Corona-Übersicht Drei Schweizer Gardisten demissionieren wegen Impfpflicht +++ Lage in Russland spitzt sich zu

Agenturen/uri

3.10.2021

Die Corona-Lage in Russland spitzt sich zu — das Land verzeichnet erneut eine Rekordzahl an Todesopfern. Drei Schweizer Gardisten haben wegen der Impfpflicht den Dienst quittiert. Die Ereignisse des Tages im Überblick.

Agenturen/uri


Die Impfung gegen das Coronavirus ist für Schweizer Gardisten, die im Vatikan in engem Kontakt mit dem Papst stehen, obligatorisch geworden. Drei Gardisten haben es vorgezogen, deswegen zu demissionieren. Die Austritte seien freiwillig erfolgt.

Drei weitere Gardisten hätten sich bereit erklärt, sich impfen zu lassen, sagte Leutnant Urs Breitenmoser, Sprecher der Schweizergarde, gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Sie seien für die Dauer bis zur zweiten Impfung vom Dienst freigestellt. Er bestätigte damit Informationen der Westschweizer Zeitungen «Le Matin Dimanche», «24 Heures» und «Tribune de Genève».

Seit dem 1. Oktober müssen alle Angestellten des Vatikans einen «grünen Pass» besitzen, der eine doppelte Impfung oder einen negativen Test bescheinigt, wie Breitenmoser weiter sagte.

Bei den Schweizer Gardisten, die täglich mit dem Papst in Kontakt stehen, sei die Regel jedoch strenger, da ein negativer Test eine kürzlich erfolgte Infektion möglicherweise nicht erkenne, so die Zeitungen. Alle Gardisten seien daher aufgefordert worden, sich impfen zu lassen, um ihre eigene Gesundheit und diejenige ihrer Kontaktpersonen zu schützen, so der Sprecher.

Neuer Höchststand bei Covid-Toten in Russland

In Russland spitzt sich die Corona-Lage zu. Die Behörden meldeten mit 890 Todesopfern innerhalb von 24 Stunden einen weiteren Höchstwert seit Beginn der Pandemie vor anderthalb Jahren. Schon seit Tagen weist die Statistik Negativrekorde jenseits der 800-Marke bei den Todesfällen im Zusammenhang mit dem Virus auf. Der Kreml nannte die Zahlen zuletzt beunruhigend.

Laut offizieller Corona-Statistik starben insgesamt fast 210'000 Patienten mit dem Virus. Es wird aber von einer hohen Dunkelziffer ausgegangen.

Zuletzt ist auch die Zahl der Neuinfektionen gestiegen – am Sonntag auf 25'700 neue Fälle innerhalb eines Tages. Offiziellen Angaben zufolge haben erst 50 Millionen Menschen mindestens die erste von zumeist zwei notwendigen Impfungen bekommen. Das sind 34 Prozent der Bevölkerung. 146 Millionen Menschen leben in Russland. Dort gibt es derzeit keine grösseren Corona-Beschränkungen.


Die Ereignisse des Tages im Überblick:

Das Wichtigste in Kürze:

  • Drei Schweizer Gardisten haben es vorgezogen, wegen der Impfpflicht zu demissionieren.
  • Gegen die Zertifikatspflicht  bei religiösen Veranstaltungen will der nationale Dachverband der Freikirchen rechtlich vorgehen.
  • Der Präsident der kantonalen Gesundheitsdirektoren, Lukas Engelberger, unterstützt die Impf-Offensive des Bundes zur Eindämmung des Coronavirus.
  • Die Swiss-Mutter Lufthansa befürwortet eine Covid-Impfpflicht für Flugpersonal in Deutschland.
  • Wegen der hohen Infektionszahlen in Israel erhöht das Land den Druck auf bereits zweifach geimpfte Personen, sich rasch eine dritte Dosis spritzen zu lassen. 
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  • 21.12 Uhr

