Corona-ÜbersichtBAG meldet weiterhin sinkende Infektionszahlen
Agenturen/red
17.5.2021
Das BAG meldet am Montag 2650 neue Coronavirus-Ansteckungen innerhalb von 72 Stunden. Das sind rund 28 Prozent weniger als am Montag vor einer Woche. Die Ereignisse des Tages im Überblick.
Agenturen/red
17.05.2021, 21:51
17.05.2021, 21:56
Agenturen/red
In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Montag innerhalb von 72 Stunden 2650 neue Coronavirus-Ansteckungen gemeldet worden. Das sind rund 28 Prozent weniger als am Montag vor einer Woche.
Damals waren dem BAG innerhalb von 72 Stunden noch 3683 neue Coronavirus-Ansteckungen gemeldet worden. Am Montag, dem 12. April, hatte die Behörde für den 72-Stunden-Zeitraum zudem noch vergleichsweise hohe 5583 neue Coronavirus-Ansteckungen bekanntgegeben.
Sinkende Kennzahlen
Auch die Zahlen für die Todesfälle und Spitaleinweisungen im Zusammenhang mit dem Coronavirus sind derzeit auf dem Rückzug. Am Montag registrierte das BAG acht neue Todesfälle und 60 Spitaleinweisungen. Vor einer Woche hatte die Behörde noch 15 neue Todesfälle und 89 Spitaleinweisungen vermeldet.
Die Auslastung der Intensivstationen in den Spitälern geht ebenfalls zurück und beträgt derzeit 68,4 Prozent. Am Montag vor einer Woche hatte diese Kennzahl noch bei 71,4 Prozent gelegen. Zirka 22 Prozent der verfügbaren Betten sind im Wochenvergleich konstant von Covid-19-Patienten besetzt.
Derweil wird schweizweit das Impfen fortgesetzt, um die Pandemie in den Griff zu bekommen. Insgesamt wurden bis vorgestern Abend 3'903'625 Coronavirus-Impfdosen an die Kantone und Liechtenstein ausgeliefert. Davon wurden 3'511'492 Dosen verabreicht. 1'184'138 Personen sind laut dem BAG bereits vollständig geimpft.
Impfungen auch für Jugendliche
Die Kantone Waadt und Basel-Stadt öffnen zudem den Zugang zur Covid-19-Impfung für die breite Bevölkerung ab 16 Jahren. Ab Montag können Personen, die in den Jahren 2004 und 2005 geboren wurden, in den vier Waadtländer Impfzentren ihre erste Dosis erhalten. Ende April hatte der Kanton Waadt als erster Kanton der Schweiz die Impfung für Personen ab 18 Jahren ausgeweitet.
Auch das Gesundheitsdepartement Basel-Stadt gab am Montag erste Impftermine für Personen ab 16 Jahren frei. Die Termine würden nunmehr nach Anmeldedatum vergeben - eine Abstufung nach Alter sei nicht mehr vorgesehen. Und der Kanton Bern schaltet bis Donnerstag weitere 20'000 Coronavirus-Impftermine frei. Bei Arztpraxen könnten sich zudem weitere 20'000 Personen für einen ersten Impftermin anmelden, bei den Apotheken 4500.
Bisher 20 Fälle der indischen Variante
In der Schweiz sind bisher 20 Fälle der indischen Coronavirus-Variante nachgewiesen worden, wie das BAG am Montag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mitteilte. Die Variante B.1.617 sei in Basel-Stadt, Basel-Landschaft, Aargau, Bern, Waadt, Zürich und Genf festgestellt worden. Das BAG beobachte die Ausbreitung genau.
Neue BAG-Kampagne
Mit der Initiative «Gemeinsam fürs Impfen» leitete das BAG am Montag die zweite Phase der grössten Impfaktion in der Schweiz ein. Wer sich impfen lasse, leiste einen wichtigen Beitrag zur Bewältigung der Coronavirus-Pandemie und zeige damit Herz für die Mitmenschen, hiess es. Die Kampagne weist die breite Bevölkerung daraufhin, dass aktuell ein guter Zeitpunkt für einen Coronavirus-Impftermin sei.
Die Ereignisse des Tages im Überblick:
Das Wichtigste in Kürze:
Italien lockert wegen sinkender Corona-Zahlen das nächtliche Ausgangsverbot und will es ab 21. Juni möglichst weitgehend beenden.
Die zunächst in Indien entdeckte Variante des Coronavirus breitet sich in Grossbritannien weiter aus.
Wegen sinkender Corona-Zahlen auf Mallorca soll die nächtliche Ausgangssperre ab Sonntag erst um Mitternacht beginnen.
Das BAG meldet über das Wochenende 2650 neue Fälle bei 64‘564 Tests. Zudem werden für diesen Zeitraum acht neue Todesfälle und 60 Spitaleinweisungen registriert.
Der Reiseverkehr in den Süden erreichte über Auffahrt fast das Niveau von vor der Pandemie.
Das Uno-Kinderhilfswerk Unicef fordert reiche Staaten zur Teilnahme an der Covax-Initiative auf.
Die Türkei lockert nach einem knapp dreiwöchigen harten Lockdown die Beschränkungen zur Eindämmung des Coronavirus: Die Menschen dürfen das Haus ab heute tagsüber wieder verlassen.
Impfstoffe von Pfizer und Moderna laut Studie wohl auch gegen indische Varianten wirksam
Die Corona-Impfstoffe von Pfizer/Biontech und Moderna sind laut einer US-Studie wohl auch gegen die zwei indischen Virus-Varianten B.1.617 und B.1.618 hoch wirksam. «Wir haben festgestellt, dass die Antikörper des Impfstoffs zwar ein wenig schwächer gegen die Varianten wirken, aber nicht so sehr, dass es unserer Auffassung nach grosse Auswirkungen auf die Schutzfähigkeit der Impfstoffe hätte», sagte Nathaniel Landau, einer der Verfasser der Studie, der Nachrichtenagentur APF.
