Spardruck Bei der Post droht ein grösserer Stellenabbau

mmi

7.9.2023

Dokumente zeigen, dass der Postkonzern erneut sparen muss. 
Dokumente zeigen, dass der Postkonzern erneut sparen muss. 
Keystone/Christian Beutler

Die Post muss erneut sparen. Und zwar satte 42 Millionen Franken. Die Sparrunde soll Arbeitsstellen von bis zu 300 Angestellten gefährden.

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  • Die Post muss erneut Einsparungen in Millionenhöhe vornehmen.
  • Insgesamt sind es angeblich 42 Millionen Franken.
  • Demnach sollen auch bis zu 300 Jobs gefährdet sein.
  • Die Post bestätigt, dass der Konzern zwar in diesem Umfang sparen muss, nennt die Zahl von 300 gefährdeten Arbeitsplätzen aber «spekulativ».

Die Post muss sparen. Erneut.

Nachdem die Post bereits Ende März dieses Jahres ein «Effizienzprogramm» in der Verwaltung des Bereichs Logistik-Services angekündigt und das Zusammenlegen von Büroflächen als weitere Sparmassnahme vorgestellt hat, muss der Bundesbetrieb den Gürtel offenbar nochmals enger schnallen. Es geht um satte 42 Millionen Franken. Das geht aus Dokumenten hervor, die dem «Blick» vorliegen. 

Laut Branchenkennern soll der erneute Spardruck Arbeitsplätze von gegen 300 Mitarbeitenden gefährden, wie der «Blick» weiter schreibt. Die Post hingegen nennt die Zahl «spekulativ». Dennoch räumt Sprecher Tobias Lang auf Anfrage des «Blicks» ein, dass man bei einem Vorhaben in dieser Grössenordnung auch mit Auswirkungen für die Mitarbeitenden rechnen müsse. Die Post würde diese mit einem Sozialplan abfedern. 

Diesmal soll auch bei der Verwaltung gespart werden

Dass es beim Staatskonzern nicht rundläuft und sich etwas ändern muss, zeigen die aktuellen Halbjahreszahlen. Der Gewinn sank um 141 Millionen auf 118 Millionen Franken. 

Und diesmal soll es eben nicht nur Logistik-Services, den grössten Bereich der Post, betreffen, sondern auch die Verwaltungsbereiche Finanzen, Personal, Kommunikation, Information/Technologie sowie den Stab des Konzernchefs Roberto Cirillo. Bis Ende Jahr müssen die Bereiche aufzeigen, wie sie 10 Prozent Kosten einsparen wollen. Ab März 2024 sollen die Sparmassnahmen umgesetzt werden und bis spätestens 2025 wirken.

Ein weiteres Sparprogramm bei der Post bringt auch Kritik mit sich. Nicht zuletzt, weil der Konzern 70 Millionen Franken für ein Waldstück in Deutschland, den Zillbacher Forst, «hinblättert». Und überdies auch ein millionenteures Festival mit Stars wie DJ Bobo finanziert. 

Waldkauf sorgt für Spott

Gemäss «Blick» hat sich die Post in einem internen Video bei den Mitarbeitenden erklärt, wie der 70 Millionen teure Waldkauf und das auf drei Millionen Franken budgetierte Festival mit dem Personalabbau einhergehen.

Darin erklärt Katrin Nussbaumer, Co-Leiterin des Stabs vom Konzernchef, dass man damit Birnen mit Äpfeln vergleiche. Diese Aussage soll postintern für Spott gesorgt haben, wie etwa: «Warum nicht? Schliesslich wachsen beide an Bäumen und mit denen kennt sich die Post ja jetzt aus.»