Corona-Übersicht 4703 Neuinfektionen am Wochenende — Tessin will wieder Grenzkontrollen

Agenturen/red

18.1.2021

Die Tessiner Regierung will an der Südgrenze wieder systematische Kontrollen durchführen. Zwei St. Moritzer Fünf-Sterne-Hotels wurden unter Quarantäne gestellt. Derweil meldet das BAG 4703 Neuinfektionen binnen 72 Stunden. Die Ereignisse des Tages im Überblick.

Die Tessiner Regierung hat den Bundesrat gebeten, an der Südgrenze erneut systematische Kontrollen durchzuführen. Der aktuelle Grenzverkehr überschreite das übliche Mass des Berufsverkehrs, schreibt die Regierung am Montag in einer Mitteilung.

Auch wenn sich die epidemiologische Lage im Südkanton verbessert habe, sei die Kantonsregierung besorgt, heisst es im Communiqué. Anlass zur Sorge gebe die britische Coronavirus-Mutation, schreibt der Regierungsrat weiter. Diese war in den letzten Tagen zuerst in einem Altersheim und dann an einer Tessiner Mittelschule bestätigt worden.

Aus diesem Grund habe die Tessiner Regierung den Bundesrat geben, wie bereits im ersten Lockdown systematische Grenzkontrollen einzuführen und kleinere Grenzübergänge zu schliessen.

Die Regierung hält fest, dass im nahen Italien lediglich Reisen zwischen den einzelnen Regionen eingeschränkt seien, jedoch nicht in Bezug auf Destinationen im angrenzenden Ausland.

Die Tessiner Regierung fordert die erneute Schliessung kleinerer Grenzübergänge. Im Bild die Zufahrt zum Übergang an der Ponte Cremenaga.
Die Tessiner Regierung fordert die erneute Schliessung kleinerer Grenzübergänge. Im Bild die Zufahrt zum Übergang an der Ponte Cremenaga.
KEYSTONE/TI-PRESS

Sonderöffnungszeiten für Grenzgänger

Die Tessiner Regierung schlägt deshalb vor, bei den von den Grenzgängern genutzten Zollübergängen Sonderöffnungszeiten einzuführen.

Einreisende sollten zudem an der Grenze einem Schnelltest unterzogen werden, schreibt die Regierung weiter. Diese Massnahme würde insbesondere für Heimkehrer aus Risikozonen Sinn machen, sollte jedoch für alle Einreisenden gelten.

Der positive Effekt der ergriffenen Massnahmen und der Impfkampagne würden durch das Ausbleiben systematischer Grenzkontrollen abgeschwächt, schreibt die Regierung abschliessend.

Das Tessiner Departement für Gesundheit und Soziales hatte am Freitag ein Besuchsverbot in Altersheimen, Spitälern und Institutionen für Behinderte verhängt. Dieses gilt bis zum 7. Februar.

Mutation in St. Moritz

Das Gesundheitsamt des Kantons Graubünden stellt zwei Fünf-Sterne-Hotels in St. Moritz unter Quarantäne. Die südafrikanische Variante des mutierten Coronavirus wurde dort festgestellt. Es soll sich um ein Dutzend Ansteckungen handeln.

In beiden Hotels ordnete das Gesundheitsamt Massentests an, wie die Staatskanzlei Graubünden am Montagmorgen bekanntgab. Darüber hinaus werden in St. Moritz die Schulen sowie die Skischulen bis auf weiteres geschlossen. Auf dem gesamten Gemeindegebiet besteht neu eine Maskentragpflicht.



4703 Neuinfektionen

In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Montag innerhalb von 72 Stunden 4703 neue Coronavirus-Ansteckungen gemeldet worden. Gleichzeitig registrierte das BAG 121 neue Todesfälle und 203 Spitaleinweisungen.

Am vergangenen Montag waren innerhalb von 72 Stunden 6523 neue Coronavirus-Ansteckungen, 112 neue Todesfälle und 249 Spitaleinweisungen gemeldet worden.

Die Positivitätsrate für die vergangenen zwei Wochen lag bei 13,2 Prozent. Im gleichen Zeitraum wurden pro 100'000 Einwohnerinnen und Einwohner 426,33 laborbestätigte Coronavirus-Infektionen gemeldet. Die Reproduktionszahl R, die angibt, wie viele Personen eine infizierte Person im Durchschnitt ansteckt, lag am 8. Januar bei 0,81.


Die Ereignisse des Tages im Überblick:

Das Wichtigste in Kürze:

  • An einem Spital im deutschen Bundesland Bayern ist möglicherweise eine weitere neue Variante des Coronavirus entdeckt worden.
  • Internationale Gutachter haben China und die WHO für ihre zögerlichen Reaktionen zu Beginn der Pandemie kritisiert.
  • Das BAG meldet 4703 neue Fälle bei 48'004 Tests innert 72 Stunden. Das entspricht einer Positivitätsrate von 9,8 Prozent. Zudem starben 121 Personen an Covid-19, 203 wurden hospitalisiert. 
  • In Bremgarten BE werden 120 Schulkinder in Quarantäne geschickt. Zwei ihrer Kollegen haben sich zuvor in Wengen mit dem mutierten Corona-Virus angesteckt.
  • Knapp 12'000 Rekrutinnen und Rekruten nehmen heute ihre Ausbildung bei der Armee in Angriff – rund 5000 von ihnen beginnen die Ausbildung coronabedingt zu Hause.
  • Einen Monat nach Beginn der massiven Corona-Impfkampagne in Israel zeigen erste Studienergebnisse, dass das Vakzin die Zahl von Neuinfektionen deutlich senkt.
  • Die Mitglieder der Euro-Gruppe debattieren heute unter anderem über die Auswirkungen der Pandemie sowie über die Ausgabenpläne der Eurostaaten für den Corona-Hilfsfonds.

21.45 Uhr: Wir beenden den Live-Ticker am Montag

21.23 Uhr: Studie: Corona-Kranke mindestens sechs Monate vor erneuter Ansteckung geschützt

Corona-Kranke können laut einer Studie nach der Genesung auf einen anhaltenden Schutz vor Covid-19 hoffen. Grund dafür seien sogenannte Gedächtniszellen, die auch mehr als ein halbes Jahr nach einer überstandenen Corona-Erkrankung die zur Bekämpfung der Infektion nötigen Antikörper produzieren können, heisst es in einem heute veröffentlichen Artikel von Schweizer und US-Forschern in der Fachzeitschrift «Nature». Die Gedächtniszellen seien «essenziell» für die Wirksamkeit der Corona-Impfungen.

Untersuchungen von 87 bestätigten Corona-Patienten hätten ergeben, dass die Antikörper nach der Genesung wieder verschwinden. Doch die Reaktion der sogenannten B-Gedächtniszellen sei auch noch gut sechs Monate später vorhanden. Dies lege nahe, dass die Körper von bereits einmal infizierten Menschen «schnell und effizient» auf weitere Infektionen reagieren könnten.

Die Dauer der Immunität gegen Zweitinfektionen mit dem Virus ist eine Schlüsselfrage im weltweiten Kampf gegen die Pandemie. Frühere Studien hatten bereits ein schnelles Verschwinden der Corona-Antikörper belegt und damit Befürchtungen geweckt, dass Impfungen nicht nachhaltig gegen Covid-19 schützen könnten.

20.42 Uhr: EU-Gipfel soll über Impfpass und Impf-Privilegien beraten

Die Frage eines europäischen Corona-Impfpasses und möglicher Privilegien für Geimpfte wird Thema beim EU-Videogipfel am Donnerstag. «Der Prozess des Impfens eröffnet die Debatte über Zertifikate», schrieb EU-Ratschef Charles Michel in seinem Einladungsschreiben an Bundeskanzlerin Angela Merkel und die übrigen Staats- und Regierungschefs. «Wir werden die Angemessenheit eines gemeinsamen Vorgehens diskutieren sowie, falls das passend ist, die Frage, unter welchen Umständen Ausweise genutzt werden könnten.»

Ob Geimpfte praktische Vorteile haben sollen — etwa Zutritt zu Kinos oder Restaurants oder vereinfachtes Reisen — ist unter anderem in Deutschland umstritten. Griechenland hatte sich dafür stark gemacht, einen in ganz Europa anerkannten Impfpass einzuführen und Geimpften Urlaubsreisen zu erleichtern. Andere EU-Staaten sehen das skeptisch, solange Impfstoff knapp ist und erst wenige Menschen den schützenden Piks bekommen können.