Die Studie der NYU Grossman School of Medicine und des NYU Langone Center wurde noch nicht durch mehrere Fachexperten unabhängig voneinander begutachtet. Ohne ein solches Peer-Review-Verfahren zur Sicherung der wissenschaftlichen Qualität ist die Korrektheit der Studie noch ungeklärt und ihre Aussagekraft deshalb begrenzt.
Für ihre Studie entnahmen die Forscher geimpften Menschen Blutproben und setzten diese unter Laborbedingungen künstlich hergestellten Pseudoviruspartikeln aus. Dabei stellten die Wissenschaftler Landau zufolge fest, dass die Zahl der Antikörper bei den indischen Varianten geringer ausfiel. «Es gab aber genug, die funktionieren, so dass wir glauben, dass die Impfstoffe hochgradig schützen werden.»
Die zuerst in Indien entdeckte Coronavirus-Variante B.1.617 hat sich nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bereits in dutzende Länder und auf allen Kontinenten ausgebreitet. Auch die neuere Variante B.1.618 hat sich in Indien bereits stark ausgebreitet. Die WHO hat B.1.617 als «besorgniserregend» eingestuft, da die Variante ansteckender und auch unempfindlicher gegen Antikörper sein könnte.
20.36 Uhr
Österreich erlaubt Einreise ohne Quarantäne — auch aus der Schweiz
Österreich erlaubt ab Mittwoch die Einreise aus zahlreichen Ländern ohne Quarantäne. Das erklärte Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein mit Verweis auf eine neue Verordnung. Verpflichtend bleibe allerdings der Nachweis einer Impfung, Testung oder Genesung. «In vielen Staaten gehen die Infektionszahlen zurück, daher können wir parallel zu den Öffnungsschritten im Land auch Erleichterungen bei der Einreise nach Österreich umsetzen», sagte Mückstein. Als Impfnachweis würden die Impfstoffe anerkannt, die von der EU-Arzneimittel-Agentur EMA zugelassen worden seien oder den entsprechenden Prozess der Weltgesundheitsorganisation erfolgreich durchlaufen hätten.
Die Quarantäne bei Einreise entfällt auch für die Schweiz. Ausserdem für Belgien, Bulgarien, Dänemark, Frankreich, Griechenland, Italien, Portugal, Spanien, Tschechien und Ungarn. Für Regionen mit Virusvarianten oder Hochinzidenzgebiete würden weiterhin strengere Regeln gelten. Falls ein Test nicht vorgelegt werden könne, müsse dieser innerhalb von 24 Stunden in Österreich gemacht werden. Vor jeder Einreise sei weiter eine elektronische Registrierung nötig.
20.15 Uhr
USA geben weitere 20 Millionen Corona-Impfdosen ab
Die USA wollen bis Ende kommenden Monats weitere 20 Millionen Dosen Corona-Impfstoff an andere Länder abgeben und im globalen Kampf gegen die Pandemie eine Führungsrolle einnehmen. «Wir wissen, dass Amerika nie ganz sicher sein wird, bis die Pandemie, die weltweit wütet, unter Kontrolle ist», sagte Biden im Weissen Haus. Bis Ende Juni würden die USA mindestens 20 Millionen Impfdosen mit anderen Staaten teilen — zusätzlich zu bereits angekündigten 60 Millionen. Insgesamt würden die USA damit mehr Impfstoff abgeben als jedes andere Land. «Und wir werden unsere Impfstoffe nicht benutzen, um uns Gefälligkeiten von anderen Ländern zu sichern», betonte Biden.
Ende April hatte die US-Regierung verkündet, nach einer Freigabe der Arzneimittelbehörde FDA 60 Millionen Dosen des in den USA derzeit nicht zugelassenen Corona-Impfstoffs des Herstellers Astrazeneca an andere Staaten abzugeben. Nach Angaben des Weissen Hauses sind die nun angekündigten 20 Millionen zusätzlichen Impfdosen von bereits zugelassenen Mitteln. Mit einer FDA-Notfallzulassung sind derzeit die Impfstoffe von Pfizer/Biontech, Moderna und Johnson & Johnson zur Verwendung in den Vereinigten Staaten freigegeben.
Bei Pfizer/Biontech, Moderna und Astrazeneca sind zwei Dosen für einen vollen Impfschutz notwendig, bei dem Mittel von Johnson & Johnson reicht eine Dosis. Die US-Regierung hat bereits vier Millionen Dosen des Astrazeneca-Impfstoffs an die Nachbarn Mexiko und Kanada abgegeben. Die US-Regierung hat sich genügend Impfstoff gesichert, um die gesamte Bevölkerung von rund 330 Millionen Menschen auch ohne das Produkt von Astrazeneca zu versorgen.
19.42 Uhr
Italien lockert nächtliches Ausgangsverbot — Ende im Juni erwartet
Italien lockert wegen sinkender Corona-Zahlen das nächtliche Ausgangsverbot und will es ab 21. Juni möglichst weitgehend beenden. Das berichteten offizielle Stellen in Rom nach einer Beratung der Regierung von Mario Draghi mit einem Gremium von Gesundheitsexperten. In den sogenannten Gelben Zonen Italiens mit moderatem Corona-Risiko solle der Beginn der Sperrstunde von jetzt 22.00 auf 23.00 Uhr verlegt werden. Sie geht aktuell bis 5.00 Uhr morgens.
Diese Massnahme trete kurzfristig in Kraft, sobald sie per Dekret erlassen werde, hiess es. Ab 7. Juni dürfe man in dem Mittelmeerland eine weitere Stunde länger bis Mitternacht draussen bleiben. Für den 21. Juni stellte Rom die Abschaffung der Massnahme in Aussicht, wenn die Infektionswerte es zulassen.
Ausserdem wurde bekannt, dass im Juni mehrere der 20 Regionen des Mittelmeerlandes als Weisse Zonen eingestuft werden sollen, in denen fast gar keine Corona-Beschränkungen mehr gelten. Das solle zu Beginn des Monats für Friaul-Julisch Venetien, Sardinien und Molise gelten. Später kämen Venetien, Ligurien und die Abruzzen dazu, hiess es. In den Weissen Zonen müssen die Menschen nur die Maskenpflicht einhalten und die Gesundheitsabstände beachten.
