Corona-Übersicht Tausende Massnahmen-Gegner auf Kundgebung in Neuenburg

Agenturen/toko

22.5.2021

Die Stadt Neuenburg wollte mit der Bewilligung einer Kundgebung von Massnahmen-Gegnern die freie Meinungsäusserung fördern — und hoffte auf den «Bürgersinn» der Teilnehmer. Mehrere Tausend kamen, die meisten ohne Maske. Die Ereignisse des Tages im Überblick.

Agenturen/toko

Zwischen 4000 und 5000 Gegnerinnen und Gegner der Massnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie haben am Samstagnachmittag in Neuenburg demonstriert. Die meisten trugen keine Masken. Organisiert wurde die Kundgebung von der Vereinigung «Stiller Protest».

«Stiller Protest» organisierte damit erstmals eine Demonstration in der Westschweiz. Die überwiegend aus der Deutschschweiz stammenden Demonstrantinnen und Demonstranten strömten ab den Mittagsstunden zum Jeunes-Rives-Areal am Ufer des Neuenburgersees. Ab 14 Uhr marschierten sie in einem Umzug durch die Innenstadt. Die Demonstration war von den Behörden bewilligt worden.

Erste Demonstration der Gegner der Corona-Massnahmen in der Westschweiz: Der Umzug durch die Stadt Neuenburg.
Erste Demonstration der Gegner der Corona-Massnahmen in der Westschweiz: Der Umzug durch die Stadt Neuenburg.
KEYSTONE/VALENTIN FLAURAUD

Vor dem Umzug und der Schlusskundgebung am Ausgangspunkt machten die Organisatoren darauf aufmerksam, dass die Demonstration unter der Bedingung bewilligt worden war, dass die Teilnehmer Schutzmasken tragen. Das wurde indessen weitherum ignoriert, wie ein Augenschein der Nachrichtenagentur Keystone-SDA zeigte.

Die Polizei hielt sich zurück und beobachtete das Geschehen, griff aber nicht ein. Auch verzichtete sie auf eine Zählung der Teilnehmenden. Der Verkehr wurde umgeleitet. Nach der Schlusskundgebung löste sich die friedliche Demonstration gegen 16 Uhr auf.



Die Vereinigung «Stiller Protest» hat in den vergangenen Monaten mehrere Kundgebungen gegen die Corona-Massnahmen organisiert. Diese waren zwar jeweils nicht genehmigt worden, hatten aber jedes Mal einige Hundert bis mehrere Tausend Menschen zusammengebracht, insbesondere in Rapperswil-Jona, Altdorf, Liestal, Chur und Aarau.


Die Ereignisse des Tages im Überblick:

Das Wichtigste in Kürze:

  • Mehrere tausend Gegner der Corona-Massnahmen haben auf einer bewilligten Kundgebung in Neuenburg demonstriert.
  • In England sind mittlerweile mehr als 50 Millionen Impfdosen verabreicht worden.
  • In Lateinamerika und der Karibik sind seit Beginn Pandemie mehr als eine Million Menschen nach einer Infektion mit dem Coronavirus gestorben.
  • Im BAG wird einem Bericht zufolge erwogen, wie beim EU-Zertifikat einen PCR- statt einem Schnelltest zu verlangen.
  • Nepal hat mitten in einer schweren Corona-Welle Neuwahlen ausgerufen.
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  • 17.44 Uhr

    Wir beenden den Live-Ticker am Samstag

  • 17.39 Uhr

    Abstimmungsbeschwerde gegen Covid-19-Gesetz in Schwyz

    38 Personen haben am Freitag in Schwyz Abstimmungsbeschwerde gegen die Abstimmung über das Covid-19-Gesetz eingereicht. Adressaten sind die Schwyzer Kantonsregierung und das Bundesgericht. Sie bemängeln, dass die Abstimmung nicht über das heute geltende Gesetz erfolgt, sondern über den Grunderlass vom 25. September 2020.

