Erste BilanzNeustart für Restaurants und Cafés – kamen schon viele Gäste?
Von Gil Bieler und Tobias Bühlmann
15.5.2020
Neustart für die Gastronbranche
Seit dem 11. Mai ist in die Schweizer Gastronomieszene wieder etwas Normalität zurückgekehrt – doch nur etwas: Für das Küchenpersonal gilt wie hier in Satigny bei Genf Maskenpflicht.
Bild: Keystone
Wo der Mindestabstand von zwei Metern zwischen den Tischen nicht eingehalten werden kann, müssen Trennelemente installiert werden.
Bild: Keystone
Nicht mehr als vier Personen pro Tisch, auch diese Vorschrift müssen Gastrounternehmer einhalten. Ausnahme: Familien mit Kindern.
Bild: Keystone
Bedienung mit Maske und auf Distanz: Ein noch ungewohntes Bild bietet sich derzeit auch in Lausanne.
Bild: Keystone
Trotz der ungewohnten Atmosphäre freuen sich viele offenbar darüber, wieder auswärts essen zu können. Hier gönnen sich Arbeiter einen Zmittag in Hundwil AR.
Bild: Keystone
Ebenfalls neu: Nur Sitzplätze sind vorerst erlaubt. Einen Espresso kurz im Stehen kippen, das kommt nicht infrage. Dieser Herr in Locarno scheint seinen Kaffee aber auch so zu geniessen.
Bild: Keystone
Neustart für die Gastronbranche
Seit dem 11. Mai ist in die Schweizer Gastronomieszene wieder etwas Normalität zurückgekehrt – doch nur etwas: Für das Küchenpersonal gilt wie hier in Satigny bei Genf Maskenpflicht.
Bild: Keystone
Wo der Mindestabstand von zwei Metern zwischen den Tischen nicht eingehalten werden kann, müssen Trennelemente installiert werden.
Bild: Keystone
Nicht mehr als vier Personen pro Tisch, auch diese Vorschrift müssen Gastrounternehmer einhalten. Ausnahme: Familien mit Kindern.
Bild: Keystone
Bedienung mit Maske und auf Distanz: Ein noch ungewohntes Bild bietet sich derzeit auch in Lausanne.
Bild: Keystone
Trotz der ungewohnten Atmosphäre freuen sich viele offenbar darüber, wieder auswärts essen zu können. Hier gönnen sich Arbeiter einen Zmittag in Hundwil AR.
Bild: Keystone
Ebenfalls neu: Nur Sitzplätze sind vorerst erlaubt. Einen Espresso kurz im Stehen kippen, das kommt nicht infrage. Dieser Herr in Locarno scheint seinen Kaffee aber auch so zu geniessen.
Bild: Keystone
Seit dieser Woche können Restaurants und Beizen wieder Gäste empfangen. Wie fällt die erste Zwischenbilanz aus? «Bluewin» hat in verschiedenen Lokalen nachgefragt.
Restaurant Calanda, Chur
Gut angelaufen ist der Betrieb im Restaurant Calanda in Chur. «Es läuft, vor allem mittags und abends sind die Tische gut besetzt», sagt Geschäftsführerin Sandra Brunner auf Anfrage von «Bluewin». Gäste abweisen müsse man aber noch nicht. «Ich denke, es braucht ein bis zwei Wochen, bis die Leute auch das Vertrauen haben, dass alles funktioniert.»
Um den Sicherheitsabstand einhalten zu können, werden nur noch halb so viele Plätze angeboten – was sich entsprechend auf den Umsatz auswirkt. Auch die Hälfte des Personals sei deshalb nach wie vor in Kurzarbeit. Brunner findet es schwierig, nach wenigen Tagen bereits eine Bilanz zu ziehen, er sagt: «Wenn es sich so einpendelt, dann kommen wir vom Umsatz und den Gästezahlen auf etwa 50 Prozent des normalen Betriebs.»
Die Mitarbeiter müssten ständig darauf achten, die Hygiene- und Sicherheitsvorschriften einzuhalten. Diese führten auch zu Mehraufwand, weil etwa die Speisekarten nach jedem Gast gereinigt werden müssten. Schutzmasken seien im Service gemäss Sicherheitskonzept nicht vorgeschrieben, dennoch würden zwei Angestellte im Calanda von sich aus welche tragen. Für das Küchenpersonal dagegen seien Masken Pflicht.