Italien befindet sich bei sinkenden Corona-Werten seit Wochen auf einem schrittweisen Lockerungskurs. Derzeit sind alle Regionen bis auf das kleine Aostatal als Gelbe Zonen eingestuft. Das 60-Millionen-Einwohner-Land zählte am Montag weniger als 3500 Corona-Neuinfektionen in 24 Stunden.
19.33 Uhr
Neue Prioritäten bei Corona-Impfkampagne in Bulgarien
In Bulgarien sollen ältere und chronisch kranke Menschen nun vorrangig gegen das Coronavirus geimpft werden. Nur den von der bisherigen Impfgruppe vier erfassten Menschen soll jetzt an vier Wochentagen von den Hausärzten oder in Impfzentren ein Corona-Vakzin verabreicht werden. Die neue Priorisierung wurde von Interims-Gesundheitsminister Stojtscho Kazarow angeordnet. Dieser rief die Bulgaren auf, sich gegen Covid-19 impfen zu lassen.
Nach dem Impfplan der bisherigen Regierung von Ex-Ministerpräsident Boiko Borissow wurden bisher drei andere Risiko-Gruppen vorrangig geimpft. Dazu gehörten unter anderem Klinikpersonal, Apotheker, Heiminsassen und Beschäftigte in lebenswichtigen Bereichen. Bislang wurden in dem Balkanland mit einer Bevölkerung von 6,9 Millionen Menschen 1,1 Millionen Impfdosen verabreicht.
An oder mit dem Coronavirus starben bis Montag insgesamt 17 259 Menschen. Damit gehört Bulgarien zu den EU-Ländern mit der höchsten Corona-Sterblichkeit.
18.50 Uhr
Hunderte Corona-Tote: Brasiliens Gefängnisse extrem überfüllt
Die Zahl der Häftlinge sinkt, aber die Gefängnisse in Brasilien sind auch in der Corona-Pandemie extrem überfüllt. Dies geht aus einem heute veröffentlichten Gewaltmonitor hervor, den die Mediengruppe Globo regelmässig gemeinsam mit der Universität von São Paulo und dem Forum für öffentliche Sicherheit erstellt. Demnach sitzen in den Gefängnissen des südamerikanischen Landes derzeit rund 688'000 Gefangene ein. Im vergangenen Jahr sassen rund 710'000 Gefangene ein.
Es ist das erste Mal, dass die Zahl der Gefangenen von einem Jahr auf das andere sinkt, seit das Nachrichtenportal «G1» im Jahr 2014 mit der Erhebung begann. Zudem wurde Platz für mehr als 17'000 weitere Häftlinge geschaffen. Die Gefängnisse haben allerdings weiter nur eine Gesamtkapazität für 441'000 Insassen. Der Anteil derjenigen, die ohne Gerichtsverfahren einsitzen, ist nach dieser Erhebung von 31,2 Prozent auf 31,7 Prozent gestiegen.
Mit der Pandemie hat sich die Situation in den Haftanstalten verschlimmert. «Es gab eine Zeit, in der die überwiegende Mehrheit der Gefangenen Symptome zeigte, die mit Covid-19 zusammenhängen», hiess es bei «G1» unter Berufung auf einen Inspektionsbericht. Sie seien jedoch nicht medizinisch oder nur mit schmerzlindernden Medikamenten versorgt oder geschlagen worden. Insgesamt rund 450 Häftlinge und Gefängnis-Angestellte starben demnach im Zusammenhang mit Covid-19.
Brasilien ist nach den USA und China das Land mit der höchsten Zahl an Gefangenen weltweit. Viele Haftanstalten werden von Gangs kontrolliert. Immer wieder kommt es auch hinter Gittern zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen rivalisierenden Banden mit zahlreichen Toten. Der rechte Präsident Jair Bolsonaro hat angekündigt, hart gegen die mächtigen Verbrechersyndikate vorgehen zu wollen.
18.31 Uhr
Indische Variante in Grossbritannien auf dem Vormarsch
Die zunächst in Indien entdeckte Variante des Coronavirus breitet sich in Grossbritannien weiter aus. Es gebe landesweit 2323 bestätigte Fälle, sagte Gesundheitsminister Matt Hancock im Parlament. Das sind gut 1000 mehr als noch am 12. Mai. Vor allem die mittelenglischen Städte Bolton und Blackburn sind betroffen. Es gebe Hinweise, dass die Variante ansteckender sei als die bisher bekannten Formen. Aber der Umfang sei noch unbekannt. Hancock betonte, frühe Analysen legten nahe, dass die Impfungen gegen die Variante schützten.
Zwar werden in Bolton und Blackburn insgesamt 27 Menschen wegen der Variante in Kliniken behandelt. Diese Patienten seien aber nicht geimpft gewesen, sagte Hancock. «Impfungen retten Leben», sagte Hancock und rief alle Menschen auf, sich eine Spritze geben zu lassen. In Bolton hatte am Wochenende grosser Andrang auf Impfungen geherrscht. Bisher sind mehr als 20 Millionen Menschen in Grossbritannien vollständig gegen das Virus geimpft, knapp ein Drittel der Bevölkerung. Von diesem Dienstag an dürfen alle über 37-Jährigen einen Termin machen.
Die Opposition gibt der Regierung die Schuld an der Ausbreitung der «indischen» Variante. Sie habe wochenlang gezögert, Indien auf eine «rote Liste» zu setzen, nur weil Premierminister Boris Johnson lange an einem letztlich doch abgesagten Besuch in dem südasiatischen Land festhielt, um ein Freihandelsabkommen zu verhandeln. In dieser Zeit seien etwa 20'000 Menschen aus Indien nach Grossbritannien eingereist.
18.04 Uhr
Südafrika beginnt mit gross angelegter Impfkampagne
Nach langer Verzögerung hat Südafrika am Montag sein gross angelegtes Impfprogramm gegen das Coronavirus begonnen. Unter den Augen von Gesundheitsminister Zweli Mkhize bekamen mehrere Menschen einer Altenpflegeeinrichtung westlich von Johannesburg ihre erste Impfdosis. Zu den ersten geimpften Senioren gehörte der 89-jährige Friedensnobelpreisträger und ehemalige Erzbischof Desmond Tutu.
