Apotheker erklärt So musst du dich bei einer Corona-Infektion verhalten

Von Samuel Walder

1.11.2024

 In den Apotheken kann man sich nicht mehr testen lassen. (Archivbild)
 In den Apotheken kann man sich nicht mehr testen lassen. (Archivbild)
Bild: Keystone/dpa/Jens Kalaene

Die Zahlen steigen und die Varianten ändern sich stetig. Doch wie musst du heute vorgehen, wenn du dich mit Corona infiziert hast? blue News spricht mit einem Apotheker.

Samuel Walder

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Seit dem 1. Juli dürfen Apotheken in der Schweiz keine Corona-Tests mehr anbieten, obwohl die Nachfrage nach Tests mit steigenden Infektionszahlen wieder zugenommen hat.
  • Corona-Tests, die ungefähr ein Jahr haltbar sind, werden teils noch gekauft und genutzt, wobei deren Wirksamkeit bei neuen Varianten vom Hersteller abhängt.
  • Für Testungen ist mittlerweile nur noch der kostenpflichtige PCR-Test verfügbar, der meist für Spitalbesuche oder spezielle Situationen genutzt wird.

Die Corona-Zahlen der Neuinfektionen steigen rapide. Die Schweiz hat die Pandemie zwar überwunden – dennoch schwirren neue Varianten herum. blue News spricht mit einem Apotheker: So sieht die Corona-Situation in der Schweiz aus. 

Leo Grossrubatscher ist Apotheker in der Dr. Andres Apotheke am Zürcher Stadelhofen. Kann man sich in der Schweiz noch testen lassen? Grossrubatscher sagt: «Apotheken dürfen keine Corona-Tests mehr durchführen. Wir sind zwar alle ausgebildet worden und haben während der Pandemie auch die meisten Tests in der Schweiz durchgeführt.» Aber seit dem 1. Juli habe man den Apotheken dies untersagt. «Es gibt auch keine Nasen-Rachen-Tests mehr zu kaufen, erstaunlicherweise.»

Und wie sieht es mit den Verkaufszahlen aus?

«Bei uns sind die Verkaufszahlen wieder gut. Es hat im Sommer etwas abgeflacht, aber seit Anfang September werden wieder relativ viele Test-Kits verkauft.» Genaue Verkaufszahlen könne man nicht nennen.

In der Pandemie kauften Schweizer*innen Dutzende Tests, um ausgerüstet zu sein. Grossrubatscher meint, es sei nicht ganz klar, wie viele Tests noch in den Haushalten liegen. «Wir bekommen immer wieder abgelaufene Tests zurück. Wir entsorgen diese dann kostenfrei.»

Wie lange ist ein Corona-Test haltbar?

Grossrubatscher sagt: «Die Corona-Tests sind etwa ein Jahr haltbar. Das ergibt auch Sinn, denn erfahrungsgemäss kommt nach einem Jahr wieder eine neue Variante und die würde der alte beziehungsweise abgelaufene Test nicht mehr anzeigen.»

Trotzdem gebe es Tests, die die neuen Varianten erkennen können. Grossrubatscher meint: «Es kommt darauf an. Es gibt Tests, die neue Varianten erkennen, andere erkennen sie nicht. Es kommt da oft auf den Hersteller an und da muss man halt schauen, welche man kauft.»

Die Zahlen steigen zwar, aber lassen sich Personen noch testen?

«Die Leute lassen sich noch testen. Zwar viel weniger natürlich, weil die Kosten nicht mehr vom Bund übernommen werden», sagt Grossrubatscher. Die meisten liessen sich testen, wenn sie zum Beispiel ins Spital gehen müssten, oder eine Operation haben oder die Grossmutter besuchen. «Wenn sich Menschen testen lassen, geht es nur noch mit dem PCR-Test», erklärt er. 

Soll man sich in einer Apotheke testen lassen, oder soll man zum Arzt gehen?

Grossrubatscher meint: «Grundsätzlich würden wir gern Menschen weiter testen. Wir dürfen das halt leider nicht mehr. Wir können auch gar nicht mehr testen, da wir keine Nasen-Rachen-Abstriche haben.» Es gebe noch die Möglichkeit, einen PCR-Test zu machen. Das sei halt teuer. «Die Ärzte testen in der Regel ebenfalls nicht mehr.»

Wie sollte man sich bei einer Infektion verhalten?

Grossrubatscher sagt: «Bei einer Infektion, egal ob es die Grippe, Influenza oder Corona ist, sollte man sich immer gleich verhalten: Wenn man sich krank fühlt, hustet oder Fieber hat, sollte man zu Hause bleiben. Wenn möglich, sollte man keine Leute treffen. Man muss natürlich gar nichts. Klar ist: Wenn es einem besser geht, kann man ja auch wieder arbeiten gehen.»