39 Jahre ausradiert Mann erwacht aus Koma und glaubt, es sei 1980

loe

22.10.2024

Als Luciano D'Adamo aus dem Koma erwacht, sind die letzten 39 Jahren ausradiert.
Als Luciano D'Adamo aus dem Koma erwacht, sind die letzten 39 Jahren ausradiert.
Screenshot «Il Messaggero»

Der Italiener Luciano D'Adamo wird 2019 von einem Auto erfasst. Als er nach einem Koma wieder aufwacht, meint er, er sei im Jahr 1980. Die letzten 39 Jahre seines Lebens sind ausradiert.

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  • Ein Mann wird 2019 von einem Auto erfasst. Er fällt in ein kurzes Koma.
  • Als er wieder aufwacht, meint er, dass es das Jahr 1980 ist und er gerade einmal 24 Jahre alt ist.
  • Auch seine Ehefrau und seinen Sohn erkennt er nicht mehr und er muss wieder lernen, was beispielsweise ein Smartphone ist.

Im Jahr 2019 wird der Italiener Luciano D'Adamo von einem Auto erfasst. Dabei verletzt er sich lebensgefährlich und fällt in ein Koma.

Das Koma dauert nicht lange. Aber: Der damals 63-Jährige ist davon überzeugt, dass es der 20. März 1980 ist.

Damals war er 24 Jahre alt, arbeitete als Teil des Bodenpersonals am Flughafen Fiumicino und stand kurz vor seiner Hochzeit, wie die italienische Zeitung «Il Messaggero» berichtet.

Die Erinnerung an seine Ehefrau und an seinen Sohn sind verschwunden

Wie gross seine Erinnerungslücke wirklich ist, merkt er, als er seine Ehefrau nicht mehr erkennt. Er hatte sie als junge, 19-jährige Frau in Erinnerung. Für ihn war sie nun eine ältere, fremde Dame. Auch sein 30-jähriger Sohn erkannte D'Adamo nicht wieder. Er schien ihm älter, als er sich selbst fühlte.

Der wohl schmerzlichste Moment war jedoch, als er sich im Spiegel sah. Statt einen 24-jährigen Mann sah er einen 63-Jährigen mit grauen Haaren und Falten im Gesicht. 39 Jahre seines Lebens sind weg.

Heute, fünf Jahre später, arbeitet D'Adamo als Hausmeister in einer Schule. Der Kontakt zu Kindern half ihm, sich wieder in die Gesellschaft zu integrieren. Doch der Weg dahin war nicht einfach: Die Genesung war langwierig und forderte viel Geduld von dem heute 58-Jährigen und seinem Umfeld.

Er soll zum ersten Mal ein Smartphone gesehen haben

Ärzte und Psychologen halfen ihm dabei, die Lücke in seinem Gedächtnis zu akzeptieren. Dinge, die für andere selbstverständlich sind, waren für ihm fremd. Beispielsweise musste er wieder lernen, was ein Smartphone ist und wie man es verwendet. Oder wie ein Autonavi funktionierte.

Seine Frau und sein Sohn standen ihm dabei zur Seite. Durch seine Familie, vor allem durch seine Enkelkinder, hat er wieder einen festen Bezugspunkt im Leben. Manche Erinnerungen kehren langsam zurück.