Bis Ende Juni sollen mehr als fünf Millionen Menschen über 60-Jährige geimpft sein — wenn die Lieferungen das Land so erreichen, wie geplant. Laut Gesundheitsminister Mkhize erwartet Südafrika in den nächsten sechs Wochen 4,5 Millionen Dosen des Biontech/Pfizer-Vakzins und zwei Millionen Dosen des Impfstoffs von Johnson & Johnson.
Obwohl Südafrika vor einer dritten Corona-Welle steht und mit mehr als 1,6 Millionen Infektionen und 55'210 Todesfällen das am stärksten vom Virus betroffene Land Afrikas ist, lief die Impfkampagne bislang schleppend. Weniger als 480'000 Menschen - also ein Prozent der Bevölkerung — wurden seit Februar geimpft. Darunter befanden sich vor allem Mitarbeiter des Gesundheitswesens, die mit Johnson & Johnson geimpft wurden.
Die Impfkampagne kam deshalb nicht voran, weil Südafrika ursprünglich auf das Präparat von Astrazeneca gesetzt hatte, dieses dann aber wegen Befürchtungen einer geringeren Wirksamkeit an andere afrikanische Länder verkaufte. Auch die Impfungen mit Johnson & Johnson wurden wegen Untersuchungen zu möglichen Blutgerinnseln für zwei Wochen ausgesetzt.
17.30 Uhr
Mallorca verlängert Sperrstunde
Angesichts sinkender Corona-Zahlen auf Mallorca soll die nächtliche Ausgangssperre ab Sonntag erst um Mitternacht beginnen. Eine Stunde mehr Zeit als bisher bleibt den Nachtschwärmern auf der Urlaubsinsel damit. Regierungssprecher Iago Negueruela kündigte den Schritt am Montag in Palma an.
Während der Ausgangssperre, die um sechs Uhr morgens endet, dürfen Einheimische wie Urlauber ihre Unterkunft nur aus triftigem Grund verlassen, etwa wegen Arbeit, eines Arztbesuches oder um zum Flughafen zu kommen. Lockerungen gibt es auch bei privaten Treffen. Im Freien sind ab Sonntag dann Gruppen von bis zu acht Personen statt der bislang sechs erlaubt.
In privaten Innenräumen bleibt es bei einer Obergrenze von höchstens sechs Personen, die dann aber künftig aus unterschiedlichen Haushalten kommen dürfen. Die neuen Regeln gelten vorerst für zwei Wochen und müssen noch vom Oberlandesgericht abgesegnet werden, eine Zustimmung galt aber als sicher. Unklar war, wie es mit der Gastronomie weitergeht.
Bars und Restaurants dürfen Kunden derzeit nur bis 22.30 Uhr und nur auf den Aussenterrassen bedienen. Vorgesehen ist, dass ab nächster Woche unter Auflagen auch die Innenbereiche genutzt werden dürfen. Trotz steigender Gästezahlen blieb die Corona-Inzidenz auf der Baleareninsel vergleichsweise niedrig. Die Sieben-Tage-Inzidenz gab das regionale Gesundheitsministerium am Montag mit 18,97 an.
17.05 Uhr
Trotz indischer Mutante: Grossbritannien öffnet weiter
16.30 Uhr
Wegen Pandemie: Laboraffen Mangelware
Zu wenige Laboraffen
Tierversuche – ethisch sind sie höchst umstritten, aus Sicht der Forschung aber unverzichtbar. Durch die Corona-Pandemie ist die Nachfrage nach Versuchsaffen gestiegen. Aber der Hauptlieferant China liefert keine mehr.
17.05.2021
16.10 Uhr
WEF in Singapur abgesagt
Das Weltwirtschaftsforum (WEF), das vom 17. bis 20 August in Singapur hätte stattfinden sollen, wird abgesagt. Der Grund dafür ist die Entwicklung der Coronavirus-Pandemie in der Region. Das nächste Jahrestreffen werde stattdessen in der ersten Hälfte des Jahres 2022 stattfinden, teilte das WEF heute mit.
Die «tragischen Umstände», die sich in verschiedenen Regionen abspielten, die unsicheren Reiseaussichten und die Ungewissheit über neue Varianten würden ein globales Treffen mit führenden Vertretern aus Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft aus aller Welt unmöglich machen, schrieben die Organisatoren weiter.
Der endgültige Ort und das Datum für das nächste WEF würden auf der Grundlage einer Bewertung der Situation im Spätsommer dieses Jahres festgelegt. Laut WEF-Gründer Klaus Schwab war die Verschiebung eine schwierige Entscheidung. Doch die Gesundheit und Sicherheit aller Beteiligten hätten oberste Priorität, wurde er in der Mitteilung zitiert.
15.40 Uhr
Eurowings: Buchungen haben sich verdoppelt
Die Fluggesellschaft Eurowings sieht sich nach den Corona-Einschränkungen auf Kurs zu deutlich mehr Flugverkehr im Sommer. Man werde voraussichtlich Ende August oder Anfang September die geplanten 80 Flugzeuge in der Luft haben, sagte der Chef der Lufthansa-Tochter, Jens Bischof, am Montag in Köln. Das sei eine Verspätung um etwa vier Wochen. Aktuell seien rund 45 Flugzeuge unterwegs.
Auch die Zahl der Buchungen habe sich parallel zu den Reise-Erleichterungen in den vergangenen zwei Wochen verdoppelt, erklärte der Airline-Chef. An Spitzentagen verkaufe man wegen der gestiegenen Nachfrage von Privatleuten und Reiseveranstaltern aktuell mehr als 50'000 Tickets im Vergleich zu mehr als 80'000 Tickets in der Vorkrisenzeit. Für die kommenden vier Wochen habe man bereits 500 zusätzliche Flüge aufgelegt.