Michel schrieb: «Die Beschleunigung der Impfungen in der EU ist unsere absolute Priorität.» Beim Gipfel werde die EU-Kommission den Stand der Impfstofflieferungen, der Steigerung der Produktionskapazität und bei der gerechten Verteilung darlegen. Die EU-Staaten könnten sich dann über ihre Erfahrungen austauschen. Angesichts der Coronavirus-Mutationen sei zudem höchste Wachsamkeit geboten. Es gelte, Tests und Nachverfolgung aufrecht zu erhalten, doch Grenzübertritte in der EU weiter zu ermöglichen.

20.07 Uhr: New Yorks Gouverneur fragt Pfizer direkt nach Corona-Impfdosen

Angesichts einer schleppenden Verteilung bei den Corona-Impfdosen will New Yorks Gouverneur Andrew Cuomo Nachschub direkt beim Pharmariesen Pfizer kaufen. Zwar habe Washington neue grosse Lieferungen der Vakzine versprochen, schrieb Cuomo in einem Brief an Pfizer-Chef Albert Bourla. «Bis heute hat die Bundesregierung ihr Versprechen allerdings nicht eingehalten. Tatsächlich wird New York diese Woche nur 250'000 Dosen erhalten, 50'000 weniger als in der Vorwoche.»

Da Pfizer und der deutsche Hersteller Biontech nicht Teil des US-Programms «Warp Speed» sind, habe die Firma nach Ansicht Cuomos die Möglichkeit, das begehrte Mittel auch direkt an Bundesstaaten zu verkaufen. Bislang sind offiziellen Angaben zufolge eine Million Impfungen im Staat New York verabreicht worden — das entspricht etwa jedem Zwanzigsten der knapp 20 Millionen Menschen. Die Behörden befürchten, dass zäh eintrudelnder Nachschub der Impfungen die langsam an Fahrt aufnehmende Kampagne behindern könnte.

19.54 Uhr: Spanien mit Höchstwert von mehr als 84'000 Corona-Neuinfektionen in drei Tagen

In Spanien ist die Zahl der Neuinfektionen an einem Wochenende auf einen Höchstwert von 84'287 gestiegen. Von Freitag bis Montag seien zugleich 455 Menschen an oder mit Corona gestorben, teilte das Gesundheitsministerium in Madrid weiter mit. Am Wochenende zuvor waren noch 61'422 Infektionen und 401 Todesopfer gezählt worden. Die Zahl der Neuinfektionen je 100'000 Einwohner binnen sieben Tagen stieg auf knapp 380.

Wegen der bereits seit Wochen anziehenden Zahlen verschärften die autonomen Gemeinschaften des Landes, die deutschen Bundesländern ähneln, die Massnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus weiter. Auch die Anfangszeiten der nächtlichen Ausgangssperren wurden - wo noch nicht geschehen - auf 22.00 Uhr vorgezogen. Diskutiert wird, Ausgangssperren auch schon ab 20.00 Uhr anzuordnen. Eine Rückkehr zu Ausgangssperren rund um die Uhr wie in der ersten Corona-Welle im Frühjahr lehnt die Regierung in Madrid jedoch ab.

Landesweit gelten verschiedene Regeln, da jede Gemeinschaft dies in einem festgelegten Rahmen selbst entscheiden kann. Gaststätten dürfen meist entweder nur noch ausser Haus verkaufen oder nur im Freien servieren. Viele Fitnessclubs sind geschlossen, Theater, Konzertsäle und Kinos dürfen wenn überhaupt nur einen Bruchteil ihrer Plätze besetzen.

Seit Beginn der Pandemie wurden im besonders hart getroffenen Spanien bei einer Bevölkerung von 47 Millionen insgesamt 2,33 Millionen Corona-Infektionen und 53'769 Pandemie-Tote gezählt.

19.26 Uhr: Möglicherweise neue Coronavirus-Variante in Bayern

Am Klinikum Garmisch-Partenkirchen in den bayerischen Alpen (D) ist möglicherweise eine weitere neue Variante des Coronavirus entdeckt worden. Derzeit würden Proben an der Berliner Charité untersucht, teilte das Klinikum mit.

Bei einem Ausbruch in dem Krankenhaus habe der Verdacht bestanden, dass bei den Infektionen eine veränderte Variante eine Rolle spielen könnte. «Dies hat sich in einer ersten Zwischenmeldung der Charité bestätigt.» In dem Klinikum waren 52 Patienten und 21 Mitarbeiter positiv auf Sars-CoV-2 getestet worden.

Am Klinikum Garmisch-Partenkirchen ist eine möglicherweise neue Variante des Coronavirus entdeckt worden.
Am Klinikum Garmisch-Partenkirchen ist eine möglicherweise neue Variante des Coronavirus entdeckt worden.
Angelika Warmuth/dpa

Noch ist aber unklar, ob die Veränderung wirklich neu ist und ob sie Auswirkungen auf die Ansteckungsrate oder die Schwere der Erkrankung hat. Seit Beginn der Corona-Pandemie wurden weltweit etliche Veränderungen in den Erbgut-Sequenzen des Virus erfasst. Als für Europa relevant gelten derzeit vor allem zwei zunächst in Grossbritannien und Südafrika nachgewiesene Varianten (B.1.1.7 und B.1.351), die nach derzeitigem Kenntnisstand merklich ansteckender sind als das Ursprungsvirus.

Bei dem am Klinikum Garmisch-Partenkirchen nachgewiesenen Erreger handele es sich nicht um eine dieser beiden Varianten, erläuterte Clemens Stockklausner, stellvertretender Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Kinder- und Jugendmedizin an dem Klinikum. An der Position 501 gebe es keine Mutation – diese wäre typisch für die britische und die südafrikanische Mutation. Es fehle aber ein Stück im Spikeprotein an den Stellen 69 und 70. Dies sei bei der britischen Variante der Fall, komme aber auch bei mehreren anderen Varianten vor und sei auch in Deutschland schon mehrfach nachgewiesen.

Charité-Virologe Christian Drosten fasste in einem Tweet den Informationsstand mit den Worten «kein Grund zur Sorge» zusammen. Es gebe keine Hinweise auf eine besondere Mutation, zur Vollständigkeit werde sequenziert.

18.59 Uhr: Vier Millionen Menschen in Grossbritannien geimpft

In Grossbritannien haben mittlerweile mehr als vier Millionen Menschen eine Impfung gegen das Coronavirus erhalten. Derzeit werde doppelt so viel geimpft wie in jedem anderen Land in Europa, sagte Gesundheitsminister Matt Hancock in London. Mehr als die Hälfte der über 80-Jährigen und die Hälfte der Pflegeheimbewohner habe bereits eine Dosis erhalten. «Wir wissen, dass jede Spritze zählt», sagte Hancock. Premierminister Boris Johnson betonte allerdings bei einem Besuch des Impfstoffherstellers Astrazeenca, das Land befinde sich weiterhin in einer «ziemlich brenzligen» Lage.

In Grossbritannien wurden bislang vier Millionen Menschen geimpft.
In Grossbritannien wurden bislang vier Millionen Menschen geimpft.
Keystone/Justin Tallis/Pool via AP

Johnson kündigte an, dass die Corona-Massnahmen nur langsam wieder aufgehoben würden. «Man kann nicht einfach mit einem ‹Sesam, öffne dich› aufmachen, nicht mit einem grossen Knall», sagte der Regierungschef. Die Entscheidungen über eine Aufhebung der weitreichenden Ausgangs- und Reisebeschränkungen sowie Schulschliessungen werde von den Fortschritten der Massenimpfung abhängig gemacht. Die Regierung will bis Mitte Februar alle Risikogruppen wie Ältere, Pflegeheimbewohner und besonders gefährdetes Pflegepersonal impfen, das sind etwa 15 Millionen Menschen. Mitte Februar könne eine Bestandsaufnahme erfolgen.

Minister Hancock betonte, landesweit sei der Druck auf das Gesundheitssystem hoch. Derzeit würden 37'400 Corona-Patienten in Krankenhäusern behandelt, so viele wie nie zuvor. «Alle 30 Sekunden wird jemand in eine Klinik gebracht», sagte Hancock. Die Regierung meldete 37'535 Neuinfektionen und 599 Tote, jeweils etwas weniger als zuletzt.

18.52 Uhr: Homeoffice-Pflicht: Kantone erhalten Hinweise zu möglichen Verstössen

Seit heute gilt in der Schweiz eine Homeoffice-Pflicht. Erste Hinweise zu möglichen Verstössen seien bereits gemeldet worden, wie der «Tages-Anzeiger» (kostenpflichtiger Inhalt) berichtet.