    Jürgen Klopp vergleicht Impfweigerung mit Alkohol am Steuer

    Für Jürgen Klopp ist die Verweigerung einer Corona-Impfung wie Alkohol am Steuer. Die gesetzlichen Bestimmungen dagegen seien auch «nicht dazu da, mich zu schützen, wenn ich zwei Bier trinke und fahren will, es ist zum Schutz anderer Leute, weil ich betrunken bin, und wir akzeptieren das als ein Gesetz», sagte der Trainer des FC Liverpool. Er habe sich nicht nur impfen lassen, um sich gegen das Virus abzusichern, sondern auch die Menschen um ihn herum, fügte Klopp hinzu. «Ich verstehe nicht, warum das eine Einschränkung der Freiheit ist. Wenn es so ist, dann ist das Verbot betrunken zu fahren auch eine Freiheitsbeschränkung», meinte er.

    Im englischen Fussball gibt es eine heftige Debatte um ungeimpfte Profis, weil angeblich immer noch eine grössere Zahl von Spielern den Piks verweigert. Beim FC Liverpool seien 99 Prozent geimpft, versicherte Klopp. Dies sei eine «natürliche Entscheidung» des Teams gewesen, er habe niemanden überzeugen müssen.

    Der 54-Jährige wünscht sich auch mehr Offenheit über den Impfstatus jedes Einzelnen im Interesse der Sicherheit. «Wir dürfen Leute nicht fragen, ob sie geimpft sind, aber ich darf einen Taxifahrer fragen: Bist du betrunken? Wenn er sagt: Das muss ich dir nicht sagen, dann sage ich: Okay, ich fahre nicht mit dir», erklärte Klopp britischen Medien zufolge bei einer Medienrunde

  • 20.17 Uhr

    Berset am Weltdatenforum: «Es gibt derzeit viele falsche Daten»

    In Bern hat das Uno-Weltdatenforum (UNWDF) begonnen. Die internationale Konferenz mit rund 700 Teilnehmenden aus 110 Ländern bringt Datenproduzenten und Datennutzende zusammen. Im Fokus des bis am Mittwoch dauernden Treffens soll die Bedeutung von Daten und der öffentlichen Statistik im Hinblick auf die Uno-Entwicklungsziele der Agenda 2030 stehen.

    Die vor Ort in Bern sowie online von der Schweiz und den Vereinten Nationen organisierte Konferenz sei im Rahmen der Agenda 2030 wegweisend, teilte das Bundesamt für Statistik vor dem Start des Anlasses mit. Die Entwicklungsziele könnten nur mit qualitativ hochstehenden, zugänglichen, aktuellen und zuverlässigen Daten umgesetzt werden.

    Für das Erreichen der 17 globalen Uno-Ziele für nachhaltige Entwicklung seien alle Länder angehalten, ihren Fortschritt zu messen. Die Regierungen benötigten dafür ausreichend aufgeschlüsselte Daten, erklärten die Organisatoren der Konferenz.

    Bei der Eröffnung des Anlasses forderte Bundesrat Alain Berset am Sonntag verlässliche Daten. «Es gibt derzeit viele falsche Daten», sagte er am Treffen. Diese ungenauen Statistiken würden die Einstellung der Öffentlichkeit zu bestimmten Themen wie zum Beispiel der Pandemie verändern, sagte er. Falsche Statistiken würden Diskussionen erschweren, insbesondere während einer Pandemie, so Berset.

  • 18.44 Uhr

    Impfgegner bestimmen in Bosnien die Debatten

    Die Zahl der schwer kranken Covid-19-Patienten in Bosnien-Herzegowina steigt wieder. Die Sterberate liegt bei 4,5 Prozent – und ist damit laut Daten der Johns Hopkins University die höchste des Kontinents. Gleichzeitig bleiben grosse Mengen an Impfstoff ungenutzt. Tausende Dosen werden schon bald ihr Verfallsdatum erreicht haben.

    Als die Impfkampagnen in den Ländern der EU zu Beginn des Jahres Fahrt aufnahmen, fehlten in dem Balkanstaat, der nicht Teil der Union ist, zunächst die Vorräte. Erst gegen Ende des Frühjahrs kamen die ersten grösseren Lieferungen an. Der Andrang auf die Impfzentren währte allerdings nur kurz. Skandale und fehlende Aufklärung liessen grosse Teile der Bevölkerung zögern. Inzwischen ist die Nachfrage nach den Vakzinen fast zum Erliegen gekommen.