15.20 Uhr
Antikörper-Cocktail von Roche eingetroffen
Der Bund hat mit dem Pharmahersteller Roche im April einen Vertrag über 3000 Dosen des Antikörper-Cocktails aus Casirivimab und Imdevimab abgeschlossen. Dem Medikamenten-Cocktail wird eine Senkung des Sterberisikos um bis zu 70 Prozent bei schweren Covid-19-Verläufen attestiert. Wie ein Sprecher des BAG «20 Minuten» bestätigte, seien die 3000 Dosen inzwischen in der Schweiz eingetroffen: «Erste Spitäler haben bereits Dosen bestellt und erhalten».
15.01 Uhr
Insgesamt 3'511'492 Impfdosen verabreicht
Gemäss dem Bundesamt für Gesundheit BAG wurden bis vorgestern Abend insgesamt 3'903'625 Impfdosen an die Kantone und Liechtenstein ausgeliefert. Davon wurden 3'511'492 Dosen verabreicht – 1'184'138 Personen sind vollständig geimpft.
14.56 Uhr
Pakistan hebt mehrere Beschränkungen auf
In Pakistan haben Behörden mehrere Corona-Beschränkungen angesichts sinkender Infektionszahlen aufgehoben. Tausende Menschen reisten am Montag nach den Eid-Feiertagen zum Ende des muslimischen Fastenmonats Ramadan wieder zurück an ihre Arbeitsorte, nachdem öffentlicher Verkehr wieder erlaubt worden war. Märkte öffneten erneut vollständig und Büros dürfen nun wieder mit 50 Prozent der Mitarbeiter besetzt werden. Die Einschränkungen waren Anfang Mai vor allem mit Blick auf die Eid-Feiertage verhängt worden, zu denen sich viele Menschen treffen.
In der vergangenen Woche wurde in dem südasiatischen Land ein Rückgang der Neuinfektionen verzeichnet. Bisher wurden in dem Land mit 220 Millionen Einwohnern mehr als 880'000 Infektionen und mehr als 19'600 Todesfälle in Zusammenhang mit dem Virus registriert.
14.46 Uhr
Disneyland Paris öffnet im Juni wieder für Besucher
Der Freizeitpark Disneyland Paris will nach monatelanger coronabedingter Schliessung ab dem 17. Juni wieder für Besucher öffnen. Es werde eine begrenze Zahl von Tickets geben, die über ein Online-Reservierungssystem verfügbar seien, teilte der Betreiber am Montag mit. Es würden Gesundheits- und Abstandsmassnahmen gelten. Alle Gäste ab sechs Jahren müssten zum Beispiel eine Maske tragen.
Der Park in Marne-la-Vallée bei Paris musste im vergangenen Herbst wegen der Covid-19-Pandemie erneut schliessen. Er ist nach eigenen Angaben eine der grössten Tourismus-Attraktionen in ganz Europa. Der Park verzeichnete 2019 dem Tourismusverband der Hauptstadtregion zufolge rund 15 Millionen Besucher. In Frankreich dürfen ab dem 19. Mai die Aussenbereiche der Restaurants sowie Geschäfte und Kultureinrichtungen wieder öffnen. Für Juni sind dann weitere Öffnungsschritte geplant.
14.15 Uhr
Kanton Bern schaltet weitere Impftermine auf
Der Kanton Bern schaltet bis am Donnerstag weitere 20'000 Impftermine auf. Die Termine werden laufend freigegeben und nicht zu einer bestimmten Zeit aufgeschaltet. Bei den Arztpraxen können sich weitere 20'000 Personen für einen ersten Impftermin anmelden, bei den Apotheken 4500, wie die bernische Gesundheitsdirektion am Montag mitteilte.
Die Termine bei den Hausärzten und bei den Apotheken werden direkt bei diesen vergeben. Zur Impfung zugelassen sind im Kanton Bern alle ab 18 Jahren. Wer eine Coronaerkrankung überstanden hat, muss sich nur einmal impfen lassen. So wollen es die Vorgaben des Bundes. Wer von diesen Personen die Erstimpfung vor dem 29. April erhalten hat, muss den zweiten Impftermin aber ebenfalls einhalten.
13.33 Uhr
BAG meldet 2650 neue Fälle innert 72 Stunden
In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Montag 2650 Coronavirus-Ansteckungen bei insgesamt 64‘564 Tests innert 72 Stunden gemeldet worden. Zudem wurden für diesen Zeitraum acht neue Todesfälle und 60 Spitaleinweisungen registriert.
Am Montag vor einer Woche waren dem BAG innerhalb von 72 Stunden noch 3683 neue Coronavirus-Ansteckungen gemeldet worden. Gleichzeitig hatte die Behörde damals 15 neue Todesfälle und 89 Spitaleinweisungen im Zusammenhang mit dem Coronavirus registriert.
Die Auslastung der Intensivstationen in den Spitälern beträgt zur Zeit 68,4 Prozent. Rund 22,4 Prozent der verfügbaren Betten werden von Covid-19-Patienten besetzt. Am Montag vor einer Woche lag die Auslastung der Intensivstationen bei 71,4 Prozent. Rund 22,7 Prozent der verfügbaren Betten waren damals von Covid-19-Patienten besetzt.
Auf 100'000 Einwohnerinnen und Einwohner wurden in den vergangenen zwei Wochen 206,55 laborbestätigte Coronavirus-Infektionen gemeldet. Die Reproduktionszahl R, die angibt, wie viele Personen eine infizierte Person im Durchschnitt ansteckt, lag vor rund zehn Tagen bei 0,84.
Wegen der Corona-Pandemie erwartet der britische Rechnungshof enorme Belastungen für die Steuerzahler. Die geschätzten Kosten für die Krisenreaktion der Regierung zwischen Februar 2020 und Ende März 2021 betrügen 372 Milliarden Pfund (rund 470 Mrd Franken), wie der Rechnungshof am Montag in London mitteilte. Das seien 100 Milliarden Pfund mehr als der im Januar errechnete Betrag. Davon seien 172 Milliarden Pfund bereits ausgegeben worden. Inbegriffen sind 26 Milliarden Pfund Kredite, die voraussichtlich abgeschrieben werden müssten.
