Ressourcenmangel an SchuleOberste Lehrerin: «Es darf nicht so weitergehen»
SDA/dmu
25.2.2024 - 06:44
Dagmar Rösler, Präsidentin des Lehrerverbandes, kritisiert, die Politik habe bei den Problemen der Schule zu lange weggeschaut. Bei der integrativen Schule sei die Belastungsgrenze erreicht.
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25.02.2024, 06:44
25.02.2024, 11:15
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Laut Dagmar Rösler kommt die integrative Schule an ihre Grenzen.
In einem Interview sagt die Zentralpräsidentin von Lehrerinnen und Lehrer Schweiz: «Es darf nicht so weitergehen.»
Es fehle an benötigten Ressourcen. Rösler warnt zudem vor negativen Auswirkungen auf die Schule.
Die Zentralpräsidentin von Lehrerinnen und Lehrer Schweiz (LCH) sieht bei der integrativen Schule die Belastungsgrenze erreicht: «Wir spüren die Grenze, vor der wir immer gewarnt haben», sagte Dagmar Rösler. Und: «Es darf nicht so weitergehen.»
Es fehlten die benötigten Ressourcen. «Mit den unterschiedlichsten Bedürfnissen und Ansprüchen, die heute in einer Klasse zu finden sind, müssten eigentlich zwei Fachpersonen in einem Klassenzimmer sein. Permanent», so Rösler im Interview mit «SonntagsBlick».
Heute spüre man die Versäumnisse der Vergangenheit. «Wir haben seit 20 Jahren beispielsweise zu wenig Heilpädagoginnen und -pädagogen und nicht einmal die Hälfte der heilpädagogisch tätigen Personen ist entsprechend ausgebildet», so Rösler. «Man hat es verpasst, Interessierten frühzeitig die Weiterbildung zu erleichtern. Das rächt sich jetzt.»
Früher oder später sichtbare Folgen
Auch seien an einigen Schulen aus der Not heraus eigentlich nicht qualifizierte Schulassistenzen für die Betreuung verhaltensauffälliger Kinder zuständig. «Aber solange die Schule stattfindet, sagt man immer, es gehe ja. Das geht nicht spurlos an der Schule vorbei», sagte die LCH-Zentralpräsidentin. «Ich bin mir sicher: Früher oder später werden die negativen Auswirkungen der Notlösungen sichtbar, in der Heilpädagogik, im Klassenzimmer und beim Lernerfolg der Schülerinnen und Schüler.»
Rösler will an der integrativen Schule festhalten. Das seit 20 Jahren bestehende Konzept produziere zwar viele Herausforderungen, aber: «Wir sind nach wie vor dafür, dass möglichst viele Schülerinnen und Schüler in der Regelklasse unterrichtet werden, weil erwiesen ist, dass sie sehr viel vom Umgang mit den anderen profitieren können.»