Ständeratskommission Ein knappes Ja für die «Ehe für alle»

SDA

13.11.2020

Protest im im Berner Schwimmbad Marzili: In Brautmontur werben diese Frauen für ein Ja zur «Ehe für all». 
Protest im im Berner Schwimmbad Marzili: In Brautmontur werben diese Frauen für ein Ja zur «Ehe für all». 
Archibild: Keystone

Auch gleichgeschlechtliche Paare sollen heiraten können: Nach dem Nationalrat spricht sich auch die vorberatende Kommission des Ständerats für die «Ehe für alle» auf dem Gesetzesweg aus – allerdings knapp.

Die Mehrheit war hauchdünn: Mit 7:6 Stimmen hat die Rechtskommission des Ständerats (RK-S) entschieden, dass es für die «Ehe für alle» keine Verfassungsänderung braucht – deren Einführung soll stattdessen auf dem Gesetzesweg geregelt werden. Dies teilten die Parlamentsdienste am Freitag mit.

Eine Minderheit der Kommission vertrat die Auffassung, dass unter dem Begriff der Ehe in der Verfassung das traditionelle Modell von Mann und Frau gemeint sei, und deshalb zuerst die Verfassung geändert werden müsse. Mit einer Verfassungsänderung müsste die Einführung der «Ehe für alle» Volk und Ständen zur Abstimmung unterbreitet werden.

Samenspende für lesbische Paare

Mit 8:1 Stimme bei drei Enthaltungen sprach sich die Ständeratskommission auch dafür aus, dass lesbischen Paaren der Zugang zur Samenspende erlaubt werden soll.

In der Gesamtabstimmung empfahl die RK-S mit 7:1 Stimme bei vier Enthaltungen die Vorlage zur Annahme.

Der Nationalrat hatte sich bereits in der Sommersession für die Vorlage ausgesprochen. Der Entscheid fiel deutlich mit 132:52 Stimmen bei 13 Enthaltungen. Eine Minderheit hatte beantragt, das Thema Samenspende in einer separaten Vorlage zu behandeln, um die Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare nicht zu gefährden. Auch Justizministerin Karin Keller-Sutter sprach sich dafür aus, zuerst die offenen Fragen zu dem Thema zu klären. Eine klare Mehrheit des Nationalrats sagte dann aber Ja zur Samenspende.

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