Am meisten Geld stellt die Regierung demnach für die Wirtschaft bereit. Für Programme wie Kurzarbeit und andere Unterstützung für Unternehmen werden demnach 151 Milliarden Pfund fällig. Der Gesundheits- und Sozialsektor wird mit 97 Milliarden Pfund unterstützt, für Selbstständige und Einzelpersonen sind 55 Milliarden vorgesehen. Hinzu kommen 65 Milliarden Pfund für die Unterstützung anderer öffentlicher Dienste sowie von Notfallmassnahmen. Eingerechnet wurden dabei etwa höhere Kosten für Personal, Überstunden und Homeoffice-Ausrüstung wie Büromöbel und Computer.
13.10 Uhr
Corona-Zahlen in Indien sinken
Erstmals seit knapp einem Monat gibt es in Indien weniger als 300'000 Neuinfektionen mit dem Coronavirus an einem Tag. Insgesamt waren es in den vergangenen 24 Stunden mehr als 281'000 neue Corona-Fälle und 4106 Tote im Zusammenhang mit Covid-19, wie Zahlen des indischen Gesundheitsministeriums am Montag zeigen.
12 Uhr
Mehr als 40 Millionen Impfdosen in Deutschland verabreicht
Die Impfzentren und Hausärzte in Deutschland haben bisher mehr als 40 Millionen Impfdosen gegen das Coronavirus verabreicht. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Montag (Stand: 10:05 Uhr) wurden am Sonntag 268'750 Impfspritzen gesetzt. Wie Gesundheitsminister Jens Spahn auf Twitter mitteilte, sind damit 37 Prozent (30,8 Millionen) der Deutschen mindestens einmal und 11,2 Prozent (9,3 Millionen) vollständig geimpft. Das Land hat rund 83 Millionen Einwohner.
Anteilig wurden davon laut RKI - der Bundesbehörde für Infektionskrankheiten – bisher in den Impfzentren 30 Millionen Dosen verabreicht, in den Arztpraxen waren es 10,1 Millionen. In der vergangenen Woche hatte es laut den Angaben am Mittwoch mit 1,38 Millionen gespritzten Dosen zudem einen Tagesrekord gegeben.
Bis heute Morgen gab es mehr als 40 Mio COVID-19-Impfungen in Deutschland. Damit sind 30,7 Mio (37%) Deutsche mindestens einmal geimpft, über 9,3 Mio (11,2 %) haben einen vollen Impfschutz.
Europas grösster Billigflieger Ryanair ist wegen der Corona-Krise im abgelaufenen Geschäftsjahr tief in den roten Zahlen gelandet. Unter dem Strich stand für die zwölf Monate bis Ende März ein Minus von gut einer Milliarde Euro nach einem Gewinn von 649 Millionen ein Jahr zuvor, wie das Unternehmen am Montag in Dublin mitteilte. Rechnet man eine Sonderbelastung wegen letztlich wertloser Treibstoffpreis-Sicherungsgeschäfte heraus, lag das Minus bei 815 Millionen Euro.
Für das laufende Geschäftsjahr bis Ende März 2022 glaubt das Management um Ryanair-Chef Michael O'Leary an ein Ergebnis nahe der Gewinnschwelle, wagt wegen der Unsicherheit rund um die Corona-Pandemie aber keine konkrete Prognose. Die Erwartungen basierten auf der Annahme, dass die Impfkampagnen erfolgreich sind und die Regierungen in Europa die Reisebeschränkungen rechtzeitig vor der wichtigen Sommersaison ab Juli aufheben, hiess es.
Für das gesamte Geschäftsjahr erwartet Ryanair ein Passagieraufkommen am unteren Ende der ausgegebenen Zielspanne von 80 bis 120 Millionen Fluggästen. Im laufenden ersten Geschäftsquartal bis Ende Juni dürften es lediglich 5 bis 6 Millionen werden.
10.40 Uhr
Israel: «Wir werden den Impfpass wohl bald abschaffen»
Während die Schweiz noch monatelang auf ein einheitliches Covid-Impfzertifikat warten muss, überlegt man sich in Israel bereits, den «grünen Pass» wieder abzuschaffen, wie der Israelische Impfchef Boaz Lev im Interview mit dem Blick erzählt. Das Leben sei eigentlich wie früher, Restaurants seien wieder geöffnet, Fussballspiele könnten wieder stattfinden.
Als Grund für den schnellen Impferfolg nennt der Gesundheitsmanager das digitalisierte Gesundheitssystem. «Wir haben Vorerkrankungen, Ausbildung et cetera von jeder Person erfasst», erklärt Lev. Dies habe es erleichtert, die Menschen je nach Gruppe zur richtigen Zeit an den richtigen Ort zum Impfen zu bringen.
Die Impfskepsis sei gering, die meisten Impfberechtigten hätten die Impfung schon ganz oder teilweise erhalten. «Die 40 Fälle, die wir jetzt am Tag haben, können wir problemlos in Schach halten», ist Lev überzeugt. Eine Herdenimmunität sei aber noch nicht erreicht. Eine grosse Gruppe, die noch fehle, seien die Kinder, sagt Lev. Hier sei die Skepsis eher ein Problem, da die Kinder meist keine schweren Verläufe hätten. «Wir möchten Kinder aber unbedingt impfen, weil wir sonst keine Chance auf Herdenimmunität haben.»
Sorgen bereitet Lev zudem was im Ausland passiert. Die Impfkampagnen würden nur langsam voranschreiten und so auch neue Varianten begünstigen. «Deswegen schützen wir unsere Grenzen weiterhin gut, haben klare Test- und Quarantäneregeln und sequenzieren viel, damit wir das Infektionsgeschehen wirklich überblicken.»
9.46 Uhr
BAG startet neue Impfkampagne
Die am Montag gestartete neue Impfkampagne gegen das Coronavirus stellt die Solidarität ins Zentrum. Nach Angaben des Bundesamts für Gesundheit (BAG) sollen sich alle Akteure dafür einsetzen, dass wieder ein Leben ohne Einschränkungen möglich wird.
Mit der Initiative «Gemeinsam fürs Impfen» leitet das BAG die zweite Phase der grössten Impfaktion in der Schweiz ein, wie es mitteilte. Im Zentrum steht das Motto «Ein Herz für uns alle». Wer sich impfen lässt, leistet einen wichtigen Beitrag zur Bewältigung der Pandemie und zeigt damit Herz für die Mitmenschen.
