Corona-Übersicht Swissmedic lässt dritten Impfstoff zu +++ 3643 Neuansteckungen in 72 Stunden

Agenturen/red

22.3.2021

Der Corona-Impfstoff des US-Pharmakonzerns Johnson & Johnson muss nur einmal verabreicht werden.
Der Corona-Impfstoff des US-Pharmakonzerns Johnson & Johnson muss nur einmal verabreicht werden.
Jessica Hill/FR125654 AP/dpa (Archivbild)

Swissmedic hat den dritten Impfstoff gegen das Coronavirus zugelassen — mit dem Hersteller Johnson & Johnson gibt es jedoch keinen Vertrag. Unterdessen meldet das BAG 3643 Neuinfektionen am Wochenende. Die Ereignisse des Tages im Überblick.

Agenturen/red

Swissmedic hat den dritten Impfstoff gegen das Coronavirus zugelassen: Neu ist auch der Wirkstoff von Johnson & Johnson für den Gebrauch freigegeben. Die Schweiz hat mit dem Hersteller jedoch keinen Vertrag abgeschlossen.

Der Impfstoff ist für alle ab 18 Jahren zugelassen, wie Swissmedic mitteilte. Er muss nur ein Mal statt zwei Mal verabreicht werden. Die Studiendaten zeigten in den untersuchten Altersgruppen eine Wirksamkeit von durchschnittlich 66,9 Prozent.

Schwere und kritische Verläufe der Erkrankung könnten mit dieser Impfung zu fast 85 Prozent verhindert werden, schreibt Swissmedic. Zudem sei eine gute Wirkung bei den brasilianischen und südafrikanischen Mutationen nachgewiesen worden. Die am häufigsten dokumentierten Nebenwirkungen sind Kopfschmerzen, Mattigkeit, Schmerzen an der Einstichstelle oder Übelkeit.

Einen Vertrag hat die Schweiz mit diesem Impfstoffhersteller nicht abgeschlossen. Die Vizedirektorin des Bundesamts für Gesundheit (BAG), Nora Kronig, sagte vor eineinhalb Wochen in Medienberichten, dass die Lieferung erst ab dem dritten Quartal möglich und somit für die Schweiz zu spät wäre.

Auf Nachfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA hiess es beim BAG lediglich, dass die Behörde weiterhin mit verschiedenen Impfstoffherstellern in Kontakt stehe. Zu Gesprächen und laufenden Verhandlungen äussere man sich «aus verhandlungstaktischen Gründen» nicht.



3643 neue Coronavirus-Ansteckungen

In der Schweiz und in Liechtenstein wurden dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Montag innerhalb von 72 Stunden 3643 neue Coronavirus-Ansteckungen gemeldet. Gleichzeitig registrierte das BAG 12 neue Todesfälle und 98 Spitaleinweisungen. Vor Wochenfrist meldete die Behörde nach dem Wochenende 3170 neue Coronavirus-Ansteckungen, 21 neue Todesfälle und 97 Spitaleinweisungen.

Die Positivitätsrate für die vergangenen zwei Wochen lag bei 4,9 Prozent. Im gleichen Zeitraum wurden pro 100'000 Einwohnerinnen und Einwohner 219,31 laborbestätigte Coronavirus-Infektionen gemeldet. Die Reproduktionszahl R, die angibt, wie viele Personen eine infizierte Person im Durchschnitt ansteckt, lag vor rund zehn Tagen bei 1,17.

Betrachtet man die Inzidenz der Altersklassen der letzten 7 Tage, sind mittlerweile die 10- bis 19-Jährigen mit 172 pro 100'000 Einwohnerinnen und Einwohner am meisten betroffen. Danach folgen die 20- bis 50-Jährigen mit im Durchschnitt 147 Fällen. Die Inzidenz der Alterskategorie 70 plus beträgt laut BAG noch 55.

Insgesamt wurden bis Samstagabend 1'336'275 Impfdosen an die Kantone und Liechtenstein ausgeliefert. Davon wurden 1'181'090 Dosen verabreicht. 433'411 Personen sind bereits vollständig geimpft.


Die Ereignisse des Tages im Überblick:

Das Wichtigste in Kürze:

  • Deutschland verlängert den Corona-Lockdown.
  • Swissmedic hat den Impfstoff von Johnson & Johnson zugelassen. Das BAG hat allerdings noch keine Dosen des Herstellers bestellt.
  • Die Zahlen vom Wochenende: Das BAG meldet 3643 neue Fälle innert 72 Stunden bei 84'317 Tests. Das entspricht einer Positivitätsrate von 4,3 Prozent. Zwölf Personen starben an Covid-19, 98 wurden hospitalisiert.
  • Der Covid-19-Impfstoff von Astrazeneca hat gemäss einer Studie eine höhere Wirksamkeit als bislang ermittelt und führt auch nicht zu einem höheren Thromboserisiko.
  • Die Ausbreitung der Coronavirus-Mutationen könnte laut Virologen die im Frühling zu erwartenden mildernden saisonalen Effekte für die Pandemie abschwächen.

21.44 Uhr: Wir beenden den Live-Ticker am Montag

21.21 Uhr: WHO befürchtet viele Tuberkulose-Opfer wegen Corona-Pandemie

Die medizinische Betreuung der Tuberkulose-Kranken hat in der Coronakrise nach Ansicht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in dramatischem Ausmass gelitten. Im Corona-Jahr 2020 seien gegenüber dem Vorjahr schätzungsweise 1,4 Millionen Erkrankte weniger wegen ihrer Tuberkulose behandelt worden. Besonders in Indonesien, Südafrika, den Philippinen und Indien hätten sich grosse Versorgungslücken aufgetan, teilte die WHO im Vorfeld des Welt-Tuberkulose-Tags am morgigen  24. März mit. «Die Auswirkungen vom Covid-19 reichen weit über den vom Virus verursachten Tod und die Krankheit hinaus», sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus. Die Unterbrechung wichtiger Hilfe für Menschen mit Tuberkulose sei ein weiteres tragisches Beispiel für die mittelbaren Folgen der Corona-Pandemie.

