sollten. Doch in der betroffenen A220-Flotte kommen diese Masken weiterhin zum Einsatz. Laut einem Swiss-Sprecher seien die Masken weiterhin zertifiziert und sicher. Es würden jedoch Massnahmen geprüft, um die verbleibenden Modelle schneller auszutauschen.

Die österreichischen und schweizerischen Behörden untersuchen derzeit die Ursachen des Vorfalls. Neben der Funktionalität der Atemschutzmasken wird auch das Triebwerk des Flugzeugs forensisch analysiert. Der betroffene Airbus A220 soll nach Reparaturarbeiten und einer gründlichen Reinigung bald wieder in Betrieb genommen werden.

Währenddessen trauert die Swiss-Gemeinschaft. In der Zentrale des Unternehmens erinnern Blumen, Kerzen und ein Kondolenzbuch an den verstorbenen Kollegen. Die Swiss hat angekündigt, die Familie des Verstorbenen bestmöglich zu unterstützen.