Nachfolge von Rösti Steht bald erstmals eine Frau an der Spitze der SVP?

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13.1.2020

Wird Nationalrätin Monika Rüegger die neue – und erste – Frau an der Spitze der SVP? 
Wird Nationalrätin Monika Rüegger die neue – und erste – Frau an der Spitze der SVP? 
Bild: Keystone

Für die Nachfolge von SVP-Chef Albert Rösti wurden bisher vor allem die Namen von zwei Männern gehandelt. Nun könnte ihnen mit Nationalrätin Monika Rüegger eine Frau gefährlich werden.

Ausgerechnet beim traditionellen SVP-Kadertreffen im thurgauischen Bad Horn vergangenes Wochenende fiel ihr Name öffentlich zum ersten Mal: Monika Rüegger. Zufall? Wohl kaum.

Einflussreiche SVP-Kreise sollen Rüegger für die Nachfolge von SVP-Parteipräsident Albert Rösti lanciert haben, wie die «SonntagsZeitung» berichtete. Rüegger wäre die erste Frau an der Spitze der männerlastigen SVP. Sie selbst bestätigt laut der Zeitung, dass sie rund um die Bad Horn Tagung auf eine mögliche Kandidatur angesprochen worden sei.

Die Kantonalpräsidentin der SVP Obwalden wurde im Oktober frisch in den Nationalrat gewählt, in ihrem Heimatkanton politisiert sie zudem im Kantonsrat.

Kein eigenes Unternehmen zu führen

Rüegger bringt einige Voraussetzungen mit, die es für das Amt braucht: Die Hausfrau hat kein eigenes Unternehmen zu führen, wie zudem auch der «Blick» schrieb. Beruflich zu stark eingebunden zu sein, schliesst einen Verschleissjob wie den der Parteipräsidentin nahezu aus.



Rüeggers drei Söhne sind bereits zwischen 14 und 23 Jahre alt. Für das zeitaufwänige Amt an der Parteispitze ist man viel unterwegs und sieht die Familie nur selten.

Dass sie führen kann, hat Rüegger in ihrer Heimat Obwalden bewiesen. Dort konnte sie für die Partei einen Sitz gewinnen – keiner anderen SVP-Kantonalsektion ist das bei den Wahlen im Herbst gelungen.

Rüegger ist bestens vernetzt

Rüegger selber tendiere laut den beiden Zeitungen im Moment zu einem Nein, wolle aber auch nicht ansagen. Ihr Zögern kann also auch schlicht ein cleverer Schachzug sein, um vom aktuellen Medieninteresse zu profitieren.

Ein weiterer Vorteil: Rüegger ist bestens vernetzt. Während den Sessionen wohnt sie in Bern in einer WG – mit Esther Friedli, der Partnerin von Ex-Parteipräsident Toni Brunner.



Dettling und Matter weitere Favoriten

Als Brunner 2.0 – und bis zum Wochenende als klarer Favorit – gehandelt wird der Schwyzer Nationalrat Marcel Dettling. Er ist mit 38 Jahren jung, zudem auf Parteilinie und stammtischtauglich. Und stünde als Landwirt in der Tradition der bauernnahen Parteipräsidenten der grössten Partei dieses Landes. Doch Dettling hat drei kleine Kinder – und zögert deshalb, das Amt anzunehmen, wie mehrere Medien übereinstimmend berichten.

Als weitere Favoriten gehandelt werden zudem die Nationräte Thomas Matter, Franz Ruppen und Sandra Sollberger. Gerade letzterer werden keine besonders grossen Chancen nachgesagt.

Banker Matter darf sich gute Chancen ausrechnen, doch gegen ihn spricht, dass er ein eigenes Unternehmen zu führen hat. Dieses mit dem zeitintensiven Job als Parteichef in Einklag zu bringen, ist herausfordernd.

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