Darüber hinaus seien möglicherweise mehr als 500'000 Menschen an Tuberkulose gestorben, weil ihre Krankheit nicht früh erkrankt worden sei, so die WHO. Das Problem einer Kluft zwischen offiziell an der Infektion Erkrankten und den erfassten Neuinfizierten sei zwar schon vor Covid-19 bekannt gewesen. «Die Pandemie hat die Situation massiv verstärkt», hiess es weiter. Tuberkulose bleibt laut WHO eine der tödlichsten Infektionskrankheiten. Jeden Tag sterben den Angaben zufolge fast 4000 Menschen an der Lungenkrankheit, täglich infizierten sich fast 28'000 Menschen damit.

20.51 Uhr: Polizei verzeigt sechs Schweizer nach Trinkgelage auf Mallorca

Die Polizei auf Mallorca hat am Sonntag eine Party von sieben Touristen — bestehend aus sechs Schweizern und einer Tschechin — aufgelöst und alle Teilnehmer verzeigt.

Bei dem «Trinkgelage» am Yachthafen von Puerto Portals sei weder auf Sicherheitsabstände geachtet, noch seien Masken getragen worden, berichtet das «Mallorca Magazin» unter Berufung auf Beamte der Guardia Civil.

20.20 Uhr: Corona-Zahlen steigen: Mallorca schliesst Innenräume von Gaststätten

Wegen zuletzt wieder steigender Corona-Zahlen will die Regionalregierung Mallorcas die erst vor kurzem wieder geöffneten Innenräume von Cafés, Restaurants und Kneipen schliessen. Die Massnahme solle noch diese Woche umgesetzt werden, schrieb die deutschsprachige «Mallorca-Zeitung». Die Zahl der Neuansteckungen je 100'000 Einwohner binnen sieben Tagen auf den Balearen, zu denen Mallorca gehört, stieg nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Madrid vom Montagabend auf 26,45. Vergangene Woche hatte die Sieben-Tage-Inzidenz noch unter 20 gelegen.

Über das Wochenende wurden nach Behördenangaben fast 8000 Einreisende aus dem Ausland auf dem Flughafen der Insel kontrolliert, die meisten waren Urlauber aus Deutschland. Bei der Einreise muss ein negativer PCR-Test nicht älter als 72 Stunden vorgelegt werden. Insgesamt 121 Reisende, bei denen es Unstimmigkeiten mit ihrem Einreiseformular gab, seien einem zweiten Test unterzogen worden. Keiner davon sei positiv ausgefallen, schrieb die Zeitung.

19.41 Uhr: WHO: Corona-Anstieg durch geringe Impfraten, Frust und Öffnungen

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnt vor Corona-Strategien, die hauptsächlich auf Impfungen setzen. Lockerungsschritte, gepaart mit noch niedrigen Impfraten und Corona-Müdigkeit, führten zu steigenden Neuinfektionen in Europa und anderen Regionen, sagten WHO-Vertreter  in Genf. Der globale Anstieg werde in Europa zusätzlich durch ansteckendere Virusvarianten befeuert, sagte Maria Van Kerkhove, die oberste Corona-Expertin der UN-Behörde. «Das ist eine sehr gefährliche Kombination», sagte sie.

Die wöchentliche Zahl an Todesfällen im Zusammenhang mit Covid-19 sei in der Vorwoche erstmals nach rund eineinhalb Monaten wieder leicht gestiegen, berichtete Van Kerkhove. Die globalen Infektionszahlen kletterten im Wochenvergleich um acht Prozent. In Europa waren es zwölf Prozent. Der amerikanische Kontinent und Afrika waren die einzigen Weltregionen mit leicht fallendem Trend.

Alle hofften, dass Impfen allein das Problem löst, sagte WHO-Krisenkoordinator Mike Ryan. «Sorry, aber das tut es nicht». Ryan betonte, dass Lockerungen nur mit sehr niedrigen Fallzahlen und sehr genauer Überwachung des Infektionsgeschehens erfolgreich seien.

WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus zeigte sich enttäuscht über die mangelnde Bereitschaft von reichen Ländern, Dosen an ärmere Staaten abzugeben. «Länder impfen jetzt jüngere, gesunde Menschen mit niedrigem Risiko für Corona-Erkrankung — auf Kosten von Menschenleben von Gesundheitspersonal, Älteren und anderen Risikogruppen in anderen Ländern.» Die globale Impf-Kluft werde jeden Tag «grotesker».

19.14 Uhr: Bulgarien bietet Biontech Zusammenarbeit an

Bulgarien hat dem Gründer des deutschen Corona-Impfstoff-Herstellers Biontech, Uğur Şahin, Zusammenarbeit bei der Herstellung von Impfstoffen angeboten. Wie die Regierung in Sofia mitteilte, habe Bulgariens Regierungschef Boiko Borissow in einem Telefonat mit Şahin die «langjährige Tradition» seines Landes bei der Herstellung von Arzneimitteln und Impfstoffen hervorgehoben.

Borissow habe danach Şahin eingeladen, Bulgarien zu besuchen, um sich vor Ort ein Bild von dem Unternehmen BulBio zur verschaffen, das dem Gesundheitsministerium gehört. Dort werden Arzneimittel und auch Tuberkulose-Impfstoff für den Export hergestellt. «Der Wendepunkt im Kampf mit Covid-19 ist die Schaffung von Impfungen», sagte Borissow.

18.51 Uhr: Tschechien gedenkt mit Glockengeläut und tausenden Kreuzen seiner Corona-Toten

Mit Glockengeläut und tausenden weissen Kreuzen auf einem Platz in der Altstadt von Prag hat Tschechien am Montag der fast 25'000 Corona-Toten in dem Land gedacht. Ein Jahr, nachdem in Tschechien der erste Todesfall bekannt geworden war, läuteten im ganzen Land die Kirchenglocken. Auf dem Altstädter Ring im Stadtzentrum von Prag waren mehr als 20'000 weisse Kreuze auf den Boden gemalt.

In dem EU-Land mit seinen 10,7 Millionen Einwohnern wurden seit Beginn der Corona-Pandemie 24'810 Todesfälle registriert. Damit verzeichnet Tschechien laut einer Zählung der Nachrichtenagentur AFP auf seine Einwohnerzahl gerechnet weltweit die meisten Todesfälle.