    Bislang sind erst knapp 13 Prozent der 3,3 Millionen Einwohner vollständig geimpft. Die Rate ist eine der niedrigsten in Europa. Auch unter denen, die eine Spritze nicht prinzipiell ablehnen, halten sich viele zurück, weil sie nur ein bestimmtes Mittel haben wollen. Angeboten werden in Bosnien-Herzegowina die Impfstoffe von Biontech, Astrazeneca und Sinopharm sowie Sputnik V. Das am weitesten verfügbare Produkt, das von Astrazeneca, scheint besonders unbeliebt zu sein.

    Jagoda Savic, die seit mehr als zehn Jahren zu den bekanntesten Impfgegnern des Landes zählt, berichtet stolz, wie sie mit ihrem eigenen Facebook-Profil von der Entwicklung profitiert habe. Sie werde auf der Strasse von Leuten angesprochen, die ihr gratulierten und sie aufforderten, «die gute Arbeit fortzusetzen», sagt sie. Auf Facebook bekomme sie inzwischen so viel positives Feedback, dass sie gar nicht mehr auf alle Nachrichten antworten könne.

    Seit Beginn der Pandemie hat Bosnien-Herzegowina fast 240'000 bestätigte Infektionen und mehr als 10'500 Todesfälle in Zusammenhang mit dem Coronavirus gemeldet. Trotz der hohen Fallzahlen sehen viele Bewohner des Landes aber offenbar keinen Grund, sich besser zu schützen. «Ich habe leider den Eindruck, dass wir einfach dulden, dass Lobbys und Bewegungen der Impfgegner die öffentlichen Debatten kapern und Falschinformationen verbreiten, die die Menschen vom Impfen abhalten», sagt Bakir Nakas, ein pensionierter Spezialist für Infektionskrankheiten.

  • 17.29 Uhr

    Drei Schweizer Gardisten demissionieren wegen Impfpflicht

    Die Impfung gegen das Coronavirus ist für Schweizer Gardisten, die im Vatikan in engem Kontakt mit dem Papst stehen, obligatorisch geworden. Drei Gardisten haben es vorgezogen, deswegen zu demissionieren. Die Austritte seien freiwillig erfolgt.

    Drei weitere Gardisten hätten sich bereit erklärt, sich impfen zu lassen, sagte Leutnant Urs Breitenmoser, Sprecher der Schweizergarde, gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Sie seien für die Dauer bis zur zweiten Impfung vom Dienst freigestellt. Er bestätigte damit Informationen der Westschweizer Zeitungen «Le Matin Dimanche», «24 Heures» und «Tribune de Genève».

    Seit dem 1. Oktober müssen alle Angestellten des Vatikans einen «grünen Pass» besitzen, der eine doppelte Impfung oder einen negativen Test bescheinigt, wie Breitenmoser weiter sagte.

    Bei den Schweizer Gardisten, die täglich mit dem Papst in Kontakt stehen, sei die Regel jedoch strenger, da ein negativer Test eine kürzlich erfolgte Infektion möglicherweise nicht erkenne, so die Zeitungen. Alle Gardisten seien daher aufgefordert worden, sich impfen zu lassen, um ihre eigene Gesundheit und diejenige ihrer Kontaktpersonen zu schützen, so der Sprecher.

    Szene der Feier zur Vereidigung von Schweizer Gardisten auf der Piazzale Protomartiri Romani im Vatikan 2013.  
    Szene der Feier zur Vereidigung von Schweizer Gardisten auf der Piazzale Protomartiri Romani im Vatikan 2013.  
    KEYSTONE/KARL MATHIS (Archivaufnahme)
  • 17.02 Uhr

    Biontech-Chef Sahin: 2022 Anpassungen an Impfstoffen nötig

    Die Impfstoffe gegen das Coronavirus brauchen dem Gründer und Chef von Biontech zufolge 2022 möglicherweise Anpassungen. Dies sagte Ugur Sahin der «Financial Times».

