Kantonsärztin warnt vor «vielen Viren» «Es sterben wieder Menschen an Corona»

Red.

8.12.2023

Barbara Grützmacher sagt, dass es wieder Corona-Tote in der Schweiz gibt.
Barbara Grützmacher sagt, dass es wieder Corona-Tote in der Schweiz gibt.
KEYSTONE

Winterzeit ist Viren-Zeit: Die meisten Ansteckungen erfolgen durch Corona, sagt Berns Kantonsärztin Barbara Grützmacher. Das Virus fordert auch wieder Todesopfer. Auch die Grippe grassiert.

P. Dahm

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  • Laut Berns Kantonsärztin Brabara Grützmacher sterben wieder Menschen in der Schweiz an Corona. Es seien aber nicht viele.
  • Zu wenige Menschen in den Risikogruppen der über 65-Jährigen und chronisch Kranken seien geimpft.
  • Derzeit seien «viele Viren unterwegs»: Nach Corona betreffe die Grippe viele, der Höhepunkt sei hier noch nicht erreicht.
  • Das RS-Virus sei im Kommen und vor allem für Kinder gefährlich.

«Es sterben in den Spitälern wieder Menschen mit einer Corona-Infektion», warnt Barbara Grützmacher im SRF. Die Kantonsärztin von Bern und Präsidentin der Kantonsärztinnen und Kantonsärzte der Schweiz (VKS) beruhigt aber gleichzeitig: «Aber zum Glück nicht viele.»

Überlastet seien die Spitäler nicht. Bei den Risikogruppen sei jedoch zu sehen, dass die «aktuell häufiger ins Spital gehen». Alle über 65 Jahre und chronisch Kranke sollten sich deshalb nun wieder impfen lassen, rät Grützmacher.

Zu wenige seien aktuell geschützt. Dafür könnte es mehrere Gründe geben, glaubt die Kantonsärztin. «Viele Leute haben Corona satt. Aktuell wirkt eine Ansteckung auch nicht bedrohlich, nur wenige müssen ins Spital.» Ein Nachteil sei, dass manche Hausärzte nur die Grippe-Impfung anbieten und die Patienten für den Schutz gegen Corona zur Apotheke geschickt würden.

Derzeit sind «viele Viren unterwegs»

Das sei «umständlich», so Grützmacher: «Ich glaube, man müsste die Hürde möglichst tief halten.» Ob eine neue Corona-Welle bevorstehe, liesse sich noch nicht sagen: «Wir beobachten die Lage genau und hoffen, dass wir im Laufe des Winters keine Variante haben werden, die zu mehr schweren Verläufen führt.»

Grützmacher hofft, dass sich «sich generell vor Ende Jahr viele Leute impfen lassen». Derzeit seien allgemein «viele Viren unterwegs», wobei Coronaviren den Spitzenplatz einnähmen. Dahinter folgten Rhinoviren, die für Erkältungen und Schnupfen zuständig sind.

«Die Grippeerkrankungen steigen auch an, die Welle ist noch nicht auf dem Höhepunkt», sagt Grützmacher. Auch das Respiratorische Synzytial-Virus (RS-Virus) sei auf dem Vormarsch, das die Atemwege befällt. Es «kann besonders für kleine Kinder gefährlich sein», warnt die Kantonsärztin.