Nachdem Tschechien vergleichsweise gut durch die erste Infektionswelle gekommen war, schossen die Infektionszahlen ab dem Sommer in die Höhe. Die Regierung von Ministerpräsident Andrej Babis ist wegen ihres Krisen-Managements stark in die Kritik geraten.

Hinter den Kreuzen auf dem Altstädter Ring steht die Bewegung Eine Million Momente für die Demokratie, die 2019 schon zwei Massenkundgebungen gegen Babis in Prag organisiert hatte. Der Anführer der Bewegung, Benjamin Roll, schrieb im Onlinedienst Twitter, die tausenden Kreuze stünden für die tausenden Corona-Toten in Tschechien. «Viele von ihnen hätten nicht sterben müssen», fügte er hinzu. Die Schuld trage die Regierung, der ihre Wirtschaftsbeziehungen wichtiger seien als ihre Landsleute.

18.18 Uhr: Kreise: Deutschland verlängert Lockdown

Bund und Länder in Deutschland wollen die strengen Kontaktregeln für Verwandtenbesuche über Ostern nicht lockern. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus mehreren Quellen aus den Beratungen von Bund und Ländern. Auch «Bild» und «Spiegel» berichteten. Ein endgültiger Beschluss über die künftigen Masssnahmen stand aber noch aus — die Beratungen dauern derzeit noch an.

Vor den Beratungen war im Gespräch, über Ostern die Kontaktregeln leicht zu lockern und Verwandtenbesuche zu erlauben. Konkret lag ein Vorschlag vor, Treffen mit vier über den eigenen Hausstand hinausgehenden Personen zuzüglich Kindern im Alter bis 14 Jahre aus dem engsten Familienkreis zu erlauben. Dies sah ein Punkt in einem Beschlussentwurf hervor, der am Vormittag vom Kanzleramt verschickt worden war. Dort hiess es als Vorschlag: «Anders als im Lockdown über Ostern im letzten Jahr sollen Verwandtenbesuche in diesem Jahr möglich sein.»

Anfang März hatten Bund und Länder beschlossen, dass privateZusammenkünfte des eigenen Haushalts mit einem weiteren Haushalt möglich sind, jedoch auf maximal fünf Personen beschränkt. Kinder bis 14 Jahre werden dabei nicht mitgezählt. Paare gelten als ein Haushalt.

Die deutsche. Bundeskanzlerin Angela Merkel berät derzeit mit den Ministerpräsidenten der deutschen Länder.
Die deutsche. Bundeskanzlerin Angela Merkel berät derzeit mit den Ministerpräsidenten der deutschen Länder.
Michael Sohn/AP/Pool/dpa

18.07 Uhr: Österreich verzichtet zunächst auf weitere Schritte in Coronakrise

Österreich verzichtet zunächst auf landesweite weitere Schritte in der Coronakrise. Der bisherige Weg werde in den meisten Bundesländern fortgesetzt, verlautete am Montag aus Regierungskreisen nach einer Beratung mit den Ministerpräsidenten. Um eine Überlastung der Intensivkapazitäten speziell im besonders von hohen Infektionszahlen betroffenen Wien zu verhindern, würden die Bundesländer Wien, Niederösterreich und das Burgenland in dieser Woche zusammen mit dem Gesundheitsministerium über eigene Massnahmen beraten, hiess es. Sobald ein Bezirk eine Sieben-Tage-Inzidenz von 400 erreiche, solle es regional zu massgeschneiderten Massnahmen kommen.

Auch weitere Öffnungsschritte wurden nicht ausgeschlossen. Diese sollen nach Ostern möglich sein, falls die Entwicklung in den Intensivstationen stabil bleibe. In Zukunft werde für die Bewertung der Lage nicht nur der Inzidenzwert herangezogen, sondern vor allem auch die Auslastung auf den Intensivstationen und die Durchimpfungsquote der über 50-Jährigen.

17.36 Uhr: UNDP kritisiert männerlastige Corona-Taskforces

Die UN-Entwicklungsagentur UNDP hat die deutliche Überzahl von Männern in weltweiten Corona-Taskforces kritisiert. «Frauen standen an vorderster Front im Kampf gegen COVID-19 und machen weltweit 70 Prozent der Beschäftigten im Gesundheitswesen aus. Sie wurden jedoch systematisch von den Entscheidungsprozessen zur Bewältigung der Auswirkungen der Pandemie ausgeschlossen», sagte UNDP-Chef Achim Steiner am Montag in New York.

Eine Untersuchung der Organisation kam zu dem Schluss, dass der Anteil von Frauen an Corona-Arbeitsgruppen in 137 Ländern bei nur 24 Prozent liegt. In 26 dieser Taskforces seien sogar keinerlei Frauen vertreten.

16.23 Uhr: Swissmedic lässt Impfstoff von Johnson & Johnson zu

Swissmedic hat den von Johnson & Johnson entwickelten Impfstoff für Personen ab 18 Jahren befristet zugelassen. Damit sind in der Schweiz nun drei Impfstoffe gegen das Coronavirus zugelassen.

Der Impfstoff muss gemäss Mitteilung der Zulassungsbehörde Swissmedic nur einmal verabreicht werden. Die eingereichten Studiendaten zeigten in den untersuchten Altersgruppen eine Wirksamkeit von durchschnittlich 66,9 Prozent, schreibt Swissmedic weiter.

Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) hat bislang keine Impfdosen von Johnson & Johnson bestellt.

Der Impfstoff von Johnson & Johnson funktioniert anders die bisher zugelassenen mRNA-Impfstoffe von Moderna und Biontech/Pfizer. Es handelt sich um einen sogenannten rekombinanten Vektorimpfstoff, der auf einem menschlichen Adenovirus - einem Schnupfenvirus - basiert. Vektorviren lösen in menschlichen Immunzellen die Produktion von Antikörpern gegen das Coronavirus aus.

15.24 Uhr: Parmelin lobt Tessiner Impftempo

Bundespräsident Guy Parmelin hat am Montag die Tessiner Regierung besucht. Vor den Medien betonte er die Vorbildrolle des Südkantons in der Covid-19-Pandemie und lobte die Dynamik der italienischen Schweiz.

