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Die TikTok-Beiträge der Stadt Thun sorgen immer wieder für Lacher. Doch ganz so lustig findet die SP-Fraktion die Beiträge nicht. Ein Postulat wurde eingereicht, um den Account von TikTok wegzubringen.
03.12.2024
Die SP-Fraktion hat ein Postulat gegen den TikTok-Account der Stadt Thun eingereicht. Grund dafür: Sicherheitsrisiken und problematische Beiträge.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- SP-Stadtrat Franz Schori bemängelt die Sicherheitsrisiken und die problematischen TikTok-Inhalte der Stadt Thun.
- In einem Postulat fordert er mit der SP-Fraktion, dass die Stadt TikTok komplett verlässt.
- Die Medienstelle von Thun weist die Vorwürfe von Schori zurück.
Die TikTok-Beiträge der Stadt Thun gehen immer wieder viral und sorgen für Lacher und Schmunzler. Doch die SP-Fraktion findet die Beiträge nicht so lustig: Als «peinlich und pseudo-lustig» bezeichnet sie der Stadtrat Franz Schori. Deshalb haben sie Ende November ein dringliches Postulat eingereicht.
Im Postulat fordert die SP die Stadt auf, TikTok zu verlassen. Der Gemeinderat solle zudem die Kommunikation der Stadt auf den sozialen Medien prüfen und neu ausrichten.
Insbesondere TikTok falle immer wieder durch Sicherheitsrisiken, problematische Inhalte und Datenschutzbedenken negativ auf. Zudem sei es gefährlich für die Jugend. Dies stehe laut dem Vorstoss im «Spannungsverhältnis zur Verantwortung der Stadt Thun», wie «20 Minuten» schreibt.
Stadt müsse Vorbildrolle einnehmen
Die Stadt müsse eine Vorbildrolle einnehmen und gezielt auf Plattformen setzen, die eine aktive Moderation garantieren. Solche moderierten Plattformen würden im Gegensatz zu TikTok destruktive Inhalte wie Hassrede oder Falschinformationen aktiv unterbinden. Als Beispiel nennt Schori Facebook und Youtube, wie die Pendlerzeitung weiter schreibt.
Doch die SP-Fraktion würde nicht nur TikTok selbst fragwürdig finden, sondern auch die Inhalte, die Thun dort unter dem Account «3600thun» veröffentlicht. Seit zwei Jahren werden unter diesem Account regelmässig humorvolle Videos gepostet. Dabei nehmen sie sich nicht so ernst.
«Auf TikTok setzen wir bewusst regelmässig unterhaltende Videos ein, die sich an ein junges Publikum richten», sagt eine Mediensprecherin der Stadt zu blue News. «Damit generieren wir Reichweite, damit unsere informativen Inhalte bei noch mehr Menschen ankommen.» Welche Inhalte gemacht werden, wird im Team entschieden.
Ein Beitrag soll rassistisch sein – und ist inzwischen gelöscht
Schori kritisiert im Vorstoss vor allem einen Beitrag. Dieser sei laut ihm rassistisch. Darin komme ein Jugendwort vor, das zunächst als Eigenbezeichnung einer sozialen Gruppe verwendet wurde, jetzt jedoch vermehrt in einem rassistischen Kontext gebraucht wird.
Die Stadt habe aber richtig reagiert und das Video gelöscht. Dennoch: «Solche skandalösen Inhalte untergraben das Vertrauen in die Abteilung Stadtmarketing und Kommunikation», so das Postulat.
Die Medienstelle von Thun weist den Vorwurf von Schori zurück. Doch habe man wegen des Vorstosses beschlossen, den Inhalt zu deaktivieren. «Wir haben einen Prüfauftrag erhalten, den wir ernst nehmen. Einer Antwort aufs Postulat wollen und können wir zum aktuellen Zeitpunkt nicht vorgreifen», so die Mediensprecherin der Stadt zu blue News.
Die Dringlichkeit des Postulats wurde mit 22 zu 14 Stimmen bei zwei Enthaltungen abgelehnt. Nun wird der Vorstoss am 8. Mai 2025 im Stadtrat behandelt.