Bericht des Bundes Nicht überall ist man sich der Waldbrandgefahr bewusst

uri

27.7.2022

Waldbrandgefahr am 27. Juli 2022 um 14.52 Uhr. 
Waldbrandgefahr am 27. Juli 2022 um 14.52 Uhr. 
Screenshot Naturgefahrenportal

Die Waldbrandgefahr ist gross. Und sie dürfte künftig noch zunehmen. Bei einigen Behörden besteht Handlungsbedarf, wie ein Bericht des Bundes feststellt.

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Wegen der grossen Trockenheit herrscht in der Schweiz inzwischen in den meisten Kantonen die Waldbrand-Warnstufe 4 «Grosse Gefahr». Und im Zuge des Klimawandels dürfte sich die Situation noch zuspitzen.

«Die Waldbrandgefahr hat sich durch lang anhaltende Trockenperioden bei wärmeren Temperaturen in den letzten 30 Jahren verschärft», heisst es denn auch in einem Bericht des Bundesrats von Anfang Jahr. Wie das Dokument auch festhält, sind nicht alle Behörden vorbereitet: «Für einige Akteure ist die Waldbrandgefahr eine ‹neue›, bisher wenig bekannte Gefahr.»

Bericht schlägt Massnahmen vor

Künftig sollen deshalb 15 Massnahmen umgesetzt werden, teilt der Bundesrat zum Bericht mit. Es gehe zuvorderst darum, dass Bund und Kantone die Waldbrandwarnungen vereinheitlichten, um eine bestmögliche Information der Bevölkerung zu erreichen. Ebenfalls müsse die Lageübersicht auf nationaler Ebene verbessert und zudem «eine Vorsorgeplanung erarbeitet und ein Expertenpool geschaffen werden». 

Alle Akteure sollten sich künftig ihrer Rollen und Aufgaben im Umgang mit Waldbränden bewusst werden und diese auch entsprechend übernehmen können», heisst es im Bericht selbst. Neben dem Wissensaufbau und dem Austausch benötigten alle Akteure auch Zugang zu denselben Informationen.

Handlungsbedarf besteht in wenig geprüften Regionen

Angesichts der grossen Trockenheit warnte der Forscher und Feuerspezialist Marco Conedera von der Eidgenössischen Forschungsstelle für Wald, Schnee und Landschaft WSL gegenüber SRF: «Es braucht also wenig, damit ein Feuer ausser Kontrolle gerät».

Seiner Meinung nach besteht vor allem in jenen Regionen, «wo es selten brennt oder bis jetzt noch nicht richtig gebrannt hat», Handlungsbedarf. Denn hier bestehe das Problem, dass «die Feuerwehr nicht geübt ist.» Für den Ernstfall müssten deshalb entsprechende Szenarien rechtzeitig geübt werden, erklärte Conedera gegenüber SRF.

Eine Vorreiterrolle im Umgang mit der Gefahr komme dem Tessin zu, schreibt SRF, denn hier habe man auf die Waldbrand-Problematik bereits reagiert: Seit zwei Jahren existiere hier ein Waldbrandkonzept, das der der Kanton zusammen mit der WSL entwickelt hat.