«Eine Handvoll Hinweise zu möglichen Verstössen gegen die Homeoffice-Pflicht sind bei uns bereits eingetroffen», sagte etwa Michael Mauerhofer vom Amt für Wirtschaft und Arbeit des Kantons Basel-Stadt. Entsprechende Angaben stammten demnach von «Arbeitnehmern oder aus ‹anderen Quellen›». Der Kanton würde jedem Hinweis nachgehen, heisst es weiter.

Auch das Arbeitsinspektorat des Kantons Zürich habe dem Bericht zufolge Hinweise erhalten, denen man nachgehe. Auch andere Kantone hätten bereits damit begonnen, vereinzelte Kontrollen durchzuühren- 

18.40 Uhr: Britische Corona-Mutation erstmals in Tschechien nachgewiesen

Die in Grossbritannien entdeckte Coronavirus-Mutation ist in Tschechien angekommen. Die Variante sei in ersten Proben nachgewiesen worden, teilten die Gesundheitsbehörden in Prag mit. «Es scheint, dass derzeit etwa zehn Prozent aller Proben, die wir untersuchen, diese Virusvariante enthalten», sagte Gesundheitsminister Jan Blatny. Die britische Variante sei wohl ansteckender, aber nicht gefährlicher als das ursprüngliche Virus, erläuterte der Mediziner.

Derweil beschloss die Regierung, den wegen der Corona-Pandemie verhängten Notstand erneut zu verlängern. Es gebe dazu keine Alternative, sagte Innenminister Jan Hamacek nach der heutigen Kabinettssitzung. Das Parlament muss der geplanten Verlängerung um einen Monat bis zum 21. Februar noch zustimmen. Das Minderheitskabinett aus der populistischen ANO des Ministerpräsidenten Andrej Babis und Sozialdemokraten ist dafür die Tolerierungsstimmen der Kommunisten angewiesen.



Der Notstand ermöglicht es, Grundrechte wie die Versammlungsfreiheit auszusetzen. Derzeit dürfen sich maximal zwei Personen in der Öffentlichkeit treffen. Alle Geschäfte des nicht-alltäglichen Bedarfs sind geschlossen. Von Dienstag an dürfen Läden mit Kinderbekleidung und Papierwarenhandlungen wieder öffnen.

Am Montag meldeten die Behörden 2618 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden. In Tschechien gab es seit Beginn der Pandemie insgesamt 891'852 Corona-Infektionen und 14'449 Todesfälle. Der EU-Mitgliedstaat hat rund 10,7 Millionen Einwohner.

18.27 Uhr: Wegen Homeoffice-Pflicht: Hotelplan schliesst bis Ende Februar Grossteil seiner Reisebüros

Der Reiseveranstalter Hotelplan Suisse macht vorübergehend 75 seiner 86 Filialen dicht. Ein Grund dafür sei die Homeoffice-Pflicht, sagte Sprecherin Bianca Gähweiler gegenüber der Nachrichtenagentur AWP. Sie bestätigte damit einen Bericht des Branchenportals «Travelnews».

Eine Rolle bei dem Entscheid spielte aber auch die Tatsache, dass derzeit sehr wenig laufe. Offen bleiben 11 Filialen: Genf Balexert, Bulle, Lugano, Thun Oberland, Schönbühl, Buchs AG, Steinhausen, Glattzentrum, Abtwil sowie Tourisme Pour Tous Sion und Signature Voyages Lausanne. Die geschlossenen Filialen blieben aber telefonisch erreichbar, so Gähweiler.

Die Schliessungen gelten bis Ende Februar und damit so lange wie die vom Bundesrat verhängten strengeren Massnahmen gegen die Coronavirus-Pandemie. Diese umfassen unter anderem eine Home-Office-Pflicht. Die Arbeitgeber müssen auf Arbeiten zuhause umstellen, wenn es möglich ist und es sich mit verhältnismässigem Aufwand einrichten lässt.

Die Reisebranche — und damit auch Hotelplan — ist von der Coronakrise hart getroffen worden. Bei der Migros-Tochter sind seit April 2020 alle Mitarbeitenden in Kurzarbeit. Um die Kosten zu senken baut die Hotelplan Gruppe, zu der Hotelplan Suisse gehört — zudem bekanntlich auch massiv Stellen ab. Rund 170 der knapp 1200 Stellen in der Schweiz wurden weggespart und das Unternehmen machte 12 seiner ursprünglich 98 Filialen dicht.

18.12 Uhr: Gutachter kritisieren zögerliche Reaktion von WHO und China

Internationale Gutachter haben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der chinesischen Regierung fehlendes Tempo bei den ersten Reaktionen auf die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus vor einem Jahr vorgeworfen. Es hätte in dieser Phase «Potenzial gegeben, schneller auf frühe Anzeichen zu reagieren», heisst es in einem am Montag vorgelegten Bericht des von der WHO eingesetzten Unabhängigen Prüfungsausschusses. «Öffentliche Gesundheitsmassnahmen» hätten von den lokalen und nationalen Behörden in China im Januar energischer umgesetzt werden können.

Die Experten kritisierten die WHO für die späte Einberufung einer Sitzung ihres Notfallkomitees am 22. Januar vergangenen Jahres. Zudem habe das Gremium erst eine Woche später den öffentlichen Gesundheitsnotstand und damit die höchste Alarmstufe ausgerufen. Es sei «nicht klar», warum beide Schritte nicht früher erfolgten, heisst es in dem Bericht.

Die ersten Fälle des Coronavirus waren Ende 2019 in der chinesischen Stadt Wuhan entdeckt worden. Die Pandemie breitete sich in der Folge mit grosser Geschwindigkeit auf der gesamten Welt aus. Bislang starben weltweit mehr als zwei Millionen Menschen an dem Virus. Die WHO und China waren bereits wiederholt für ihre Reaktion zu Beginn der Pandemie kritisiert worden.

17.15 Uhr: Kritik am Präsenzunterricht im Kanton St. Gallen

Zwei Wochen lang galt im Kanton St. Gallen nach den Weihnachtsferien für Berufsfach- und Kantonsschulen der Fernunterricht. Seit Montag wird in der Sekundarstufe II aber wieder in den Schulzimmern unterrichtet. Am gleichen Tag trat in der Schweiz auf Geheiss des Bundesrats die Pflicht zu Homeoffice in Kraft.

Der Entscheid des Bundesrat und die Umstellung auf Präsenzunterricht in den St. Galler Schulen widersprächen sich diametral, schrieb CVP-Kantonsrat Peter Boppart in seinem neuen Vorstoss. Für Lehrpersonen, aber auch für Lehrbetriebe oder Eltern stellten sich dringende Fragen.

Die Sekundarstufe II sei so aufgestellt, dass dort ohne Probleme einige Wochen Distance-Learning möglich seien, argumentiert der Berufsschullehrer. Verschiedene Studien belegten, dass gerade junge Erwachsene Überträger des Virus seien. Da könnten die Schulen ihre Schutzkonzepte einhalten, wie sie wollten: «Die Zu- und Abreise oder auch die Pausen über Mittag entziehen sich der Verantwortlichkeit der Schulen».

Ein grosser Teil der Lernenden reise jeweils von auswärts an die verschiedenen Schulstandorte an und müsse sich nun über Takeaways verpflegen, schildert Boppart. Die aktuelle Wetterlage lade aber nicht dazu ein, im Freien zu essen. Diese Mahlzeiten würden deshalb in Schulzimmern eingenommen, weil vielerorts die Kapazität der Aufenthaltsräume nicht ausreiche.

16.45 Uhr: Post-Covid-Lungen schlimmer als Raucherlungen

Eine amerikanische Chirurgin warnt erneut vor den Spätfolgen, die Covid-19 in der Lunge anrichten können: «Post-Covid-Lungen sehen schlimmer aus als jede Rauchenlunge, die wir gesehen haben» , schreibt die Ärztin Brittany Bankhead-Kendall auf Twitter.

«Jeder sorgt sich so sehr um die Sterblichkeitsrate, und das ist auch schrecklich und schlimm», legte sie bei «CBS» nach, aber Junge, für alle Überlebenden und positiv Getesteten wird das zum Problem werden.» Alle ihre Patienten hätten schlechte Röntgenbilder der Brust und selbst bei asymptomatischen Patienten seien es 70 bis 80 Prozent.

Die Röntgenbilder der Covid-Patienten würden alle vermehrt helle Stellen aufweisen. «Man sieht entweder viel von diesem dichten, weiss Narbengewebe und man sieht es in der gesamten Lunge. Und wenn man die Probleme jetzt nicht bemerkt, deutet die Tatsache, dass das Röntgenbilder der Brust so aussieht, wahrscheinlich darauf hin, dass man die Probleme später bekommt.»