In einer Krise wie dieser sei es wichtig, den Dialog zu pflegen und den nationalen Zusammenhalt zu fördern, sagte Parmelin. Er lancierte in seiner Rede in Lugano einen Appell an alle Kantone: «Folgt dem Tessiner Beispiel und impft!» Das Tessin gehöre zu den Kantonen mit der besten Impfquote in der Schweiz.

Ab April werde die Schweiz über deutlich mehr Impfdosen verfügen und alle Kantone müssten sich bereithalten, fuhr Parmelin fort. «Es ist sehr wichtig, der Bevölkerung eine Perspektive zu geben.» Die Menschen seien müde und hätten zunehmend Mühe, die Massnahmen zu befolgen. Trotzdem sei die Selbstdisziplin der Schweizerinnen und Schweizer im Vergleich zu anderen Ländern hoch. Dies sei möglicherweise auf das «softere» Regime des Bundesrats zurückzuführen.

15.10 Uhr: Ungarn lässt zweiten chinesischen Impfstoff zu

Im Kampf gegen Covid-19 hat das EU-Land Ungarn bereits den zweiten Impfstoff aus China genehmigt. Die Arzneimittelbehörde OGyEI habe der Vakzine CanSino die Notzulassung erteilt, sagte die Oberste Amtsärztin Cecilia Müller am Montag in einer Online-Pressekonferenz. Schon seit mehreren Wochen verabreicht Ungarn seinen Bürgern die Präparate Sinopharm aus China und Sputnik V aus Russland.

Weder die beiden chinesischen noch der russische Impfstoff sind in der EU zugelassen. Mitgliedsländer der Union können in eigenen Notzulassungen von den Genehmigungsverfahren der europäischen Arzneimittelagentur EMA abweichen. Ungarn hat die eigenen Zulassungsverfahren für aussereuropäische Vakzine bedeutend vereinfacht.

Der rechtsnationale Ministerpräsident Viktor Orban setzt im Bemühen um eine rasche Immunisierung der Bevölkerung gegen das Coronavirus stark auf östliche Impfstoffe. Daneben werden in Ungarn westliche Vakzine eingesetzt, soweit sie verfügbar sind. Nach Müllers Angaben erhielten bis zum Montag fast 1,6 Millionen Bürger zumindest eine erste Impfung, was etwa 16 Prozent der Bevölkerung entspricht.

Ende Februar hatte sich Viktor Orban das Vakzin des chinesischen Herstellers Sinopharm spritzen lassen.
Ende Februar hatte sich Viktor Orban das Vakzin des chinesischen Herstellers Sinopharm spritzen lassen.
Bild: Keystone

14.47 Uhr: Demos mit mehr als 15 Personen bleiben im Kanton Bern verboten

Demonstrationen mit mehr als 15 Teilnehmenden bleiben im Kanton Bern bis mindestens Ende April verboten. Der Berner Regierungsrat hat die entsprechende Bestimmung in der Covid-Verordnung um einen Monat verlängert. Der Kanton Bern bleibt damit auf einer strengeren Linie als der Bund, wie Regierungssprecher Christian Kräuchi am Montag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA erklärte.

Der Bund erlaubt Demonstrationen ohne Begrenzung der Teilnehmerzahl. Er stellt es den Kantonen aber frei, strengere Regeln festzulegen. Nebst Bern kennt auch etwa der Kanton Zürich die 15er-Regel.

Die Kantonspolizei Bern setzte die Vorgabe zuletzt am vergangenen Samstag durch, als mehrere Hundert Westschweizer Gegner der Corona-Massnahmen in der Bundesstadt demonstrieren wollten. Die Polizei verhinderte die Kundgebung und zeigte rund 600 Demowillige an.

14.39 Uhr: Putin will sich gegen Corona impfen lassen

Kremlchef Wladimir Putin will sich nach langem Zögern nun doch an diesem Dienstag gegen das Coronavirus impfen lassen. «Übrigens, ich beabsichtige morgen, das selbst zu tun», sagte der Präsident am Montag bei einer Video-Konferenz zur Impfkampagne in Russland. Welcher Wirkstoff ihm verabreicht wird, verriet Putin allerdings nicht. Sein Sprecher Dmitri Peskow sagte der Staatsagentur Tass zufolge, dass Putin eines der drei russischen Vakzine erhalten werde. Alle drei seien gut und zuverlässig.

Russland hat neben dem international bekannten Impfstoff Sputnik V zwei weitere: EpiVacCorona und seit einem Monat CoviVac. Der 68 Jahre alte Putin hatte seit Monaten auf mehrfache Journalistenfragen immer wieder offen gelassen, wann er sich impfen lassen wird. Sputnik V ist seit mehr als einem halben Jahr auf dem russischen Markt, aber erst seit Ende Dezember für Menschen über 60 Jahre zugelassen.

In Russland haben sich Putin zufolge erst 4,3 Millionen Menschen impfen lassen – das sind lediglich knapp drei Prozent der Bevölkerung des Riesenreichs. 6,3 Millionen Menschen hätten bislang die erste von zwei Komponenten einer Impfung erhalten. Viele Menschen zögerten bisher, weil sich Putin selbst nicht hat impfen lassen, obwohl er Sputnik V als das weltweit beste Vakzin angepriesen hat. Viele Russen halten dagegen die im eigenen Land entwickelten Wirkstoffe nicht für ausreichend getestet.

14.10 Uhr: Schweizer Händler zumeist mit Einbussen

Schweizer Händler blicken auf ein herausforderndes Jahr 2020 zurück. Bis auf wenige Bereiche wie Spielwaren, Holz oder Elektrofahrzeuge wurden zumeist weniger Waren verkauft, wie ein Gesamtüberblick des Dachverbands Handel Schweiz zeigt.

So seien etwa die Verkäufe von Foto- und Video-Kameras oder mit Lederwaren gesunken. Und im Fachhandel mit Zigarren und Genussmitteln brachen sie um einen Fünftel ein, wogegen der Grosshandel das Volumen halten konnte. Hart traf es dabei Duty Free-Läden mit 90 Prozent weniger Umsatz.