    Demnach sei die aktuelle Generation gegen Virusvarianten noch wirksam, ab Mitte nächsten Jahren könnten jedoch durch neue Mutationen Anpassungen nötig werden. «Dieses Virus wird bleiben, und es wird sich weiter anpassen», so Sahin.

  • 16.03 Uhr

    Mehr Pflegefachpersonen geben ihren Beruf auf

    Über 2000 Pflegefachpersonen geben in der Schweiz jedes Jahr ihren Beruf auf. Seit der Pandemie sind es noch mehr geworden, wie die «NZZ am Sonntag» schreibt. In Ausbildung befinden sich nicht einmal halb so viele angehende Fachkräfte, wie sie in Spitälern, Heimen und Spitex-Organisationen benötigen würden.

    Weil Fachkräfte auf dem ausgetrockneten Arbeitsmarkt fehlen, suchen Spitäler vermehrt Aushilfen über spezialisierte Vermittlungsfirmen. Das kostet die Einrichtungen viele Geld. Der grösste Mangel herrscht in der Intensiv-, Notfall- und Anästhesie-Pflege. Je spezialisiertere Ausbildungen gefragt seien, desto schwieriger sei es, die Fachkräfte zu finden, sagt eine Personalvermittlerin.

  • 15.16 Uhr

    Nationale Impfwoche soll laut Medienbericht Anfang November starten

    Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) hat in einem Schreiben an die Kantone die Details der Impf-Offensive veröffentlicht. Die national ausgerichtete Impfwoche soll bereits Anfang November starten, wie der «SonntagsBlick» schreibt. Rund 1700 Beraterinnen und Berater sollen breitflächig die Bevölkerung über die Impfungen gegen das Coronavirus informieren. Allein im Kanton Zürich sind es über 300 Berater, im Kanton Bern über 200, im Aargau, Waadt, Genf und St. Gallen über 100 Personen. Ein Berater soll 5000 Einwohner abdecken. Hinzu kommen Impfbusse, die über 50'000 Einwohner erreichen sollen. Das BAG strebt bei den über 65-Jährigen eine Impfquote von 93 Prozent an. Bei den 18- bis 65-Jährigen sind es 80 Prozent.

  • 14.21 Uhr

    Expo 2020 reicht Infos zu Corona-Todesfällen unter Arbeitern nach

    Die Veranstalter der Expo 2020 in Dubai haben erstmals Corona-Todesfälle unter den zahlreichen Arbeitern eingeräumt, die die Weltausstellung aus dem Wüstenboden gestampft haben. Drei Bauarbeiter seien nach einer Infektion gestorben, sagte Expo-Sprecherin Sconaid McGeachin auf Nachfragen bei einer Pressekonferenz.

    Zudem habe es während der Bauarbeiten für die Weltausstellung drei Tote in der Belegschaft gegeben. Wann es zu den Todesfällen kam, wollte sie nicht sagen. Auch zum Ausmass des Corona-Ausbruchs unter Arbeitern wollte sich McGeachin nicht äussern.

    Erst am Samstag hatte die Expo mit widersprüchlichen Angaben zu der Zahl der umgekommenen Arbeiter für Verwirrung gesorgt. Zunächst hiess es, es habe fünf Tote bei Zwischenfällen auf der Baustelle gegeben. Stunden später wurde eine offizielle Mitteilung veröffentlicht, laut der es zu «bisher drei arbeitsbezogenen Todesfälle» mit 72 Schwerverletzten gekommen sei. Zwei Stunden danach wurde eine weitere mit der Bitte um Entschuldigung für «die Ungenauigkeit» nachgereicht.

    McGeachin behauptete am Sonntag erneut, dass Informationen über Todesfälle unter Arbeitern vorab verfügbar gewesen seien. Jedoch hatten die Behörden im Vorfeld der sieben Milliarden Dollar (sechs Milliarden Euro) teuren Weltausstellung trotz wiederholte Nachfragen der Nachrichtenagentur AP und anderer Medien keine Statistik zu Todesfällen, Verletzungen oder Corona-Infektionen vorgelegt. Es war nur mitgeteilt worden, dass 200'000 Beschäftigte insgesamt rund 240 Millionen Stunden am Aufbau des Messegeländes gearbeitet hätten.