16.20 Uhr: Liegestütz-Strafe für Corona-Muffel auf Bali

Ausländer, die sich auf Bali nicht an die Corona-Vorschriften halten, sehen sich einer neuen Strafe gegenüber: Wie der australische Sender «ABC» berichtet, zwingen die Polizisten fehlbare Touristen dazu, Liegestützen zu machen. Entsprechende Bilder, oft mit dem Zusatz «naughty bule» beschrieben, kursierten in den sozialen Netzwerke. Die Phrase bedeutet so viel wie «böser Ausländer».

«Die meisten dieser Ordnungswidrigkeiten betrafen das Fehlen einer Maske, das falsche Tragen der Maske und einige Geschäfte, die sich nicht an das Gesundheitsprotokoll gehalten haben», erklärte dazu Behördenchef I Gusti Agung Kerta Suryanegara. 80 Prozent der Delinquenten seien Touristen, die meisten davon Europäer. Mit Liegestützen bestraft würden aber nur jene, die sich uneinsichtig zeigen würden.

15.50 Uhr: Tessin will Schliessung kleiner Grenzübergänge 

Die Tessiner Regierung hat den Bundesrat gebeten, an der Südgrenze erneut systematische Kontrollen durchzuführen. Der aktuelle Grenzverkehr überschreite das übliche Mass des Berufsverkehrs, schreibt die Regierung am Montag in einer Mitteilung.

Auch wenn sich die epidemiologische Lage im Südkanton verbessert habe, sei die Kantonsregierung besorgt, heisst es im Communiqué. Anlass zur Sorge gebe die britische Coronavirus-Mutation, schreibt der Regierungsrat weiter. Diese war in den letzten Tagen zuerst in einem Altersheim und dann an einer Tessiner Mittelschule bestätigt worden.

Die Grenzstation Chiasso Brogeda zwischen der Schweiz und Italien im Juni. Aufgrund der Coronavirus-Mutatiionen fordert das Tessin an der Südgrenze wieder systematische Kontrollen. (Archiv)
Die Grenzstation Chiasso Brogeda zwischen der Schweiz und Italien im Juni. Aufgrund der Coronavirus-Mutatiionen fordert das Tessin an der Südgrenze wieder systematische Kontrollen. (Archiv)
Bild: Keystone

15.44 Uhr: Aargauer Apotheken helfen bei Impf-Anmeldung 

Aargauerinnen und Aargauer ohne Internetzugang und Mobiltelefon können sich ab kommendem Mittwoch in den Apotheken für die Covid-19-Impfung anmelden. Laut dem Kanton erhalten Interessierte auf diese Weise aber keinen früheren Impftermin.

Das Anmeldeverfahren mit der Software des Bundes bleibe dasselbe wie für alle anderen Personen, teilte das Departement Gesundheit und Soziales (DGS) am Montag mit. Mit der Software können sich Menschen im Aargau seit Montag für die Impfung anmelden. Dafür sind ein Internetzugang und ein Mobiltelefon nötig.

Wer dies nicht hat, findet nun also Hilfe in seiner nächsten Apotheke. Einen Termin muss man dafür nicht vereinbaren. Für die Anmeldung braucht die Apotheke die Personalien, Angaben zu allfälligen Vorerkrankungen und eine Festnetz-Telefonnummer. Auf diese erhalten die Interessierten einen Anruf, wenn ein Impftermin verfügbar ist.

15.21 Uhr: Erst 25 Impfdosen in armen Ländern gespritzt

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat erneut die gewaltige Kluft bei den Corona-Impfungen zwischen den reichen und den armen Ländern scharf kritisiert. Während in mindestens 49 wohlhabenden Staaten inzwischen 39 Millionen Dosen verabreicht worden seien, liege die Zahl der gespritzten Dosen in den armen Ländern bei gerade einmal 25, sagte der WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Montag zum Auftakt einer mehrtägigen Sitzung des WHO-Exekutivrates. «Ich muss unverblümt sagen: Die Welt steht am Rand eines katastrophalen moralischen Versagens.»

Die Zahl der bilateralen Verträge reicher Staaten mit den Impfstoffherstellern nehme deutlich zu. Während im vergangenen Jahr 44 solche Kontrakte geschlossen worden seien, seien es in den ersten Tagen 2021 bereits zwölf, sagte Tedros. Diese «Ich-Zuerst-Haltung» gefährde nicht nur die Bevölkerung in den armen Ländern, sondern werde zu einer Verlängerung der Dauer der Pandemie führen, warnte Tedros. Er appellierte an die reichen Länder, die sich viel Impfstoff gesichert hätten, ihre Zusagen einzuhalten und Dosen auch über die internationale Corona-Impfinitiative Covax an die 92 angeschlossenen Länder zu verteilen.

Eine Mitarbeiterin eines deutschen Spitals hält den Impfstoff von Moderna in die Kamera: In den reichen Ländern wird immer mehr geimpft – laut WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus wurden in den armen Ländern hingegen gerade mal 25 Impfdosen verabreicht. 
Eine Mitarbeiterin eines deutschen Spitals hält den Impfstoff von Moderna in die Kamera: In den reichen Ländern wird immer mehr geimpft – laut WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus wurden in den armen Ländern hingegen gerade mal 25 Impfdosen verabreicht. 
Federico Gambarini/dpa

15.06 Uhr: Personal von Rettungsdiensten höher priorisieren

Die Gesellschaft für Notfall- und Rettungsmedizin (SGNOR) fordert, dass Rettungssanitäterinnen und Notärzte möglichst rasch geimpft werden können. Die Gesundheitsdirektorenkonferenz (GDK) müsse «umgehend» ein klares und schweizweit einheitliches Vorgehen festlegen.

Das Personal auf den Notfall- und Intensivstationen, in den Covid-Abteilungen, die Mitarbeitenden der Rettungsdienste und andere exponierte Covid-Fachpersonen im Gesundheitswesen seien in ihrem Berufsalltag dem Virus besonders exponiert, schreibt die SGNOR am Montag in einer Mitteilung.

Daher soll sich diese Personengruppe nach den vulnerablen Personen - und sobald mehr Impfstoff zur Verfügung stehe – prioritär impfen können, wenn sie dies wollten, fordert die SGNOR. Derzeit fehle noch eine Strategie für diese «Risikogruppe».

15 Uhr: Athen erwägt Öffnung griechischer Skigebiete

Der Corona-Stab der griechischen Regierung will bei seinem nächsten Treffen am Freitag erörtern, ob es möglich ist, die Skigebiete des Landes zu öffnen. Bisher sind Reisen innerhalb Griechenlands den Bürgern wegen Corona bis auf wenige Ausnahmen wie etwa den Weg zur Arbeit verboten. Diese Massnahme stehe derzeit zur Diskussion, sagte der Minister für wirtschaftliche Entwicklung, Adonis Georgiadis, am Montag dem Fernsehsender Skai. «Wenn die Epidemie es zulässt, haben wir dann unter anderem vor, die Skigebiete zu öffnen, da es sich dabei um saisonale Betriebe handelt, die ohne Reisefreiheit nicht arbeiten können.»

Griechenland hat rund 25 Skigebiete, das bekannteste davon im Parnass-Gebirge rund zwei Autostunden nordwestlich von Athen. Bisher liegen die Aktivitäten dort weitgehend flach, weil die Menschen nicht anreisen dürfen. Allerdings ist die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Griechenland derzeit auf Grund eines monatelangen strengen Lockdowns relativ niedrig, so dass jetzt erste Lockerungen vorgenommen werden.

So dürfen seit Montag die Geschäfte weitgehend wieder für Kunden öffnen. Am Sonntag hatte die griechische Gesundheitsbehörde für die rund 11 Millionen Einwohner des Landes 237 Neuinfektionen binnen 24 Stunden gemeldet. Bisher sind in Griechenland 5469 Menschen an oder mit Corona gestorben.

14.50 Uhr: Zürcher Kantonsrat keine Corona-Statistiken 

Der Zürcher Kantonsrat hat an seiner Sitzung vom Montag einen Vorstoss abgelehnt, der Statistiken zu Covid-19 im Kanton Zürich forderte. Auch die in einem weiteren Vorstoss geforderte Einsetzung eines Covid-Beirats zu Wirtschaftsthemen lehnte der Kantonsrat ab. Beide Vorstösse wurden gemeinsam von FDP und SP eingereicht, fanden jedoch ausserhalb der beiden Parteien zu wenig Unterstützerinnen und Unterstützer im Rat.

Der Vorstoss zu den Covid-Statistiken wurde mit 100 zu 60 Stimmen, jener zum Covid-Beirat mit 108 zu 58 Stimmen abgelehnt. Der Vorstoss zu den Statistiken forderte eine Befragung der Personen, die sich auf das Coronavirus testen lassen. Diese sollten - auf freiwilliger Basis und anonym - Auskunft über ihr Bewegungsmuster, ihre Tätigkeiten und ihr Verhalten geben.