Wenn nächste Woche das Wetter besser werde, wird sich vielleicht auch die grosse Terrasse noch etwas besser füllen, glaubt Brunner. Das bisherige Feedback der Gäste sei erfreulich: «Die Leute sind froh, können sie wieder bei uns einkehren, statt nur Take-away zu holen.»
Restaurant Parterre One, Basel
Die Vorschriften einhalten, aber zugleich mit Kreativität ein angenehmes Restaurant-Erlebnis sorgen – so beschreibt Betriebsleiterin Martina Fischer die Devise im Parterre One in Basel.
Kunststudenten und Künstlerinnen hätten beispielsweise die Trennscheiben aus Plexiglas verziert, um eine wohnlichere Atmosphäre zu schaffen. Die grosse Auswahl an Zeitungen und Zeitschriften, die für das Lokal typisch sei, habe man ebenfalls beibehalten – auch wenn sie nur noch dekorativem Zweck dienen. Denn Wirte dürfen keine Gegenstände mehr anbieten, die von mehreren Gästen geteilt werden.
Vor lauter Sicherheitsvorkehrungen fühle man sich bisweilen «schon etwas wie Krankenschwestern», sagt Fischer scherzhaft. Doch sie glaubt, dass ihre Gäste das Auswärtsessen nun umso mehr geniessen: «Viele gönnen sich auch eine Vorspeise und ein Dessert, nehmen sich viel Zeit.» Das bisherige Gästeaufkommen bezeichnet sie als «recht gut».
Auch im Parterre One hat sich die Platzzahl aufgrund der Bestuhlung gemäss Sicherheitskonzept halbiert. Fischer begrüsst daher die von der Basler Regierung am Dienstag erlassene Sonderregelung, dass Lokale draussen grosszügiger bestuhlen dürfen. Ansonsten wären in der zum Restaurant gehörenden Buvette viele Plätze weggefallen.
Fischer ist guter Dinge, was den weiteren Verlauf angeht: «Ich drücke uns und allen anderen Wirten die Daumen, dass es ein guter Sommer wird.» Und sollte die Situation schwierig bleiben, müsse man halt wieder kreativ werden.
Restaurant Freibank, Bern
Die Berner Freibank hat ebenfalls am 11. Mai wieder die Türen geöffnet, wie Wirt Adrian Wittwer zu «Bluewin» sagt. Das Restaurant bietet nun vorerst Essen zum Mitnehmen an.
«Wir haben auf 64 Quadratmetern fünf Türen, da können wir die Besucherströme gut steuern.» Der Vorteil seines Restaurants ist die grosse Terrasse: Dort finden nun bis zu 66 Gäste Platz unter Einhaltung der Abstandsregeln. Wenn das Wetter dann wieder schöner ist, können die Gäste auch dort sitzen und essen.
Die Beiz, die sich auf weniger edle Stücke spezialisiert, serviert zurzeit Brisket im Maisbrötchen oder ein anderes Fleisch im Brot oder reichhaltige Salate – das Angebot ist derzeit noch eingeschränkt, die Freibank will es mit dem für sie ungewohnten Konzept ruhig angehen lassen.
Weil die benachbarten Büros von Post und SBB immer noch weitgehend verwaist sind, blieb die Zahl der Gäste bisher überschaubar. «Aber viele unserer Stammgäste kommen trotzdem. Und die haben sich sehr gefreut, dass wir wieder da sind», sagt Wittwer. Und wenn das Wetter dann wieder freundlicher wird, kämen dann nächste Woche auch wieder mehr Leute für ein Feierabendbier vorbei, sagt der Wirt.
Derzeit schmeissen er und sein Co-Geschäftsführer den Betrieb gemeinsam mit einem Praktikanten von der Hotelfachschule. Für diesen sei es eine lehrreiche Zeit, sagt der Freibank-Wirt: In seinem Praktikum ist er nun bei einer Betriebsöffnung mit einem neuen Gastro-Konzept dabei. Einen Gewinn wird diese Art des Betriebs aber keine abwerfen: «Wir versuchen, unsere Fixkosten hereinzuholen. Es geht letztlich auch darum, dass wir wieder da sind für unsere Stammkunden.»