    Die Informationen im Abstimmungsbüchlein müssten die Bürgerinnen und Bürger in die Lage versetzen, in voller Kenntnis der Sachlage abzustimmen, teilten die Beschwerdeführer heute Samstag mit. Das sei indessen nicht möglich, da Informationen über die seit September 2020 erfolgten sechs Änderungen und deren Auswirkungen fehlten.

    Die Beschwerdeführer verlangen deshalb eine Sistierung der eidgenössischen Abstimmung vom 13. Juni. Sobald die behördlichen Angaben im Abstimmungsbüchlein korrigiert seien, müsse so bald wie möglich ein neuer Abstimmungstermin festgelegt werden,

  • 17.18 Uhr

    Polizei nach Demo-Verboten in Berlin mit Grossaufgebot im Einsatz

    Nach dem Verbot von zwei am Wochenende in Berlin geplanten Demonstrationen gegen die Corona-Massnahmen will die Polizei mit einem Grossaufgebot grössere Versammlungen verhindern. Am Samstagnachmittag kamen mehrere hundert Menschen im Stadtzentrum zusammen, ohne die geltenden Corona-Regeln zu beachten, wie ein Sprecher der Polizei sagte. Es wurden demnach einige Platzverweise erteilt. Zuvor hatten Gerichte die Verbote von zwei Demonstrationen bestätigt.

    Nach dem Verwaltungsgericht entschied am Freitagabend auch das Oberverwaltungsgericht (OVG), dass die geplanten Kundgebungen verboten bleiben. Die Richter verwiesen zur Begründung darauf, dass Verstösse gegen "infektionsschutzrechtliche Hygienevorschriften" zu befürchten seien. Die negativen Erfahrungen aus der jüngsten Vergangenheit mit dem zu erwartenden Teilnehmerkreis aus der sogenannten Querdenker-Szene rechtfertigten diese Annahme.

    Die Grossdemonstration unter dem Motto «Für Frieden, Freiheit und Grundrechte» hätte heute stattfinden sollen. Diese wäre mit 16'000 angemeldeten Teilnehmern der grösste Aufzug am Wochenende gewesen. Geplant war, aus verschiedenen Richtungen zur Siegessäule zu ziehen. Der zweite gerichtlich verbotene Aufzug ist die Versammlung «Pfingsten in Berlin».

    Die Polizei in Berlin stellte sich nach eigenen Angaben trotz des Verbots mehrerer Demonstrationen in der Stadt auf ein Protestwochenende ein. Rund 3000 Beamte sind im Einsatz. Neben coronakritischen Demonstrationen wurden zahlreiche andere Proteste unter anderem zu Mieten und dem Nahostkonflikt angemeldet.

  • 16.21 Uhr

    Labradore erschnüffeln Corona-Infizierte

    Thailand hat für das Aufspüren von Corona-Infizierten eine Hundetruppe in Dienst genommen. Angel, Bobby und Bravo gehören zu den sechs Labradoren, die Forscher der veterinärwissenschaftlichen Fakultät der Universität Chulalongkorn in Bangkok für das Erschnüffeln Infizierter trainiert haben. Die Hunde erkennen die Infizierten am Geruch ihres Schweisses, wie die Forscher erklärten.

    Seit dem 10. Mai haben die drei Hunde mehr als 1000 Proben von Beschäftigten und Studierenden der Hochschule sowie Menschen von ausserhalb getestet. Sie lagen zu 95 Prozent richtig. Nachdem sie einige Sekunden an Schweissproben in Metallbehältern schnüffeln, können die Hunde erkennen, welche von infizierten Personen stammen. Wenn es keine Anzeichen aufs Coronavirus gibt, läuft der Hund an der Probe vorbei. Bei einer positiven Probe bleibt er stehen.

    Labrador Bobby bei der Arbeit. Seit dem 10. Mai haben die drei Hunde mehr als 1000 Proben von Beschäftigten und Studierenden der Hochschule sowie Menschen von ausserhalb getestet.
    Labrador Bobby bei der Arbeit. Seit dem 10. Mai haben die drei Hunde mehr als 1000 Proben von Beschäftigten und Studierenden der Hochschule sowie Menschen von ausserhalb getestet.
    Sakchai Lalit/AP/dpa/Keystone

    In Thailand hat die Zahl neuer Corona-Fälle jüngst zugenommen. Auf Baustellen, in dicht besiedelten Slums und auf grossen Märkten traten Infektionen gehäuft auf.