Der Zürcher Kantonsrat hat an seiner SItzung vom Montag zwei Vorstösse zur Corona-Pandemie behandelt und beide abgelehtn. (Archivbild)
Der Zürcher Kantonsrat hat an seiner SItzung vom Montag zwei Vorstösse zur Corona-Pandemie behandelt und beide abgelehtn. (Archivbild)
Bild: Keystone

14.44 Uhr: Deutlich weniger Kriminalität in Tschechien

Zumindest einen positiven Effekt soll die Corona-Pandemie in Tschechien gehabt haben: Die Zahl der polizeilich registrierten Straftaten ging 2020 im Vergleich zum Vorjahr um knapp 17 Prozent zurück. Ein Hauptgrund dafür seien die Krisenmassnahmen, die zu einer geringeren Mobilität der Bevölkerung geführt hätten, teilte ein Polizeisprecher am Montag in Prag mit.

Am stärksten war der Rückgang bei den Straftaten demnach in Prag mit minus 23,7 Prozent. Landesweit ging die Anzahl sogenannter einfacher Diebstähle - wie beispielsweise Ladendiebstähle – um knapp ein Viertel zurück. Geringer fielen die Unterschiede im Jahresvergleich bei schweren Gewalttaten und Morden aus, die um rund zehn Prozent abnahmen. Dabei spiele eine Rolle, dass sich Täter und Opfer oft kennen würden oder verwandt seien, hiess es.

14.15 Uhr: Zürich informiert über Härtefallprogramm

Das elektronische Eingabeportal für Härtefall-Gesuche im Kanton Zürich steht bereits am Dienstag zu Verfügung, wie Finanzdirektor Ernst Stocker (SVP) am Montag bekannt gegeben hat. Gesuche können bis am 31. Januar eingegeben werden.

In der ersten Verteilrunde stehen im Kanton Zürich maximal 261 Millionen Franken für Darlehen und nicht rückzahlbare Beiträge zur Verfügung.

Gesuche können nur online eingereicht werden. Die Wirtschafts- und Gewerbeverbände sollen ihren Mitgliedern entsprechende Hilfestellungen leisten, damit diese ein Gesuch stellen könnten, sagte Stocker.

Am Montag informierte der Zürcher Finanzdirektor Ernst Stocker (SVP) über den Stand des kantonalen Härtefallprogramms. (Archivbild)
Am Montag informierte der Zürcher Finanzdirektor Ernst Stocker (SVP) über den Stand des kantonalen Härtefallprogramms. (Archivbild)
Bild: Keystone

13.35 Uhr: BAG meldet 4703 Neuinfektionen an Wochenende

In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Montag 4703 neue Coronavirus-Ansteckungen bei insgesamt 48'004 Tests innert 72 Stunden gemeldet worden. Das entspricht einer Positivitätsrate von 9,8 Prozent. Zudem registrierte das BAG in dieser Zeit 121 neue Todesfälle und 203 Spitaleinweisungen.

Am vergangenen Montag waren innerhalb von 72 Stunden 6523 neue Coronavirus-Ansteckungen, 112 neue Todesfälle und 249 Spitaleinweisungen gemeldet worden.

Die Positivitätsrate für die vergangenen zwei Wochen lag bei 13,2 Prozent. Im gleichen Zeitraum wurden pro 100'000 Einwohnerinnen und Einwohner 426,33 laborbestätigte Coronavirus-Infektionen gemeldet. Die Reproduktionszahl R, die angibt, wie viele Personen eine infizierte Person im Durchschnitt ansteckt, lag am 8. Januar bei 0,81.

Seit Beginn der Pandemie wurden in der Schweiz und in Liechtenstein 4'026'690 Tests auf Sars-CoV-2 durchgeführt, den Erreger der Atemwegserkrankung Covid-19, wie das BAG weiter mitteilte. Insgesamt gab es 499'931 laborbestätigte Fälle von Ansteckungen mit dem Coronavirus.

Pflegepersonal kümmert sich in einem Spital um eine Covid-Patientin. (Archiv)
Pflegepersonal kümmert sich in einem Spital um eine Covid-Patientin. (Archiv)
Bild: dpa

13.13 Uhr: Pariser Louvre macht 90 Millionen Euro Verlust

Der Pariser Louvre verzeichnet für das Jahr 2020 einen Besucherrückgang von 72 Prozent. Damit ist die Zahl der Besucher von 9,6 Millionen im Jahr 2019 aufgrund der sechsmonatigen coronabedingten Schliessung auf 2,7 Millionen gefallen. Davon stammten rund 70 Prozent aus Frankreich, wie die Einrichtung bestätigte. Der Louvre wird gewöhnlich von einem Publikum besucht, das zu 75 Prozent aus dem nicht europäischen Ausland stammt, darunter vor allem aus Amerika und China.

Den dadurch verursachten Verlust beziffert das Weltmuseum, das sich zu über 50 Prozent selbst finanziert, auf 90 Millionen Euro. Ein Teil sei vom Staat mit 46 Millionen Euro abgedeckt worden. Seit mehreren Wochen organisiert die Einrichtung auch Spendenaktionen. Ursprünglich hätte der Louvre Anfang 2021 wieder öffnen sollen. Aufgrund der anhaltenden Krise sind in Frankreich die Kultureinrichtungen jedoch bis auf Weiteres geschlossen.

Der abgesperrte Louvre in Paris am 7. Januar. 
Der abgesperrte Louvre in Paris am 7. Januar. 
Bild: Keystone

12.36 Uhr: Über 100 Kinder in Quarantäne in Bremgarten

Zwei Schulkinder aus Bremgarten bei Bern sind nach der Rückkehr aus den Skiferien in Wengen im Berner Oberland positiv auf das mutierte Coronavirus aus Grossbritannien getestet worden. Nun sind alle Personen, welche in Kontakt zu den Kindern standen, in Quarantäne geschickt worden.

Wie der Bremgartener Gemeindepräsident Andreas Schwab am Montagmittag im «Regionaljournal Bern Freiburg Wallis» von Radio SRF sagte, sind das 120 Schülerinnen und Schüler der Primarschule und des Kindergartens von Bremgarten. Auch die Familie der beiden Kinder und Kontaktpersonen der Familie befinden sich in Quarantäne. Die genaue Zahl der insgesamt in Quarantäne geschickten Personen ist laut Schwab noch nicht bekannt.

12 Uhr: Skigebiete sehen keinen Grund für Schliessungen

Nachdem am Wochenende in einigen Skigebieten ein Besucheransturm zu verzeichnen war, werden Forderungen aus Politik und Wissenschaft laut, die Skigebiete zu schliessen.

Im Hoch-Ybrig SZ, Flumserberg SG, Melchsee-Frutt OW, Adelboden BE oder der Lenzerheide GR mussten Skibegeisterte am Wochenende teils lange anstehen, berichtet «20 Minuten». Daraufhin forderte etwa Raphael Zimmerli von der Jungen Mitte den Bundesrat dazu auf, «die Skigebiete schweizweit zu schliessen». Auch der Infektiologe Christian Garzoni hält die Ausnahmen für die Skigebiete im Gespräch mit «20 Minuten» für nicht plausibel. Er meint, es sei klar, dass das «Distanzhalten ausser Kontrolle gerät und sich das Virus überträgt», sobald viele Menschen einen Ort ohne «konkretes Verhalten» besuchen würden.

Berno Stoffel, Direktor von Seilbahnen Schweiz, meinte gegenüber Radio SRF, er habe die «Bilder gesehen». Man sei sich auch bewusst gewesen, dass diese Tage wegen des vielen Schnees und des schönen Wetters schwierig würden. Er sagte jedoch auch: «Wir sind im Grossen und Ganzen sehr zufrieden, wie das abgelaufen ist».

Auf den Hinweis, dass die Schutzkonzepte beim Abstandhalten vor den Skiliften scheinbar nicht ganz funktioniert hätten, erklärte Stoffel, er sehe das nicht so. Die Situation sei so gewesen, weil die Skigebiete am frühen Samstagmorgen nicht hätten öffnen können, weil sie noch gesichert werden mussten. Deshalb sei es zu Menschenansammlungen gekommen. «Eine solche Situation ist äusserst aussergewöhnlich und soll sich eigentlich in Zukunft auch nicht wiederholen», so Stoffel.