Während der Verkauf von Lebensmitteln mit dem zeitweise Stillstand des Einkaufstourismus im grenznahen Ausland stabil geblieben ist, bereiten die geschlossenen Restaurants dem Weinhandel grosse Sorgen. In der Gastronomie und im Fachhandel büssten die Weinhändler bis zu 45 Prozent an Umsatz ein. Zugelegt hätten die Weinverkäufe nur im Detailhandel, heisst es.

Gefragt waren in der Corona-Krise die Spielwaren mit 13 Prozent mehr Umsatz im letzten Jahr. Dabei werde inzwischen beinahe 40 Prozent der Produkte übers Internet verkauft werden. Die Schweiz habe diesbezüglich im Vergleich zum Ausland innert Kürze aufgeholt, schreibt Handel Schweiz.

14.01 Uhr: OpenAir St. Gallen fällt aus

Auch in diesem Jahr wird es kein OpenAir St. Gallen geben. «In der momentanen Situation ist leider an die konkrete Planung und vor allem die Durchführung eines Festivals mit 30'000 Besucher*innen pro Tag Anfang Juli nicht zu denken», teilten die Veranstalter mit. Das Festival musste bereits im vergangenen Jahr aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt werden.

Man habe «alle Optionen geprüft, um das Festival unter sicheren Bedingungen durchzuführen», sich aber letztendlich für eine Absage entschieden. Da Grossveranstaltungen derzeit verboten seien, fehle die Planungssicherheit. Man prüfe aber derzeit «ein kleines Festivalkonzept für das Open-Air-Wochenende»,  so die Veranstalter.

Im kommenden Jahr soll das OpenAir St. Gallen dann ganz regulär stattfinden, und zwar vom 30. Juni bis 3. Juli 2022. Bereits gekaufte Tickets behalten ihre Gültigkeit, können aber auch retourniert werden, sobald das Programm veröffentlicht wurde.

13.30 Uhr: BAG meldet 3643 neue Fälle innert 72 Stunden

In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Montag 3643 Coronavirus-Ansteckungen bei insgesamt 84‘317 Tests innert 72 Stunden gemeldet worden. Das entspricht einer Positivitätsrate von 4,3 Prozent. Zudem registrierte das BAG für diesen Zeitraum zwölf neue Todesfälle und 98 Spitaleinweisungen.

Schülerinnen und Schüler der Klasse 4b der Kantonsschule Wiedikon, KWI, während des Mathematikunterrichts mit Masken am 18. März 2021 in Zürich.
Schülerinnen und Schüler der Klasse 4b der Kantonsschule Wiedikon, KWI, während des Mathematikunterrichts mit Masken am 18. März 2021 in Zürich.
Bild: Keystone

13.15 Uhr: Weiter 20'000 Impftermine im Kanton Bern

Im Kanton Bern können sich seit Montag weitere 10'000 Personen für je zwei Covid-Impfungen anmelden. Der Kanton Bern schaltete auf der Online-Plattform 20'000 zusätzliche Termine auf. Anmelden dürfen sich über 75-Jährige sowie Chronischkranke jeglichen Alters.

Wie die Gesundheits- und Sozial- und Integrationsdirektion (GSI) mitteilte, traf eine weitere Impfstoff-Lieferung des Herstellers Moderna ein.

Zur Impfung zugelassen sind derzeit ausschliesslich die Gruppen A (über 75-Jährige) und B (Chronischkranke mit höchstem Risiko). Letztere müssen am Impftermin zwingend ein ärztliches Attest vorweisen.

Im Kanton Bern werden weitere Impftermine aufgeschaltet. (Archivbild)
Im Kanton Bern werden weitere Impftermine aufgeschaltet. (Archivbild)
Bild: Keystone

11.58 Uhr: Nur sechs positive Fälle bei Massentest in Sissach

Nach einer Häufung von Corona-Fällen in der Primar- und Sekundarschule Sissach BL sind am Wochenende in der Oberbaselbieter Gemeinde nahezu 1300 Personen auf das Coronavirus getestet worden. Sechs Tests fielen positiv aus.

Der Kantonsärztliche Dienst hatte am Freitag das Umfeld von insgesamt 31 infizierten Schülerinnen und Schüler dazu aufgefordert, sich am Wochenende mittels Speicheltest auf das Coronavirus testen zu lassen. Dafür wurde im Sissacher Dorf-Schulhaus ein temporäres Testzentrum eingerichtet.

Insgesamt haben sich 1281 Personen testen lassen, wie der Baselbieter Krisenbstab am Montag mitteilte. Am Samstag seien zwei, am Sonntag vier positive Testergebnisse verzeichnet worden. Die Befürchtung, dass sich im Umfeld der zuvor positiv getesteten Schülerinnen und Schüler zahlreiche unentdeckte Fälle befinden, habe sich glücklicherweise nicht bestätigt, hält der Krisenstab fest.

Von nahezu 1300 Corona-Speicheltests in Sissach BL sind sechs positiv ausgefallen.
Von nahezu 1300 Corona-Speicheltests in Sissach BL sind sechs positiv ausgefallen.
Bild: Keystone

11.22 Uhr: Unternehmen manövrieren erfolgreich

Die Berichtsaison für 2020 ist nahezu abgeschlossen und die überraschende Bilanz lautet: Die Schweizer Unternehmen haben zwar mehrheitlich weniger umgesetzt und auch der Gewinn ging bei der Mehrzahl zurück. Dennoch ist es vielen Konzernen gelungen, gerade unter dem Strich besser abzuschneiden als von der Finanzgemeinde erwartet.

Wie stark die Schweizer Unternehmen am Ende unter der Pandemie gelitten haben, zeigt die Berichtssaison 2020: Von etwa 100 Unternehmen haben 80 Prozent einen Umsatzrückgang für das Geschäftsjahr 2020 verbucht. Dies zeigt eine Auswertung der Jahresergebnisse von rund 100 meist börsenkotierten Firmen durch die Nachrichtenagentur AWP. Im Schnitt sackten die Einnahmen um 20 Prozent ab.

10.09 Uhr: Astrazeneca-Impfstoff wirksam und sicher

Der britisch-schwedische Covid-19-Impfstoff von Astrazeneca hat gemäss einer neuen Phase-III-Studie eine höhere Wirksamkeit als bislang ermittelt und führt auch nicht zu einem höheren Thromboserisiko.