    Prof. Kaywalee Chatdarong, die Leiterin des Forschungsteams, sagte, ihr sei bekannt, dass auch andere Länder Hunde eingesetzt hätten, um das Coronavirus aufzuspüren, darunter Deutschland, Finnland, die Vereinigten Arabischen Emirate und Indien. Sie habe aber zuvor nicht gewusst, ob die Methode in Thailand trotz der dortigen gewürzreichen Küche funktionieren werde. «Menschen können einfach Wattebällchen unter ihre Achseln tun, um Schweissproben zu sammeln, und sie zum Labor schicken. Und das Ergebnis ist ziemlich genau», sagte sie.

  • 15.24 Uhr

    Mehr als 50 Millionen Corona-Impfdosen in England verabreicht

    In England sind im Kampf gegen die Corona-Pandemie mittlerweile mehr als 50 Millionen Impfdosen gespritzt worden. Wie aus den jüngsten Zahlen der Gesundheitsbehörde NHS hervorging, haben seit Beginn der Impfkampagne im Dezember bis einschliesslich Freitag rund 31,5 Millionen Menschen in England ihre erste Impfdosis gegen Covid-19 erhalten, knapp 18,7 Millionen auch schon ihre zweite. Das entspricht einem Gesamtanstieg im Vergleich zum Vortag um mehr als 560'000 weitere Impfungen, wie die Nachrichtenagentur PA berichtete.

    Die Impfkampagne in Grossbritannien ist im europäischen Vergleich sehr weit vorangeschritten. Es handele sich um eine der grössten und wichtigsten nationalen Bemühungen der Geschichte, unterstrich Gesundheitsminister Matt Hancock auf Twitter. Mehr als 40 Prozent der Erwachsenen in England sind nach NHS-Angaben bereits vollständig geimpft. Seit heute können nun auch 32- und 33-Jährige Impftermine buchen.

  • 15.01 Uhr

    EU-Staaten hoffnungsvoll für die Zeit nach Corona-Wirtschaftskrise

    Nach der historischen Corona-Wirtschaftskrise blicken die EU-Staaten zuversichtlich in die Zukunft. «Es gibt gute Aussichten für die Erholung der Wirtschaft in diesem und im nächsten Jahr», sagte Portugals Finanzminister João Leão nach einem Treffen der EU-Wirtschafts- und Finanzminister in Lissabon. Viele Minister hätten gesagt, dass sie von einem womöglich noch grösserem Wachstum als in der jüngsten Prognose ausgingen. Es sei eine Zeit der Hoffnung und des Optimismus.

    Die EU-Kommission hatte in ihrer jüngsten Konjunkturprognose ein Wachstum in der EU von 4,2 Prozent für 2021 und von 4,4 für 2022 vorhergesagt. Bis Ende 2022 werde die Wirtschaft in allen EU-Staaten zum Vor-Krisen-Niveau zurückkehren, sagte der zuständige EU-Kommissionsvize Valdis Dombrovskis. Er bekräftigte, dass die EU-Kommission dafür sei, die europäischen Schulden- und Defizitregeln auch 2022 noch auszusetzen. Dann hätten die EU-Staaten weiter freie Hand beim Schuldenmachen. Allerdings müssen die Länder der Empfehlung der EU-Kommission einstimmig folgen. Portugals Minister Leão signalisierte seine Unterstützung.

    Nach dem europäischen Stabilitäts- und Wachstumspakt dürfen die EU-Staaten ein Haushaltsdefizit von jährlich nicht mehr als 3 Prozent und eine Gesamtschuldenquote von nicht mehr als 60 Prozent haben, jeweils gemessen am Bruttoinlandsprodukt. Diese Regeln wurden jedoch zu Beginn der Corona-Krise vor gut einem Jahr ausgesetzt, damit die Regierungen ihrer Wirtschaft unter die Arme greifen können. Dafür wurde die im Pakt vorgesehene sogenannte allgemeine Ausweichklausel für den Krisenfall genutzt.