Für die Sportferien befürchtet Stoffel keine ähnlichen Vorkommnisse, da sich diese über fünf Wochen hinziehen würden. Es würden nicht alle Leute am selben Tag kommen. «Das verläuft sehr viel ruhiger, viel regelmässiger. Das haben wir auch in den Weihnachtsferien gesehen. Da hat es sehr gut geklappt.» Stoffel meinte, er könne mit gutem Gewissen sagen, dass die Skigebiete offenbleiben sollten. «Es sind absolut keine Fälle bekannt bis jetzt, von einigen Ausnahmen abgesehen.» Bislang sei alles sehr gut verlaufen. Ausserdem trage man auch zur Gesundheit des Immunsystems bei. Das solle man nicht vergessen.

Dicht an dicht warten Skifahrer am 16. Januar vor einem Lift in Verbier. 
Dicht an dicht warten Skifahrer am 16. Januar vor einem Lift in Verbier. 
Bild: Keystone

11.11 Uhr: Fehlstart für Rekrutenschule im Homeoffice

Die Rekrutenschule im Homeoffice hat am Montag einen Fehlstart hingelegt. Die 40 Prozent der nicht in die Kasernen eingerückten Rekruten konnten sich nicht ins System einloggen. Grund war ein technisches Problem.

Die Armee arbeitete am Morgen an einer Lösung. Über die Dauer der Störung liess sich zunächst nichts sagen. Im Learning Management System sei eine technische Störung aufgetreten, sagte Armeesprecher Stefan Hofer auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

Laptop mit militärischem Desktop-Hintergrund: Die Rekrutenschule im Homeoffice hat mit einer Panne begonnen. (Symbolbild) 
Laptop mit militärischem Desktop-Hintergrund: Die Rekrutenschule im Homeoffice hat mit einer Panne begonnen. (Symbolbild) 
Bild: Keystone

10.59 Uhr: Homeoffice-Pflicht ist auf Strassen bemerkbar

Kaum noch Staus auf der A1, rund um Zürich und im Raum Bern: Die Homeoffice-Pflicht, die für Pendlerinnen und Pendler seit Montag gilt, macht sich im Strassenverkehr bemerkbar.

An neuralgischen Stellen, etwa am Gubrist bei Zürich, bei Härkingen SO oder auf der A6 bei Bern, hätten sich die Fahrzeuge am Morgen kaum gestaut, sagte Barbara Roelli vom Verkehrsinformationsdienst Viasuisse der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Kurze Staus hätten lediglich Pannen und Unfälle verursacht.

Anders war die Lage allerdings bei den Grenzübergängen, beispielsweise in Basel und Chiasso: Dort gab es nach Angaben von Viasuisse im normalen Rahmen Staus. Die Autofahrerinnen aus Frankreich und Deutschland respektive aus Italien seien im normalen Rahmen Richtung Schweiz gereist, sagte Roelli.

10.09 Uhr: Oberste Lehrerin für Maskenpflicht ab 5. Klasse 

Für Schülerinnen und Schüler ist eine Maskenpflicht ab der fünften Klasse zumutbar. Das sagte Dagmar Rösler, die oberste Lehrerin der Schweiz, am Montagmorgen in den Nachrichten von Radio SRF.

Die Fälle an den Schulen wie aktuell in Oberwil BL würden zeigen, dass auch Kinder und Jugendliche von der Coronavirus-Pandemie betroffen seien, sagte die Präsidentin des Dachverbandes Lehrerinnen und Lehrer Schweiz (LCH). Handeln sei angezeigt.

Eine flächendeckende Schulschliessung mit Fernunterricht hält Rösler dabei aber nicht für nötig. Vorstellen könnte sie sich eine Maskenpflicht ab der fünften Primarschulklasse. Bei jüngeren Schülerinnen und Schülern wäre eine Maskenpflicht schwierig umzusetzen. Rösler wiederholte im Weiteren die Forderung nach einem Vorrang für Lehrerinnen und Lehrer beim Impfen.

9.55 Uhr: Steve Martin twittert humorvoll über Impfung

Stand-up-Komiker und Oscarpreisträger Steve Martin («Roxanne», «Vater der Braut») hat sich nach eigenen Worten gegen Corona impfen lassen. «Die gute Nachricht: Ich wurde gerade geimpft. Die schlechte: Ich bekam sie, weil ich 75 bin. Ha!», schrieb der Hollywoodstar in der Nacht zum Sonntag auf Twitter.

Die Impfung in New York sei glatt gelaufen und er habe sie auch gut vertragen: «No Fide Resects», schrieb er mit wohl absichtlich eingebauten Tippfehlern – also keine Nebenwirkungen. Der Schauspieler feierte im August seinen 75. Geburtstag.

9.39 Uhr: Schilthornbahn beschränkt wochentags Betrieb 

Die Schilthornbahn reduziert bis Ende Monat an Wochentagen den Bahn- und Wintersportbetrieb im Gebiet Mürren. Jeweils von Montag bis Freitag bleiben die Strecke Mürren-Birg-Schilthorn der Schilthornbahn sowie Wintersportanlagen und Pisten im Gebiet Birg-Schilthorn geschlossen.

Auch alle Take-away-Betriebe in diesem Gebiet schliessen bis Ende Monat an Wochentagen. Als Grund dafür gibt die Schilthornbahn in einer Mitteilung vom Montag die Corona-Schutzmassnahmen und die saisonbedingt schwache Nachfrage an den Wochentagen an.

Ein weiterer Grund seien die durchzogenen langfristigen Wetterprognosen in den nächsten vierzehn Tagen. An den Wochenenden sind hingegen alle Anlagen und Pisten geöffnet. Ende Januar wird die Lage neu beurteilt.

Bis Ende Januar fährt wochentags keine Bahn hinauf zum Schilthorn. (Archivbild)
Bis Ende Januar fährt wochentags keine Bahn hinauf zum Schilthorn. (Archivbild)
Bild: Keystone

9.12 Uhr: Einreise nach Grossbritannien nur noch mit Test

Für Reisen nach Grossbritannien ist seit Montagmorgen ein negativer Test vor der Einreise notwendig. Dieser darf nicht mehr als 72 Stunden zurückliegen, wie die britische Regierung in der vergangenen Woche mitgeteilt hatte. Trotzdem müssen sich Einreisende nach ihrer Ankunft in eine zehntägige Quarantäne begeben – egal, aus welchem Land sie kommen. Diese Selbstisolation kann frühestens ab dem fünften Tag durch einen weiteren negativen Corona-Test beendet werden. Die Regelung soll bis mindestens Mitte Februar gelten.

Die Regierung hat die Einreiseregeln verschärft, um sich effektiver vor der Einschleppung neuer Corona-Varianten aus anderen Ländern zu schützen. Für Brasilien, wo neue Varianten entdeckt wurden, und mehrere andere südamerikanische Länder sowie Portugal gilt sogar ein Einreiseverbot.

8.30 Uhr: Australien will Grenzen auch 2021 schliessen

Australien wird seine Grenzen für internationalen Reiseverkehr voraussichtlich auch 2021 nicht öffnen. «Ich denke, das ist die grosse Frage. Aber ich glaube, die Antwort ist Nein», sagte der Chefmediziner der australischen Regierung, Brendan Murphy, am Montag. Selbst wenn ein grosser Teil der Bevölkerung gegen das Coronavirus geimpft sei, könne nicht ausgeschlossen werden, dass die Geimpften es weiterhin an andere übertragen könnten. «Ich denke, dass es den grössten Teil dieses Jahres immer noch erhebliche Grenzbeschränkungen geben wird», so Murphy.

Das Land hat seine Landesgrenzen seit März 2020 geschlossen. Auch wegen dieser Massnahme ist Australien mit seinen 25 Millionen Einwohnern bislang vergleichsweise sehr glimpflich durch die Pandemie gekommen. Es wurden insgesamt bisher knapp 29'000 Infektionen verzeichnet, rund 900 Menschen sind in Verbindung mit Covid-19 gestorben.

Ein Schalterbereich im Flughafen in Sydney ist Ende 2021 fast menschenleer. (Archiv)
Ein Schalterbereich im Flughafen in Sydney ist Ende 2021 fast menschenleer. (Archiv)
Bild: Keystone

8.05 Uhr: Reproduktionszahl auf 0,82 gesunken

Die Reproduktionszahl (R-Wert), die angibt, wie viele Menschen eine mit dem Coronavirus infizierte Person im Durchschnitt ansteckt, ist in der Schweiz und in Liechtenstein auf 0,82 gesunken. Das meldet das Bundesamt für Gesundheit (BAG) auf seiner Internetseite.

Die am Sonntag aufgeschaltete Zahl bezieht sich auf den 7. Januar. Am Samstag war für den 6. Januar ein Wert von 0,83 gemeldet worden. Liegt die Reproduktionszahl (R-Wert) über 1, nimmt die Summe aller angesteckten Personen zu.

