Von Fake-Medizin bis zu Waffen Zoll entdeckt zahlreiche illegale Waren in Paketflut

fn, sda

14.11.2024 - 14:06

Waffen und Fälschungen von Shein, Temu und Co. geht es an den Kragen

Waffen und Fälschungen von Shein, Temu und Co. geht es an den Kragen

Waffen, Drogen, Fälschungen: Mit steigender Beliebtheit von Online-Bestellungen gibt es für das Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit (BAZG) immer mehr zu tun. Aus diesem Grund führte das BAZG in dieser Woche im Grossraum Zürich eine Schwerpunktkontrolle durch.

14.11.2024

Eine gross angelegte Kontrolle des Schweizer Zolls im Raum Zürich hat eine Vielzahl illegaler Produkte in Paketen aus dem Ausland ans Licht gebracht. Die Masse der Online-Bestellungen stellt die Behörden vor Probleme.

Keystone-SDA, fn, sda

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Die Schweiz wird dieses Jahr wohl rund 55 Millionen Pakete erhalten – nach 47,3 Millionen im Vorjahr.
  • 40 Zoll-Mitarbeitende haben an zehn Standorten vom 4. bis zum 8. November über 15'000 Pakete kontrolliert.
  • Etwa 1500 Pakete wurden wegen verdächtigen Inhalts geöffnet. In rund 700 befanden sich illegale Inhalte.

Der Schweizer Zoll hat kürzlich im Raum Zürich die umfangreichste Paketkontrolle seiner Geschichte durchgeführt. In fast 700 Paketen aus dem Ausland entdeckten die Beamten zahlreiche illegale Waren, darunter Medikamente, gefälschte Kleidung und Waffen.

Die Zahl der Pakete, die in die Schweiz importiert werden, steigt kontinuierlich an und wird in diesem Jahr voraussichtlich einen neuen Höchststand von 55 Millionen erreichen, verglichen mit 47,3 Millionen im Vorjahr.

Mitarbeitende des Bundesamts für Zoll und Grenzsicherheit (BAZG) öffnen am Dienstag, 12. November 2024, in Buchs ZH bei einer Schwerpunktkontrolle Pakete aus dem Ausland.
Mitarbeitende des Bundesamts für Zoll und Grenzsicherheit (BAZG) öffnen am Dienstag, 12. November 2024, in Buchs ZH bei einer Schwerpunktkontrolle Pakete aus dem Ausland.
Keystone

Tanja Brunner, Leiterin des Zolls in Zürich, erklärte, dass die meisten dieser Pakete per Flugzeug in die Schweiz gelangen, da beim Onlineshopping oft Eile geboten ist.

Vom 4. bis 8. November führten etwa 40 Zollmitarbeiter an zehn Standorten eine umfassende Kontrolle durch. Über 15'000 Pakete wurden geröntgt, und rund 1500 verdächtige Sendungen wurden geöffnet. Das Ergebnis dieser Aktion ist in einer Halle im Embraport in Embrach zu sehen: 700 illegale Paketsendungen.

Gefährliche Medikamente

Besonders häufig wurden Medikamente wie Erektionsförderer, Dopingmittel und gefälschtes Ozempic, ein Schlankheitsmedikament, gefunden.

Nicolas Fotinos von Swissmedic warnte eindringlich davor, Medikamente online im Ausland zu bestellen, da gefälschtes Ozempic sich als normales Insulin herausstellen könnte, was für Nicht-Diabetiker gefährlich ist. Auch vor «Detox-Tees» und anderen unklaren «Naturprodukten» wird gewarnt.

Für Verbraucher ist es oft schwierig, illegale Apotheken zu identifizieren, da es mehr illegale als legale Angebote gibt. Websites, die nicht aus der Schweiz stammen und mit «.com» enden, sollten mit Vorsicht betrachtet werden. Ein weiteres Warnsignal ist eine lange Lieferzeit, obwohl die Apotheke angeblich in Genf ansässig ist. Die meisten illegalen Medikamente stammen aus Indien.

Waffen als Spielzeug getarnt

In der Lagerhalle befinden sich auch zahlreiche Waffen, die täuschend echt aussehen, aber illegal sind. Im Ausland werden solche Softair-Waffen oft als «Spielzeug» verkauft.

Andreas Wydler, Leiter der Zentralstelle Waffen beim Bundesamt für Polizei, rät, sich vor einer Bestellung bei den Behörden zu erkundigen, ob die Waffe legal ist. Der Bund und die Kantone bieten entsprechende Beratungen an.

Die Kontrolle brachte auch ungewöhnliche Produkte ans Licht, wie ein Waffen-Set für Damen, bestehend aus einem Schlagring in Katzenform, einem als Kamm getarnten Dolch und einem violett glitzernden Elektroschockgerät, verpackt in einem Handtäschchen. Die Bestellerin dieses «Selbstverteidigungs-Sets» wird ihre Ware nicht erhalten, da die beschlagnahmten Produkte vernichtet werden.


Brutale Rache: Einheimische verprügeln Hai, der einen Bauern angegriffen hat

Brutale Rache: Einheimische verprügeln Hai, der einen Bauern angegriffen hat

Ein Landwirt aus Honduras kommt bei einem Haiangriff knapp mit dem Leben davon. Einheimische Fischer fangen den vermeintlichen Angreifer mit einer Leine und prügeln das Tier zu Tode. Tierschützer sind entsetzt.

04.11.2024