    Expo Dubai ist von Menschenrechtsaktivisten eine schlechte Behandlung der niedrig bezahlten Bauarbeiter aus Afrika, Asien und dem Nahen Osten vorgehalten worden. Im September hatte das Europäische Parlament Staaten zum Boykott der Expo gedrängt und auf einen «inhumanen» Umgang mit ausländischen Arbeitern in den Vereinigten Arabischen Emiraten verwiesen. Während der Corona-Pandemie hätten sich die Missstände noch verschlimmert.

  • 13.04 Uhr 

    Wieder Lockdown in Teilen Neuseelands

    Nach drei neuen Corona-Infektionsfällen gelten ab diesem Montag in Teilen Neuseelands wieder strengere Beschränkungen im Alltagsleben. Premierministerin Jacinda Ardern erklärte am Sonntag, es seien drei Fälle ausserhalb der Millionenstadt Auckland auf der Nordinsel festgestellt worden. Die verschärften Regeln in den betroffenen Gebieten gelten mindestens fünf Tage. So müssen die Unternehmen auf kontaktlosen Handel umstellen. Bildungseinrichtungen müssen zumachen, sofern sie wegen der Schulferien nicht ohnehin geschlossen sind.

    Ardern forderte die Neuseeländer zugleich auf, sich so bald wie möglich impfen zu lassen. Etwa 78 Prozent der berechtigten Bevölkerung des Landes haben ihre erste Impfdosis erhalten, 46 Prozent sind vollständig geimpft. Bei einer höheren Impfquote hätte man wahrscheinlich auf neuerliche Beschränkungen verzichten können, betonte sie.

    Für Auckland selbst waren bereits Einschränkungen verhängt worden, nachdem am 18. August ein einziger Corona-Infektionsfall entdeckt worden war. Die Stadt galt als Hochburg des damaligen Ausbruchs der Delta-Variante in dem Pazifikstaat. Mittlerweile wurde dort mit sinkenden Zahlen etwas gelockert.

    Neuseelands Premierministerin Jacinda Ardern rief die Bürgerinnen und Bürger erneut zur Impfung auf. (Archiv)
    Neuseelands Premierministerin Jacinda Ardern rief die Bürgerinnen und Bürger erneut zur Impfung auf. (Archiv)
    Bild: Keystone
  • 11.51 Uhr 

    Neuer Höchststand bei Covid-Toten in Russland

    In Russland spitzt sich die Corona-Lage zu. Am Sonntag meldeten die Behörden mit 890 Todesopfern innerhalb von 24 Stunden einen weiteren Höchstwert seit Beginn der Pandemie vor anderthalb Jahren. Schon seit Tagen weist die Statistik Negativrekorde jenseits der 800-Marke bei den Todesfällen im Zusammenhang mit dem Virus auf. Der Kreml nannte die Zahlen zuletzt beunruhigend.

    Laut offizieller Corona-Statistik starben insgesamt fast 210'000 Patienten mit dem Virus. Es wird aber von einer hohen Dunkelziffer ausgegangen.

    Zuletzt ist auch die Zahl der Neuinfektionen gestiegen – am Sonntag auf 25'700 neue Fälle innerhalb eines Tages. Offiziellen Angaben zufolge haben erst 50 Millionen Menschen mindestens die erste von zumeist zwei notwendigen Impfungen bekommen. Das sind 34 Prozent der Bevölkerung. 146 Millionen Menschen leben in Russland. Dort gibt es derzeit keine grösseren Corona-Beschränkungen.

  • 10.55 Uhr

    Freikirchen wollen gegen Zertifikatspflicht klagen

    Der nationale Dachverband der Freikirchen will laut der «NZZ am Sonntag» rechtliche Schritte gegen den Bund wegen der seit dem 13. September erweiterten Zertifikatspflicht unternehmen.