Einen R-Wert von über 1 vermeldete das BAG am Sonntag für die Kantone Obwalden, Schaffhausen und Genf. Unter 0,8 lag der Wert im Tessin, in Zürich, St. Gallen, Thurgau und in Liechtenstein.

7.43 Uhr: Erneut volle Strände in Rio trotz Corona

Trotz weiter steigender Corona-Zahlen sind die Strände der brasilianischen Metropole Rio de Janeiro voll. Dicht an dicht drängten sich die Besucher zwischen den bunten Sonnenschirmen an den weltberühmten Stränden von Copacabana und Ipanema, wie auf Fotos vom Sonntag zu sehen war. Viele trugen keine Maske.

Am Sonntag wurden die Strassen entlang der Strände von Copacabana, Ipanema und Leblon und der Park Aterro do Flamengo wieder für den Fahrzeugverkehr geschlossen und zu Freizeitgebieten für die Bewohner Rios umgewandelt. Der Januar ist in Brasilien Ferienzeit.

Die Menschen hätten die Pandemie inzwischen «völlig banalisiert», zitierte das Nachrichtenportal «G1» die Wissenschaftlerin Chrystina Barros von der Bundesuniversität Rio de Janeiro angesichts der Bilder. «Es ist Sommer, also sind sie (der Einschränkungen) müde und die Anziehungskraft der Strände ist sehr gross. Leider geht's nicht mehr. Wir sehen keine Möglichkeit zu glauben, dass wir das Gewissen der Menschen gewinnen können.»

Die Neuinfektionen in Brasilien gehen hoch – die Zahl der Besucher an den Stränden in Rio de Janeiro auch. 
Die Neuinfektionen in Brasilien gehen hoch – die Zahl der Besucher an den Stränden in Rio de Janeiro auch. 
Bild: Keystone

6.30 Uhr: Quarantäne und schärfere Regeln in St. Moritz

Da in St. Moritz eine gehäufte Ausbreitung des mutierten Coronavirus festgestellt worden ist, hat das Gesundheitsamt Graubünden zwei Hotelbetriebe unter Quarantäne gestellt und in beiden betroffenen Betrieben Massentests angeordnet. Dies teilte die Regierung des Kantons Graubünden heute Morgen mit. Überdies würden die Schulen sowie Skischulen in St. Moritz bis auf Weiteres geschlossen. Auf dem gesamten Gemeindegebiet bestehe neu eine Maskenpflicht.

In St. Moritz breitet sich das mutierte Coronavirus aus. (Archivbild)
In St. Moritz breitet sich das mutierte Coronavirus aus. (Archivbild)
Bild: Keystone/APA/Barbara Grindl

Das Gesundheitsamt habe am Sonntagabend in St. Moritz eine gehäufte Ausbreitung des mutierten Coronavirus registriert. In zwei Hotels seien aktuell rund ein Dutzend Fälle bekannt, heisst es in der Mitteilung. Zum Schutz der Gesundheit von Bevölkerung und Gästen habe die Behörde die beiden Hotels unter Quarantäne gestellt und Coronatests für deren Mitarbeitende und Gäste angeordnet. Zudem werde am Dienstag in der Gemeinde St. Moritz ein Flächentest für die Bevölkerung durchgeführt. Der Bevölkerung und den Gästen von St. Moritz wird dringend empfohlen, an diesem Test teilzunehmen.

6.10 Uhr: Geschlossene Geschäfte, Homeoffice-Pflicht

Um Mitternacht sind in der Schweiz neue Massnahmen gegen die Coronavirus-Pandemie in Kraft getreten. Läden, die keine Güter des täglichen Bedarfs verkaufen, müssen schliessen. Es gilt eine Homeoffice-Pflicht, und höchstens noch fünf Personen dürfen sich treffen.

Der Bundesrat hatte die Massnahmen am vergangenen Mittwoch beschlossen. Anlass waren weniger die aktuellen Fallzahlen als die neuen, stärker ansteckenden Virusvarianten, die aus Grossbritannien und Südafrika in die Schweiz gelangt sind. Es gehe darum, eine starke dritte Welle im Februar zu verhindern, sagte Gesundheitsminister Alain Berset.

Menschen stehen am 16. Januar 2021 – dem letzten Einkaufstag vor dem Lockdown – in der Warteschlange vor einem Geschäft an der Bahnhofstrasse in Zürich. 
Menschen stehen am 16. Januar 2021 – dem letzten Einkaufstag vor dem Lockdown – in der Warteschlange vor einem Geschäft an der Bahnhofstrasse in Zürich. 
Bild: Keystone/Alexandra Wey

Die neuen Massnahmen gelten vorerst bis 28. Februar. Im Gegensatz zum Lockdown im Frühjahr 2020 bleiben die Schulen offen.



5.30 Uhr: In die RS – zu Hause

Knapp 12'000 Rekrutinnen und Rekruten nehmen heute ihre Ausbildung bei der Armee in Angriff. Für rund 5000 von ihnen beginnt die Ausbildung coronabedingt indes vorerst in den eigenen vier Wänden. In eine Kaserne einrücken werden gemäss Angaben der Armee zunächst vor allem die Sanitäts- und Spital-Rekrutenschulen sowie die Infanteristen. Für die übrigen rund 40 Prozent beginnt die RS zu Hause mit «Distance Learning». Geplant ist, dass sie sich mit einem Lernprogramm der Armee in rund sechs Stunden Selbststudium pro Tag Theorie-Grundkenntnisse aneignen und vier Stunden Sporttraining pro Woche absolvieren. Erst am 8. Februar werden diese Rekrutinnen und Rekruten in die Kasernen einrücken.

5 Uhr: Studie zeigt erste Erfolge bei Israels Impfkampagne

Einen Monat nach Beginn der massiven Corona-Impfkampagne in Israel zeigen erste Studienergebnisse, dass das Vakzin die Zahl von Neuinfektionen deutlich senkt. Bereits zwei Wochen nach der ersten Dosis des Biontech-Pifzer-Impfstoffs war die Zahl der positiven Corona-Tests bei über 60-Jährigen signifikant niedriger, wie eine Studie der grössten Krankenkasse des Landes ergab. Die Krankenkasse Clalit habe eine Gruppe von rund 200'000 Geimpften über 60 mit einer gleich grossen und gleichaltrigen Gruppe Nicht-Geimpfter verglichen, erklärte der Chief Medical Officer, Professor Ran Balicer. «Das ist die interessanteste Altersgruppe, was die Wirksamkeit des Impfstoffs angeht.» Balicer betonte im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur, man habe keine speziellen Tests initiiert, sondern die Gruppen nur «im echten Leben beobachtet».

Die Ergebnisse betreffen Personen beider Gruppen, die aus verschiedenen Gründen Corona-Tests machen mussten – etwa weil sie Symptome oder mit Erkrankten Kontakt hatten. «Der Anteil der positiv Getesteten – ob symptomatisch oder asymptomatisch – war in der geimpften Gruppe 33 Prozent niedriger als in der nicht geimpften Gruppe», sagte Balicer. Der Epidemiologe spricht von einem «ermutigenden Ergebnis, das zeigt, dass der Impfstoff auch bei älteren Menschen wirksam ist». Er rechne daher damit, dass die Zahl der schwerkranken Corona-Patienten in Kürze sinken werde.

Israel gilt mit seiner rasanten Impfkampagne als Vorreiter. Mehr als zwei Millionen Menschen haben bereits die erste und rund eine Viertelmillion die zweite Impfdosis erhalten. Bereits 75 Prozent der über 60-Jährigen wurden nach Angaben Balicers geimpft. «Wir verstehen, wie wichtig es ist, der Welt schnelle und verlässliche Informationen über die Impfkampagne in Israel zu übermitteln», sagt Balicer, Vorsitzender eines Corona-Expertenteams, das die Regierung berät. «Wir verfolgen die Wirksamkeit des Impfstoffs unter Echtbedingungen.»

Über diese drei Corona-Mutationen reden gerade alle

Über diese drei Corona-Mutationen reden gerade alle

Dass Viren mutieren, ist ein natürlicher Prozess, die meisten Variationen bleiben unbemerkt und sind nicht relevant für das Infektionsgeschehen. Drei Mutationen erregen jedoch Aufmerksamkeit.