  • 14.04 Uhr

    Mehrere Tausend an Kundgebung gegen Corona-Massnahmen in Neuenburg

    Mehrere tausend Gegner der Massnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie demonstrieren derzeit in Neuenburg. Organisiert wurde die Kundgebung von der Vereinigung «Stiller Protest», die erstmals in der Westschweiz auftritt.

    Die überwiegend aus der Deutschschweiz stammenden Demonstranten strömen seit den Mittagsstunden zum Jeunes-Rives-Areal am Ufer des Neuenburgersees. Ab 14 Uhr werden sie in einem Umzug durch die Innenstadt marschieren, um dann ab 15 Uhr zum Ausgangspunkt zurückzukehren und Reden hören.

    Die Vereinigung «Stiller Protest» hat in den letzten Monaten mehrere Kundgebungen gegen die Corona-Massnahmen organisiert. Diese waren zwar jeweils nicht genehmigt worden, hatten aber jedes Mal einige hundert bis mehrere tausend Menschen zusammengebracht, insbesondere in Rapperswil-Jona, Altdorf, Liestal, Chur und Aarau.

  • 13.33 Uhr 

    Laut Bergführer mindestens 100 Corona-Fälle im Basislager des Mount Everest

    Bei einem Corona-Ausbruch auf dem Mount Everest haben sich laut einem Kletterführer mindestens 100 Bergsteiger und Unterstützer infiziert. Der Österreicher Lukas Furtenbach sagte, einer seiner ausländischen Führer und sechs nepalesische Sherpas hätten sich infiziert. Von offizieller nepalesischer Seite ist der Corona-Herd auf dem höchsten Berg der Welt bestritten worden.

    Trotz Corona-Pandemie klettern so viele Bergsteiger am Mount Everest wie nie zuvor.
    Trotz Corona-Pandemie klettern so viele Bergsteiger am Mount Everest wie nie zuvor.
    Rizza Alee/AP/dpa/Archiv

    Furtenbach berichtete der Nachrichtenagentur AP in der nepalesischen Hauptstadt Kathmandu, ihm seien Corona-Fälle bekannt, die von Rettungspiloten, Versicherungen, Ärzten und Expeditionsführern bestätigt worden seien. Er habe positive Tests und könne es beweisen. «Wir haben mindestens 100 Covid-positive Leute im Basislager», sagte er. Die Zahl könne bei 150 oder 200 liegen. Es sei offensichtlich, dass es im Mount-Everest-Basislager viele Fälle gebe, da er gesehen habe, dass Menschen krank seien, und gehört habe, dass Menschen in ihren Zelten gehustet hätten.

    Furtenbach hatte seine Mount-Everest-Expedition vergangene Woche wegen Corona-Sorgen abgebrochen. Offizielle nepalesische Stellen waren am Samstag nicht für eine Kommentaranfrage erreichbar. Andere Bergsteiger-Teams haben keine Corona-Infektionen unter ihren Mitgliedern oder Beschäftigten bekannt gegeben. Mehrere Bergsteiger haben berichtet, dass sie positiv getestet worden seien, nachdem sie vom Basislager heruntergebracht worden seien. Furtenbach sagte, die meisten Teams auf dem Mount Everest hätten keine Corona-Tests dabei.

  • 13.18 Uhr

    Karnevalsartiger Umzug in US-Bundesstaat Alabama

    Die US-Stadt Mobile hat eine karnevalsartige Parade abgehalten. Angesichts rückläufiger Corona-Patientenzahlen in den Krankenhäusern feierten viele Teilnehmende am Freitag (Ortszeit) ausgelassen. Es war der erste derartige Umzug in der Küstenstadt in Alabama seit die Karnevalsfeierlichkeiten wegen der Corona-Pandemie abgesagt worden waren.