    Obwohl bei religiösen Veranstaltungen Zertifikate erst ab 50 Personen und nicht wie sonst bereits ab 30 Personen gezeigt werden müssen, reiche den Freikirchen das nicht aus. Der Verband, dem 700 lokale Gemeinden angeschlossen sind, fordere eine komplette Ausnahme von der Zertifikatsregel, so Zeitung. Der Präsident Peter Schneeberger erklärte demnach, die bisherige Regelung widerspreche christlichen Grundsätzen, wonach Gottesdienste für alle offen sein sollten, «ohne Kontrolle eines Zertifikats oder der Identität». 

    Geplant sei nun, eine Klage zusammen mit einer lokalen Freikirche im Kanton Genf einzureichen. Genf sei ausgewählt worden, weil kirchliche Kreise dort bereits im letzten Jahr erfolgreich gegen ein Gottesdienstverbot geklagt hätten.

    Dem nationalen Dachverband der Freikirchen geht Zertifkatspflicht zu weit. Er will nun dagegen klagen. (Symbolbild)
    Dem nationalen Dachverband der Freikirchen geht Zertifkatspflicht zu weit. Er will nun dagegen klagen. (Symbolbild)
    Bild: Keystone
  • 10.22 Uhr 

    Berliner Techno-Club Berghain wieder geöffnet

    Mehr als eineinhalb Jahre nach Beginn der Corona-Pandemie und der folgenden Lockdowns ist das Nachtleben in Berlin zurückgekehrt. Im bekanntesten Club der deutschen Hauptstadt, dem Berghain im Stadtteil Friedrichshain, wird seit der Nacht zu Sonntag zum ersten Mal seit März 2020 wieder gefeiert - die sogenannte Klubnacht dürfte ununterbrochen noch bis Montag gehen. Erwartet wurde etwa ein gemeinsamer DJ-Auftritt der Berghain-Grössen Ben Klock und Marcel Dettmann.

    Mehrere Hundert Menschen standen am Samstagabend und in der Nacht auf Sonntag in der üblichen langen Schlange vor dem Einlass des riesigen alten Betonbaus, der zu DDR-Zeiten ein Fernheizwerk war. Ebenso wie in vielen Kneipen wurde am Eingang kontrolliert, ob die Besucher geimpft sind oder als genesen gelten. Über die Sommermonate durfte lediglich unter freiem Himmel im Sommergarten des Berghains getanzt werden, während im Inneren die Kunstausstellung «Studio Berlin» zu sehen war. Auch andere bekannte Techno-Clubs haben in Berlin inzwischen wieder geöffnet.

  • 10.05 Uhr

    Weitere US-Airlines führen Impfpflicht für Mitarbeiter ein

    Unter dem Druck staatlicher Anforderungen verpflichten weitere US-Airlines ihre Mitarbeiter zu Corona-Schutzimpfungen. Am Wochenende verfügten dies American Airlines, Alaska Airlines und Jet Blue, wie unter anderem die «New York Times» und das «Wall Street Journal» unter Berufung auf Rundschreiben an die Beschäftigten berichteten.

    US-Präsident Joe Biden verfügte, dass ab 8. Dezember nur noch Unternehmen mit geimpften Mitarbeitern staatliche Aufträge bekommen können. Mehrere Fluggesellschaften gehen davon aus, dass sie unter dieses Regel fallen. United Airlines hatte schon zuvor Corona-Impfungen für alle Mitarbeiter vorgeschrieben. Mehr als 96 Prozent erfüllten die Vorgabe, knapp 600 Beschäftige weigerten sich aber und sollten entlassen werden. Rund die Hälfte von ihnen lenkte danach doch noch ein, wie das «Wall Street Journal» unter Berufung auf United bereitete.