🗞️ «Ein Herz für uns alle»: BAG lanciert neue Informationskampagne zur Covid-19-Impfung https://t.co/66UwuSPhJS
🗞️ « Un geste du cœur pour tous » : l’OFSP lance une nouvelle campagne d’information sur la vaccination contre le COVID-19 https://t.co/xEApvwzRpq
Starker Rückgang der Verurteilungen im Corona-Jahr 2020
Ein Zehntel weniger Strafurteile gegen Erwachsene: das ist die Bilanz des Corona-Jahres 2020. Am stärksten ging die Zahl der Verurteilten bei Ausländern ohne B- oder C-Ausweis zurück. Das Bundesamt für Statistik (BFS) vermutet einen Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie.
Im vergangenen Jahr wurden rund 95'000 Verurteilungen von Erwachsenen ins Strafregister eingetragen, wie das BFS am Montag mitteilte. Dies entspricht einem Minus von 11 Prozent im Vergleich zum Jahr 2019.
Am stärksten rückläufig sind die Verurteilungen aufgrund des Ausländer- und Integrationsgesetzes (-17 Prozent). Bei den Strafen sind es vor allem die Freiheitsstrafen mit einer Dauer von über zwei Jahren, die viel weniger häufig verhängt wurden (-27 Prozent). In 1841 Urteilen wurde eine Landesverweisung angeordnet (-12 Prozent).
Die aktuelle Statistik liefert aber laut BFS noch kein abschliessendes Bild. Ob es wirklich zu weniger Straftaten kam oder ob es nur einen Rückstand bei der Erledigung der Strafverfahren gegeben hat, könne erst beurteilt werden, wenn alle Straftaten aus dem Jahr 2020 abgehandelt worden seien. Dies werde mindestens noch ein bis zwei Jahre in Anspruch nehmen.
9.24 Uhr
Bereitschaft zur Impfung in Deutschland stark gestiegen
Seit dem Start der Corona-Impfungen in Deutschland vor fast fünf Monaten ist die Impfbereitschaft deutlich gestiegen. Fast drei Viertel der Deutschen über 18 Jahre wollen sich nach einer YouGov-Umfrage im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur nun gegen das Coronavirus immunisieren lassen. 36 Prozent der Befragten haben sich schon mindestens einmal impfen lassen. Weitere 38 Prozent haben vor, das noch zu tun. Zusammen sind das 74 Prozent.
Kurz vor Beginn der Impfkampagne am 27. Dezember hatten sich erst 65 Prozent für eine Impfung entschieden. 19 Prozent lehnten die Immunisierung damals ab, jetzt sind es nur noch 15 Prozent. Der Anteil der Unentschlossenen ist seit Ende Dezember von 16 auf 11 Prozent gesunken.
8.23 Uhr
Neue BAG-Quarantäneliste tritt in Kraft
Ab Montag, 17. Mai 2021 gilt die aktualisierte Liste der Risikoländer des Bundesamts für Gesundheit BAG. Neu in Quarantäne muss demnach, wer etwa aus den lateinamerikanischen Ländern Costa Rica und Kolumbien oder dem Inselstaat Malediven in die Schweiz einreist. Ebenfalls neu auf der Liste gelandet sind die Länder Georgien, Iran, Lettland, Mongolei und die italienische Region Basilikata.
5.33 Uhr
Coronabedingte Lieferengpässe auf Schweizer Baustellen
Da verschiedene Materialien derzeit kaum erhältlich sind, stockt die Arbeit auf Schweizer Baustellen. Die Lieferengpässe betreffen unter anderem Kunststoffe und Holz sowie Metalle, heisst es in einem Bericht der «Tagesschau» vom Sonntagabend. Wegen Corona sei im vergangenen Jahr teilweise weniger produziert und der Welthandel so gebremst worden, sagt Andreas Steffes, Geschäftsführer von Metalsuisse, in der «SRF»-Sendung. Vor allem in den USA und China gebe es einen riesigen Bauboom, die europäischen Baustellen hätten dabei oft das Nachsehen, sagte er weiter.
Er habe in den vergangenen Jahren keine vergleichbaren Engpässe erlebt, sagte auch Benedikt Koch, Direktor des Baumeisterverbands. Die Stahlpreise seien im Jahr 2008 auch sehr hoch gewesen, aber was aktuell passiere, sei einmalig, sagte Koch weiter.
5 Uhr
Verkehr über Auffahrt erreicht fast Vor-Pandemie-Niveau
Trotz des eher mässigen Wetters hat es über das verlängerte Auffahrtswochenende mehr Reisende als erwartet in den Süden gezogen. Sie hätten zwar damit gerechnet, dass der Verkehr in den Süden wegen der Lockerungen der Corona-Massnahmen zunehme, hiess es bei Viasuisse auf Anfrage. Aber so viel Verkehr hätten sie dann doch nicht erwartet. Dieser habe in diesem Jahr fast wieder das Niveau von vor der Pandemie erreicht.
Wer in den Süden reiste, musste sich bereits bei der Hinfahrt vor dem Gotthard-Nordportal am Mittwochnachmittag und dann erneut am Donnerstagmorgen auf eine maximale Staulänge zwischen 10 und 12 Kilometer gefasst machen. Auch bei der Rückfahrt am Sonntag vor dem Gotthard-Südportal kam es zu Stau: Am Mittag betrug die maximale Wartezeit zwischen Quinto und Airolo TI rund zwei Stunden bei acht Kilometern Stau. Und auch am Nachmittag hielt die Verkehrsüberlastung an. Für Reisende in Richtung Zürich empfahl Viasuisse deswegen die Route via A13 durch den San Bernardino-Tunnel.
Gegen Abend löste sich die Kolonne vor dem Gotthard-Südportal langsam auf. Um 20.30 Uhr stauten sich die Fahrzeuge noch auf einer Länge von drei Kilometern, eineinhalb Stunden später herrschte für Reisende Richtung Norden wieder freie Fahrt.