30.01.2021

4.25 Uhr: Chinas Wirtschaft wächst 2020 um 2,3 Prozent

Die chinesische Wirtschaft ist 2020 wegen der Corona-Krise so langsam gewachsen wie seit über vier Jahrzehnten nicht mehr. Das Bruttoinlandprodukt legte um 2,3 Prozent zum Vorjahr zu, wie das Statistikamt heute in Peking mitteilte. 2019 hatte es noch zu einem Plus von 6,1 Prozent gereicht. Allerdings ist die Volksrepublik damit die einzige grosse Wirtschaftsnation weltweit, die im vergangenen Jahr ein Wachstum geschafft hat. Im laufenden Jahr soll es wieder kräftig aufwärtsgehen. So sagt der Internationale Währungsfonds für Chinas Wirtschaft ein Wachstum von 7,9 Prozent voraus. In den Jahren danach bis 2025 dürften sich die Wachstumsraten bei rund 5,5 Prozent einpendeln.

3.11 Uhr: Künftige US-Finanzministerin: Kein weicher Dollar

Die designierte neue US-Finanzministerin Janet Yellen strebt keine Dollar-Abwertung an. Der Wert des US-Dollars und anderer Währungen solle von den Märkten bestimmt werden. «Die Vereinigten Staaten streben nicht nach einer schwächeren Währung, um Wettbewerbsvorteile zu erlangen», zitierte das «Wall Street Journal» am Sonntag aus vorbereiteten Aussagen der ehemaligen Chefin der Notenbank Fed im Senat. Die USA sollten sich Versuchen anderer Länder widersetzen, dies zu tun.

Der Dollar ist im vergangenen Jahr auch durch die Corona-Krise unter Abwertungsdruck geraten. Das bringt vor allem für die US-Exporteure Vorteile, da ihre Waren und Dienstleistungen dadurch anderswo günstiger werden. Zugleich verteuern sich aber auch Importe, was zu einer höheren Inflation führen und die Kaufkraft schwächen kann.

Es wird erwartet, dass Yellen als eine der ersten vom künftigen Präsidenten Joe Biden vorgeschlagene Ministerin vom Senat bestätigt wird. Sie gilt als ausgewiesene Finanzexpertin und leitete von 2014 bis 2018 die mächtigste Notenbank der Welt. Biden wird am Mittwoch als neuer Präsident und Nachfolger von Donald Trump vereidigt.

3 Uhr: Euro-Guppe berät Corona-Aufbaupläne

Im Rahmen einer Videokonferenz debattieren heute die Mitglieder der Euro-Gruppe unter anderem über die Auswirkungen der Corona-Pandemie sowie über die Ausgabenpläne der Eurostaaten für den Corona-Hilfsfonds. Dieser Fonds ist mit insgesamt 750 Milliarden Euro dotiert. Er soll helfen, die Folgen der Pandemie zu bewältigen und die wirtschaftlichen Ungleichgewichte in der Eurozone zu dämpfen. Darüber hinaus diskutiert die Eurogruppe über die künftige Zusammenarbeit mit den USA in der Wirtschafts- und Währungspolitik nach dem Machtwechsel in Washington. In der Eurogruppe koordinieren die 19 Mitgliedstaaten der Eurozone ihre Steuer- und Wirtschaftspolitik. Sie wurde im Sommer 1998 gegründet.

2 Uhr: Nach Erdbeben auf Sulawesi: Tests für Vertriebene

Drei Tage nach dem Erdbeben auf der indonesischen Insel Sulawesi ist die Zahl der Opfer um acht auf 81 gestiegen. Das teilte die nationale Katastrophenschutzbehörde heute mit. Das Beben der Stärke 6,2 am Freitag habe allein in der Inselhauptstadt Mamuju 70 Menschenleben gefordert. Die Zahl der Verletzten wurde mit mehr als 740 angegeben. Fast 28'000 Menschen befänden sich in Notunterkünften. Einige von ihnen würden Corona-Tests erhalten. Damit solle sichergestellt werden, dass sich keiner der aus ihren Unterkünften vertriebenen Menschen mit dem Coronavirus anstecke.

Das Beben hatte die Insel am Freitag in den frühen Morgenstunden erschüttert. Das Unglücksgebiet befindet sich in der Region West-Sulawesi. Unter anderem stürzten zwei Krankenhäuser, ein Hotel und ein Teil des Gebäudes der Lokalverwaltung in Mamuju ein.

Sulawesi liegt zwischen Borneo und Neuguinea. Indonesien liegt auf dem Pazifischen Feuerring. Im Südteil des Archipels schiebt sich die Indo-Australische Platte unter die Eurasische Platte, was zu häufigen Erdbeben und Vulkanausbrüchen in der Region führt.

0.10 Uhr: Slowakei verschärft Ausgangsbeschränkungen

Die Slowakei verschärft im Kampf gegen die Pandemie die Ausgangsbeschränkungen. Wie der populistisch-konservative Ministerpräsident Igor Matovic am Sonntagabend nach einer Sondersitzung der Regierung bekannt gab, werden schon ab diesem Montag wieder Corona-Massentests im ganzen Land durchgeführt. Danach werde auch der Weg zur Arbeit nur mehr mit einem negativen Test erlaubt sein. Bisher zählte der Weg zur Arbeit zu den wichtigsten Ausnahmen von einem grundsätzlichen Verbot, die eigene Wohnung zu verlassen. Gesundheitsminister Marek Krajci konkretisierte, die «freiwillige» Testmöglichkeit werde bis 26. Januar bestehen. Die Verschärfung der Ausgangsbeschränkungen für Personen ohne negativen Corona-Test trete ab dem 27. Januar in Kraft und gelte vorerst bis 7. Februar.

Ein regierungsinterner Streit über die Zweckmässigkeit landesweiter Massentests war nach Medienberichten der Hauptgrund dafür, dass sich die Vier-Parteien-Koalition eine ganze Woche nicht auf das Massnahmenpaket einigen konnte, das sie eigentlich schon am vergangenen Montag verkünden wollte.

Die Ärztekammer und andere Gesundheitsorganisationen hatten wie der nun offenbar unterlegene Teil der Koalition kritisiert, durch landesweite Tests an grösstenteils gesunden Menschen würden Kapazitäten des kurz vor dem Kollaps stehenden Gesundheitssystems ineffizient eingesetzt. Besser wäre es, nur Risikogruppen und Hotspots zu testen, sich dafür aber stärker auf die Vorbereitung von Corona-Impfungen zu konzentrieren.

Die Slowakei hatte im Oktober/November 2020 mit Massentests fast aller über zehn Jahre alten Einwohner für internationales Aufsehen gesorgt. Während Österreich und andere Länder dieses Experiment nachahmten, war es in der Slowakei selbst wegen einer chaotischen Abwicklung stets umstritten.

0 Uhr: Brasilien erteilt Impfstoff-Notfallzulassungen

Nach der Notfallzulassung der Corona-Impfstoffe von Sinovac und AstraZeneca durch die Nationale Behörde für Gesundheitsüberwachung in Brasilien, Anvisa, ist die erste Brasilianerin geimpft worden. Dies ging aus einer Mitteilung der Regierung des Bundesstaates São Paulo am Sonntag hervor. Demnach bekam die Krankenschwester Mônica Calazans, 54, in dem Hospital das Clínicas in São Paulo den Impfstoff Coronavac des chinesischen Unternehmens Sinovac gespritzt, mit dem der Bundesstaat São Paulo ein Abkommen hat.

Fünf Direktoren der Anvisa hatten zuvor in einer live übertragenen, fünf Stunden dauernden Sitzung am Sonntag geschlossen für die Notfallzulassungen gestimmt. Von dem Impfstoff von Sinovac sind sechs Millionen Dosen verfügbar. Ein Versuch der brasilianischen Regierung, zwei Millionen Dosen des Impfstoffs von AstraZeneca aus Indien zu holen, war am Freitag zunächst gescheitert. Der Gouverneur des Bundesstaates São Paulo, João Doria, kündigte in einer Pressekonferenz am Sonntag an, der Regierung mehr als 4,5 Millionen Dosen Coronavac zu liefern.

Brasilien, ein Staat mit 210 Millionen Einwohnern, ist eines der am härtesten von der Pandemie betroffenen Länder. Bislang haben sich in dem grössten Land Lateinamerikas rund 8,5 Millionen Menschen nachweislich mit dem Coronavirus infiziert. Mehr als 209'000 Patienten sind im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben. Wegen der enormen Zunahme von Krankenhausaufenthalten im Zusammenhang mit Covid-19 brach zuletzt das Gesundheitssystem in der Amazonas-Metropole Manaus zusammen.

Nachdem Staatspräsident Jair Bolsonaro das Coronavirus zuerst verharmlost hatte, zieht er mittlerweile zwar auch eine Impfung in Zweifel. So hat er sich mehrmals abfällig über den chinesischen Impfstoff geäussert. Aber er stand mit São Paulos Gouverneur Doria dennoch in Konkurrenz um das erste Foto einer Impfung in Brasilien.

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