Café Auszeit, Winterthur
Für Lisa Kehrer, die Gastgeberin im Café Auszeit in Winterthur, kam der Lockdown Mitte März äusserst ungelegen: «Ich hatte das Lokal ein Jahr zuvor übernommen und mich gerade etabliert», erklärt sie. In den ersten Tagen seit der Wiedereröffnung seien viele Stammgäste noch nicht zurückgekehrt – nämlich die Seniorinnen und Senioren, die morgens zu Kaffee und Zeitungslektüre vorbeigekommen seien.
Sie vermutet, dass das auch daran liegt, dass Wirte keine Zeitungen mehr auflegen dürfen, denn diese werden von mehreren Gästen genutzt. Dasselbe gilt übrigens für Salz- und Pfefferstreuer. Froh ist Kehrer dafür, dass die Pflicht für Gäste, ihre Kontaktdaten zu hinterlassen, fallengelassen wurde. Wenn jemand nur rasch auf ein Getränk vorbeischauen möchte, hätte das etwas mühsam wirken können.
Ein Beitrag geteilt von Café Auszeit (@cafe.auszeit) am
Kehrers Bilanz der ersten Tage: «Es ist okay angelaufen.» Der Take-away-Service, den sie die letzten Wochen jeweils am Samstag und Sonntag angeboten habe, sei glücklicherweise sehr gut angekommen. Manche Kunden hätten sogar erst in jener Zeit ihr Café entdeckt – zum Beispiel dank Instagram – und sich dann regelmässig einen Kuchen für Zuhause gekauft. Sie wartet nun gespannt auf das Wochenende und schöneres Wetter, um zu sehen, wie viele Gäste sie dann begrüssen kann.
Ein Teller Bananen – hier ist nichts Auffälliges zu erkennen.
Bild: Dukas
Doch im Kern wartet eine Überraschung: Das ist Kuchen, keine Banane.
Bild: Dukas
Auch dieser Pfirsich schaut täuschend echt aus…
Bild: Dukas
…aber auch in ihm steckt Biscuit und Füllung statt ein Kern.
Bild: Dukas
Die Meisterwerke stammen von Luke Vincentini, einem 23-Järhigen Bäcker aus New Jersey an der US-Ostküste.
Bild: Dukas
Gefüllte Pepperoni mal anders – statt Hackfleisch oder Reis enthält auch sie: Kuchen.
Bild: Dukas
Die äusserst realistiisch aussehenden Esswaren – bei dieser Essiggurke ist sogar noch das Gurkenwasser dabei – machen Furrore.
Bild: Dukas
Vincentini teilt Bilder seiner Meisterwerke über seinen Instagram-Kanal mit der Welt.
Bild: Dukas
Dank dem Social-Media-Kanal können sich weit über 300'000 Follower an den Werken des Bäckers erfreuen. Allerdings nur optisch, probieren geht leider nicht.
3 Aspekte: Was eine zweite Amtszeit Trumps für die Schweiz bedeuten würde
Donald Trump hat gute Chancen, bei der US-Wahl am 5. November das Mandat für eine zweite Amtszeit zu bekommen? Was würde das für die Schweiz bedeuten? Das Video beleuchtet drei Aspekte.
30.10.2024
«Es gibt Armut in der Schweiz, das wollen viele nicht wahrhaben»
Die Armut ist hierzulande kaum sichtbar. Aber es gibt sie. Betroffene haben oft das Gefühl, von einer ansteckenden Krankheit befallen zu sein. «blue News»-Redaktor Bruno Bötschi besuchte eine Abgabestelle der Lebensmittel-Hilfe Tischlein deck dich.
13.09.2021
«Es ist noch etwas von Covid übrig»: Das sagen die Schweizer*innen zum Notvorrat-Plan
Schweizer*innen sollen jetzt einen Notvorrat anlegen. Der Bund hat deshalb eine virtuelle Einkaufsliste lanciert. blue News hat auf den Strassen nachgefragt, was Herr und Frau Schweizer dazu meinen.
10.10.2024
3 Aspekte: Was eine zweite Amtszeit Trumps für die Schweiz bedeuten würde
«Es gibt Armut in der Schweiz, das wollen viele nicht wahrhaben»
«Es ist noch etwas von Covid übrig»: Das sagen die Schweizer*innen zum Notvorrat-Plan