4.37 Uhr
Uno fordern Massnahmen gegen Überarbeitung
Lange verursachten Verletzungen die meisten Gesundheitsschäden am Arbeitsplatz. Laut einer neuen Analyse ist Überarbeitung aber das grössere Problem. Die Corona-Krise könnte die Lage noch verschlimmern, warnen Experten. Lange Arbeitszeiten kosten gemäss einer Uno-Studie jährlich Hunderttausende Menschenleben. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) gehen davon aus, dass im Jahr 2016 weltweit rund 398'000 Menschen an Schlaganfällen und etwa 347'000 an koronarer Herzerkrankung starben. Dies weil sie 55 Wochenstunden oder mehr gearbeitet hatten. Kein Job sei dieses Risiko wert, sagte WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus. «Regierungen, Arbeitgeber und Arbeitnehmer müssen sich gemeinsam auf Limits zum Schutz der arbeitenden Menschen einigen.»
Laut der Studie nahmen tödliche Herzerkrankungen und Schlaganfälle mit Arbeitsbezug zwischen 2000 und 2016 stark zu. Die Corona-Krise könnte diese Entwicklung noch verstärken, warnte WHO-Chef Tedros: Im Homeoffice würden Arbeit und Freizeit verschwimmen. Stellenkürzungen erhöhten die Belastung für verbliebene Mitarbeiter. WHO und ILO fordern deshalb, bestehende Arbeitszeitregeln umzusetzen und fehlende Gesetze einzuführen.
3.46 Uhr
Unicef: Reiche Staaten sollen bei Covax-Initiative helfen
Reiche Staaten könnten der Covax-Initiative nach Ansicht des Uno-Kinderhilfswerks Unicef mehr als 150 Millionen Impfdosen bereitstellen, ohne ihre eigenen Impfprogramme zu gefährden. So heisst es in einer am Montag von Unicef veröffentlichten Studie der britischen Firma Airfinity. Die sieben führenden Industrienationen (G7) und die EU könnten dazu beitragen, die weltweite Impflücke zu schliessen, indem sie 20 Prozent ihrer Vorräte für Juni, Juli und August der Covax-Initiative für die weltweite Verteilung von Corona-Impfstoffen überliessen. Dabei könnten die reichen Staaten noch immer ihre eigenen Impfprogramme wie geplant fortsetzen, betonte Unicef-Direktorin Henrietta Fore. Im Juni findet in Grossbritannien ein G7-Gipfel statt.
Bis dahin fehlen dem Covax-Programm laut Unicef 190 Millionen Dosen. Dies liegt unter anderem an der dramatischen Corona-Lage in Indien, das eigentlich einen Grossteil der Covax-Dosen produzieren und exportieren sollte, sie nun aber für die eigene Bevölkerung braucht.
Der Chef der Weltgesundheitsorganisation WHO, Tedros Adhanom Ghebreyesus, hatte reiche Staaten bereits am Freitag eindringlich aufgefordert, Impfdosen lieber Covax bereitzustellen, anstatt bereits die weniger gefährdeten Kinder und Jugendliche in den eigenen Ländern zu impfen.
2 Uhr
Türkei lockert Beschränkungen nach hartem Lockdown
Die Türkei lockert nach einem knapp dreiwöchigen harten Lockdown die Beschränkungen zur Eindämmung des Coronavirus. Die Menschen dürfen das Haus ab heute tagsüber wieder verlassen, abends gilt aber ab 21.00 Uhr Ortszeit eine Ausgangssperre.
Die türkische Regierung hatte Ende April angesichts hoher Corona-Infektionszahlen den 17 Tage langen Lockdown verhängt. Die Menschen durften nur aus triftigen Gründen wie etwa zum Einkaufen auf die Strasse. Geschäfte, die nicht für den täglichen Bedarf nötig sind, mussten schliessen.
Ausgangsbeschränkungen gelten nun weiter am Wochenende, die Einwohner dürfen dann nur für dringende Besorgungen auf die Strasse. Auch Cafés und Restaurants bleiben vorerst weiter geschlossen und dürfen nur Lieferservice anbieten. Einkaufszentren und Bekleidungsgeschäfte öffnen wieder. Zu eventuellen Schulöffnungen will sich das Bildungsministerium noch äussern. Die Regelungen gelten vorerst bis 1. Juni. Touristen sind von Ausgangsbeschränkungen ausgenommen. Diese Regelung sowie ein Verbot des Verkaufs von Alkohol während des Lockdowns waren scharf kritisiert worden. Der Tourismus ist ein wichtiger Wirtschaftssektor in der Türkei.
0.20 Uhr
England: Impfstatus per App abrufen
Ihren Impfstatus gegen Corona können Menschen in England von heute an per App abrufen. Auf vielen Geräten funktionierte die Funktion sogar bereits am Wochenende. Die App ist nicht identisch mit der Corona-Warn-App, sondern dient unter anderem auch dazu, Termine beim Hausarzt zu vereinbaren oder die eigene Krankenakte einzusehen. Nach Angaben des britischen Gesundheitsdiensts NHS soll der elektronische Impfpass auch für Reisen als Nachweis gegenüber ausländischen Behörden benutzt werden können. Unklar war jedoch zunächst, welche Länder die App als Impfnachweis akzeptieren.
Pläne für einen Einsatz der App im Inland sind aber in Grossbritannien derzeit nicht mehr im Gespräch. Gedankenspiele der Regierung, die Vorlage des Impfnachweises beispielsweise als Voraussetzung für einen Pub-Besuch zu machen, waren auf grossen Widerstand gestossen. Sie wurden daher schnell wieder begraben.
In Grossbritannien steht heute ein weiterer Öffnungsschritt der pandemiebedingten Massnahmen an. Dann sind auch wieder Reisen ins Ausland zu touristischen Zwecken erlaubt. Ohne Quarantänepflicht bei der Rückkehr kommt derzeit aber von den EU-Ländern lediglich Portugal als Reiseziel infrage. Reisen in alle anderen EU-Staaten inklusive Deutschland sind mit Auflagen bei der Rückkehr verbunden. In England, Schottland und Wales dürfen unter anderem die Innengastronomie, Theater, Kinos und Museen wieder Gäste empfangen.