    Tausende Menschen jubelten dicht gedrängt am Strassenrand, viele davon ohne Maske, als die Umzugswagen vorbei fuhren und High-School-Bands marschierten. Obwohl der offizielle Anlass ein neues, in Mobile gebautes Militärschiff war und die Karnevalssaison lange vorbei war, ähnelte die Parade einem Faschingsumzug. Kinder versuchten, Plastikschmuck zu ergattern, der von den Wagen geworfen wurde.

    «Es fühlt sich grossartig an, draußen zu sein. Wir haben unsere Impfungen und wir sind bereit», sagte James L. Hurst. Insgesamt ist die Bevölkerung von Alabama aber erst zu etwa einem Viertel vollständig geimpft.

  • 12.29 Uhr

    Vorbereitungen für Demo in Neuenburg laufen

    Mit dem Ziel, die feie Meinungsäusserung im Vorfeld der Abstimmung am 13 Juni zu fördern, hat die Stadt Neuenburg eine Demonstration von Gegnern der Corona-Massnahmen bewilligt.

    Wie nun «20 Minuten» berichtet, laufen in Neuchatel am See derzeit die Vorbereitungen für die Demonstration. Rund 150 Personen hätten sich demnach in dem Areal eingefunden. Ausserdem seien Stände aufgebaut worden, an denen sich diverse Merchandise-Artikel erwerben lassen. Wie es weiter heisst, würden keine Masken getragen. 

  • 11.56 Uhr

    Mehr als eine Million Corona-Tote in Lateinamerika und Karibik seit Pandemiebeginn

    In Lateinamerika und der Karibik sind seit Beginn der Corona-Pandemie mehr als eine Million Menschen nach einer Infektion mit dem Virus gestorben. Laut einer auf amtlichen Daten basierenden Zählung der Nachrichtenagentur AFP starben bis Freitag in der Region 1'001'404 Menschen nach einer Corona-Infektion. Mehr als 31,5 Millionen Menschen in der Region infizierten sich bislang mit dem Virus.

    In Lateinamerika und der Karibik sind seit Beginn der Corona-Pandemie mehr als eine Million Menschen nach einer Infektion mit dem Virus gestorben.
    In Lateinamerika und der Karibik sind seit Beginn der Corona-Pandemie mehr als eine Million Menschen nach einer Infektion mit dem Virus gestorben.
    Andre Borges/dpa (Archivbild)

    Mehr als 90 Prozent der Corona-Todesfälle in der Region entfallen auf die fünf Staaten Brasilien, Mexiko, Kolumbien, Argentinien und Peru.

  • 11.03 Uhr

    Italien soll laut Chef-Virologe an Impfpriorisierung festhalten

    Italien sollte beim Impfen gegen Covid-19 nach Ansicht des Präsidenten der nationalen Arzneimittelagentur (Aifa) weiter nach Altersgruppen priorisieren. Menschen über 60 Jahren seien der Infektion massgeblich ausgesetzt und hätten mit schweren Konsequenzen oder Todesfolge zu rechnen, sagte Giorgio Palù im Interview der Zeitung «Corriere della Sera». In Italien seien 78 Prozent der über 70-Jährigen, 89 Prozent der über 80-Jährigen und etwa 92 Prozent der über 90-Jährigen fast durchgeimpft.

    Der Experte, der auch im wissenschaftlichen Beratergremium des Gesundheitsministeriums sitzt, forderte ausserdem, die Corona-Beschränkungen nur schrittweise zu lockern. Italiens epidemiologische Daten seien zwar ermutigend, die einfachen Regeln und die Impf-Kampagne blieben jedoch ausschlaggebend.

    Italiens Regierung will in den kommenden Wochen weitere Corona-Beschränkungen lockern. Zuletzt wurde etwa die Ausgangssperre verkürzt, demnächst sollen auch Fitnessstudios wieder öffnen können. In der Impfkampagne wurden in manchen Regionen bereits über 40-Jährige immunisiert. Etwa 16 Prozent in dem Mittelmeerland mit rund 60 Millionen Einwohnern sind durchgeimpft. Stand Samstagmorgen wurden bislang insgesamt knapp 30 Millionen Corona-Impfdosen verabreicht. Mit Blick auf die Pandemie-Lage hatten die Behörden am Freitag etwas mehr als 200 Tote mit dem Virus und rund 5200 Neuinfektionen gemeldet.