  • 9.45 Uhr 

    Lufthansa fordert Impfpflicht für Flugpersonal

    Die Lufthansa hat sich für eine Corona-Impfpflicht für Flugpersonal in Deutschland ausgesprochen. «Als weltweit operierende Airline befürworten wir eine verpflichtende Impfung für unsere Crews und brauchen darüber hinaus eine Möglichkeit zur Erfassung der Impfdaten», sagte Lufthansa-Vorstand Detlef Kayser der «Bild am Sonntag». Als Begründung teilte die Lufthansa mit, dass mit Hongkong gerade das erste internationale Flugziel eine Impfung für Piloten und Flugbegleiter vorgeschrieben habe.

    Der Konzern rechne damit, dass Kanada und die USA bald ähnliche Regelungen erlassen werden. «Bei den Hongkong-Crews müssen die Mitarbeiter vor Abflug allgemein angeben, ob sie die Einreisebestimmungen erfüllen. Dazu gehört in Hongkong eben auch die Corona-Impfung», sagte ein Lufthansa-Sprecher der Zeitung. Zuletzt hatte die Lufthansa-Tochter Swiss in der Schweiz ungeimpftem Flugpersonal mit der Kündigung gedroht.

    Zwei Lufthansa-Mitarbeiterinnen mit Mund-Nasen-Sschutzmaske in München. (Symbolbild)
    Zwei Lufthansa-Mitarbeiterinnen mit Mund-Nasen-Sschutzmaske in München. (Symbolbild)
    Bild: Keystone
  • 9.05 Uhr 

    Israels Regierung erhöht Druck auf zweifach Geimpfte

    Wegen hoher Infektionszahlen erhöht Israels Regierung in der Corona-Krise den Druck auf zweifach geimpfte Personen: Ab Sonntag gilt der sogenannte Grüne Pass, der den Zugang zum öffentlichen Leben erleichtert, nur noch bis zu sechs Monate nach der zweiten Impfung. Danach müssen Betroffene eine dritte Spritze als Auffrischung erhalten.

    Auch wer positiv auf Corona getestet wurde, muss spätestens sechs Monate danach noch eine Impfung erhalten. Nach Zahlen des Gesundheitsministeriums könnten von der neuen Regelung mehr als eine Million Menschen betroffen sein.

    Der Grüne Pass gilt in Israel für fast alle Bereiche des öffentlichen Lebens: Alle Personen ab drei Jahren müssen nachweisen, dass sie geimpft, genesen oder negativ getestet sind, wenn sie Sport- oder Kulturveranstaltungen, Fitnessstudios, Museen, Restaurants, Universitäten oder Konferenzen besuchen wollen. Kinder bis zwölf Jahre können kostenlos getestet werden. Ab zwölf Jahre müssen die Kosten selbst übernommen werden.

    Rund 61 Prozent der rund 9,4 Millionen Einwohner sind laut Gesundheitsministerium zweifach geimpft, rund 37 Prozent dreifach. Voraussetzung für die dritte Spritze ist, dass die zweite Impfung mindestens fünf Monate zurückliegt.

    Rund 37 Prozent der Einwohner sind inzwischen dreifach geimpft. (Symbolbild)
    Rund 37 Prozent der Einwohner sind inzwischen dreifach geimpft. (Symbolbild)
    Bild: dpa
  • 6.31 Uhr 

    Engelberger unterstützt Impf-Offensive

    Der Präsident der kantonalen Gesundheitsdirektoren, Lukas Engelberger, unterstützt die Impf-Offensive des Bundes zur Eindämmung des Coronavirus. Derzeit läuft die Konsultation der Kantone zu den Vorschlägen des Bundesrates.

    Persönlich sei er der Meinung, dass die Kantone ihr Engagement zusammen mit dem Bund verstärken sollten, sagte Engelberger in einem Interview mit der «SonntagsZeitung». Die Schweiz sei bisher in ihrer Kampagne sehr zurückhaltend und rücksichtsvoll vorgegangen.