Laut der Studie mit mehr als 32'000 Menschen in den drei Ländern habe der Impfstoff eine hundertprozentige Wirkung gegen schwere Krankheitsverläufe, während die Gesamtwirksamkeit bei 79 Prozent liege. Auch sei die Wirksamkeit des Impfstoffs über ethnische Zugehörigkeit und Alter hinweg konsistent, wobei die Wirksamkeit bei Teilnehmern ab 65 Jahren 80 Prozent betrug. Wie es weiter hiess, wurde bei 21‘583 Teilnehmern, die mindestens eine Impfstoffdosis erhalten hatten, zudem kein erhöhtes Thromboserisiko festgestellt.

Aufgrund fehlender Daten wurde der Impfstoff in einigen Ländern zunächst nicht an Ältere verimpft. Zuletzt hatten Berichte über Thrombosen in Zusammenhang mit der Astrazeneca-Impfung haben das Vertrauen in die Sicherheit des Impfstoffs stark belastet. In der Schweiz ist der Impfstoff, ebenso wie in den USA, noch nicht zugelassen.

Der Impfstoff von Astrazeneca ist gemäss einer neuen Phase-III-Studie sicher und wirksamer als gedacht. (Symbolbild)
Der Impfstoff von Astrazeneca ist gemäss einer neuen Phase-III-Studie sicher und wirksamer als gedacht. (Symbolbild)
Nicolas Armer/dpa

9.14 Uhr: Neuinfektionen in den USA gehen zurück

In den USA geht die Zahl der Corona-Neuinfektionen weiter zurück. Die Behörden meldeten für Sonntag insgesamt 33'243 neue Fälle, wie aus Daten der Johns-Hopkins-Universität (JHU) in Baltimore vom Montagmorgen (MEZ) hervorging.

Am Sonntag der Vorwoche waren noch 38'222 neue Infektionen registriert worden. Die Zahl der neuen Todesfälle mit einer bestätigten Coronavirus-Infektion lag bei 430. Eine Woche zuvor waren es noch 579.

Mit mehr als 542'000 Toten und 29,8 Millionen Infizierten sind die Vereinigten Staaten in absoluten Zahlen das weltweit am stärksten von der Corona-Pandemie betroffene Land. Inzwischen sind aber auch schon mehr als 81,4 Millionen Menschen mindestens einmal geimpft. Insgesamt zählen die USA knapp 330 Millionen Einwohner.

Impfaktion in der Kathedrale von Washington. (Archiv)
Impfaktion in der Kathedrale von Washington. (Archiv)
Bild: Keystone

8.29 Uhr: Athen verpflichtet freiberufliche Ärzte zum Dienst 

Wegen der anhaltend hohen Corona-Zahlen und der Erschöpfung der Ärzte in staatlichen Spitälern hat Griechenland freiberufliche Ärzte zum Dienst verpflichtet. Die Regierung in Athen veröffentlichte am Montag einen entsprechenden Erlass. Zuvor hatte das Gesundheitsministerium erklärt, dass 200 Mediziner benötigt würden, um das Gesundheitssystem zu entlasten. Einem Appell, sich freiwillig zu melden, folgten bis Sonntagabend nach einem TV-Bericht jedoch nur 61 Ärzte.

Gesundheitsminister Vassilis Kikilias erklärte deshalb: «Leider hat sich nur eine kleine Zahl gemeldet. Wir verpflichten die Ärzte jetzt zum Dienst, um die Krankenhäuser zu stärken.» Die gesetzliche Grundlage hatte die Regierung angesichts der Pandemie bereits im vergangenen Jahr geschaffen. Das Notfallgesetz erlaubt es auch, private Spitäler in die Pflicht zu nehmen.

7.45 Uhr: Mutationen machen Frühjahrs-Effekte dahin

Die Ausbreitung der ansteckenderen Coronavirus-Mutationen könnte nach Ansicht des Virologen Ulf Dittmer die im Frühjahr zu erwartenden, mildernden saisonalen Effekte für die Pandemie abschwächen. Grundsätzlich würden Umweltfaktoren wie etwa UV-Strahlen und höhere Temperaturen sowie das vermehrte Aufhalten im Freien in der wärmeren Jahreszeit helfen, das Infektionsgeschehen zu bremsen. «Dieser Vorteil könnte jetzt – und das ist ein wenig die Gefahr – von den Mutanten aufgefressen werden», sagte der Direktor des Instituts für Virologie des Uniklinikums Essen der Deutschen Presse-Agentur.

«Wir wissen von Coronaviren, dass der R-Wert, also die Reproduktionsrate des Virus, aufgrund dieser Faktoren im Frühjahr und Sommer deutlich sinkt. Also mindestens um den Faktor 0,5, vielleicht sogar noch mehr. Und das ist schon relativ viel», sagte Dittmer. Die saisonalen Effekte könnten jedoch wegen der sich leichter ausbreitenden Corona-Variante B.1.1.7 nicht dafür ausreichen, dass der R-Wert langfristig unter die Schwelle von 1 sinke, ab der die Pandemie abflaut.

Menschen in Zürich geniessen am See das frühlingshafte Wetter Ende Februar. (Archiv)
Menschen in Zürich geniessen am See das frühlingshafte Wetter Ende Februar. (Archiv)
Bild: Keystone

6.30 Uhr: Impfzahl durch Halbierung der Dosis verdoppeln

Das Impfen gegen das Coronavirus kommt nicht nur in der Schweiz schleppend voran. Wissenschaftler diskutieren deshalb über effizientere Ansätze, beispielsweise die Verabreichung einer halben Dosis. Die USA erwogen bereits im Januar, einigen Bürgern die halbe Dosis des Moderna-Impfstoffs zu verabreichen, um so die Zahl der Impfungen verdoppeln zu können. Nun spricht sich der Lausanner Mediziner und Professor für Infektiologie, Bernard Hirschel, für die Halbierung der Dosis aus. Der einzige Ausweg aus der Impfstoffknappheit ist für Hirschel laut SRF, die Publikationen über die Impfstoffe zu studieren. Diese zeigten, dass bereits eine geringere Menge an Impfstoff wirksam sei. Hirschel bezieht sich laut dem Bericht auf Studiendaten zur Immunogenität. Bei solchen Studien werde an einer relativ kleinen Probanden-Zahl die Stärke der Immunantwort bei welcher Impfstoff-Dosis untersucht. Laut Hirschel sei klar zu sehen, dass bei den Probanden bereits die halbe Dosis eine starke Immunantwort ausgelöst habe, die ausreichend schütze.