  • 10.39 Uhr

    Sieben-Tage-Inzidenz in Deutschland sinkt auf 66,8

    Die Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Infektionen in Deutschland ist abermals gesunken. Sie liegt jetzt bei 66,8 Fällen pro 100'000 Einwohner, wie das Robert-Koch-Institut unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte. Deutschlandweit wurden demnach 7082 Neuinfektionen und 170 weitere Todesfälle gemeldet.

    Vor einer Woche hatte die Sieben-Tage-Inzidenz noch bei 87,3 gelegen. In den vergangenen Tagen ging sie stetig zurück.

    Die Sieben-Tage-Inzidenz ist ein wesentlicher Massstab für die Verschärfung oder Lockerung von Corona-Auflagen. Sie gibt die Zahl der Neuinfektionen pro 100'000 Einwohnern innerhalb einer Woche an.

    Die Gesamtzahl der seit Beginn der Pandemie registrierten Corona-Infektionen in Deutschland liegt jetzt bei 3'642'244. Die Zahl der Todesopfer liegt bei 87'298.

  • 10.10 Uhr

    Mehr als 30'000 Tote in Tschechien seit Pandemiebeginn

    In Tschechien hat die Zahl der Corona-Todesfälle die symbolische Schwelle von 30'000 überschritten. Seit Beginn der Pandemie starben 30'012 Menschen in Zusammenhang mit einer Coronavirus-Infektion. Das geht aus den Zahlen des Gesundheitsministeriums in Prag hervor.

    Das Land mit knapp 10,7 Millionen Einwohnern zählte zeitweise zu den am stärksten betroffenen Regionen in Europa. Inzwischen hat sich die Lage sehr gebessert. Innerhalb von sieben Tagen steckten sich noch 50 Menschen je 100'000 Einwohner an. Mehr als 1,1 Millionen Bürger sind bereits vollständig geimpft.

    In den nächsten Tagen wird die Impfanmeldung schrittweise für alle ab 30 Jahren geöffnet. Viele Menschen wollen im Sommer in den Urlaub fahren. Die Test- und Quarantänepflicht entfällt in den meisten Fällen für Reiserückkehrer, deren Erstimpfung mehr als 22 Tage zurückliegt. Das hat die Regierung beschlossen.

    Die Frage der Bewältigung der Pandemie hat sich zu einem Wahlkampfthema vor der Parlamentswahl Anfang Oktober entwickelt. Die konservative Opposition will im Juni ein Misstrauensvotum einbringen. Letzte Umfragen sahen die regierende ANO von Ministerpräsident Andrej Babis nur auf dem zweiten Platz hinter einem Bündnis aus Piraten- und Bürgermeisterpartei.

  • 09.33 Uhr

    BAG erwägt Anpassung von Testvorgabe für Covid-Zertifikat

    Gerade erst haben sich die EU-Mitgliedsstaaten und das EU-Parlament auf das Covid-19-Zertifikat geeinigt. Auch die Schweiz will sich dem System anschliessen. Allerdings gibt es unterschiedliche Vorgaben für Tests: während für das Schweizer Zertifikat ein Schnelltest ausreicht, verlangt die EU einen PCR-Test.

    Das Bundesamt für Gesundheit erwägt nun, die eigenen Vorgaben anzupassen. Dies berichtet «Blick». «Dies ist zurzeit noch Gegenstand von Diskussionen», heisst es demnach vom BAG.

    Das Schweizer Covid-Zertifikat soll mit jenem der EU kompatibel sein.
    Das Schweizer Covid-Zertifikat soll mit jenem der EU kompatibel sein.
    BIT/Keystone

    Welcher Test durchgeführt wird, macht für reisewillige Schweizer*innen einen grossen Unterschied: Denn der Bund zahlt die Schnelltests — PCR-Tests jedoch nur bei Symptomen, einem vorangegangenen Kontakt mit einem Infizierten oder bei einem positiv ausgefallenen Selbsttest, nicht jedoch bei einem Reisewunsch.