    Der oberste Schweizer Gesundheitsdirektor Lukas Engelberger setzt sich für eine Erhöhung der Impfquote ein. (Archivbild)
    Der oberste Schweizer Gesundheitsdirektor Lukas Engelberger setzt sich für eine Erhöhung der Impfquote ein. (Archivbild)
    Bild: Keystone
  • 5.25 Uhr 

    Inzidenz in Deutschland sinkt leicht

    Die Sieben-Tage-Inzidenz in Deutschland bei den Corona-Neuinfektionen ist leicht auf 64,2 zurückgegangen. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Sonntagmorgen unter Berufung auf Daten der Gesundheitsämter meldete, wurden binnen eines Tages 6164 Neuinfektionen mit dem Coronavirus und neun weitere Todesfälle registriert.

    Vor einer Woche lag die Sieben-Tage-Inzidenz bei 61,4. Der Wert gibt die Zahl der Neuinfektionen pro 100'000 Einwohnern innerhalb einer Woche an.

  • 5.06 Uhr

    Tausende demonstrieren In Rumänien gegen Impfpflicht für Gesundheitspersonal

    Mehrere tausend Menschen haben am Samstag in Rumäniens Hauptstadt Bukarest gegen die Pläne der Regierung für eine De-facto-Impfpflicht für das Gesundheitspersonal demonstriert. Vor dem Regierungssitz riefen die Demonstranten «Freiheit» und «Stoppt die Zwangsimpfung». Angesichts der besorgniserregenden Corona-Zahlen in dem osteuropäischen Land plant die Staatsspitze eine verpflichtende Impfung für das Gesundheitspersonal. Lassen sich die Betroffene dennoch nicht impfen, müssen sie sich zweimal die Woche auf eigene Kosten testen lassen.

    Mehrere Demonstranten erklärten, dass sie dem rumänischen Gesundheitssystem «nicht trauen». «Wir wollen keine Versuchskaninchen für Impfstoffhersteller sein», war auf einem Plakat zu lesen.

    Rumänien hat nach Bulgarien die niedrigste Impfquote in der EU. Bislang ist nur ein Drittel der 19 Millionen rumänischen Einwohner geimpft. Das Land befindet sich allerdings inmitten einer vierten Corona-Welle. Am Samstag meldeten die Behörden innerhalb von 24 Stunden mehr als 12'000 neue Infektionen – ein Rekord seit Beginn der Pandemie.

    Menschen demonstrieren in Bukarest, Rumänien, gegen die Impfpflicht im Gesundheitswesen. 
    Menschen demonstrieren in Bukarest, Rumänien, gegen die Impfpflicht im Gesundheitswesen. 
    Bild: Keystone
  • 2.56 Uhr 

    Millionenpreise in Impf-Lotterie in Australien

    Unentschlossene Bewohner Australiens sollen jetzt mit Hilfe einer Millionen-Lotterie dazu bewegt werden, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen. Insgesamt 4,1 Millionen australische Dollar (rund 2,8 Millionen Euro) haben Firmen und Philantropen aufgebracht, um die Impfquote im Land auf über 80 Prozent zu bringen, berichteten Medien am Sonntag. Als Höchstpreis winkt ein Scheck über eine Million Dollar (rund  680'000 Franken), der Sieger soll am 5. November ausgelost werden. Den übrigen Teilnehmern winken in den kommenden Wochen 3100 Preise in Höhe von jeweils 1000 Dollar.

    «Die Aktion zielt darauf, Menschen zu belohnen, die sich lieber jetzt impfen lassen als zu warten, so dass wir die kommunale Auswirkung der Covid-19-Pandemie senken können», sagte Craig Winkler, einer der Organisatoren der «Million Dollar Vax»-Lotterie. «Je schneller wir hohe Impfquoten erreichen, über 80 Prozent, desto schneller können wir sicher zum vollen Umfang von Geschäfts- und Gesellschaftsaktivität zurückkehren.»

    Aktuell sind in Australien 54 Prozent aller Erwachsenen über 16 Jahren durchgeimpft. Bisher wurden 102'000 Corona-Infektionen im Land registriert, knapp 1200 Menschen starben seit Ausbruch der Pandemie an Corona.

    Menschen protestieren Ende September in Melbourne gegen die Corona-Massnahmen. (Archiv)
    Menschen protestieren Ende September in Melbourne gegen die Corona-Massnahmen. (Archiv)
    Bild: Keystone