Knackpunkt sei, dass die grossen Studien mit Zehntausenden von Probanden, die die tatsächliche Schutzwirkung untersucht und bewiesen haben, nur mit der vollen Dosis gemacht wurden. Die Schutzwirkung ist streng genommen also nur für die volle Dosis bewiesen. Laut Hirschel sei es aber ein Fehler, wenn man sich zu rasch mit der offiziell empfohlenen Dosis zufriedengebe. Für ihn genüge das Wissen aus den kleineren Dosis-Findungsstudien, dass auch die halbe Dosis eine starke Immunantwort auslöst, um zu sagen, man impfe ab sofort nur noch mit der halben Dosis. Laut Christian Burri vom Suisse Tropical and Public Health Institut in Basel sollte dies «unbedingt weiterverfolgt werden». Allerdings könne man einen solchen Schritt nur mit «wirklich guten Daten» wagen. Diese zu beschaffen, sollte aber mit Hochdruck angegangen werden, sagte Burri gegenüber SRF.

Drei Fläschchen des Corona-Impfstoffs Moderna stehen in einem Impfzentrum.
Drei Fläschchen des Corona-Impfstoffs Moderna stehen in einem Impfzentrum.
Bild: Keystone/AP/Michael Sohn

5.35 Uhr: Deutschland nimmt Kurs auf Lockdown bis 18. April

In Deutschland soll der Lockdown bis zum 18. April verlängert werden. Das wird in einem am Sonntagabend bekannt gewordenen Entwurf für die Bund-Länder-Runde am Montag vorgeschlagen. Zugleich wird gefordert, dass die vereinbarte Notbremse bei einer Sieben-Tages-Inzidenz von mehr als 100 konsequent umgesetzt wird. Der Entwurf muss noch mit den Ländern abgestimmt werden, die am Montag mit Kanzlerin Angela Merkel beraten. Bund und Länder sollen laut dem Entwurf zu Ostern von nicht zwingend notwendigen Reisen im In- und Ausland abraten. In einem schon zuvor bekannt gewordenen Entwurf waren generell keine neuen Öffnungsschritte vorgesehen gewesen. Er verwies vielmehr auf die nach wie vor hohen Fallzahlen und die exponentielle Dynamik.



5.32 Uhr: 7709 Neuinfektionen in Deutschland

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 7709 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 50 neue Todesfälle verzeichnet. Das geht aus Zahlen des RKI hervor. Vor genau einer Woche hatte das RKI binnen eines Tages 6604 Neuinfektionen und 47 neue Todesfälle verzeichnet. Die Daten geben den Stand des RKI-Dashboards von 05:10 Uhr wieder, nachträgliche Änderungen oder Ergänzungen des RKI sind möglich.

Der Inzidenzwert ist demnach weiter gestiegen: Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100'000 Einwohner lag laut RKI bundesweit bei 107,3 – und damit etwas höher als am Vortag (103,9).

5.18 Uhr: Weniger Einbrüche wegen Pandemie?

Heute veröffentlicht das Bundesamt für Statistik (BFS) die Zahlen zur Kriminalität in der Schweiz im Jahr 2020. Auf Interesse dürfte dabei stossen, wie sich die Pandemie auf die Zahlen ausgewirkt hat. Wegen des Lockdowns hat die Schweizer Bevölkerung die meiste Zeit zu Hause verbracht – beruflich wie privat. Das dürfte die Zahl der Einbrüche verringert haben. Da auch Clubs geschlossen waren und keine Sportveranstaltungen stattfanden, dürfte auch hier die Kriminalität abgenommen haben.

Bereits 2019 waren in der Schweiz laut BFS weniger Einbrüche, aber mehr Betrugsstraftaten verübt worden. Seit 2009 hat sich die Zahl der Betrugsstraftaten mehr als verdoppelt. Dieser Anstieg kann laut BFS auf die zunehmende Verbreitung der digitalen Kriminalität.

5 Uhr: Österreich entscheidet über Strategie – Testzahl steigt

In Österreich berät die Regierung heute mit Experten und den Ministerpräsidenten über die weitere Corona-Strategie. Der ursprüngliche Plan der Koalition von konservativer ÖVP und Grünen, zu Ostern landesweit zumindest die Aussengastronomie zu öffnen, scheint wegen der deutlich gestiegenen Infektionszahlen vom Tisch. Vielmehr könnte es angepasst an die Infektionslage zu regional unterschiedlichen Massnahmen kommen.

Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) hatte erst am Sonntag auf die sich zuspitzende Lage vor allem in den Intensivstationen der östlichen Bundesländer hingewiesen. Dort ist die ansteckendere britische Virusvariante teils für 95 Prozent aller Neuinfektionen verantwortlich. Anschober will daher «regionale Notbremsen».

Die Situation ist regional sehr unterschiedlich. So ist die Lage im westlichsten Bundesland Vorarlberg, wo seit einer Woche auch wieder die Gastronomie geöffnet hat, vergleichsweise entspannt. Dort beträgt die Sieben-Tage-Inzidenz nur 62. Österreichweit liegt der Wert bei 235, in Deutschland haben sich zuletzt etwa 104 Menschen pro 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen mit dem Virus angesteckt.

Die österreichische Testoffensive legt an Dynamik noch zu. So findet seit jüngstem in Schulen freitags ein dritter Test-Durchlauf binnen einer Woche statt. Damit steige die Zahl der Corona-Tests auf fast vier Millionen pro Woche, teilte die Regierung mit. Insgesamt leben in Österreich knapp neun Millionen Menschen. An den Tests beteiligten sich auch rund 1500 Unternehmen mit etwa 730'000 Mitarbeitern, hiess es. «Die Tests ermöglichen uns, das Infektionsgeschehen so gut es geht zu kontrollieren», sagte Österreichs Kanzler Sebastian Kurz. Das breite Testangebot sei auch eine Grundlage für den sogenannten Grünen Pass, mit dem Getestete ab April für einen bestimmten Zeitraum mehr Freiheiten bekommen sollen.