  • 09.07 Uhr

    Nepal ruft Neuwahlen inmitten von schwerer Corona-Welle aus

    Inmitten einer schweren Pandemie-Welle hat Nepals Präsidentin das Parlament aufgelöst und Neuwahlen ausgerufen. Die Abstimmung werde im November stattfinden, kündigte Staatschefin Bidhya Devi Bhandari am Samstag an. Zuvor seien sowohl Ministerpräsident KP Sharma Oli als auch Sher Bahadur Deuba, Chef des oppositionellen Nepali Congress, an der Regierungsbildung gescheitert. Das Parlament wurde bereits zum zweiten Mal innerhalb von fünf Monaten aufgelöst.

    In Nepal wurden Neuwahlen ausgerufen — trotz einer schweren Pandemie-Welle.
    In Nepal wurden Neuwahlen ausgerufen — trotz einer schweren Pandemie-Welle.
    Prabin Ranabhat/SOPA Images via ZUMA Wire/dpa

    Der Himalaya-Staat kämpft neben der Corona-Pandemie mit schweren politischen Unruhen. Oli, Chef der nepalesischen Kommunisten-Partei, war erst vergangene Woche wieder zum Ministerpräsidenten ernannt worden, nachdem kein Parteiführer eine Mehrheit im Parlament zusammenbekam. Zuvor hatte der 69-Jährige allerdings eine Vertrauensabstimmung im Parlament verloren. Oli ist seit 2018 an der Macht. Seine Koalition zerbrach, weil sich seine Partner von der maoistischen Zentrumspartei gegen ihn wendeten.

    Derweil kämpft Nepal gegen eine schwere Pandemie-Welle. In dem Land mit seinen knapp 29 Millionen Einwohnern fehlt es an Sauerstoff und Impfstoffen. Die Behörden berichten von etwa 200 Todesfällen pro Tag. Experten gehen jedoch von einer deutlich höheren Dunkelziffer aus.

  • 08.56 Uhr

    Stadtteil in Bordeaux soll wegen seltener Variante im Schnelltempo geimpft werden

    Im Kampf gegen eine seltene Corona-Variante will die französische Stadt Bordeaux die Bevölkerung des betroffenen Viertels Bacalan im Schnelltempo impfen. In dem Stadtteil seien fast 50 Menschen positiv auf eine «sehr seltene» Covid-19-Variante getestet worden, teilten die Gesundheitsbehörden am Freitag mit. Alle erwachsenen Bewohner von Bacalan erhielten deshalb «bedingungslosen» Zugang zu Impfungen und sollen bereits dieses Wochenende oder spätestens Anfang kommender Woche geimpft werden, sagte Patrick Dehail, medizinischer Berater der regionalen Gesundheitsbehörde.

    Die Bemühungen würden später ausserdem auf die gesamte Stadt ausgeweitet. «Wir sprechen über eine Variante, die bereits auf nationaler Ebene identifiziert wurde, die aber bisher sehr selten war», sagte Dehail. In Bordeaux wurde die Mutante bislang bei mindestens 46 Menschen nachgewiesen. Am Freitag startete die Stadt Massentests, um mögliche weitere Fälle zu entdecken. Keiner der Infizierten wurde bisher ins Krankenhaus eingeliefert.

    Der als VOC 20I/484Q bezeichnete Stamm ist mit der britischen Variante von Covid-19 verwandt, weist aber eine zusätzliche Mutation auf. Diese Mutation (E484K) haben auch die südafrikanische und brasilianische Variante, die als sehr ansteckend gelten und im Verdacht stehen, resistenter gegen die bekannten Impfstoffe zu sein.

    Die Variante wurde bislang in der nördlichen Pariser Region sowie in Bordeaux im Südwesten Frankreichs nachgewiesen. In ganz Frankreich sind die Impfungen bislang vor allem auf über 50-Jährige beschränkt. Ab dem 31. Mai können sich alle Erwachsenen in Frankreich impfen lassen.