4.13 Uhr: Vertrauen der Europäer in Astrazeneca-Vakzin sinkt

Nach den Turbulenzen um den Corona-Impfstoff von Astrazeneca ist das Vertrauen in das Vakzin in Deutschland, Spanien, Frankreich und Italien deutlich gesunken. Laut einer heute veröffentlichten Umfrage des britischen Instituts Yougov hält eine Mehrheit der Menschen in diesen Ländern den Impfstoff für unsicher. Demnach erhöhte sich der Anteil der Deutschen, die dem Astrazeneca-Präparat misstrauen, innerhalb eines Monats um 15 Prozentpunkte auf 55 Prozent. Nur 32 Prozent der deutschen Bevölkerung stufte ihn als sicher ein. In Frankreich waren 61 Prozent der Befragten der Ansicht, dass der Astrazeneca-Impfstoff nicht sicher sei. Besonders deutlich stieg das Misstrauen in Spanien und Italien, wo der Anteil derjenigen, die das Vakzin von Astrazeneca als unsicher bezeichneten, um jeweils 27 Prozentpunkte zunahm. In beiden Ländern sind jeweils weniger als 40 Prozent der Befragten von der Sicherheit des Impfstoffs überzeugt.

Ein ganz anderes Bild bot sich in Grossbritannien, wo laut der Umfrage weiterhin mehr als drei Viertel der Bürger angaben, dass sie den Astrazeneca-Impfstoff für sicher halten. An der Umfrage nahmen vom 12. bis 18. März rund 2000 Deutsche, fast 1700 Briten und jeweils rund tausend Bürger aus anderen EU-Ländern teil.



Bereits Ende Februar hätten die Europäer dem Impfstoff zögerlicher gegenübergestanden als denen von Biontech/Pfizer und Moderna. Der Stopp der Impfungen mit dem Vakzin des schwedisch-britischen Herstellers wegen Bedenken über Blutgerinnsel habe die öffentliche Wahrnehmung über die Sicherheit weiter beschädigt.

3.48 Uhr: Rumänien: So viele Intensivpatienten wie nie zuvor

In Rumänien werden wegen der vielen Corona-Patienten die Intensivbetten knapp. Am Sonntag seien 1334 an Covid-19 Erkrankte in intensivmedizinischer Behandlung gewesen und damit so viele wie noch seit Beginn der Pandemie, teilten die Gesundheitsbehörden mit. In der vergangenen Woche waren in Rumänien mit seinen 19 Millionen Einwohnern auch die höchsten Zahlen an Neuinfektionen seit drei Monaten registriert worden – teils mehr als 6000 pro Tag.

Trotz der angespannten Lage will die Regierung vorerst keinen weiteren Lockdown. «Meine sehr klare Antwort ist: Nein», schrieb Ministerpräsident Florin Citu am Samstag in einem Online-Beitrag zur Frage nach neuen strikten landesweiten Beschränkungen.

Seit Beginn der Pandemie wurden in Rumänien mehr als 897'000 bestätigte Infektionen und rund 22'200 Todesfälle registriert. Mehr als 2,4 Millionen Impfungen wurden verabreicht.

0.36 Uhr: Tausende feiern in Marseille ungenehmigt Karneval

Rund 6500 Menschen haben in Marseille an einem ungenehmigten Karnevalsumzug teilgenommen. Viele von ihnen hätten keine Schutzmasken getragen, berichtete die Nachrichtenagentur AFP am Sonntagabend. Die Polizei habe die Veranstaltung in der südfranzösischen Hafenstadt als völlig unverantwortlich bezeichnet. Beamte schritten demnach am Abend in der Nähe des Alten Hafens im Zentrum der Stadt ein, um die Veranstaltung aufzulösen. Die Stadt Marseille habe zunächst nicht auf die Vorfälle reagiert, berichtete AFP.

In Frankreich sind tagsüber grundsätzlich im Freien auch grössere Veranstaltungen möglich, wenn dabei die Corona-Sicherheitsregeln eingehalten werden. So hatten am Samstag mehrere Tausend Menschen in Paris und anderen Orten gegen Rassismus und Polizeigewalt demonstriert. Frankreich ist stark von der Corona-Pandemie betroffen, es starben seit Beginn mehr als 92'000 Menschen.

Belgien hält bis nach Ostern an Reisestopp fest

Belgien hält bis nach Ostern an seinen strikten Reisebeschränkungen fest. Nicht notwendige Reisen bleiben bis 18. April untersagt, wie aus einer am Sonntag vom Innenministerium veröffentlichten Verordnung hervorgeht. Ab dem 19. April dürften Belgier demnach wieder in andere EU-Länder reisen, ergänzte die «Brussels Times». Davon werde aber dringend abgeraten.

Erst am Freitag hatte die Regierung wegen steigender Corona-Zahlen Lockerungen verschoben, die eigentlich für Anfang April geplant waren. Ursprünglich sollten dann wieder Veranstaltungen und Gottesdienste mit maximal 50 Personen mit Masken im Freien stattfinden. Lockerungen für Amateursportler und Vergnügungsparks fallen ebenfalls vorerst aus.

0 Uhr: Serbien schliesst Restaurants wegen steigender Zahlen

Angesichts eines deutlichen Anstiegs der Corona-Zahlen müssen in Serbien ab heute alle Gaststätten und Einkaufszentren schliessen. Das verfügte der Krisenstab der Regierung in Belgrad am Sonntagabend. Nur noch Hotelgäste dürfen in den Restaurants ihrer Herbergen bewirtet werden. Lebensmittelläden und Kultureinrichtungen dürfen bis 21:00 Uhr geöffnet bleiben, unter Einhaltung von Abstandsregeln und mit Begrenzung der Besucherzahl. Ähnliches gilt für Fitnessclubs.

Ähnliche Einschränkungen hatten in Serbien bisher nur an Wochenenden gegolten. Nach einer abrupten Talfahrt im Februar schnellte die Corona-Inzidenz im März wieder in die Höhe. Am Sonntag lag sie bei 512,1 Neuansteckungen pro 100'000 Einwohner binnen sieben Tagen.